www.wikidata.de-de.nina.az
Klaus Olaf von Klitzing 28 Juni 1943 in Schroda Reichsgau Wartheland ist ein deutscher Physiker Er erhielt 1985 den Nobelpreis fur Physik fur die Entdeckung des quantisierten Hall Effekts im Grenobler Hochfeld Magnetlabor am 5 Februar 1980 Klaus von Klitzing 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Nobelpreis 4 Schriften 5 Ehrungen und Auszeichnungen Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr entstammt dem alten mittelmarkischen Adelsgeschlecht Klitzing das im Jahr 1265 erstmals urkundlich erwahnt wurde und ist der Sohn von Bogislaw von Klitzing 1907 Oberforstmeister der Landwirtschaftskammer und Anny Ulbrich 1913 Sein Grossvater war der Posener Generallandschaftsdirektor Bogislaw von Klitzing Mitglied des Preussischen Herrenhauses Leben BearbeitenAls Heimatvertriebener kam Klitzing mit seiner Familie im Jahr 1945 nach Lutten Landkreis Vechta Von 1948 bis 1951 lebte die Familie in Oldenburg wo Klitzing 1949 in die Schule Bruderstrasse eingeschult wurde 1951 zog die Familie nach Essen Landkreis Cloppenburg wo sie bis 1968 im Obergeschoss des Rathauses lebte Sein Abitur legte Klitzing im Februar 1962 am Artland Gymnasium Quakenbruck Landkreis Osnabruck ab Hiernach studierte Klitzing Physik an der Technischen Universitat Braunschweig Das Studium schloss er im Marz 1969 mit dem Diplom ab Diplomarbeit bei Franz Rudolf Kessler Bis November 1980 war er bei Gottfried Landwehr an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg tatig Dort schrieb er 1972 seine Doktorarbeit zum Thema Galvanomagnetische Eigenschaften von Tellur in starken Magnetfeldern 1978 folgte die Habilitation Zu Forschungsarbeiten war er 1975 bis 1976 am Clarendon Laboratory in Oxford und 1979 bis 1980 am Hochfeld Magnetlabor in Grenoble tatig wo er die entscheidende Entdeckung fur den Quanten Hall Effekt machte 1 Schon 1980 berief die Technische Universitat Munchen Klitzing auf eine Professur fur Festkorperphysik Im Januar 1985 wurde er Mitglied des Direktoren Kollegiums am Max Planck Institut fur Festkorperforschung in Stuttgart Im selben Jahr ernannte ihn die Universitat Stuttgart zum Honorarprofessor 2 Seit 1996 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina die seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften ist 3 Klitzing ist Jury Mitglied des Innovationspreises der deutschen Wirtschaft Ausserdem ist er Namensgeber und Jury Mitglied des Klaus von Klitzing Preises eines Forderpreises fur engagierte Lehrer naturwissenschaftlicher Facher der von der Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg und der EWE Stiftung in Kooperation vergeben wird Klitzing ist ein leidenschaftlicher Werber fur die Grundlagenforschung und versucht immer wieder Neugier und Begeisterung fur die Physik zu wecken Er ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien in mehreren Landern und Inhaber von Ehrendoktortiteln an Universitaten in neun Nationen Nobelpreis BearbeitenKlaus von Klitzing erhielt 1985 fur seine Entdeckung des Quanten Hall Effektes den ungeteilten Nobelpreis fur Physik Die entscheidende Messung gelang in der Nacht zum 5 Februar 1980 und brachte die Erkenntnis dass die gemessenen Hall Widerstande ganzzahlige Teile einer Grosse sind die durch zwei Naturkonstanten Planck Konstante h und Elementarladung e bestimmt ist und damit selber wieder eine universelle Naturkonstante ist Da sie die Dimension eines elektrischen Widerstandes besitzt hat man seither mit der Von Klitzing Konstante R K h e 2 displaystyle R mathrm K h e 2 nbsp eine universelle Bezugsgrosse fur Widerstande die uberall auf der Welt gleich ist 1990 wurde durch internationale Ubereinkunft ein Standardwert W90 fur die Realisierung der elektrischen Masseinheit Ohm durch die Von Klitzing Konstante festgelegt 4 Seit der SI Reform von 2019 werden das SI Ohm und mittelbar alle elektromagnetischen Einheiten uber die Von Klitzing Konstante definiert 5 daruber hinaus ermoglicht sie uber die Kibble Waage auch die Realisierung des Kilogramms Der Quanten Hall Effekt war aber auch einer der Ausgangspunkte fur die Nanoelektronik und die wissenschaftliche Erforschung der physikalischen Eigenschaften von Halbleitern weit unterhalb der Grossenordnung damaliger Mikroelektronik In einem Interview 2016 brachte von Klitzing seinen Stolz uber diese Entdeckung mit folgenden Worten zum Ausdruck Das Wichtigste fur mich ist aber die Von Klitzing Konstante Das bleibt das ist unsterblich und deshalb habe ich auch keine Angst vor dem Tod 6 Der Quanten Hall Effekt gilt als erste experimentell beobachtete topologische Phase in einem Festkorper und damit als Startpunkt vielfaltiger Forschungsaktivitaten beispielsweise zu topologischen Isolatoren Schriften Bearbeitenmit Gerhard Dorda Michael Pepper New Method for High Accuracy Determination of the Fine Structure Constant Based on Quantized Hall Resistance Phys Rev Letters Band 45 1980 S 494 497 Originalartikel zum Quanten Hall Effekt Grenzen der Mikroelektronik Quantenphanomene in mikrostrukturierten Halbleitern 1 Aufl Univ Verl Jena 1995 Schriftenreihe Ernst Abbe Kolloquium Jena 11 ISBN 3 925978 47 X Klaus von Klitzing Hrsg Aufbau der Arbeitsgrundlagen eines Reinraum Labors fur neuartige Bauelementstrukturen Schlussbericht Contract NT 2733 Max Planck Institut fur Festkorperforschung Stuttgart 1990 Bewahrung und Darstellung der Einheit des elektrischen Widerstandes Ohm Exponat Informationsblatt der Physikalisch Technischen Bundesanstalt Hannover Messe 82 21 April 1982 Max Planck Seine Konstante und unser neues Kilogramm Vortrage in der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Orden pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste Reden und Gedenkworte 45 Band Wallstein Verlag Gottingen 2023 ISBN 978 3 8353 5274 2Ehrungen und Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1981 Walter Schottky Preis 7 1982 Hewlett Packard Preis 1985 Nobelpreis fur Physik 1985 Direktorat auf Lebenszeit am Max Planck Institut fur Festkorperforschung 1986 Grosses Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland 1986 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1988 Ehrendoktorwurde der Technischen Universitat Karl Marx Stadt 8 1988 Bayerischer Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 1988 Dirac Medal 1990 Mitglied der National Academy of Sciences 1994 Auswartiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1995 Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1998 Fellow der American Physical Society 2000 Ehrenmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 2003 Auswartiges Mitglied der Royal Society 2005 Carl Friedrich Gauss Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 2006 Ehrendoktorwurde der Universitat Oldenburg 2007 Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften 2007 Mitglied der Papstlichen Akademie der Wissenschaften 2007 Korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 2009 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 2012 TUM Distinguished Affiliated Professor an der Technischen Universitat Munchen 2019 Orden Pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste In Quakenbruck und Essen Oldenburg ist jeweils eine Professor von Klitzing Strasse nach ihm benannt in Landau in der Pfalz die Klaus von Klitzing Strasse und in Bersenbruck Niedersachsen die Von Klitzing Strasse Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band VIII Seite 275 Band 38 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1966 ISSN 0435 2408Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klaus von Klitzing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Klaus von Klitzing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1985 an Klaus von Klitzing englisch Homepage der Abteilung von Klitzing am Max Planck Institut fur Festkorperforschung englisch Interview mit Dr Harald Zaun aus dem Jahr 2001 Interview von 2006 mit der Deutschen Welle Redakteurin Manuela Kasper Claridge aus der Reihe Zeitreise Nobelpreistrager MP3 Einzelnachweise Bearbeiten The Nobel Prize in Physics 1985 Abgerufen am 29 Dezember 2022 amerikanisches Englisch Klaus von Klitzing Lebenslauf Mitgliedseintrag von Klaus von Klitzing mit Bild und CV bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 15 Juli 2016 Resolution 2 of the 19th CGPM The Josephson and quantum Hall effects Bureau International des Poids et Mesures 1991 abgerufen am 17 April 2021 englisch Resolution 1 of the 26th CGPM On the revision of the International System of Units SI Bureau International des Poids et Mesures 2018 abgerufen am 17 April 2021 englisch Klaus von Klitzing interviewt von Herlinde Koelbl Ich habe keine Angst vor dem Tod Aus der Serie Das war meine Rettung In ZEITMagazin Nr 45 2016 Die ZEIT 17 November 2016 abgerufen am 9 November 2018 DPG Nachrichten PDF Abgerufen am 11 Marz 2020 TU Chemnitz EhrenpromotionenNormdaten Person GND 108061574 lobid OGND AKS LCCN n88035178 VIAF 69464025 Wikipedia Personensuche Trager des Nobelpreises fur Physik 1901 Rontgen 1902 Lorentz Zeeman 1903 Becquerel M Curie P Curie 1904 Rayleigh 1905 Lenard 1906 J J Thomson 1907 Michelson 1908 Lippmann 1909 Braun Marconi 1910 van der Waals 1911 Wien 1912 Dalen 1913 Kamerlingh Onnes 1914 Laue 1915 W H Bragg W L Bragg 1916 nicht verliehen 1917 Barkla 1918 Planck 1919 Stark 1920 Guillaume 1921 Einstein 1922 N Bohr 1923 Millikan 1924 M Siegbahn 1925 Franck Hertz 1926 Perrin 1927 Compton C T R Wilson 1928 O W Richardson 1929 de Broglie 1930 Raman 1931 nicht verliehen 1932 Heisenberg 1933 Schrodinger Dirac 1934 nicht verliehen 1935 Chadwick 1936 Hess C D Anderson 1937 Davisson G P Thomson 1938 Fermi 1939 Lawrence 1940 1942 nicht verliehen 1943 Stern 1944 Rabi 1945 Pauli 1946 Bridgman 1947 Appleton 1948 Blackett 1949 Yukawa 1950 Powell 1951 Cockcroft Walton 1952 Bloch Purcell 1953 Zernike 1954 Born Bothe 1955 Lamb Kusch 1956 Shockley Bardeen Brattain 1957 Yang T D Lee 1958 Tscherenkow Frank Tamm 1959 Segre Chamberlain 1960 Glaser 1961 Hofstadter Mossbauer 1962 Landau 1963 Wigner Goeppert Mayer Jensen 1964 Townes Bassow Prochorow 1965 Feynman Schwinger Tomonaga 1966 Kastler 1967 Bethe 1968 Alvarez 1969 Gell Mann 1970 Alfven Neel 1971 Gabor 1972 Bardeen Cooper Schrieffer 1973 Esaki Giaever Josephson 1974 Ryle Hewish 1975 A N Bohr Mottelson Rainwater 1976 Richter Ting 1977 P W Anderson Mott Van Vleck 1978 Kapiza Penzias R W Wilson 1979 Glashow Salam Weinberg 1980 Cronin Fitch 1981 Bloembergen Schawlow K Siegbahn 1982 K Wilson 1983 Chandrasekhar Fowler 1984 Rubbia van der Meer 1985 von Klitzing 1986 Ruska Binnig Rohrer 1987 Bednorz Muller 1988 Lederman Schwartz Steinberger 1989 Paul Dehmelt Ramsey 1990 Friedman Kendall R E Taylor 1991 de Gennes 1992 Charpak 1993 Hulse J H Taylor 1994 Brockhouse Shull 1995 Perl Reines 1996 D M Lee Osheroff R C Richardson 1997 Chu Cohen Tannoudji Phillips 1998 Laughlin Stormer Tsui 1999 t Hooft Veltman 2000 Alfjorow Kroemer Kilby 2001 Cornell Ketterle Wieman 2002 Davis Jr Koshiba Giacconi 2003 Abrikossow Ginsburg Leggett 2004 Gross Politzer Wilczek 2005 Glauber Hall Hansch 2006 Mather Smoot 2007 Fert Grunberg 2008 Nambu Kobayashi Maskawa 2009 Kao Boyle Smith 2010 Geim Novoselov 2011 Perlmutter Schmidt Riess 2012 Haroche Wineland 2013 Englert Higgs 2014 Akasaki Amano Nakamura 2015 Kajita McDonald 2016 Thouless Haldane Kosterlitz 2017 Barish Thorne Weiss 2018 Ashkin Mourou Strickland 2019 Peebles Mayor Queloz 2020 Penrose Genzel Ghez 2021 Manabe Hasselmann Parisi 2022 Aspect Clauser Zeilinger 2023 Agostini Krausz L Huillier PersonendatenNAME Klitzing Klaus vonALTERNATIVNAMEN Klitzing Klaus Olaf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 28 Juni 1943GEBURTSORT Schroda Reichsgau Wartheland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus von Klitzing amp oldid 236338956