www.wikidata.de-de.nina.az
Die Sudliche Neustadt ist ein Stadtviertel des Stadtteils Neustadt Stadtbezirk West von Halle Saale 1 Am 31 Dezember 2020 hatte es 15 146 Einwohner 2 Wappen von Halle Saale Sudliche Neustadt Stadtviertel von Halle Saale Lage des Stadtteils Sudliche Neustadt Halle in Halle Saale anklickbare Karte Koordinaten 51 28 24 N 11 55 47 O 51 473333333333 11 929722222222 Koordinaten 51 28 24 N 11 55 47 O Flache 2 389 km Einwohner 15 146 31 Dez 2020 Bevolkerungsdichte 6340 Einwohner km Eingemeindung 3 Mai 1990Postleitzahl 06124Vorwahl 0345Bundesland Sachsen AnhaltVerkehrsanbindungBundesstrasse Blocke in der Sudlichen Neustadt An der MagistraleFrauenbrunnen von Gerhard Lichtenfeld Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Infrastruktur 3 Geschichte 3 1 Passendorf vor der Eingemeindung nach Halle Saale 3 2 Passendorf als Stadtteil von Halle Saale 3 3 Passendorf als Teil von Halle Neustadt 4 Zeugen des alten Passendorfs in Halle Neustadt 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Sudliche Neustadt grenzt im Norden an die Nordliche Neustadt Halle im Osten an den Stadtteil Saaleaue und im Westen an das Gewerbegebiet Neustadt Halle sowie an die Westliche Neustadt Halle Die Grenze des Stadtviertels verlauft im Sudosten uber einen Deich entlang der B80 im Norden uber die Nordfahrbahn der Magistrale und im Westen entlang der S Bahn Strecke Zollrain Da das Stadtviertel im ehemaligen Uberschwemmungsgebiet der Saale liegt wurde bereits 1935 der Passendorfer Damm aufgeschuttet der entlang der Bundesstrasse 80 verlauft Zu einem grossen Teil befindet sich die Sudliche Neustadt auf dem Gebiet des ehemaligen Dorfes Passendorf Grosse Teile des Dorfes wurden fur den Bau der Neustadt abgerissen Nur noch wenige Hauser unweit der Passendorfer Kirche und des Passendorfer Schlosschens im Bereich des Schulplatzes sowie der Kamm und Teichstrasse sind erhalten geblieben Infrastruktur BearbeitenIm Nordosten direkt an der B80 und der Magistrale liegt das Saale Center ein Einkaufszentrum auf zwei Etagen und mit Tiefgarage Am Zollrain befindet sich ein grosser Kaufland Markt Das Stadtviertel weist vier Grundschulen eine Gemeinschaftsschule ein Gymnasium drei Forderschulen sowie zehn Kindereinrichtungen auf Ein Ausflugsziel ist der Sudpark 3 der vom Kirchteich und von der B80 umschlossen wird Mit dem S Bahnhof Zscherbener Strasse hat das Viertel Anschluss an die S Bahn Mitteldeutschland Geschichte BearbeitenPassendorf vor der Eingemeindung nach Halle Saale Bearbeiten Passendorf wurde in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Werner von Merseburg im Jahr 1091 erstmals urkundlich erwahnt Der Ort gehorte bis 1815 zum hochstiftlich merseburgischen Amt Lauchstadt das seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand und zwischen 1656 57 und 1738 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg gehorte 4 Das Dorf war der nordlichste Ort des Amts Lauchstadt Im Westen grenzte der Ort an die Grafschaft Mansfeld im Norden und Osten an den Saalkreis der unter der Hoheit des Erzstifts Magdeburg stand Die Saale markierte im Osten die naturliche Grenze zum Saalkreis Nachdem die nahe gelegene Stadt Halle und der Saalkreis im Jahr 1680 zum Herzogtum Magdeburg unter kurfurstlich brandenburgische bzw im Jahr 1701 unter preussische Herrschaft kamen gewann Passendorf als Grenzort gegenuber Halle an Bedeutung Als Schankort war das kursachsische Passendorf ein beliebtes Ziel fur die Burger und Studenten aus dem preussischen Halle Im Ort trafen sich verbotene und verfolgte Studentenverbindungen zu ihren Versammlungen Nach seiner Vertreibung aus der halleschen Universitat hielt sich der Gelehrte Christian Wolff kurze Zeit in Passendorf auf Nach dem Verbot des Theaterspiels in Halle erhielt Passendorf im Jahr 1772 Aufschwung als Theaterdorf am Rand von Halle jenseits der Landesgrenze von Preussen Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam Passendorf im Jahr 1815 zu Preussen und wurde 1816 dem Kreis Merseburg 5 im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt zu dem er bis 1950 gehorte Um 1900 zahlte Passendorf 1372 Einwohner der Gutsbezirk Passendorf 38 Personen Aufgrund der rasant wachsenden Bevolkerung im Raum Halle bestand bereits um 1900 die Notwendigkeit der Erschliessung neuen Wohnraums Die ersten Plane der Bebauung der Flache westlich der Altstadt von Halle gab es bereits Anfang des 20 Jahrhunderts und in den 1920er Jahren da die Altstadt von Halle aufgrund der Einengung zwischen Saale im Westen und Bahngleisen im Osten wenig Erweiterungsmoglichkeit bot Sie wurden jedoch damals noch nicht umgesetzt da das Gebiet im naturlichen Uberflutungsbereich der Saale liegt Erst durch den Bau des Passendorfer und Gimritzer Damms in den 1930er Jahren konnte die Uberflutung des bebauten Bereichs am westlichen Saaleufer verhindert werden 6 Passendorf als Stadtteil von Halle Saale Bearbeiten nbsp Schulplatz mit der alten Schule und der KircheBei der Kreisreform in der DDR wurde Passendorf am 1 Juli 1950 in die Stadt Halle Saale eingemeindet 7 Seitdem gehorte der Ort zum Stadtbezirk Halle West Im Jahr 1958 wurde auf einer Konferenz des Zentralkomitees der SED zum Thema Chemieprogramm der DDR das Thema der Bebauung des Gebiets westlich von Halle Saale wieder aufgegriffen Die Konferenz beschloss die Ansiedlung von Arbeitskraften in der Nahe der Chemiestandorte der Buna Werke in Schkopau und der Leunawerke in Leuna Zwischen 1959 und 1963 wurden dafur 19 Standorte gepruft Die Wahl des SED Politburos fiel im Jahr 1963 auf das Gebiet zwischen der Altstadt von Halle Nietleben und Passendorf da in der Gegend genugend freies Ackerland zur Verfugung stand und man sich von den dort vorhandenen Sudwestwinden die wenigste Luftverschmutzung fur das neue Wohngebiet erhoffte 8 Bereits am 13 Dezember 1963 begann mit der tiefenbaulichen Erschliessung des spateren Wohnkomplexes I und des Plattenbauwerks der Aufbau von Halle Neustadt Das Plattenbauwerk das die Betonteile fur die geplanten Wohneinheiten fertigte eroffnete am 1 Februar 1964 Passendorf als Teil von Halle Neustadt Bearbeiten nbsp Im SudparkSiehe auch Halle Neustadt Geschichte Die Grundsteinlegung von Halle Neustadt erfolgte am 15 Juli 1964 Die neue Stadt wurde am Rande der Saaleaue zwischen dem Ort Zscherben und den halleschen Ortsteilen Passendorf und Nietleben platziert wobei Passendorf grosstenteils abgerissen wurde Der alte Ortskern von Passendorf befand sich ostlich des heutigen S Bahnhofs Zscherbener Strasse im Bereich von Kamm und Teichstrasse Das nordlich gelegene Neue Dorf musste ebenso wie das sudlich gelegene Unterdorf und das westlich jenseits der S Bahntrasse gelegene Oberdorf den Plattenbauten weichen Mit der Errichtung des Wohngebietes Sudpark wurde das Gebiet um die Kamm und Teichstrasse zu einer Art dorflichen Oase im sonst von Hochhausern gepragten Stadtbild In der Folgezeit entstanden in Halle Neustadt Wohnungen fur 39 000 Einwohner Stand 1970 Am 12 Mai 1967 wurde die neue Siedlung vom Stadtteil Halle West zur Stadt Halle Neustadt erklart und das Gebiet formell aus dem Stadtgebiet von Halle herausgelost Nach einer Abstimmung anlasslich der Kommunalwahl am 6 Mai 1990 wurde Halle Neustadt mit der Stadt Halle vereinigt Seither ist das ehemalige Stadtgebiet der Stadtteil Neustadt innerhalb des Stadtbezirks West der Stadt Halle mit den vier Stadtvierteln Nordliche Neustadt Sudliche Neustadt Westliche Neustadt und Gewerbegebiet Neustadt Die alte Ortslage von Passendorf gehort seitdem zum Stadtviertel Sudliche Neustadt Zeugen des alten Passendorfs in Halle Neustadt Bearbeiten nbsp Passendorfer Schlosschen nbsp Passendorfer KircheDorfliche Reste des alten Passendorfs haben sich entlang der Kamm und Teichstrasse erhalten Darunter befinden sich auch das Passendorfer Gut und die Passendorfer Kirche Platz Drei LilienAm Platz Drei Lilien stand ein gleichnamiges Gasthaus das als erstes festes Theaterhaus in Halle und Umgebung galt In diesem Bereich sind Theaterhaus Zollhauser und Gaststatten verschwunden nur die Zollbrucke ist bis heute erhalten Passendorfer GutDer Vorlaufer des spateren Rittergutes Passendorf ist ein auf diesem Gelande vom Deutschen Orden eingerichteter Wirtschaftshof der um 1291 als Monchehof bezeichnet wird Anfang des 16 Jahrhunderts wurde an dieser Stelle ein freier Rittersitz mit hoher und niederer Gerichtsbarkeit errichtet Die Komtureiguter gelangten in den Besitz des Klosters Neuwerk und nach dessen Aufhebung in den erzbischoflichen Besitz des Kardinals Albrecht von Brandenburg Dieser uberliess das Gut 1531 seinem kinderlosen Kanzler Albrecht Christoph Cruschwitz gen Turck Nach dessen Tod wechselte das Anwesen mehrfach den Besitzer Viele Jahrzehnte ist es im Besitz der Familie von Goldstein schliesslich verkauft der letzte Vertreter Carl Gottlob von Goldstein 1761 das Rittergut an den Landjagermeister Rudolph von Boeltzig 1889 erwirbt als letzter Privatbesitzer Familie Otto das Anwesen Nachdem das erste um 1808 erbaute Gutshaus abgerissen wurde entstand 1898 ein neues Gebaude im eklektizistischen Stil das sogenannte heute unter Denkmalschutz stehende Passendorfer Schlosschen Mit dem Aufbau Halle Neustadts wurde das ehemalige Rittergutshaus Domizil fur Kulturschaffende verschiedener Sparten So befanden sich im Schlosschen umbenannt in Klubhaus Johannes R Becher bis Anfang der 1990er Jahre eine Aussenstelle des Konservatoriums Arbeitsgruppen des Kulturbundes Biergarten Restaurant und auch eine Nachtbar Der 1990 gegrundete Heimatbund Passendorf e V der sein Domizil im Gutshaus hatte versuchte in den Jahren des Leerstands seit 1993 das Gutshaus vor dem Verfall zu retten Nachdem es seit den 1990er Jahren mehrfach zum Verkauf angeboten wurde geht das Anwesen schliesslich im Jahre 2008 in Privatbesitz uber Seit dieser Zeit laufen Sanierungs und Baumassnahmen Neben Wohnungen im Gutshaus sind auf dem Gelande des Passendorfer Guts bereits weitere Wohnanlagen auch fur altersgerechtes Wohnen errichtet worden 9 nbsp Dorfkirche Passendorf Heinz KupfernagelKirche PassendorfDie Passendorfer Kirche am Schulplatz wurde um 1723 erbaut und wird in der heutigen Zeit durch die evangelische Kirchengemeinde Halle Neustadt genutzt Ihre barocke Ausstattung liess die Kirchenverwaltung in den 1960er Jahren entfernen KastanienalleeIn der Kastanienallee sind noch die Reste des verfallenen Gutshofs erkennbar Freiwillige Feuerwehr Halle PassendorfDie Freiwillige Feuerwehr Halle Passendorf ist eine von zwolf Freiwilligen Feuerwehren in Halle Sie existiert im Jahr 2015 bereits seit 140 Jahren 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudliche Neustadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https halle de Das Stadtviertel Sudliche Neustadt auf der Website der Stadt Halle Passendorf in Halle Das Dorf in der Stadt auf hallelife de Abgerufen am 23 Januar 2019 Stadtteil Passendorf Das alte Schmugglerdorf von Halle Mitteldeutsche Zeitung vom 31 Mai 2017 Abgerufen am 23 Januar 2019Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Halle Ubersicht Stadtviertel Stadt Halle Saale Fachbereich Einwohnerwesen Halle in Zahlen 2020 Online veroffentlicht unter https halle de pdf 178 KB im Jahr 2021 Sudpark Halle Saale Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 84 f Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Stadt im Fluss Saalepfad de abgerufen am 15 Juli 2018 Passendorf auf gov genealogy net Artikel uber Passendorf in der Mitteldeutschen Zeitung vom 27 April 2014 abgerufen am 1 Juli 2021 Hallespektrum de Passendorfer Schlosschen wird Wohngebiet Webseite der Freiwilligen Feuerwehr Halle PassendorfDie halleschen Stadtteile Altstadt Ammendorf Beesen Am Wasserturm Thaerviertel Bollberg Wormlitz Buschdorf Damaschkestrasse Dautzsch Diemitz Dieselstrasse Dolau Dolauer Heide Freiimfelde Kanenaer Weg Frohe Zukunft Gebiet der DR Gesundbrunnen Gewerbegebiet Neustadt Giebichenstein Gottfried Keller Siedlung Heide Nord Blumenau Heide Sud Industriegebiet Nord Kanena Bruckdorf Krollwitz Landrain Lettin Lutherplatz Thuringer Bahnhof Motzlich Nietleben Nordliche Innenstadt Nordliche Neustadt Paulusviertel Planena Radewell Osendorf Reideburg Saaleaue Seeben Silberhohe Sudliche Innenstadt Sudliche Neustadt Sudstadt Tornau Trotha Westliche Neustadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudliche Neustadt Halle amp oldid 235771744