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Buschdorf ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Ost von Halle Saale in Sachsen Anhalt mit 4576 Einwohnern 1 Gewachsen aus einer Siedlung an der Handelsstrasse nach Leipzig erstreckt sich Buschdorf von der Reide Reideburg im Osten uber den Hufeisensee im Suden und dem Industriegebiet Halle Ost bis zum Diemitzer Graben im Norden Das Dorf war ein sogenanntes Kuchendorf welches neben Reideburg Diemitz und Kanena bis Ende des 20 Jahrhunderts die Region Halle durch entsprechende Landwirtschaft mit Obst und Gemuse versorgte Buschdorf gehorte bis zur Eingemeindung 1950 dem Saalkreis an Wappen von Halle Saale Buschdorf Stadtteil von Halle Saale Lage des Stadtteils Buschdorf Halle in Halle Saale anklickbare Karte Koordinaten 51 28 44 N 12 1 56 O 51 478888888889 12 032222222222 92 Koordinaten 51 28 44 N 12 1 56 O Hohe 92 m u NNEinwohner 4576 30 Sep 2019 Eingemeindung 1 Jul 1950Postleitzahl 06116Vorwahl 0345Land Sachsen AnhaltVerkehrsanbindungAutobahnStrassenbahn 7Bus 27 31 43 351 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung des Namens 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Infrastruktur 4 1 Strassen 4 2 Offentlicher Nahverkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung des Namens BearbeitenDer Name Buschdorf hat sich vermutlich aus der Bezeichnung Biscopes dorf Bischofsdorf abgeleitet Er erinnert daran dass das Dorf im fruhen Mittelalter Eigentum des Naumburger Bischofs Wichmann war dem spateren Erzbischof von Magdeburg Urkundlich erwahnt wurde es erstmals 1228 Jedoch kann der Name auch von dem nach den Rodungen immer noch reichlich vorhandenen Buschwerk kommen Einige Bauern fuhrten deshalb in ihren Wappen drei grune Busche Auch von dem Wort bisschen uberschwemmen kann der Name des Ortes abgeleitet sein trat doch die Reide oft uber ihre Ufer und uberschwemmte weite Teile der Felder Der Heilige Nikolaus nach dem die Dorfkirche ihren Namen hat war der Wasserheilige Geschichte BearbeitenDie erste Siedlung auf dem Grund des heutigen Buschdorfs entstand im 7 Jahrhundert Das ganze Land war noch dicht bewaldet In der sumpfigen Niederung der Reide die in jedem Fruhjahr weite Teile des Waldes unter Wasser setzte zogen sich einige Familien der Westslawen zuruck die damals die hallischen Solequellen besetzt hatten und ausbeuteten Sie legten ein kleines Wehrdorf an das in seiner ursprunglichen Form auch heute noch zu erkennen ist Um den Dorfplatz herum waren die Hofe errichtet Als die Slawen von den frankischen Kaisern weiter nach Osten getrieben wurden siedelten sich dort deutschstammige Bauern an Aber zu grossangelegten Rodungen und Entwasserungen kam es erst ab 1155 als eine Gruppe niederlandischer Siedler sich dort niederliess Aus einer im versumpften und im dichten Wald liegenden Siedlung ohne nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung wurde ein Bauerndorf Die St Nikolai Kirche wurde damals ebenfalls errichtet und die tatkraftigen Bauern die jeden Meter Ackerboden dem Wald in Schwerstarbeit abgerungen hatten produzierten bald mehr Getreide und vor allem Gemuse als sie selbst verbrauchen konnten Die Uberschusse wurden auf dem nahen Markt der Stadt Halle verkauft Seit 1473 durfte alle grune Ware zollfrei nach Halle eingefuhrt werden Die Siedlung an der Handelsstrasse in das kursachsische Gebiet 2 wurde zum Kuchendorf der Stadt Buschdorf gehorte zum Amt Giebichenstein im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg 3 1680 kam es zum Herzogtum Magdeburg unter brandenburg preussischer Herrschaft nbsp Haupteingang der Halloren Schokoladenfabrik nbsp Evangelische Kirche St NikolausWahrend der franzosischen Besetzung 1807 bis 1813 gehorte Buschdorf zum napoleonischen Konigreich Westphalen Der Ort war Chef lieu des Landkantons Halle im Distrikt Halle Departement der Saale 4 Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Buschdorf im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet 5 nbsp Hufeisensee bei BuschdorfUber ein Jahrtausend hinweg bestand Buschdorf aus maximal 20 Hausern Als jedoch aus Halle eine Industriestadt wurde die aus den Nahten zu platzen begann immer neue Betriebe aus der Stadt hinauswanderten wuchs auch Buschdorf mit Die Einwohnerzahl stieg von 135 im Jahre 1825 auf 1019 im Jahre 1910 an 1868 wurde auf Buschdorfer Land die erste Fabrik errichtet die Dachpappenfabrik Busscher amp Hoffmann an der Ausseren Delitzscher Strasse Weiterhin entstanden die Kakao und Schokoladenfabrik heute die Halloren Schokoladenfabrik vier Eisengiessereien die Bassinbauanstalten drei Blechwarenfabriken und eine Bruckenbauwerkstatt Am 9 Mai 1914 wurde die fur 300 000 Mark gebaute Strassenbahnlinie C eingeweiht die Halle mit Buschdorf verband Am 1 Juli 1950 wurden Buschdorf und Reideburg in die Stadt Halle Saale eingemeindet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1825 1910 1933 1939Einwohner 135 1019 1477 1850 6 7 Religion BearbeitenDurch die Reformation wurde die St Nikolaus Kirche die einzige Kirche in Buschdorf protestantisch Ihre Kirchengemeinde gehort zum Pfarrbereich Dieskau im Kirchenkreis Halle Saalkreis der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Im Zuge der Industrialisierung liessen sich von Mitte des 19 Jahrhunderts an wieder Katholiken in Buschdorf nieder Durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa stieg die Zahl der Katholiken so stark an das sich 1946 in Buschdorf eine katholische Kirchengemeinde bildete die von 1947 an als Kuratie Halle Ost zur Pfarrei St Franziskus und St Elisabeth Halle gehorte 8 Ihre Gottesdienste fanden in der evangelischen St Nikolaus Kirche statt Die Kuratie mietete von der evangelischen Kirchengemeinde einen Teil einer Baracke an in der eine katholische Kapelle sowie Gemeinderaum eingerichtet wurden Die Baracke stand neben dem evangelischen Pfarrhaus und wurde inzwischen abgerissen 1969 richtete die Kuratie Halle Ost auch in Diemitz einen Gottesdiensteraum ein der ebenfalls nicht mehr besteht 1978 gehorten zur Kuratie Halle Ost noch 900 Katholiken heute gehoren katholische Einwohner von Buschdorf zur Pfarrei St Mauritius und St Elisabeth Halle Infrastruktur Bearbeiten nbsp GrundschuleHeute lebt Buschdorf vorwiegend von der angesiedelten Industrie wie der Halloren Schokoladenfabrik und dem Druck und Verlagshaus der Mitteldeutschen Zeitung in der Delitzscher Strasse sowie der Landwirtschaft Der Gemuseanbau ist eines der wirtschaftlichen Standbeine des dorflichen Stadtteils der Grossstadt Halle Nach 1990 entstanden auf ehemaligen Gemusefeldern neue Einfamilienhaus Siedlungen und andere Wohnbauten Diese liessen die Einwohnerzahl auf uber 4000 steigen und veranderten das Ortsbild wobei der landliche Charakter weitgehend erhalten blieb Weitere Veranderungen werden die neue Osttangente und der geplante Sportkomplex am Hufeisensee mit sich bringen Auch weitere neue Wohngebiete sind bereits in Planung so zum Beispiel die Siedlung am ehemaligen Schulgarten Seit dem 8 August 2014 gibt es das Einkaufszentrum mit dem Namen Buschdorfer Mitte 9 Das Einkaufszentrum HEP ist nur ein paar Minuten vom Buschdorfer Zentrum entfernt und sowohl mit dem Auto als auch mit dem Bus gut zu erreichen Der Stadtteil Buschdorf verfugt uber eine Grundschule und eine kommunale Kindertagesstatte Strassen Bearbeiten Durch Buschdorf verlauft die Strasse L 165 von Halle zur A14 Abfahrt Halle Saale Ost Offentlicher Nahverkehr Bearbeiten nbsp StrassenbahnendhaltestelleMit der Eroffnung der Strassenbahnlinie C die vom Hauptbahnhof uber die Delitzscher Strasse und Buschdorf nach Schonnewitz fuhrte wurden Buschdorf und Reideburg am 9 Mai 1914 an das Hallesche Strassenbahnnetz angebunden Bereits 1915 wurde die Strecke um ca 700 Meter bis kurz vor die Reideburger Kirche verlangert Seit der Linienanderung am 1 November 1921 verkehrte die Linie 9 auf der 9 6 Kilometer langen Strecke Seebener Strasse Reileck Markt Riebeckplatz Buschdorf Reideburg Spater fuhr die Linie 10 nach Reideburg womit bis zu ihrer Einstellung am 21 Mai 1971 eine direkte Strassenbahnanbindung Reideburgs an den Hauptbahnhof bzw Markt von Halle ermoglicht wurde Bereits mit der Inbetriebnahme der Wendeschleife in Buschdorf am 20 Februar 1961 hatte sich das langfristige Aus der Strecke bis Reideburg angedeutet 10 Nach der Verlangerung der Strecke um 1 3 Kilometer bis in das Buschdorfer Zentrum ist seit Sommer 2012 das Wohngebiet Buschdorf wieder an das Strassenbahn Verkehrsnetz Halle HAVAG angeschlossen Seitdem kann man mit der Strassenbahn Linie 7 vom Stadtteil Krollwitz nach Buschdorf in 37 Minuten fahren Durch ebendiese Strassenbahnlinie erreicht man sowohl den Hauptbahnhof als auch das Stadtzentrum die Universitat und das Reileck In der Hauptverkehrszeit verkehrt ausserdem die Strassenbahnlinie 7E bis zur Alfred Schneider Strasse verkehrt Die Buslinie 43 verbindet den Stadtteil Damaschkestrasse in Halle Sud mit Buschdorf Literatur BearbeitenHans Krech Mein Halle Literarisch historische Stadtansichten Verlag Dr Koster Berlin 2006 Peter Findeisen und Dirk Hohne Die Dorfkirchen in Halle Denkmalorte Denkmalwerte Bd 3 Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle 2006 S 58 69 ISBN 3 939414 00 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Halle Buschdorf Sammlung von Bildern Stadt Halle Stadtteil Buschdorf Private Website zum Stadtteil BuschdorfEinzelnachweise Bearbeiten Hallescher Quartalsbericht 2019 3 Buschdorf auf www halle ost de Memento des Originals vom 26 Marz 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www halle ost de Erwahnung des Orts im Buch Geographie fur alle Stande S 124 Konigliches Decret wodurch die Eintheilung des Konigreichs in acht Departements angeordnet wird Verzeichniss der Departements Districte Cantons und Communen des Konigreichs In Landschaftsverband Westfalen Lippe Hrsg Projekt Westfalische Geschichte 1807 S 187 lwl org PDF 4 9 MB abgerufen am 1 Januar 2014 Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900 Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 gemeindeverzeichnis de abgerufen am 2 Januar 2023 Michael Rademacher Landkreis Saalkreis Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 2 Januar 2023 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Grundung der Deutschen Demokratischen Republik 1945 1949 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 168 172 Buschdorfer Mitte Neues Einkaufszentrum offnet fur Kundschaft In Mitteldeutsche Zeitung mz web de abgerufen am 22 Oktober 2017 Walter Muller Vor 100 Jahren fuhr erstmals eine Strassenbahn nach Reideburg Nicht mehr online verfugbar In SonntagsNachrichten 21 Februar 2015 archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 15 August 2015 Die halleschen Stadtteile Altstadt Ammendorf Beesen Am Wasserturm Thaerviertel Bollberg Wormlitz Buschdorf Damaschkestrasse Dautzsch Diemitz Dieselstrasse Dolau Dolauer Heide Freiimfelde Kanenaer Weg Frohe Zukunft Gebiet der DR Gesundbrunnen Gewerbegebiet Neustadt Giebichenstein Gottfried Keller Siedlung Heide Nord Blumenau Heide Sud Industriegebiet Nord Kanena Bruckdorf Krollwitz Landrain Lettin Lutherplatz Thuringer Bahnhof Motzlich Nietleben Nordliche Innenstadt Nordliche Neustadt Paulusviertel Planena Radewell Osendorf Reideburg Saaleaue Seeben Silberhohe Sudliche Innenstadt Sudliche Neustadt Sudstadt Tornau Trotha Westliche Neustadt Normdaten Geografikum GND 2142610 7 lobid OGND AKS VIAF 134507252 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buschdorf Halle amp oldid 238814395