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Dammerstock ist eine Siedlung im Karlsruher Stadtteil Weiherfeld Dammerstock im Suden der Stadt Sie liegt an der Alb und hat eine Haltestelle an der altesten Uberlandlinie des Karlsruher Stadtbahnnetzes der Albtalbahn Dammerstock ist eines der wichtigsten Zeugnisse fur die Kunst des Neuen Bauens in Deutschland In der Mitte Dammerstock mit der konsequenten Zeilenbauweise Inhaltsverzeichnis 1 1928 1929 Neues Bauen 2 Ab 1934 Weiterbauen 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise1928 1929 Neues Bauen Bearbeiten nbsp Waschhaus von Otto Haesler1928 wurde von der Stadt Karlsruhe ein Wettbewerb zur Bebauung des stadteigenen sudlichen Teils des Dammerstock Gelandes ausgeschrieben mit der Vorgabe das Baugelande bis Mitte des Jahres 1929 zu bebauen Bei der Ausschreibung stand der Gebrauchswert der Wohnungen fur Familien aus mittleren und unteren Einkommensschichten im Vordergrund Zu dem Wettbewerb wurden unter anderem Walter Gropius Otto Haesler und Wilhelm Riphahn mit Caspar Maria Grod eingeladen Auch das Preisgericht entsprach mit Architekten wie Ernst May Ludwig Mies van der Rohe und Paul Schmitthenner der weit uber die ortlichen Verhaltnisse hinausreichenden Bedeutung der Ausschreibung Den ersten Preis erhielt der Entwurf von Walter Gropius der kurz zuvor die Leitung des Bauhauses aufgegeben hatte gefolgt von Otto Haesler Gropius ubernahm die Oberleitung fur den ersten Bauabschnitt und hatte die Tatigkeiten der daran beteiligten Architekten darunter auch Franz Roeckle 1 zu koordinieren Die wichtigste von Gropius in allen Konsequenzen verwirklichte Planungsidee war die Zeilenbauweise Anstelle der herkommlichen Blockrandbebauung trat das Bauen in nord sud parallel gesetzten Reihen deren Enden zur Mitte abwechselnd mit quergestellten Kopfbauten versehen sind Ziel war eine optimale Besonnung morgens Licht im Schlafzimmer nachmittags in den Wohnraumen Die Raumaufteilung war so gestaltet dass auch bei grosser Zahl an Bewohnern pro Wohnflache noch eine subjektive Trennung der Funktionsbereiche moglich sein sollte nbsp Portal 2009 rechts Originalpavillon von 1929Die Einweihung der ersten 228 Wohnungen im Oktober 1929 begleitete eine Ausstellung Die Gebrauchswohnung Die Gestaltung aller Werbemedien lag in den Handen von Kurt Schwitters Ab 1934 Weiterbauen Bearbeiten nbsp St Franziskus Kirche 1938 Die Siedlung nach Adolf Behne das konsequenteste Beispiel einer Siedlung im Zeilenbau wurde aufgrund der Weltwirtschaftskrise 1929 nicht wie geplant fertiggestellt Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten welche das Neue Bauen ablehnten wurden ab 1934 weitere Hauser in Anlehnung an einen Heimatstil erstellt Die 1936 1938 nach Planen von Fridolin Bosch und Anton Ohnmacht errichtete Franziskuskirche ist formal von der Stuttgarter Schule beeinflusst Nach 1949 kamen Laubenganghauser dazu die wieder Elemente des Neuen Bauens aufnahmen Die Wohnsiedlung wurde im Volksmund anfanglich als Jammerstock bespottelt In Anspielung auf die kleinen Wohneinheiten entstand der Witz dass fur die Bewohner des Dammerstocks spezielle Nachttopfe angeboten wurden deren Henkel innen angebracht sind Die Wohnungen waren dann meistens mit weniger Personen als vorgesehen belegt Damit wurde der Anspruch fur untere Einkommensschichten nicht erfullt Mit dieser Einschrankung gilt die Siedlung auch heute noch als attraktives Wohngebiet Literatur BearbeitenAdolf Behne Dammerstock In Janos Frecot Hrsg Zwischen Kunst und Industrie Der Deutsche Werkbund Anabas Verlag Giessen 1975 ISBN 3 87038 052 7 S 263 f Ulrich Coenen Das Bauhaus und die Siedlung Dammerstock Die Planungen von Walter Gropius und Otto Haesler fur Karlsruhe In Badische Heimat Zeitschrift fur Landes und Volkskunde Natur Umwelt und Denkmalschutz 100 Jahrgang Heft 1 Marz 2020 S 82 94 Gesamtheft als PDF 13 1 MB Brigitte Franzen Die Siedlung Dammerstock in Karlsruhe 1929 Zur Vermittlung des Neuen Bauens Jonas Marburg 1993 ISBN 3 89445 156 4 Brigitte Franzen Peter Schmitt Neues Bauen der 20er Jahre Gropius Haesler Schwitters und die Dammerstocksiedlung in Karlsruhe 1929 Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe Info Verlag Karlsruhe 1997 ISBN 3 88190 217 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dammerstock Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dammerstock Mustersiedlung des Neuen Bauens in Karlsruhe Linkkatalog zum Thema Dammerstock bei curlie org ehemals DMOZ Paulhans Peters Wahrt ehrlich am langsten Essay in der Deutschen Bauzeitung Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive PDF 46 kB Dammerstock auf Klassische Moderne Baden Wurttemberg Bauhaus Siedlung Dammerstock in Karlsruhe WeiherfeldEinzelnachweise Bearbeiten Dammerstocksiedlung In archINFORM Dort auch ein Lageplan mit den Positionen der einzelnen Projekte Werkbundsiedlungen der Zwischenkriegszeit Werkbundsiedlung Stuttgart 1927 Werkbundsiedlung Brunn 1928 Werkbundsiedlung Breslau 1929 Werkbundsiedlung Karlsruhe 1929 Werkbundsiedlung Neubuhl 1931 Werkbundsiedlung Wien 1932 Werkbundsiedlung Prag 1932 48 984722222222 8 4 Koordinaten 48 59 N 8 24 O Normdaten Geografikum GND 7816857 0 lobid OGND AKS VIAF 237523925 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dammerstock amp oldid 237910337