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Wolfgang Paul 10 August 1913 in Lorenzkirch 1 Sachsen 7 Dezember 1993 in Bonn war ein deutscher Physiker und Nobelpreistrager fur Physik Wolfgang Paul ist einer der Pioniere der Teilchenphysik Seine Arbeiten umfassten die Gebiete Atom und Molekulstrahlen Massenspektrometrie Isotopentrennung Elektronenstreuung in Materie Strahlenbiologie Dosimetrie und die Elektronenstrahltherapie in der Medizin 1953 entwickelte er mit H Steinwedel das Quadrupolmassenfilter Paulsches Massenfilter fur massenspektrometrische Messungen Die Paul Falle eine von ihm entwickelte Ionenfalle ist nach ihm benannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ausstellung 3 Ehrungen 3 1 Auszeichnungen 3 2 Benennungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Grab von Lieselotte und Wolfgang Paul in Bonn PoppelsdorfEr wurde 1939 an der Technischen Hochschule Berlin promoviert und war von 1937 bis 1942 Wissenschaftlicher Assistent bei Hans Kopfermann an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel 2 3 Nach dessen Ruf an die Georg August Universitat Gottingen folgte Paul seinem akademischen Lehrer und habilitierte sich 1944 in Gottingen wo er schliesslich von 1944 bis 1952 als Professor tatig war 1952 folgte er einem Ruf an die Universitat Bonn wo er bis 1981 lehrte und Direktor des Physikalischen Instituts war Von 1964 bis 1967 war er Direktor des Physikdepartements am CERN und von 1970 bis 1973 Vorsitzender des Direktoriums am DESY Hamburg 1979 wurde Paul zum dritten Prasidenten der Alexander von Humboldt Stiftung gewahlt er hatte dieses Amt zehn Jahre lang inne 1982 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen gewahlt 1983 folgte die Wahl zum korrespondierenden Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Wolfgang Paul war 1957 einer der 18 Unterzeichner der Gottinger Erklarung gegen die geplante atomare Bewaffnung der Bundeswehr 4 Paul hatte aus seiner ersten Ehe mit Lieselotte Paul geborene Hirsche vier Kinder Jutta Regine Stephan und Lorenz Er war seit 1979 mit der Dozentin fur mittelalterliche Literatur Doris Walch Paul verheiratet Stephan Paul ist Lehrstuhlinhaber fur Experimentalphysik an der TU Munchen Lorenz Paul Professor der Physik an der Universitat Wuppertal Ausstellung BearbeitenBis zum 24 August 2014 war im Deutschen Museum Bonn eine Sonderausstellung zum Pionier der Teilchenphysik zu sehen Der Titel der Ausstellung lautete Wolfgang Paul Der Teilchenfanger Dabei wurde sein Leben und Wirken chronologisch dargestellt Ausgestellt wurden auch Teile des ersten europaischen Teilchenbeschleunigers der auf seinen Arbeiten beruhte Der 500 MeV Beschleuniger war von den spaten 1950er Jahren bis 1984 in Bonn in Betrieb und gilt als Vorlaufer des DESY in Hamburg 5 Ehrungen BearbeitenAuszeichnungen Bearbeiten 1989 erhielt er zusammen mit Norman Foster Ramsey und Hans Georg Dehmelt den Nobelpreis fur Physik fur die Entwicklung der nach ihm benannten Ionen Falle Weitere nationale und internationale Auszeichnungen waren u a die Ehrendoktorwurden der Universitaten Uppsala Aachen Posen Thessaloniki und Canterbury Er war Ehrensenator der Universitat Bonn Er war seit 1984 Zweiter Vizekanzler 1985 und 1992 Erster Vizekanzler des Ordens Pour le merite fur Wissenschaften und Kunste dessen Mitglied er seit 1980 war Paul erhielt die Goldmedaille der Akademie der Wissenschaften in Prag 1992 erhielt er die Dirac Medaille der Universitat von New South Wales Er war Trager des Grossen Verdienstkreuzes mit Stern Die Deutsche Physikalische Gesellschaft DPG zeichnete ihn 1989 mit dem Robert Wichard Pohl Preis aus Er wurde zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften gewahlt 1991 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Benennungen Bearbeiten nbsp Erklarungstafel am Wolfgang Paul Horsaal der Universitat Bonn nbsp Die Wolfgang Paul Allee in Bonn PoppelsdorfWolfgang Paul ist Namenspatron des Wolfgang Paul Studienpreises Deutsche Gesellschaft fur Massenspektrometrie und des Wolfgang Paul Preises eine der hochstdotierten Wissenschaftsauszeichnungen Deutschlands vergeben durch die Alexander von Humboldt Stiftung und das Bundesministerium fur Bildung und Forschung BMBF Die Wolfgang Paul Medaille der Universitat Bonn wird sowohl an Wissenschaftler als auch an Personlichkeiten verliehen die sich in ideeller oder materieller Weise um diese Universitat besonders verdient gemacht haben Der grosse Horsaal der Physik an der Universitat Bonn an dessen Planung er beteiligt war wurde nach ihm benannt Aus seinem Nachlass werden die dortigen Wolfgang Paul Vorlesungen finanziert Die Wolfgang Paul Allee in Bonn Poppelsdorf tragt seinen Namen sie liegt nicht weit entfernt vom Physikalischen Institut und weiteren Einrichtungen der Universitat Bonn Literatur BearbeitenGisbert zu Putlitz Paul Wolfgang In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 110 112 Digitalisat Ralph Burmester und Andrea Niehaus Hrsg Wolfgang Paul Der Teilchenfanger Begleitpublikation zur gleichnamigen Sonderausstellung vom 13 November 2013 bis 24 August 2014 im Deutschen Museum Bonn Deutsches Museum Bonn 2013 ISBN 978 3 940396 42 6Weblinks BearbeitenBiografie Uni Bonn Wolfgang Paul Nobel Lecture Electromagnetic Traps for charged and neutral Particles Stockholm 8 Dezember 1989 Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1989 an Wolfgang Paul englisch Genealogie Biographie und Autobiographie Wolfgang Paul und Sofja Kovalevskaja Preis Autobiografie englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gottfried Muller Von Wolfgang Pauls Verbundenheit mit dem Dorf Lorenzkirch an der Elbe In Gottfried Muller Hrsg Festschrift Wolfgang Paul Markkleeberg 2008 S 24 30 H Ehrenberg Wolfgang Paul In Physikalische Blatter Volume 45 Issue 11 Wiley Weinheim 1989 S 425 426 S 425 Wolfgang Paul Biographical The Nobel Foundation abgerufen am 29 November 2018 Die Gottinger Erklarung 1957 bei uni goettingen de Astropage eu on Tour Das Deutsche Museum Bonn Astropage eu 19 Dezember 2013 abgerufen am 23 Dezember 2013 Trager des Nobelpreises fur Physik 1901 Rontgen 1902 Lorentz Zeeman 1903 Becquerel M Curie P Curie 1904 Rayleigh 1905 Lenard 1906 J J Thomson 1907 Michelson 1908 Lippmann 1909 Braun Marconi 1910 van der Waals 1911 Wien 1912 Dalen 1913 Kamerlingh Onnes 1914 Laue 1915 W H Bragg W L Bragg 1916 nicht verliehen 1917 Barkla 1918 Planck 1919 Stark 1920 Guillaume 1921 Einstein 1922 N Bohr 1923 Millikan 1924 M Siegbahn 1925 Franck Hertz 1926 Perrin 1927 Compton C T R Wilson 1928 O W Richardson 1929 de Broglie 1930 Raman 1931 nicht verliehen 1932 Heisenberg 1933 Schrodinger Dirac 1934 nicht verliehen 1935 Chadwick 1936 Hess C D Anderson 1937 Davisson G P Thomson 1938 Fermi 1939 Lawrence 1940 1942 nicht verliehen 1943 Stern 1944 Rabi 1945 Pauli 1946 Bridgman 1947 Appleton 1948 Blackett 1949 Yukawa 1950 Powell 1951 Cockcroft Walton 1952 Bloch Purcell 1953 Zernike 1954 Born Bothe 1955 Lamb Kusch 1956 Shockley Bardeen Brattain 1957 Yang T D Lee 1958 Tscherenkow Frank Tamm 1959 Segre Chamberlain 1960 Glaser 1961 Hofstadter Mossbauer 1962 Landau 1963 Wigner Goeppert Mayer Jensen 1964 Townes Bassow Prochorow 1965 Feynman Schwinger Tomonaga 1966 Kastler 1967 Bethe 1968 Alvarez 1969 Gell Mann 1970 Alfven Neel 1971 Gabor 1972 Bardeen Cooper Schrieffer 1973 Esaki Giaever Josephson 1974 Ryle Hewish 1975 A N Bohr Mottelson Rainwater 1976 Richter Ting 1977 P W Anderson Mott Van Vleck 1978 Kapiza Penzias R W Wilson 1979 Glashow Salam Weinberg 1980 Cronin Fitch 1981 Bloembergen Schawlow K Siegbahn 1982 K Wilson 1983 Chandrasekhar Fowler 1984 Rubbia van der Meer 1985 von Klitzing 1986 Ruska Binnig Rohrer 1987 Bednorz Muller 1988 Lederman Schwartz Steinberger 1989 Paul Dehmelt Ramsey 1990 Friedman Kendall R E Taylor 1991 de Gennes 1992 Charpak 1993 Hulse J H Taylor 1994 Brockhouse Shull 1995 Perl Reines 1996 D M Lee Osheroff R C Richardson 1997 Chu Cohen Tannoudji Phillips 1998 Laughlin Stormer Tsui 1999 t Hooft Veltman 2000 Alfjorow Kroemer Kilby 2001 Cornell Ketterle Wieman 2002 Davis Jr Koshiba Giacconi 2003 Abrikossow Ginsburg Leggett 2004 Gross Politzer Wilczek 2005 Glauber Hall Hansch 2006 Mather Smoot 2007 Fert Grunberg 2008 Nambu Kobayashi Maskawa 2009 Kao Boyle Smith 2010 Geim Novoselov 2011 Perlmutter Schmidt Riess 2012 Haroche Wineland 2013 Englert Higgs 2014 Akasaki Amano Nakamura 2015 Kajita McDonald 2016 Thouless Haldane Kosterlitz 2017 Barish Thorne Weiss 2018 Ashkin Mourou Strickland 2019 Peebles Mayor Queloz 2020 Penrose Genzel Ghez 2021 Manabe Hasselmann Parisi 2022 Aspect Clauser Zeilinger 2023 Agostini Krausz L Huillier Prasidenten der Alexander von Humboldt Stiftung Werner Heisenberg 1953 1975 Feodor Lynen 1975 1979 Wolfgang Paul 1979 1989 Reimar Lust 1989 1999 Wolfgang Fruhwald 1999 2007 Helmut Schwarz 2008 2017 Hans Christian Pape seit 2018 Normdaten Person GND 116061367 lobid OGND AKS LCCN no2020004422 VIAF 45044878 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paul WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und Nobelpreistrager fur PhysikGEBURTSDATUM 10 August 1913GEBURTSORT Lorenzkirch SachsenSTERBEDATUM 7 Dezember 1993STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Paul Physiker amp oldid 238651314