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In der Mathematik bezeichnet Index Plural Indizes ein Element einer Indexmenge das zur Nummerierung unterschiedlichster Objekte herangezogen wird Oftmals wird als Indexmenge die Menge der naturlichen Zahlen verwendet In den Anfangen der Mathematik der Neuzeit wurde auch ein Funktionswert f x displaystyle f x in moderner Schreibweise mittels tiefgestelltem Index x displaystyle x als f x displaystyle f x bezeichnet Die Notation a i displaystyle a i fur die Glieder einer Folge als Funktion uber naturlichen Zahlen kann als Uberbleibsel dieser alteren Schreibweise angesehen werden Je nach Bedarf konnen trotz Verwechslungsgefahr mit der Potenzrechnung auch hochgestellte Indizes a i displaystyle a i vorkommen Inhaltsverzeichnis 1 Index 2 Beispiele 3 Indexmenge 3 1 Definition 3 2 Anmerkung 4 Auswahlfunktion 4 1 Definition 4 2 Auswahlaxiom 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseIndex BearbeitenEin Index ist ein Unterscheidungszeichen das oben oder unten rechts oder links an ein Zeichen angeheftet wird 1 In der Mathematik steht das Zeichen an das der Index angeheftet wird fur ein mathematisches Objekt und der Index selbst wird bevorzugt rechts unten an dieses Zeichen notiert Je nach mathematischem Fachbereich und Fragestellung ist aber auch jede andere Position des Index denkbar Beispiele BearbeitenDie Summe aller naturlichen Zahlen von 1 bis n displaystyle n nbsp wird durch die Gleichung i 1 n i n 2 n 2 displaystyle textstyle sum i 1 n i frac n 2 n 2 nbsp beschrieben Hier ist die Variable i displaystyle i nbsp ein Summationsindex in den der Reihe nach die naturlichen Zahlen 1 2 3 n displaystyle n nbsp eingesetzt werden der also in einer diskreten Menge von Zahlen der Indexmenge variiert Der Wert Z displaystyle Z nbsp einer Dezimalzahl ergibt sich durch Summierung ihrer Ziffern welche vorher jeweils mit ihrem Stellenwert multipliziert werden Z i n m z i 10 i displaystyle Z sum i n m z i cdot 10 i nbsp dd Beispiel 703 48 7 10 2 0 10 1 3 10 0 4 10 1 8 10 2 displaystyle 703 48 7 cdot 10 2 0 cdot 10 1 3 cdot 10 0 4 cdot 10 1 8 cdot 10 2 nbsp Bei Funktionenscharen werden Scharparameter meist als Index notiert wahrend die normalen Argumente in die Klammern hinter den Funktionsnamen geschrieben werden z B f t x displaystyle f t x nbsp Bei einer Matrix werden ihre Komponenten also die einzelnen Werte in der Matrix haufig indiziert Die Komponentendarstellung einer 3 3 displaystyle 3 times 3 nbsp Matrix A displaystyle A nbsp lautet beispielsweiseA a 11 a 12 a 13 a 21 a 22 a 23 a 31 a 32 a 33 displaystyle A begin pmatrix a 11 amp a 12 amp a 13 a 21 amp a 22 amp a 23 a 31 amp a 32 amp a 33 end pmatrix nbsp dd Dabei tragt jede Komponente a i j displaystyle a ij nbsp genau zwei Indizes Der erste Index gibt an in welcher Zeile und der zweite in welcher Spalte der Matrix die Komponente steht Sobald nicht beide Indizes aus nur einem Symbol bestehen setzten viele Autoren ein Komma zwischen sie a m 1 n 1 displaystyle a m 1 n 1 nbsp In der Physik speziell in den Tensordarstellungen der Physik werden doppelte Indizes zur verkurzten Notation von Summen verwendet Diese Konvention heisst einsteinsche Summenkonvention Bei stochastischen Prozessen und Zeitreihen wird der Zeitparameter haufig als Index geschrieben Im mathematischen Teilgebiet der Differentialgeometrie werden die Schnitte eines Vektorbundels oft in Indexschreibweise bezeichnet um die Funktionsschreibweise fur algebraische Operationen zwischen Fasern verschiedener Bundel uber demselben Punkt frei zu haben In der Funktionentheorie mehrerer Veranderlicher bezeichnet n O displaystyle n mathcal O nbsp den Ring der um 0 konvergenten Potenzreihen in n displaystyle n nbsp Unbestimmten Der Grund fur die Schreibung des Index unten links ist dass die Position unten rechts fur Teilmengen K C n displaystyle K subset mathbb C n nbsp reserviert ist in deren Umgebung Funktionen holomorph sein sollen Man schreibt dann n O K displaystyle n mathcal O K nbsp so dass man einen linken und einen rechten Index hat Demnach ist n O n O 0 displaystyle n mathcal O n mathcal O 0 nbsp In der homologischen Algebra verwendet man bei Konstruktionen aus Kettenkomplexen untenstehende Indizes fur die entsprechenden Konstruktionen aus Kokettenkomplexen verwendet man obenstehende Indizes Daher bezeichnet man Homologiegruppen mit H n displaystyle H n nbsp und Kohomologiegruppen mit H n displaystyle H n nbsp Indexmenge BearbeitenDefinition Bearbeiten Eine Menge deren Elemente Elemente einer anderen Menge durchindizieren wird Indexmenge genannt Anmerkung Bearbeiten Eine Indexmenge ist also keine besondere Menge sondern es kommt vielmehr darauf an dass man die Elemente der Menge dazu verwendet andere Objekte zu indizieren In vielen Fallen wird dazu die Menge der naturlichen Zahlen verwendet Jedoch kann jede Menge ob mit endlich abzahlbar oder uberabzahlbar vielen Elementen als Indexmenge eingesetzt werden und fasst dann mathematische Objekte A displaystyle A bullet nbsp zu einer Familie A l l L displaystyle A lambda lambda in Lambda nbsp zusammen hier ist L displaystyle Lambda nbsp die Indexmenge Verwendet man als Indexmenge die naturlichen Zahlen so spricht man anstatt von einer Familie von einer Folge Der Begriff Folge wird auch fur Familien verwendet die mit Ordinalzahlen indiziert werden Auswahlfunktion BearbeitenIn der Mathematik kann der Index mittels der Auswahlfunktion formal als Abbildung von der Indexmenge in die Menge der indizierten Objekte definiert werden Definition Bearbeiten Sind X 1 X n displaystyle X 1 ldots X n nbsp beliebige Mengen so kann man das n Tupel x x 1 x n displaystyle x x 1 ldots x n nbsp mit x 1 X 1 x n X n displaystyle x 1 in X 1 ldots x n in X n nbsp als Abbildung x 1 n X 1 X n i x i x i X i displaystyle x colon 1 ldots n rightarrow X 1 cup ldots cup X n i mapsto x i x i in X i nbsp auffassen Man nennt x displaystyle x nbsp Auswahlfunktion 2 Auswahlaxiom Bearbeiten Mochte man sich nicht auf endlich viele Mengen X i displaystyle X i nbsp beschranken sondern unendlich insbesondere uberabzahlbare viele betrachten dann ist die Existenz der soeben definierten Auswahlfunktion nicht klar Das heisst es ist bei unendlich grossen Indexmengen nicht immer moglich eine konkrete Darstellung fur die Auswahlfunktion zu finden und damit die Existenz dieser zu zeigen Dass eine solche Auswahlfunktion doch existiert wird durch das Auswahlaxiom sichergestellt Jedoch sagt das Axiom nichts uber die konkrete Darstellung der Auswahlfunktion Siehe auch BearbeitenMultiindexWeblinks BearbeitenEric W Weisstein Index In MathWorld englisch Eric W Weisstein Index Set In MathWorld englisch Einzelnachweise Bearbeiten Index In F A Brockhaus Hrsg Der neue Brockhaus Allbuch in funf Banden und einem Atlas 3 vollig neubearbeitete Auflage Band 2 Wiesbaden 1962 S 608 Sp 2 Gerd Fischer Lineare Algebra Eine Einfuhrung fur Studienanfanger 14 durchgesehene Auflage Vieweg Verlag Wiesbaden 2003 ISBN 3 528 03217 0 S 38 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indexmenge Mathematik amp oldid 234403023