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Schematische Einteilung der StoffeStoff Reinstoff Gemisch Element Verbindung Losung Dispersion auch Kolloid Aerosol disperseFlussigkeit disperserFeststoff Nebel Rauch Schaum Emulsion SuspensionGasgemische sind Gemische aus mindestens zwei verschiedenen Gasen Diese konnen ihrerseits chemische Elemente oder Verbindungen sein Das bekannteste und haufigste Gasgemisch ist die Luft in der Erdatmosphare Gasgemische sind immer Losungen also unabhangig von eventuell vorhandenen Konzentrationsgradienten formell homogen Inhaltsverzeichnis 1 Gemischeigenschaften 2 Gasmischer und Gasmischanlagen 3 Arten von Mischtechniken 3 1 Gasmischer mit mechanischem Mischventil 3 2 Gasmischer mit elektrischem Mischventil 3 3 Gasmischer mit pneumatischem Durchflussmengenregler 3 4 Gasmischer mit Durchflussmengenregler 4 Beispiele 5 Literatur 6 WeblinksGemischeigenschaften BearbeitenDie Stoffwerte von Gasgemischen konnen naherungsweise aus den Stoffwerten der einzelnen Komponenten durch Interpolation und Mischungsregeln berechnet werden Im Folgenden bezeichnet M i displaystyle M i nbsp die molare Masse x i displaystyle x i nbsp den Stoffmengenanteil und w i displaystyle w i nbsp den Massenanteil der i displaystyle i nbsp ten Spezies Bestandteil des Gasgemisches Fur ideale Gemische gelten folgende Beziehungen Mittlere molare Masse M i x i M i i w i M i 1 displaystyle M sum i x i M i left sum i frac w i M i right 1 nbsp Massenanteil w i x i M i M displaystyle w i frac x i M i M nbsp Dichte r T i w i r i T 1 displaystyle rho T left sum i frac w i rho i T right 1 nbsp s Gesetz von Amagat Spezifische Enthalpie h T i w i h i T displaystyle h T sum i w i cdot h i T nbsp Spezifische Warmekapazitat c T i w i c i T displaystyle c T sum i w i cdot c i T nbsp Spezifische Entropie s T i w i s i T R i w i M i ln M i M w i displaystyle s T sum i w i cdot s i T R cdot sum i frac w i M i cdot ln left frac M i Mw i right nbsp Diffusionskoeffizient D i m 1 x i j x j D i j displaystyle D im frac 1 x i sum j frac x j D ij nbsp D i j displaystyle D ij nbsp ist der Diffusionskoeffizient der Spezies i displaystyle i nbsp in der Komponente j displaystyle j nbsp D i m displaystyle D im nbsp der Diffusionskoeffizient der Spezies i displaystyle i nbsp in der Mischung dd Viskositat h displaystyle eta nbsp und Warmeleitfahigkeit l displaystyle lambda nbsp h T i x i h i T j x j F i j T textstyle eta T sum i frac x i eta i T sum j x j Phi ij T nbsp 1 l T i x i l i T j x j F i j T displaystyle lambda T sum i frac x i lambda i T sum j x j Phi ij T nbsp Mischungsformel nach Wassiljewa 2 Die Korrekturfaktoren F i j T displaystyle Phi ij T nbsp ergeben sich nach Mason und Saxena 3 aus den Viskositatskoeffizienten h i T displaystyle eta i T nbsp und den molaren Massen M i displaystyle M i nbsp der Bestandteile F i j T 1 2 2 1 M i M j 1 2 1 h i T h j T 1 2 M j M i 1 4 2 displaystyle Phi ij T frac 1 2 sqrt 2 left 1 frac M i M j right frac 1 2 cdot left 1 left frac eta i T eta j T right frac 1 2 cdot left frac M j M i right frac 1 4 right 2 nbsp 1 dd Adiabatenexponent Der Adiabatenexponent k displaystyle kappa nbsp eines idealen Gasgemischs ergibt sich aus den Adiabatenexponenten k i displaystyle kappa i nbsp der einzelnen Komponenten k i x i k i k i 1 i x i k i 1 displaystyle kappa frac sum i frac x i cdot kappa i kappa i 1 sum i frac x i kappa i 1 nbsp Gasmischer und Gasmischanlagen BearbeitenTechnische Gasgemische werden mit Hilfe von Gasmischern und Gasmischanlagen andere Namen sind auch z B Gasemischer Blender Gasmischstation oder Gasmischsystem aus Einzelgasen oder aus bereits gemischten Gasen Gasgemischen erzeugt z B als Schutzgas fur die Schweisstechnik z B Ar CO2 Synthetische Luft fur die Medizin oder Chemische Industrie Mischungen aus Luft mit Sauerstoff zu angereicherter Luft oder aus Luft oder Sauerstoff mit Stickstoff zu Magerluft Schutzgas fur die Lebensmittelindustrie z B N2 CO2 Reaktionsgas fur die Thermische Verformungstechnik z B Ar O2 H2 Formiergas fur Stahl und Walzwerke z B N2 H2 oder mit Wasserdampf befeuchtetes Schutzgas N2 H2 H2O Formiergas fur die Glasherstellung z B N2 H2 Beimischung von CO2 in der Biotechnologie zur Begasung von Fermentern z B zur Regelung des pH Wert des Mediums Prufgas fur hohe Analysengenauigkeit durch hohe Reinheit und geringe HerstelltoleranzDiese und viele weitere Gasgemische werden in vielen Industrien 4 eingesetzt so z B Anlagen und Maschinenbau Automobilindustrie Chemie Eisen Nichteisen Metalle Energieversorgung Galvanotechnik Glasindustrie Halbleitertechnik Industrieofenbau Kunstharze Kupferbearbeitung Lebensmittelindustrie Medizintechnik Pharmaindustrie Schweiss und Lasertechnik Stahl WerftenVon Gasmischern spricht man meist bei in Serie gefertigten Geraten mit Leistungsgrossen von wenigen Litern pro Minute bis ca 500 Nm h 5 Als Gasmischanlagen hingegen werden ublicherweise Gerate mit daruberliegenden Leistungsgrossen bezeichnet die bis zu 10 000 Nm h betragen konnen und individuell geplant und gefertigt werden Gasmischer werden in der Regel eingesetzt wenn ein oder mehrere Gasgemische in grosseren Mengen oder Gemische mit variablen Bestandteilen benotigt werden In solchen Fallen ist der Einsatz eines lokalen Gasmischers oder einer Gasmischanlage wirtschaftlicher wird als die Fremdversorgung mit Gasen in Gasflaschen oder Gasbundeln Beispielsweise beginnt ein wirtschaftlicher Einsatz von Gasmischern zur Erzeugung eines typischen Schweissgasgemisches 8 CO2 in 92 Argon abhangig von Gasbezugspreis und Einschaltdauer bei etwa funf Schweissstellen Diese Stellen hatten bei normalem Materialfluss einen monatlichen Gasbedarf von 750 Litern entspricht etwa 40 Flaschen zu 18L so dass bei einer Beschaffung der ungemischten Gase und Mischung vor Ort mit Hilfe eines Gasmischers eine Einsparung erwirtschaftet wird Gleiches gilt fur variable Eingasstellen wie Krankenhauser Industrieanlagen Messanlagen und ahnliche Anwendungen mit variabler Einstreuung Gasmischer konnen als statische d h mit einem oder mehreren Regelventilen oder als dynamische Systeme also mit automatischen Regelventilen ausgefuhrt werden Die Gasgemische werden haufig durch einen Gasanalysator uberpruft und in Pufferbehaltern gelagert und drucknormiert bevor sie zur Verbrauchsstelle geleitet werden Arten von Mischtechniken BearbeitenGasmischer konnen in vier unterschiedlichen Varianten ausgefuhrt sein Der Unterschied liegt in der angewendeten Mischtechnik und wird durch den Anwendungszweck bestimmt 6 Gasmischer mit mechanischem MischventilGasmischer mit elektronischem MischventilGasmischer mit pneumatischem MengendurchflussreglerGasmischer mit MassendurchflussreglerGasmischer mit mechanischem Mischventil Bearbeiten Gasmischer mit mechanischem Mischventil sind seit dem fruhen Mittelalter im Einsatz 7 Aus allen Gasen lassen sich mit diesem Verfahren zuverlassig Gasgemische erzeugen Das mechanische Mischventil verfugt uber Gaseingange und einen Gasausgang fur das Mischgas Durch Drehen des Ventils werden in einem Zusammenspiel von Blenden und Kolben die Stromungsmengen der Einzelgase reguliert und so das benotigte Gasgemisch erzeugt Gasmischer mit mechanischem Mischventil sind zur kontinuierlichen Entnahme oder mit einem Gasbehalter auch zur diskontinuierlichen Entnahme geeignet Gasmischer mit elektrischem Mischventil Bearbeiten Wie bei dem mechanischen Mischverfahren werden hier Proportional bzw Einzelmischventile der Eingangsgase bewegt Ein Kolben in Verbindung mit unterschiedlichen Blenden regelt die Durchflussmenge der Gase und produziert so das gewunschte Gemisch Die elektrischen Mischventile werden anders als bei Gasmischern mit mechanischem Mischventil nicht per Hand uber einen Drehknopf sondern mittels Elektromotoren betrieben Diese Elektromotoren werden in der Regel uber eine elektronische Steuerung bedient Gasmischer mit pneumatischem Durchflussmengenregler Bearbeiten Die Mischung der Gase erfolgt pneumatisch uber einen Sinterkorper Je nach Mischverhaltnis wird den einzelnen Gasen eine unterschiedlich grosse Oberflache des Sinterkorpers zum Durchfluss geboten Gasmischer mit Durchflussmengenregler Bearbeiten Im Unterschied zum mechanischen Gasmischer werden hier die Volumenstrome jedes beteiligten Einzelgases geregelt Pro Gas kommt ein Massen Durchflussregler MFC zum Einsatz Der Volumenstrom der Gase wird im jeweiligen Massen Durchflussregler mittels thermischer Leitfahigkeit erfasst und anschliessend geregelt Die Volumenstrome der einzelnen Gase werden erst danach zu einem Gemisch zusammengefuhrt Das ermoglicht eine Steuerung die den Massenfluss der Gase gegen Storeinflusse wie Druckschwankungen oder Temperatureinflusse ausgleicht Beispiele BearbeitenAtemgas Formiergas Schutzgas Schutzgas fur Lebensmittel MagerluftLiteratur Bearbeiten a b Thomas A Davidson A Simple and Accurate Method for Calculating Viscosity of Gaseous Mixtures Hrsg United States Department of the Interior Bruce Babbitt Secretary BUREAU OF MINES 1993 Viscosity Equations VDI Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen GVC VDI Warmeatlas 6 Auflage VDI Verlag Dusseldorf 1991 Mason E A u S C Saxena Phys Fluids 1 1958 361 Branchen Referenzen LT Gasetechnik In LT Gasetechnik Abgerufen am 7 April 2016 Serien Gasmischer Abgerufen am 17 Februar 2020 Gasmischer Abgerufen am 20 September 2019 Bingenheimer Klaus Die Luftheizungen des Mittelalters zur Typologie und Entwicklung eines technikgeschichtlichen Phanomens Hrsg Verlag Dr Kovac Kovac Hamburg 1998 ISBN 3 86064 788 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Gasgemisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Berechnung der Warmeleitfahigkeit von Gasgemischen mit verbesserten Wechselwirkungs Koeffizienten In Computer Program for Calculation of Complex Chemical Equilibrium Compositions and Applications NASA Reference Publication 1311 1994 S 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gasgemisch amp oldid 222561602