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Reideburg im Stadtbezirk Ost ist der ostlichste Stadtteil der Stadt Halle Saale in Sachsen Anhalt Deutschland mit 2580 Einwohnern im Jahr 2019 1 Wappen von Halle Saale Reideburg Stadtteil von Halle Saale Lage des Stadtteils Reideburg in Halle Saale anklickbare Karte Koordinaten 51 28 48 N 12 2 53 O 51 48 12 048055555556 93 Koordinaten 51 28 48 N 12 2 53 O Hohe 93 m u NNEinwohner 2580 30 Sep 2019 Eingemeindung 1 Jul 1950Postleitzahl 06116Vorwahl 0345VerkehrsanbindungAutobahnBus 27 351 X1 X2 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Geschichte bis zum 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart 3 Verkehr 3 1 Strassen 3 2 Schienenverkehr 4 Sport 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Der Reide in ReideburgDurch Reideburg fliesst die Reide welche den Stadtteil nach Westen gegen die benachbarten Stadtteile abgrenzt Im Suden ist die Kabelske die Flurgrenze Geschichte BearbeitenGeschichte bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Westen von Reideburg befand sich eine alte Wallburg aus der Zeit der Volkerwanderung Aus spaterer Zeit sind in Reideburg Reste von drei Burgen erhalten Die erste befand sich im Ortsteil Burg die zweite war eine Wasserburg sudostlich der Kirche St Gertraud im Bereich des ehemaligen Ritterguts und die dritte ein vermutlich slawischer Burgwall nordwestlich der Kirche St Gertraud 2 Der heutige hallesche Stadtteil Reideburg besteht aus den zusammengewachsenen Dorfern Reideburg Burg bei Reideburg Sagisdorf Kapellenende Krondorf und Schonnewitz Mitte des 18 Jahrhunderts beschreibt der Chronist Johann Christoph von Dreyhaupt Das Dorf bestehet aus 55 Feuerstatten einer Schmiede und drei Schenken davon eine in Magdeburgischer Hoheit liegt und Amtsbier schenkt die beiden anderen aber im Sachsischen Capellen Ende liegen und Bier nehmen konnen wo sie wollen mehrenteils aber Merseburger schencken 3 Reideburg war neben Passendorf und Schlettau eines der drei Grenzdorfer die Bierdorfer genannt wurden da dort das sachsische Merseburger Bitterbier ausgeschenkt wurde 4 Bis 1815 lief durch den heutigen Stadtteil die magdeburgisch sachsische bzw preussisch sachsische Landesgrenze die so die Raumlichkeiten des unmittelbar daruber verlaufenden Gasthofes Zum Goldenen Lowen zwei unterschiedlichen politischen Bereichen zuordnete Zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Teil gehorte Burg bei Reideburg mit einem Teil von Reideburg Sie waren bis 1815 amtssassige Orte 5 des Amts Delitzsch 6 Der andere Teil Reideburgs und die Dorfer Krondorf Schonnewitz und das Rittergut Sagisdorf gehorten hingegen zum Saalkreis des Erzstifts Magdeburg 1680 kam dieses als Herzogtum Magdeburg unter brandenburg preussische Herrschaft Der magdeburgische bzw preussische Teil Reideburgs gehorte wie Krondorf fruhere Schreibweise Crondorf und Schonnewitz zum Amt Giebichenstein welches auch die Obergerichte uber das Rittergut Sagisdorf innehatte Die beiden Ritterguter in Reideburg gehorten dem Waisenhaus zu Glaucha 7 Reideburg sowie die anderen Orte im Osten von Halle wurden auch als Kuchendorfer bezeichnet da durch den fruchtbaren Boden viel Obst und Gemuse angebaut wurde welches der Versorgung von Halle diente 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten In der Zeit der napoleonischen Besatzung 1807 1813 wurden Reideburg preuss Anteils Krondorf Sagisdorf und Schonnewitz dem Kanton Halle Land im Distrikt Halle Departement der Saale des Konigreichs Westphalen zugeordnet 8 Nachdem Gebhard Leberecht von Blucher im Jahr 1813 sein Hauptquartier in Pouch in der Nahe von Leipzig aufgeschlagen hatte beabsichtigte er ursprunglich Napoleon Bonapartes Angriff hinter den Reidesumpfen von Dollnitz bis Reideburg zu erwarten Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Burg bei Reideburg und der sachsische Anteil Reideburgs an Preussen abgetreten Sie wurden wie Reideburg preuss Anteils Krondorf Sagisdorf und Schonnewitz im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet 9 Im 19 Jahrhundert wuchsen die Orte allmahlich zur Gemeinde Reideburg zusammen wodurch einzelne Ortsnamen verschwanden Durch mehrere Tieferlegungen und eine Regulierung des Laufes der Reide 1926 27 wurden diese Sumpfgebiete und Wiesen im Ort immer trockener und es entstanden daraus nach und nach Ackerflachen Das 70 Hektar grosse Rittergut Sagisdorf der grosste Betrieb fur Edelobst und Fruhgemuse im Saalkreis lieferte seine Produkte bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ausschliesslich zu den Grossmarkten Halle und Leipzig Am 1 Juli 1950 wurde Reideburg nach Halle Saale eingemeindet 10 In der Mitte der 1990er Jahre wurde fur samtliche an die Reide grenzenden Orte ein zentrales Abwassersystem errichtet Ab Anfang der 2000er Jahre wurde am ostlichen Ortsrand und den benachbarten Gemeinden Queis und Dolbau das Gewerbegebiet Star Park errichtet In den letzten Jahren sind in Reideburg mehrere Neubaugebiete entstanden welche auch die Einwohnerzahl steigen liessen So das Gebiet am Sagisdorfer Park sowie um Schonnewitz Verkehr BearbeitenStrassen Bearbeiten Durch Reideburg verlauft die Delitzscher Strasse von Halles Innenstadt zur A14 Abfahrt Halle Saale Ost Derzeit gibt es Planungen fur eine Umgehungsstrasse welche Reideburg sudlich umfahren soll und durch die Priemitzer Mark verlauft Schienenverkehr Bearbeiten Mit der Eroffnung der Strassenbahnlinie C wurde Reideburg am 9 Mai 1914 an das Hallenser Strassenbahnnetz angebunden Somit erreichten die in den Industriebetrieben Halles angestellten Arbeiter der ehemaligen Kuchendorfer im Osten Halles schneller ihre Arbeitsplatze entlang der Strassenbahnlinie Die fur 300 000 Mark errichtete Linie C fuhrte vom Hauptbahnhof uber die Delitzscher Strasse und Buschdorf nach Schonnewitz Der Endpunkt der Linie war bis Ende Januar 1915 der Gasthof Zur Linde in Schonnewitz welches seit dem Mittelalter nach Reideburg gepfarrt war Bereits am 22 Januar 1915 eroffnete die um ca 700 m verlangerte Linie Sie reichte nun bis fast zur Reideburger Kirche Betrieben wurde die Linie von der 1882 gegrundeten Halleschen Strassenbahn AG die sich seit dem 1 Januar 1911 in stadtischem Besitz befand Seit der Linienanderung am 1 November 1921 verkehrte die Linie 9 auf der 9 6 Kilometer langen Strecke Seebener Strasse Reileck Markt Riebeckplatz Buschdorf Reideburg Spater fuhr die Linie 10 nach Reideburg welche bis zu ihrer Einstellung am 21 Mai 1971 eine direkte Strassenbahnanbindung an den Hauptbahnhof bzw Markt von Halle ermoglichte Bereits mit der Inbetriebnahme der Wendeschleife in Buschdorf am 20 Februar 1961 hatte sich das langfristige Aus der Strecke bis Reideburg angedeutet Somit verschwand die letzte Rangierendstelle in Halle Uberreste der alten Strassenbahnschienen waren in Reideburgs Strassen noch bis Anfang der 1990er Jahre vereinzelt erkennbar 11 Sport BearbeitenDer in Reideburg ansassige Reideburger Sportverein 1990 Abteilung Radsport spielt mit einer Damen Mannschaft in der 1 Radpolo Bundesliga und wurde 2015 und 2019 deutscher Vizemeister sowie 2022 deutscher Meister im Damen Radpolo Die Herren Radball Teams des RSV spielten in der Vergangenheit in der deutschen Radball Bundesliga 2019 wurde man Staffelsieger der 2 Bundesliga Nord scheiterte aber in der Aufstiegsrunde zur 1 Bundesliga 12 Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Geburtshaus Hans Dietrich Genschers 2009 Franz Balthasar Schonberg von Brenkenhoff 1723 1780 preussischer Beamter und Staatsmann geboren in Reideburg Dieter Gantz 1932 2018 Maler Grafiker und Professor geboren in Reideburg Hans Dietrich Genscher 1927 2016 Politiker im Geburtshaus befindet sich die Bildungs und Begegnungsstatte Deutsche Einheit Joachim Stisser Amtmann von Luchow Warpke und Oberamtmann von Wustrow geboren in Reideburg Gabriel Voigtlander um 1596 1643 Trompeter und Dichter geboren in Reideburg Hans Klaus von Werder 1892 1972 Offizier personlicher Adjutant des Prinzen Eitel Friedrich von Preussen sowie Bundesvorsitzender des Semper talis Bundes geboren auf dem Rittergut Sagisdorf Rittergutsbesitzer Rittergut Sagisdorf Nikolaus von Werder 1856 1917 preussischer Verwaltungsjurist und Abgeordneter Rittergutsbesitzer Rittergut SagisdorfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Reideburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Halle Saale in Zahlen PDF 301 kB Bildungs und Begegnungsstaette Deutsche Einheit Reideburg auf www halle ost deEinzelnachweise Bearbeiten Hallescher Quartalsbericht 2019 3 Artikel Reideburg und seine Burgen Dreyhauptsche Chronik Grenze mitten durch Haus Archiv der Luckner Gesellschaft Burg und Reideburg im Buch Geographie fur alle Stande S 517 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 56 f Erwahnung der Orte im Buch Geographie fur alle Stande S 124 129 Beschreibung des Saale Departements Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900 Reideburg auf gov genealogy net Artikel uber die Strassenbahn im Osten von Halle Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive https www radsport sah de Die halleschen Stadtteile Altstadt Ammendorf Beesen Am Wasserturm Thaerviertel Bollberg Wormlitz Buschdorf Damaschkestrasse Dautzsch Diemitz Dieselstrasse Dolau Dolauer Heide Freiimfelde Kanenaer Weg Frohe Zukunft Gebiet der DR Gesundbrunnen Gewerbegebiet Neustadt Giebichenstein Gottfried Keller Siedlung Heide Nord Blumenau Heide Sud Industriegebiet Nord Kanena Bruckdorf Krollwitz Landrain Lettin Lutherplatz Thuringer Bahnhof Motzlich Nietleben Nordliche Innenstadt Nordliche Neustadt Paulusviertel Planena Radewell Osendorf Reideburg Saaleaue Seeben Silberhohe Sudliche Innenstadt Sudliche Neustadt Sudstadt Tornau Trotha Westliche Neustadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reideburg amp oldid 237004063