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Karl Volker 17 Oktober 1889 in Giebichenstein bei Halle Saale 28 Dezember 1962 in Weimar war ein deutscher Maler Grafiker und Architekt Kuppelausmahlung von 1938 in St Cyriaci und Nicolai Schwenda Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Farbgestaltung und Architektentatigkeit 3 Rezeption 4 Darstellung Volkers in der bildenden Kunst der DDR 5 Malerei und Grafik Auswahl 5 1 Tafelbilder Auswahl 5 2 Grafik Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenVolker war der Sohn eines halleschen Malermeisters in dessen Betrieb er von 1904 bis 1910 eine Ausbildung zum Dekorationsmaler erhielt Nach zwei Jahren beruflicher Tatigkeit in Leipzig besuchte er von 1912 bis 1913 die Dresdner Kunstgewerbeschule im Meisteratelier fur Wandmalerei bei Richard Guhr 1913 kehrte er nach Halle zuruck und arbeitete seitdem selbstandig Im Jahre 1914 erhielt Karl Volker vom Stadtbaurat der Stadt Halle Saale Wilhelm Jost den ersten offentlichen Auftrag fur die Kuppelfresken der grossen Kapelle auf dem Gertraudenfriedhof Es handelt sich hierbei um das einzige Werk der Wandmalerei von Volker das in Halle Saale noch heute erhalten ist Infolge schlechter Lichtverhaltnisse wurde es allerdings viele Jahrzehnte hindurch kaum wahrgenommen Eine dem Charakter des Bauwerks widersprechende Beleuchtungsanlage die wahrend der Restaurierung von 1979 80 angebracht wurde es bestand sogar die Absicht eine Zwischendecke anzubringen verhinderte schliesslich fast vollig den Blick in die Kuppel Erst im Zuge der dank der Aktivitaten des Gemeinnutzigen Feuerbestattungsvereins Halle e V im Jahre 1991 einsetzenden Erneuerungsarbeiten konnte das Werk den Betrachtern zuganglich gemacht werden 1 Glasfenster der Erfurter Thomaskirche nbsp Ruth und Judith nbsp Salomo und Moses nbsp grosses Westfenster nbsp grosses Ostfenster nbsp Johannes und Paulus nbsp Hanna und Maria Magdalena nbsp Chorfenster 1919 grundete Karl Volker mit Richard Horn Martin Knauthe Paul Horn und dem Bildhauer Karl Oesterling die Hallesche Kunstlergruppe 2 mit Anschluss an die Novembergruppen 3 Als sich diese 1919 an der Halleschen Kunstausstellung beteiligte stellte er sein Bild Pieta aus das er bereits vorher in Berlin gezeigt hatte 4 In den 1920er Jahren schuf er vor allem expressive Holzschnitzereien mit sozialkritischen Inhalt und vom Konstruktivismus gepragte Industriebilder Auch arbeitete er gemeinsam mit Otto Haesler an Projekten des sozialen Wohnungsbaus Der Innenraum der Dorfkirche von Schmirma Stadt Mucheln Geiseltal im Saalekreis wurde 1921 1922 Jahren von Karl Volker farbig gestaltet Ausserdem befinden sich in der Kirche 14 expressive Deckenbilder Volkers und Volker gestaltete den barocken Altar neu 5 Zur Erhaltung und Restaurierung dieser und anderer vom Verfall bedrohter Arbeiten des Kunstlers wurde im Juni 2006 ein eingetragener Verein gegrundet der nicht zuletzt auch das Ziel verfolgt das Werk Karl Volkers in der Offentlichkeit bekannter zu machen 6 1926 gestaltete er auch den Innenraum der Sankt Georg Kirche in Gimritz 1919 schuf Volker im Rathaus Mucheln ein Deckengemalde Industrie und Landwirtschaft und 1924 fur ein Kinderheim in Bad Frankenhausen ein Wandbild 7 Beide Werke sind nicht erhalten Von Volker im Gebaude der kommunistischen Presse in Halle geschaffene Fresken Klassenkampf wurden 1933 nach der Machtergreifung von den Nationalsozialisten zerstort Volker war als Maler und Grafiker ein Vertreter des proletarisch revolutionaren Avantgardismus und einer der bedeutendsten Meister der deutschen Widerstandskunst 8 I Wolfgang Willrichs 1937 erschienene nationalsozialistische Propagandaschrift Sauberung des Kunsttempels nennt ihn Im Rahmen der nationalsozialistischen Aktion Entartete Kunst wurden 1937 Werke Volkers aus Museen entfernt und in der Ausstellung Entartete Kunst gezeigt u a aus der Berliner Nationalgalerie sein Tafelbild Fabrik von 1925 9 10 Er uberstand diese Zeit nicht zuletzt durch Auftrage zur Ausgestaltung von Kirchen u a der sehr gut erhaltenen Brustungsmalerei in der Kirche von Holleben am Westrand von Halle 1944 wurde Volker noch zum Volkssturm eingezogen als Kriegsgefangener war er im amerikanischen Internierungslager Bad Kreuznach Nach dem Ende es 2 Weltkrieges fand er in der DDR seine Heimat Um 1949 1950 trat er in den Vordergrund bestimmte dann fur langere Zeit durch sein Werk den Kunstprozess in der DDR entscheidend mit und wirkt als Anreger fur jungere Krafte 11 1946 war Volker auf der Kunstausstellung der Provinz Sachsen in Halle Saale mit zwanzig Arbeiten vertreten 12 In der Folgezeit hatte er eine bedeutende Anzahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen Neben der Malerei und Grafik beschaftigte Volker sich zunachst vor allem wieder mit architekturbezogenen Arbeiten Er beteiligte sich an Wettbewerben zur stadtebaulichen Neugestaltung der Stadt Halle und schuf Wandmalereien fur die Halleschen Kammerspiele Glasfenster fur die Erfurter Thomaskirche und weitere Ausgestaltungen an offentlichen Gebauden In den 1950er Jahren entstanden Kreidegrundzeichnungen die als das Spatwerk Karl Volkers anzusehen sind 1953 formierte Volker u a mit Karl Erich Muller und Willi Sitte die genossenschaftliche Hallische Malerbrigade 13 1961 erhielt Karl Volker den Kunstpreis der Stadt Halle Farbgestaltung und Architektentatigkeit BearbeitenIm Jahre 1920 erfolgte die Farbgestaltung des Rathauses und weiterer Hauser am halleschen Marktplatz In Zusammenarbeit mit Bruno Taut folgte 1922 die Farbgestaltung des Magdeburger Rathauses In diesem Zusammenhang ergab sich ein erster Kontakt zu Otto Haesler Fur Haeslers Siedlung Italienischer Garten in Celle lieferte Karl Volker die in blau und rot gehaltene Farbgestaltung Von 1928 bis 1932 folgte eine Tatigkeit als Architekt im Buro Haesler in Celle mit der Bearbeitung einer Reihe von Wohnungsbauprojekten Berlin Haselhorst Karlsruhe Dammerstock Rothenbergsiedlung in Kassel Siedlung Blumlager Feld in Celle Rathenow Friedrich Ebert Siedlung 1931 beteiligte er sich mit Haesler an der Berliner Bauausstellung 1932 erfolgte der Austritt aus dem Buro Haesler und die Ruckkehr nach Halle Rezeption BearbeitenEine grosse Retrospektive auf Karl Volker und sein Werk bot die Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen Anhalt mit einer Ausstellung vom 25 Marz bis 17 Juni 2007 unter dem Titel Utopie und Sachlichkeit Karl Volker 1889 1962 Begleitet wurde diese Ausstellung des Lebenswerks von Karl Volker durch kleinere thematische Ausstellungen in mehreren Galerien in Halle so zu seinen Halleschen Landschaften zu seinen Kreidezeichnungen und zu seinen Strandbildern Auf der Website zur Ausstellung der Stiftung Moritzburg heisst es Karl Volker gehort zu den interessantesten deutschen Kunstlerpersonlichkeiten der Mitte des 20 Jahrhunderts dessen Schaffen allerdings selbst Kennern oft nur in Einzelbildern gegenwartig ist 14 Im Kunstmuseum Moritzburg Halle Saale wurden vom 17 Oktober 2013 bis 5 Januar 2014 die Tafeln mit den durch Karl Volker gefertigten aufwendig restaurierten Deckenbildern der Kirche von Schmirma gezeigt Sie waren durch Nasse infolge undichtem Kirchendach durch heizungsbedingtem Russ und dichte Lagen von Spinngewebe stark geschadigt worden 15 Sein Werk ist Teil der Dauerausstellung Wege der Moderne Kunst in Deutschland im 20 Jahrhundert im Kunstmuseum Moritzburg Halle Saale Darstellung Volkers in der bildenden Kunst der DDR BearbeitenKarl Erich Muller Der Maler Karl Volker Ol 1952 16 Malerei und Grafik Auswahl BearbeitenTafelbilder Auswahl Bearbeiten Essendes Kind Tempera 1921 im Bestand der Galleria del Levante Mailand 17 Proletarierjunge Ol 1925 im Bestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle 18 Knabenbildnis Ol 1927 im Bestand der Staatlichen Museen Berlin 19 Jahrmarkt Ol 1928 im Bestand Brandenburgisches Landesmuseum fur moderne Kunst Frankfurt Oder vormals Museum Junge Kunst 20 Blumenstrauss Ol 1930 1940 im Bestand der Nationalgalerie Berlin 20 Kaffeehausterrasse Ol 1931 1932 21 Blick auf Wieck in Rugen Ol 1948 im Bestand des Stadtmuseums Cottbus 22 Grafik Auswahl Bearbeiten Armee der Opfer Holzschnitt 1913 im Bestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle 20 Niedners Klassenjustiz Holzschnitt 1924 20 Die junge Sowjetmacht Holzschnitt 1924 im Bestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle 23 Literatur BearbeitenKarl Volker In Birgit Dalbajewa Hrsg Neue Sachlichkeit in Dresden Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 57 4 S 312 313 Volker Karl In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 978 979 Stiftung Moritzburg Halle Hrsg Karl Volker Maler Grafiker Architekt Utopie und Sachlichkeit Halle 2007 Galerie Kunststucke Halle Hrsg Von Strandburgen und Promenaden Karl Volker Strandbilder Halle 2007 Jurgen Jankofsky Jesus ROT Himmel WEIT Eine Karl Volker Geschichte Dorise Verlag Burg 2007 ISBN 978 3 937973 32 6 Staatliche Galerie Moritzburg Halle Hrsg Karl Volker Kreidegrundzeichnungen Halle 1999 Staatliche Galerie Moritzburg Halle Hrsg Karl Volker Leben und Werk Halle 1976 Sabine Meinel Karl Volker Leben und Werk Dissertation Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 2008 online verfugbar auf den Internetseiten der ULB Sachsen Anhalt Ingrid Schulze Karl Volker Reihe Welt der Kunst Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1974 Ingrid Schulze Karl Volker und die Hallische Kunstlergruppe In Bildende Kunst Berlin 12 1974 S 598 603Weblinks Bearbeitenhttps katalog arthistoricum net tx find find 5Bq 5D 5Bdefault 5D Karl V C3 B6lkerNachlass von Karl Volker in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden http www karl voelker initiative de seiten schmirma schmirma voelker htmlEinzelnachweise Bearbeiten Der Gertraudenfriedhof in Halle Monumentale Architektur und Landschaftsgarten Memento vom 8 Oktober 2007 im Internet Archive Als Mitgrunder genannt in Christoph Wilhelmi Kunstlergruppen in Deutschland Osterreich und der Schweiz seit 1900 ein Handbuch Stuttgart Hauswedell 1996 ISBN 3 7762 0400 1 S 174 175 Nr 94 Hallische Kunstlergruppe Als Mitglied genannt in Christoph Wilhelmi Kunstlergruppen in Deutschland Osterreich und der Schweiz seit 1900 ein Handbuch Stuttgart Hauswedell 1996 ISBN 3 7762 0400 1 S 274 284 Nr 165 Novembergruppe https www kunstmuseum moritzburg de kunst erleben digital entdecken museumsblog 01 april 2020 Abbildungen in Bildende Kunst Berlin 9 1981 Ruckseite Deckblatt Karl Volker Initiative Abbildung eines Details in Bildende Kunst Berlin 9 1981 S 454 Lothar Lang Malerei und Graphik in der DDR Verlag Philipp Reclam jun Leipzig 1983 S 78 244 http emuseum campus fu berlin de eMuseumPlus service direct 1 ResultListView result t1 collection list TspTitleImageLink link amp sp 10 amp sp Scollection amp sp SfieldValue amp sp 0 amp sp 0 amp sp 3 amp sp SdetailList amp sp 0 amp sp Sdetail amp sp 0 amp sp F amp sp T amp sp 2 Sabine Meinel 2008 Karl Volker Leben und Werk Dissertation zur Erlangung des akademischen Doctor philosophiae Dr phil vorgelegt an der Philosophischen Fakultat I der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg online Lang S 38 39 https digital slub dresden de werkansicht dlf 354333 42 https digital slub dresden de werkansicht dlf 354333 43 Lang S 45 Stiftung Moritzburg Sonderausstellung Karl Volker backPid 20 amp tx ttnews pointer 3 amp tx ttnews tt news 17 amp cHash 69e7894928f0a65cb7f87b3ee08bd4d0 1 backPid 20 amp tx ttnews pointer 3 amp tx ttnews tt news 17 amp cHash 69e7894928f0a65cb7f87b3ee08bd4d0 2 Vorlage Toter Link stiftung moritzburg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 backPid 20 amp tx ttnews pointer 3 amp tx ttnews tt news 17 amp cHash 69e7894928f0a65cb7f87b3ee08bd4d0 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Karl Volker Heilige Geschichten Der expressionistische Bilderschatz aus Schmirma Faltblatt zur Ausstellung Halle 2013 Karl Erich Unbekannter Fotograf Muller Der Maler K Volker 1952 abgerufen am 20 August 2022 http www deutschefotothek de documents obj 33041349 df hauptkatalog 0500032 https www bildindex de document obj20636173 fmla3378 12 part 0 http www deutschefotothek de documents obj 33041354 df hauptkatalog 0500051 a b c d Bildindex der Kunst amp Architektur http www deutschefotothek de documents obj 33041366 df hauptkatalog 0500044 http www deutschefotothek de documents obj 33041375 df hauptkatalog 0500050 http www deutschefotothek de documents obj 33041174 df hauptkatalog 0500040Normdaten Person GND 121063623 lobid OGND AKS LCCN n88076341 VIAF 42684752 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volker KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker Bildhauer und ArchitektGEBURTSDATUM 17 Oktober 1889GEBURTSORT Giebichenstein bei Halle Saale STERBEDATUM 28 Dezember 1962STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Volker Kunstler amp oldid 237285907