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Die Korpuskeltheorie auch Emissionstheorie oder ballistische Lichttheorie ist eine vor allem Isaac Newton zugeschriebene physikalische Theorie nach welcher das Licht aus kleinsten Teilchen oder Korpuskeln Korperchen besteht Die Korpuskeltheorie wurde im 19 Jahrhundert durch die Wellentheorie des Lichtes abgelost jedoch werden dem Licht seit der Photonentheorie von Albert Einstein 1905 teilweise wieder auch korpuskulare Eigenschaften zugeschrieben Da die ursprungliche Emissionstheorie mit dem Relativitatsprinzip und somit mit dem Michelson Morley Experiment vertraglich ist wurden zu Beginn des 20 Jahrhunderts solche Modelle erneut diskutiert und als Alternative zur Relativitatstheorie in Betracht gezogen Jedoch ware in der Emissionstheorie die Lichtgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit der Lichtquelle abhangig was durch eine Reihe anderer Experimente eindeutig widerlegt wurde Ebenso wurde niemals eine vollstandig durchgearbeitete Theorie vorgelegt Folglich kann die Emissionstheorie nicht mehr in Betracht gezogen werden 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Bis zum 19 Jahrhundert 2 20 Jahrhundert 3 Experimente 3 1 Michelson Morley Experiment 3 2 Widerlegungen 3 2 1 Astronomisch 3 2 2 Terrestrisch 3 2 3 Interferometrie 3 2 4 Sonstige Widerlegungen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBis zum 19 Jahrhundert BearbeitenEs gibt in der Wissenschaftsgeschichte viele verschiedene Emissionstheorien Bereits Pythagoras und Empedokles hatten Emissionstheorien der Sinneswahrnehmung entwickelt Auch Augustinus bezeichnete den Sehvorgang als Strahlenwurf aus unseren Augen 4 Zahlreiche Emissionstheorien sind entstanden und wieder in Vergessenheit geraten Emissionstheoretiker waren zum Beispiel Sir Isaac Newton 1643 1727 Pierre Simon de Laplace 1749 1827 Jean Baptiste Biot 1774 1862 Sir David Brewster 1781 1868 Die Korpuskeltheorie des Lichts besagt dass das Licht aus winzigen Teilchen bzw Korpuskeln besteht die von den leuchtenden Korpern mit grosser Geschwindigkeit geradlinig ausgeschleudert bzw emittiert werden wobei die Lichtgeschwindigkeit abhangig von der Geschwindigkeit der Lichtquelle ist Diese Theorie konnte sowohl die geradlinige Ausbreitung wie auch die Reflexion des Lichtes erklaren Ebenfalls konnen verschiedene Farben durch Annahme verschiedener Grosse der Lichtteilchen erklart werden Beugung Brechung an Grenzflachen oder teilweise Reflexion bereiten allerdings Schwierigkeiten Die Brechung wurde so erklart In grosserem Abstand zu Grenzflachen sind die Lichtteilchen allseitig von anderen gleichartigen Teilchen umgeben und fliegen deshalb geradlinig An der Grenzflache zweier verschieden dichter transparenter Stoffe werden die Lichtteilchen unterschiedlich stark angezogen und andern deshalb schlagartig die Flugrichtung Damit verbunden war die Vermutung dass das Licht im optisch dichteren Medium schneller fliegt 5 Erst viel spater nach 1820 wurde gezeigt dass die Lichtgeschwindigkeit im optisch dichteren Medium kleiner ist als beispielsweise im Vakuum snelliussches Brechungsgesetz Obwohl also die Begrundung fur optisch dichter falsch ist wird dieser Ausdruck heute noch verwendet Einige Forscher zogen aus der korpuskularen Natur des Lichts weitergehende Schlusse Newton deutete bereits 1704 eine mogliche Ablenkung von Lichtstrahlen durch die Schwerkraft an ohne jedoch die Ablenkung zu berechnen 6 7 John Michell 1783 8 und unabhangig von ihm Pierre Simon Laplace 1796 9 folgerten dass derart massereiche Sterne vorstellbar seien dass selbst das Licht ihnen nicht entkommen konnte d h sie entwarfen eine Fruhform eines Schwarzen Lochs Schliesslich 1801 veroffentlicht 1804 berechnete Johann Georg von Soldner die von Newton angedeutete Lichtablenkung wobei er fur unsere Sonne den Wert von 0 84 erhielt 10 was allerdings nur im Rahmen der Newtonschen Gravitationstheorie korrekt ist Zur Ermittlung des korrekten Werts muss die aus der allgemeinen Relativitatstheorie folgende Raumkrummung berucksichtigt werden wodurch sich der Newtonsche Wert verdoppelt wie Albert Einstein errechnete Diese Voraussage wurde experimentell vielfach bestatigt In der Frage ob denn die von Christiaan Huygens 1690 begrundete auf den Ather basierende Wellentheorie des Lichtes oder die Korpuskeltheorie richtig sei siegte vorerst Newton Im 19 Jhd wurde Newtons Modell allerdings vor allem durch die Arbeiten von Thomas Young 1800 Augustin Jean Fresnel 1816 und James Clerk Maxwell 1864 uberwunden und die Wellentheorie schien bewiesen zu sein Dies folgte einerseits aus der Tatsache dass Effekte wie Brechung und Beugung insbesondere in Form des Poisson Flecks mittels der Wellentheorie sehr viel einfacher erklart werden konnten wahrend im Rahmen der Korpuskeltheorie immer wieder Hilfshypothesen eingefuhrt werden mussten Ebenso die Ubereinstimmung in der Lichtgeschwindigkeit verschiedener Lichtstrahlen sprach fur das Wellenmodell Entscheidend war jedoch die bereits oben erwahnte Voraussage der Korpuskeltheorie wonach Licht in dichteren Medien schneller sein musste als in weniger dichten 1850 konnte Leon Foucault erstmals mittels der Drehspiegelmethode die Lichtgeschwindigkeit in Medien ermitteln und fand heraus dass sie in Luft grosser war als in Wasser was den Voraussagen der Wellentheorie entsprach Dies wurde als endgultige Widerlegung der Korpuskeltheorie aufgefasst 11 12 5 Seit der Photonentheorie von Einstein 1905 werden dem Licht teilweise wieder auch korpuskulare Eigenschaften zugeschrieben jedoch besitzen Photonen gemass der Relativitatstheorie keine Masse sondern lediglich Energie und Impuls Im Rahmen der Quantenmechanik wird auch vom Welle Teilchen Dualismus gesprochen 20 Jahrhundert BearbeitenEmissionstheorien beruhen gewohnlich auf der Annahme dass sich das Licht ausschliesslich in Bezug zur Lichtquelle konstant mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet im Gegensatz zur stationaren Athertheorie wonach sich Licht konstant in Bezug zum Ather ausbreitet und im Gegensatz zur speziellen Relativitatstheorie SRT wonach sich Licht konstant in allen Inertialsystemen ausbreitet Daraus folgt wie in der ursprunglichen newtonschen Korpuskeltheorie dass die Lichtgeschwindigkeit abhangig von der Geschwindigkeit der Lichtquelle ist Der Wechsel des Inertialsystems erfolgt durch die Galilei Transformation wodurch das klassische Relativitatsprinzip erfullt wird 13 Das heisst im Gegensatz zur Athertheorie ist bei der Emissionstheorie ausschliesslich die Relativbewegung von Quelle und Empfanger fur den Dopplereffekt f E f Q 1 v c displaystyle f E f Q left 1 pm tfrac v c right nbsp als auch fur die Aberration verantwortlich Ahnliche Uberlegungen wurden gelegentlich auch auf elektromagnetische Wellen ubertragen nicht nur auf Teilchen wobei aber unterschiedliche Vorstellungen uber die Quellenabhangigkeit der Lichtgeschwindigkeit einflossen 14 Da eine Emissionstheorie im Gegensatz zur Athertheorie das klassische Relativitatsprinzip nicht verletzt und somit mit den erfolglosen Atherdriftexperimenten wie dem Michelson Morley Experiment vertraglich ist wurde sie zu Beginn des 20 Jahrhunderts als Alternative zur lorentzschen Elektrodynamik und der SRT wieder in Betracht gezogen Dies geschah vor allem deswegen um die mit der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystemen einhergehende radikale Anderung des Verstandnisses von Raum und Zeit zu vermeiden Albert Einstein selbst zog vor 1905 eine Emissionstheorie in Erwagung jedoch verwarf er sie noch vor 1905 da er sie als unvertraglich mit den gewonnenen Erkenntnissen der Elektrodynamik ansah 15 3 2 Wahrend das Licht sich in den meisten Emissionsmodellen konstant in Bezug zur ursprunglichen Lichtquelle ausbreitet gab es unterschiedliche Vorstellungen was uberhaupt als Lichtquelle zu bewerten ist und ob auch Spiegel dazu gezahlt werden durfen Daraus entwickelten sich verschiedene kinematische Varianten von Emissionstheorien 13 1 Licht breitet sich ausschliesslich konstant in Bezug zur ursprunglichen Lichtquelle aus unabhangig davon ob es spater an einem Spiegel reflektiert wird Das heisst das Zentrum der spharischen Welle bewegt sich immer mit derselben Geschwindigkeit wie die ursprungliche Lichtquelle Dieses Modell wurde durch Walter Ritz 1908 vorgeschlagen und galt als die am weitesten entwickelte Emissionstheorie 16 Jeder Korper ist als neue Lichtquelle zu betrachten Das heisst ein Spiegel der von einem Lichtstrahl getroffen wird und diesen reflektiert fungiert als neue Lichtquelle relativ zu dem sich das Licht nun konstant mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet Licht breitet sich also als eine spharische Welle aus dessen Zentrum sich mit der Geschwindigkeit des jeweils letzten Korpers bewegt von dem das Licht zuletzt reflektiert wurde Dieses Modell wurde von Richard C Tolman 1910 vorgeschlagen wobei Tolman selbst Einsteins Relativitatstheorie bevorzugte 17 Licht welches von einem Spiegel reflektiert wird breitet sich von nun an mit der Geschwindigkeit des Spiegelbildes der ursprunglichen Quelle aus Diese Theorie wurde von Stewart 1911 vorgeschlagen 18 Eine Modifikation der Ritz Tolman Theorie wurde von Fox 1965 eingefuhrt Dieser argumentierte dass auch die Extinktion also Absorption Streuung und Emission des Lichtes innerhalb eines durchquerten Mediums berucksichtigt werden muss In der Luft ware die Extinktionslange fur sichtbares Licht nur 0 2 cm Nach dieser Entfernung wurde die Lichtgeschwindigkeit nicht mehr konstant zur Quelle sondern konstant zum Medium sein wobei Fox selbst Einsteins Relativitatstheorie bevorzugte 1 Keines dieser Modelle war jedoch vollstandig durchgearbeitet deswegen wurden sie von der Fachwelt niemals als ernsthafte Alternative zur SRT in Betracht gezogen Insbesondere wurde ihrer grundlegende Vorhersage namlich der Abhangigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Quellengeschwindigkeit experimentell vielmals widerlegt s folgenden Abschnitt Experimente BearbeitenSiehe auch Tests der speziellen Relativitatstheorie Die kinematische Grundaussage bzw experimentelle Voraussage der meisten Emissionstheorien namlich die Abhangigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Quellengeschwindigkeit wurde in der Fachwelt in einigen alteren Artikeln bis in die 1960er im Zusammenhang mit Tests der speziellen Relativitatstheorie oder Tests der Lichtkonstanz erwahnt Sowohl Emissionstheorie als auch SRT stimmen darin uberein dass kein Atherwind bzw kein Einfluss eines bevorzugten Bezugssystems existiert Das bedeutet wenn Quelle und Empfanger im selben Inertialsystem ruhen sagen beide Modelle ein Nullresultat voraus und sind beispielsweise mit dem negativen Ergebnis des Michelson Morley Experiments vertraglich Unterschiede ergeben sich wenn Quelle und Empfanger relativ zueinander bewegt sind Wahrend auch hier gemass SRT die Lichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystemen konstant bleibt ergibt sich in der Emissionstheorie bei einer Quellengeschwindigkeit von v eine Lichtgeschwindigkeit von c v Bei Experimenten wird gewohnlich folgendes Schema benutzt 19 c c k v displaystyle c c pm kv nbsp wo c die Lichtgeschwindigkeit v die Quellengeschwindigkeit und c die resultierende Geschwindigkeit ist k gibt das Ausmass der Quellenabhangigkeit an Fur k 0 ist die Lichtgeschwindigkeit unabhangig von der Quellengeschwindigkeit wie in der SRT oder dem ruhenden Ather fur k 1 hingegen ist sie vollstandig abhangig von ihr Werte zwischen 0 und 1 sind auch moglich und reprasentieren eine reduzierte Quellenabhangigkeit Da im Rahmen der aktuellen Messgenauigkeit gezeigt wurde dass k 0 ist gelten die Emissionstheorien als experimentell widerlegt wahrend die SRT dadurch bestatigt ist Michelson Morley Experiment Bearbeiten Im Ruhesystem des Interferometers bzw der Lichtquelle breiten sich die Lichtstrahlen mit konstanter Geschwindigkeit in alle Richtungen aus Bei einer Armlange von D wo D ct ergeben sich die Laufzeiten in longitudinaler und transversaler Richtung von je t D c und somit fur Hin und Ruckweg von T 2 D c displaystyle T frac 2D c nbsp Hingegen in einem Inertialsystem in dem sich die Anordnung mit v bewegt bekommt das Licht die Geschwindigkeit der Lichtquelle wie bei einem Geschoss gemass der Galilei Transformation hinzuaddiert Die Lichtgeschwindigkeit in longitudinaler Richtung ist c v und der zuruckzulegende Weg D vt Bei der Ruckkehr bewegt sich der Lichtstrahl mit c v und der zuruckzulegende Weg ist D vt Das ergibt eine Laufzeit von 20 T D v t c v D v t c v 2 D c displaystyle T frac D vt c v frac D vt c v frac 2D c nbsp In transversaler Richtung ergibt sich mit dem Satz des Pythagoras a wenn D der Laufweg in y Richtung und vt in x Richtung ist ein Laufweg von D 2 v t 2 displaystyle sqrt D 2 vt 2 nbsp b wenn c die Geschwindigkeitskomponente in y Richtung und v in x Richtung ist eine Lichtgeschwindigkeit von c 2 v 2 displaystyle sqrt c 2 v 2 nbsp Das ergibt eine Laufzeit von T 2 D 2 v t 2 c 2 v 2 2 D c displaystyle T 2 sqrt frac D 2 vt 2 c 2 v 2 frac 2D c nbsp Die Laufzeit T ist also in allen Inertialsystemen gleich d h die Lichtstrahlen breiten sich in allen Systemen konstant relativ zur Lichtquelle aus Emissionstheorien sind daher bei Verwendung einer stationaren Lichtquelle mit dem negativen Ergebnis dieses Experimentes vertraglich Hingegen wie Tolman ausfuhrte ergabe sich beim Modell von Ritz bei Verwendung von Sonnen bzw Sternenlicht ein positives Ergebnis 13 Widerlegungen Bearbeiten Astronomisch Bearbeiten nbsp de Sitters Doppelstern ArgumentDie unterschiedlichen Geschwindigkeiten mit denen das Licht je nach Position von Doppelsternen in der Umlaufbahn ausgesandt wurde wurde gemass der Emissionstheorie das auf der Erde empfangene Bild der Umlaufbahnen verzerren Das heisst die Sterne verhalten sich scheinbar so als ob sie den Keplerschen Gesetzen nicht mehr unterworfen waren Das ist jedoch nicht der Fall wie Daniel Frost Comstock 1910 und vor allem Willem de Sitter 1913 anfuhrten wobei k lt 2 10 3 displaystyle k lt 2 cdot 10 3 nbsp erzielt wurde 21 22 19 Dieser Einwand betrifft allerdings nicht das Extinktionsmodell von Fox also Absorption Streuung und Emission des Lichtes durch interstellaren Staub der relativ zur Erde praktisch ruht wodurch die Lichtstrahlen relativ zur Erde wieder Lichtgeschwindigkeit annehmen 1 Jedoch Brecher 1977 untersuchte die von Doppelsternen emittierte Rontgenstrahlung die mit interstellarem Staub kaum wechselwirkt Dadurch ist die Extinktion nicht gross genug um das Ergebnis nennenswert zu verfalschen Auch hier konnten keine Verzerrungen und somit auch keine Abhangigkeit von der Quellengeschwindigkeit festgestellt werden was k lt 2 10 9 displaystyle k lt 2 cdot 10 9 nbsp entspricht 23 Hans Thirring wies 1924 darauf hin dass wenn ein Atom auf der Sonne wahrend des Emissionsaktes durch einen thermischen Zusammenstoss eine Anderung der Geschwindigkeitskomponente in der Visionsrichtung erfahrt dann wird der von ihm emittierte Wellenzug von etwa 3 m Gesamtlange auf dem Wege zur Erde zunachst auf die Lange Null zusammenschrumpfen wird sich dann gewissermassen uberschlagen und schliesslich mit dem Hinterende voraus auf eine Gesamtlange von 500 km auseinander gezogen beim irdischen Beobachter anlangen der die Strahlung als Radiowelle von einigen Zentimetern Wellenlange empfangt Die ballistische Hypothese wird also in ihrer konsequenten Fassung allein schon durch die Tatsache widerlegt dass die Sonnenstrahlung ein sichtbares Spektrum mit scharfen Spektrallinien besitzt 24 Terrestrisch Bearbeiten Sadeh 1963 benutzte ein Verfahren zur Flugzeitmessung um Geschwindigkeitsunterschiede von in entgegengesetzter Richtung sich ausbreitenden Gammastrahlen die durch Positron Annihilation entstanden sind zu messen 25 Ein anderes Experiment wurde von Alvager et al 1963 durchgefuhrt die die Flugzeit von Gammastrahlen verglichen die von ruhenden und bewegten Quellen ausgesandt wurden 26 In beiden Experimenten konnte keine Quellenabhangigkeit festgestellt werden Filippas und Fox 1964 waren allerdings der Meinung dass Sadeh 1963 und Alvager 1963 die Extinktionseffekte nicht ausreichend berucksichtigt haben Deswegen fuhrten sie ein Experiment mit Gammastrahlen aus dem Zerfall von p0 Mesonen durch das besonders auf die Vermeidung von Extinktionseffekten ausgerichtet war Abermals konnte keine Quellenabhangigkeit festgestellt werden 27 Alvager et al 1964 fuhrten nun weitere Tests mit p0 Mesonen durch die bei einer Geschwindigkeit von 99 9 der Lichtgeschwindigkeit in Gammastrahlen zerfallen Die Messung der Flugzeit ergab dass sich die Photonen weiter mit Lichtgeschwindigkeit bewegten bei k 3 13 10 5 displaystyle k 3 pm 13 cdot 10 5 nbsp Die Untersuchung der Medien die bei diesem Experiment von den Photonen durchquert wurden ergab dass die Extinktion nicht ausreichend ist um das Ergebnis nennenswert zu verfalschen 28 Inzwischen wurden auch Messungen der Neutrinogeschwindigkeit vorgenommen wobei als Quelle zerfallende Mesonen mit annahernd Lichtgeschwindigkeit benutzt wurden Da Neutrinos nur elektroschwach wechselwirken spielt Extinktion keine Rolle Es ergaben sich maximale Obergrenzen bei terrestrischen Experiment von k 10 6 displaystyle k leq 10 6 nbsp Interferometrie Bearbeiten Emissionstheorien widersprechen dem Sagnac Effekt Dieser Effekt beruht darauf dass aufgrund der Rotation eines Interferometers der Weg fur einen Strahl langer wird und fur den anderen kurzer Dies ist aber nur dann moglich wenn die Lichtgeschwindigkeit unabhangig von der Geschwindigkeit der Quelle ist 29 30 Auch hier spielt Extinktion keine Rolle da der Sagnac Effekt auch im Vakuum auftritt Albert A Michelson 1913 31 und Quirino Majorana 1918 9 32 33 fuhrten Experimente mit bewegten Quellen und Spiegeln durch und konnten zeigen dass in der Luft keine Quellenabhangigkeit vorliegt Beckmann und Mandics 1965 fuhrten ahnliche Experimente im Hochvakuum durch wobei eine Quellenabhangigkeit mit k kleiner als 0 09 ausgeschlossen werden konnte Extinktion konnte zwar nicht vollig jedoch mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden 34 Babcock et al 1964 35 platzierten rotierende Glasplatten zwischen den Spiegeln eines statischen Interferometers Wenn die Geschwindigkeit der Glasplatten sich zur Lichtgeschwindigkeit addieren wurde musste es zu einer messbaren Verschiebung der Interferenzstreifen kommen Das Ergebnis war jedoch negativ und da das Experiment im Vakuum durchgefuhrt wurde spielt Extinktion ebenfalls keine Rolle Nur die ursprungliche Theorie von Ritz wonach die Glasplatten nicht als neue Lichtquellen anzusehen sind ist mit dem Ergebnis vertraglich Doch gibt es in der Ritzschen Theorie keine Extinktion wodurch sie im Widerspruch zu allen anderen Experimenten steht die nur durch Extinktion mit der Emissionstheorie zu vereinbaren sind Sonstige Widerlegungen Bearbeiten Die maxwellsche Elektrodynamik und die SRT beruhen auf der Unabhangigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Quelle und deren Voraussagen sind allesamt mit hoher Prazision experimentell bestatigt worden Beispielsweise beruhen Emissionstheorien auf der Galilei Transformation und somit auf einer bezugssystemunabhangigen absoluten Zeit Durch den Nachweis der Zeitdilatation wie beispielsweise bei den Ives Stilwell Experimenten oder der Zeitdilatation bewegter Teilchen konnte dieses Konzept jedoch ausgeschlossen werden und die Lorentz Transformation bestatigt werden Ebenso wird die damit zusammenhangende Galileische Geschwindigkeitsaddition und auch die Newtonschen Impulsbeziehung durch Tests der relativistischen Energie Impuls Beziehung widerlegt wonach massebehaftete Teilchen nicht auf Lichtgeschwindigkeit und daruber hinaus beschleunigt werden konnen Es wurde bislang keine Emissionstheorie entwickelt die alle diese experimentellen Resultate mindestens genauso gut erklaren konnte was Voraussetzung ist damit sie uberhaupt als ernsthafte Alternative in Betracht kommen kann Daruber hinaus wurde die maxwellsche Elektrodynamik zur Quantenelektrodynamik weiterentwickelt wobei diese als die am genauesten bestatigte Theorie uberhaupt gilt auch hier ist die Lichtgeschwindigkeit unabhangig von der Quellengeschwindigkeit Siehe auch BearbeitenGeschichte der speziellen Relativitatstheorie Kritik an der RelativitatstheorieWeblinks BearbeitenCritical Researches on General Electrodynamics Walter Ritz 1908Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Fox J G Evidence Against Emission Theories In American Journal of Physics Band 33 Nr 1 1965 S 1 17 doi 10 1119 1 1971219 a b Martinez Alberto A Ritz Einstein and the Emission Hypothesis In Physics in Perspective Band 6 Nr 1 S 4 28 doi 10 1007 s00016 003 0195 6 a b Norton John D Einstein s Investigations of Galilean Covariant Electrodynamics prior to 1905 In Archive for History of Exact Sciences Band 59 2004 S 45 105 doi 10 1007 s00407 004 0085 6 Online Wolfram Schmitt Antike und mittelalterliche Theorien uber die funf Sinne In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 10 2014 S 7 18 insbesondere S 7 f und 15 a b Wuellner Adolph Lehrbuch der Experimentalphysik Ersten Bandes zweite Abtheilung Optik B G Teubner Leipzig 1866 S 632 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