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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Tier Zum Spahpanzerwagen siehe Spahwagen Fennek Der Fennek oder Wustenfuchs Vulpes zerda ist eine Fuchsart aus der Gattung Vulpes Er ist der kleinste aller Wildhunde und bewohnt die Sandwusten Nordafrikas Die Art zeigt zahlreiche Anpassungen an das Wustenklima etwa die geringe Korpergrosse behaarte Sohlen und grosse Ohren die der Warmeregulation dienen Der Fennek ist nacht und dammerungsaktiv und frisst als Allesfresser sowohl Wirbellose und kleine Wirbeltiere als auch Fruchte und Knollen FennekFennek Vulpes zerda im Norfolk ZooSystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia Familie Hunde Canidae Tribus Echte Fuchse Vulpini Gattung VulpesArt FennekWissenschaftlicher NameVulpes zerda Zimmermann 1780 1 Fenneks leben fur gewohnlich in Paaren die meist zwei bis funf Jungen pro Wurf kommen in Marz und April zur Welt Wahrend der Trage und Saugezeit versorgt und beschutzt das Mannchen das Weibchen und den Wurf Der Erdbau des Fenneks ist im Regelfall einfach und wird meist in lockeren Sand gegraben nur in festerem Untergrund nimmt er komplexere Formen an Der nachste Verwandte des Fenneks ist der Afghanfuchs Vulpes cana der auf der Arabischen Halbinsel im Iran und in Afghanistan lebt Obwohl Fenneks regelmassig wegen ihres Fells oder fur touristische Schauvorfuhrungen gefangen werden gilt der Bestand nicht als bedroht Die IUCN klassifiziert die Art als Least Concern nicht gefahrdet Der Fennek wird seit der Jungsteinzeit von den Menschen Nordafrikas als Nahrungs und Felllieferant genutzt und seit dem 20 Jahrhundert vor allem in Nordamerika auch als Haustier gehalten Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Physiologie 1 2 Lautausserungen und Kommunikation 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Ernahrung und Jagdverhalten 4 2 Sozial und Territorialverhalten 4 3 Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen 5 Lebenserwartung und biotische Faktoren 6 Taxonomie und Systematik 7 Bestand und Gefahrdung 8 Kulturgeschichte 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau und Physiologie Bearbeiten Der Fennek ist die kleinste aller Hundearten und verfugt uber sehr grosse Ohren Seine Kopf Rumpf Lange betragt 333 395 mm der Schwanz wird 125 250 mm lang Sein Geburtsgewicht betragt zwischen 80 und 187 g das Gewicht adulter Tiere 1 0 bis 1 5 kg Die Ohren machen 20 der Korperoberflache aus 2 und werden 86 104 mm lang Damit sind sie proportional grosser als bei allen anderen Hunden und lassen entsprechend der Allenschen Regel eine Anpassung an die geographische Breite erkennen Schnauze und Beine sind schlank und zierlich Der Schadel entspricht in den Proportionen dem anderer Vulpes Arten besitzt aber sehr grosse Paukenhohlen ein typisches Merkmal von Wustenbewohnern Die Zahnformel lautet I 3 3 C 1 1 P 4 4 M 2 3 der Fennek hat also insgesamt 42 Zahne Sie sind kleiner und schmaler als bei anderen Arten der Gattung Der Penisknochen Baculum ist 3 mm breit und mit 31 36 mm vergleichsweise lang 3 4 Zwei Fenneks im Tokioter Zoo Details der Fellzeichnung sowie die Ohr und Zehenbehaarung sind gut zu erkennen Das Fell ist sandbraun mit einer beigen rotlichen oder grauen Tonung Die Korperunterseite ist heller gefarbt als die Oberseite Die Ohren besitzen eine dunkle Ruckseite ihre Innenseite und ihre Rander sind weiss befellt Die Augen sind verhaltnismassig gross und dunkel vom Innenwinkel zieht sich eine dunkle Linie hinunter zur Schnauze und umrahmt sie Ein kurzerer Strich verlauft vom Aussenwinkel der Augen in Richtung der Wangen Die Schenkel sind bei Individuen aus dem nordlichen Teil des Verbreitungsgebietes rotlich gefarbt Bei Tieren aus dem Suden besitzen sie eine weisse Farbung Das Fell ist sehr dicht und lang Die Behaarung der Zehen reicht bis uber die Sohlen hinaus und bildet so ein isolierendes Polster fur die Fusse Der Schwanz ist dicht behaart seine Spitze und der Bereich um die Violdruse sind dunkel gefarbt Die Weibchen verfugen uber drei Zitzenpaare Der Fennek wechselt sein Fell vom Sommer zum Winter wobei das Sommerfell etwas kurzer und heller als das Winterfell ist Jungtiere zeigen eine ahnliche Fellzeichnung wie adulte sind aber heller und besitzen wenig bis keine Rotanteile im Pelz Die dunkle Gesichtszeichnung ist bei ihnen nur schwach ausgepragt 5 6 Die Nieren des Fenneks sind darauf ausgelegt hochkonzentrierten Urin zu filtern und dabei so wenig Wasser wie moglich zu verbrauchen Die Metabolismusrate des Fenneks ist sehr niedrig und liegt 33 unter dem Wert den Tiere seiner Grosse gewohnlicherweise aufweisen Sein Herz ist 40 kleiner als es fur seine Korpergrosse zu erwarten ware Unterhalb von 35 C Aussentemperatur atmet der Fennek mit 23 Zugen pro Minute Wird dieser Wert jedoch uberschritten kann sich die Atemfrequenz auf bis zu 690 Atemzuge pro Minute erhohen Die Blutgefasse in den Ohren und Fusssohlen werden bei Hitze erweitert um moglichst viel Warme nach aussen abzugeben 2 Der Fennek hat 2n 46 Chromosomen 7 Lautausserungen und Kommunikation Bearbeiten source source track Morgendliches Jaulen eines FenneksDie Stimme des Fenneks ist hoch und ahnelt der kleiner Haushunde Sein Rufrepertoire ist umfangreich und mitunter melodios Schwaches Gebell dient als Warnruf vor Fressfeinden an Hauskatzen erinnerndes Schnurren als Ausdruck des Wohlbefindens Als Drohgebarde stosst der Fennek ein hohes Klaffen aus Partner Eltern oder andere Individuen zu denen die Tiere einen positiven Bezug haben dies konnen bei in Gefangenschaft gehaltenen Fenneks auch Menschen sein werden mit Quieken begrusst 8 Verbreitung Bearbeiten Verbreitungsgebiet grun des Fenneks Das Artareal umfasst die gesamte Sahara spart aber die humiden und semiariden Regionen entlang der Mittelmeerkuste des Roten Meeres und der Sahelzone aus Das Verbreitungsgebiet des Fenneks umfasst die gesamte Sahara und wird durch Gebiete mit gemassigtem beziehungsweise humiderem Klima begrenzt Die nordwestliche Verbreitungsgrenze bilden die sudlichen Auslaufer des Atlas wahrend das Artareal in Tripolitanien fast bis an die Kuste reicht In Agypten wird es in etwa vom Nil begrenzt reicht aber im Norden bis auf die nordwestliche Sinai Halbinsel Im Sudan umfasst das Verbreitungsgebiet auch weiter ostlich gelegene Gebiete als in Agypten wie etwa die Nubische Wuste Insgesamt fehlt der Fennek aber entlang der Kustenregion zum Roten Meer In Mauretanien und Marokko kommt der Fennek bis knapp an die Atlantikkuste vor Die Sudgrenze des Verbreitungsgebiets markiert die nordliche Sahelzone wo der Fennek etwa bis 14 N vorkommt 9 Fraglich ist ob es auf der Arabischen Halbinsel Vorkommen des Fenneks gibt oder gab Zwar wurden von dort mehrere Sichtungen gemeldet teils handelte es sich aber nur um Fussspuren im Sand oder um Ruppellfuchse V rueppelli die fur Fenneks gehalten wurden Die IUCN geht nicht davon aus dass die Art ostlich des Sinais vorkommt andere Autoren 10 11 halten es zumindest fur moglich 9 Lebensraum BearbeitenDas Habitat des Fenneks besteht vorwiegend aus hyperariden Sandwusten Erg wo er im flachen Boden oder in statischen Dunen seine Baue anlegt 12 Nahe der marokkanischen Atlantikkuste nutzt der Fennek aber auch gemassigt bewachsene Dunen fur seinen Bau Da der Fennek auf weichen Untergrund angewiesen ist um seinen Bau zu graben fehlt er in Gebieten ohne Sand 11 Der jahrliche Niederschlag an der Nordgrenze des Verbreitungsgebiets betragt rund 100 mm in der Sahelregion sind es 300 mm Sussgraser der Gattung Aristida und der Meertraubel Ephedra alata auf Grossdunen sowie die Rispenhirse Panicum turgidum und Jochblatter Zygophyllum spp auf kleineren Dunen bilden oft die einzige Vegetation im Lebensraum des Fenneks Selten finden sich auch Akazien Acacia spp darunter Der Fennek ist offenbar nicht auf einen direkten Zugang zu Wasseransammlungen angewiesen 13 Lebensweise BearbeitenErnahrung und Jagdverhalten Bearbeiten Fenneks suchen regelmassig menschliche Siedlungen und Zeltlager auf um dort nach Nahrung zu suchen Die Nahrung des Fenneks ist vielfaltig Sie umfasst vor allem Insekten kleine Nagetiere wie Wustenspringmause Jaculus spp Echte Rennmause Gerbillus spp oder Rennratten Meriones spp Eidechsen Skinke Geckos sowie Eier und kleine Vogel wie Steinlerchen Ammomanes deserti oder Flughuhner Daneben verzehrt der Fennek auch Fruchte und einige Pflanzenknollen 14 Fenneks gehen wahrend der Dammerung und nachts auf Nahrungssuche und meiden die Hitze des Tages Im Winter reicht die Aktivitatsphase auch bis in den Morgen hinein Der fur andere Vulpes Arten typische Mausesprung wurde bei Fenneks nicht beobachtet Fenneks graben regelmassig im Sand nach Insekten und kleinen Wirbeltieren Die vergrosserten Paukenhohlen ermoglichen es ihnen auch sehr tiefe Gerausche wahrzunehmen und damit Bewegungen im Sand zu horen Uberzahliges Futter vergraben sie Menschliche Siedlungen und Lager werden nachts haufig zur Nahrungssuche aufgesucht 13 Fenneks mussen in freier Wildbahn nicht trinken in Gefangenschaft nehmen sie jedoch bereitwillig Wasser und andere Flussigkeiten zu sich Das fur ihren Organismus notige Wasser gewinnen sie wahrscheinlich aus den flussigen Komponenten ihrer Nahrung oder durch Oxidation von in ihr enthaltenem Wasserstoff 15 Sozial und Territorialverhalten Bearbeiten Fenneks leben in kleineren Familienverbanden die das Elternpaar und die Jungtiere des letzten Wurfes umfassen Grossere soziale Verbande bilden sie nur auf engem Raum in Gefangenschaft in freier Wildbahn wurde ein solches Verhalten bisher nicht beobachtet Sowohl Jungtiere als auch ausgewachsene Fenneks spielen haufig In Gefangenschaft zeigen sie ein hohes Mass an sozialer Bindung und schlafen fur gewohnlich dicht nebeneinander Kot wird in Gefangenschaft in der Regel vergraben 16 Der Bau wird etwa 1 m tief im Sand angelegt 17 nach Moglichkeit im Schutz von Vegetation Je fester der Untergrund desto komplexer ist in der Regel das Gangsystem Wahrend der Bau in losem Sand oft nur aus einem einzelnen Eingang einem 1 2 5 m langen Gang und einer Hauptkammer besteht wurden in kompakterem Boden Baue mit einer Flache von 120 m und 15 Eingangen gefunden teils mit 10 m 17 langen Gangen Einzelbaue konnen nahe beieinander liegen und sogar untereinander verbunden sein 16 Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen Bearbeiten Der Sexualzyklus der Art umfasst einen Proostrus von etwa sechs Tagen und einen lediglich ein bis zweitagigen Ostrus Die Paarung findet im Januar und Februar statt und dauert fur ein Saugetier ungewohnlich lange bis zu 2 Stunden und 45 Minuten Sie wird vom Weibchen eingeleitet indem es den Schwanz zur Seite streckt und sich dem Mannchen zur Besteigung anbietet 18 Die Tragezeit betragt 50 52 Tage der Wurf erfolgt also im Marz oder April In Gefangenschaft wurden aber auch 62 und 63 tagige Trachtigkeiten beobachtet Fenneks werfen hier das ganze Jahr uber Der Wurf besteht aus ein bis sechs meist zwei bis funf Welpen Stirbt der erste Wurf kann es auch zu einem zweiten oder sogar dritten Wurf kommen Wahrend der Brunft Trag und Saugezeit sind Mannchen sehr aggressiv und verteidigen das Weibchen und den Wurf gegen Eindringlinge und Fressfeinde 13 Das Mannchen ubernimmt zudem die Nahrungsversorgung wahrend der Zeit in der das Weibchen dazu nicht in der Lage ist 8 Die Jungen werden blind und vollstandig behaart geboren Sie offnen die Augen nach 8 11 Tagen und bewegen sich mit zwei Wochen erstmals selbststandig fort Die Zahne brechen etwa zur gleichen Zeit durch Ab der dritten Lebenswoche fressen die Welpen erstmals Fleisch sie werden aber 61 70 Tage lang von der Mutter gesaugt Spielerisches Jagdverhalten zeigen sie ab der siebten Woche nach der Geburt Die Geschlechtsreife wird mit 9 11 Monaten erreicht Die Jungen verbleiben rund ein Jahr bei den Eltern bis die nachste Wurfzeit einsetzt 8 Lebenserwartung und biotische Faktoren Bearbeiten Ancylostoma caninum ein typischer Parasit der Hunde befallt auch den Fennek Dem kleinen Mitglied der Familie der Fuchse werden Lebenserwartungen von 6 bis uber 10 Jahren nachgesagt 19 So betragt das bisher hochste aufgezeichnete Alter gefangen lebender Tiere 14 Jahre bei einem Ruden und 13 Jahre bei einer Fahe 20 Ein Wustenfuchs in der Wildnis steht verschiedenen Umweltfaktoren gegenuber Entsprechend kann sicher eine durchschnittlich deutlich geringere Lebenserwartung der Art in Freiheit gefolgert werden In seinem Lebensraum gibt es etliche andere Wustenbewohner die dem Fennek wegen seiner geringen Korpergrosse als potentieller Fressfeind konkurrieren Von Streifenhyanen Hyaena hyaena und Goldschakalen Canis aureus aber auch von Haushunden geht dabei die Hauptbedrohung aus Ob dies auch auf den Wustenuhu Bubo ascalaphus zutrifft ist aufgrund luckenhafter Informationen nicht eindeutig Die enorme Beweglichkeit des Wustenfuchses stellt wahrscheinlich seinen effektivsten Mechanismus zur Verteidigung gegen potentielle Fressfeinde dar Deutlich wird dies besonders in den geringen Jagderfolgen sogar wenn flinke Windhunde gezielt zum Einsatz gebracht werden Innerhalb der Art besteht nur wahrend der Ranz zwischen den Ruden ein verstarkter Konkurrenzkampf Deshalb enden in diesem Zeitraum Auseinandersetzungen zwischen ihnen immer wieder todlich In Gefangenschaft des Menschen sind die Tiere erhohtem Stress ausgesetzt Vermehrte Sterblichkeit gerade bei Neugeborenen ist dafur ein deutliches Symptom 16 Neben diesen offensichtlichen Faktoren in seiner Umwelt gibt es eine Mehrzahl diverser Parasiten die den Fennek als Wirt nutzen Der Befall durch verschiedene Arten von Band und Fadenwurmer aber auch Saug und Hakenwurmer wurde nachgewiesen 8 Dies gilt ebenfalls fur die Infektion mit den parasitaren Einzellern der Kokzidie 21 Die gegenwartige Hauptursache des Populationsruckgangs macht vermutlich der zusatzliche Druck auf die Art des Wustenfuchses durch Mensch und Bejagen aus dem diese nicht gewachsen ist Taxonomie und Systematik BearbeitenStellung des Fenneks innerhalb der Gattung Vulpes Vulpes Kapfuchs V chama Bengalfuchs V bengalensis Blassfuchs V pallida Vorlage Klade Wartung 3 Afghanfuchs V cana Fennek V zerda Kitfuchs V macrotis Polarfuchs V lagopus Steppenfuchs V corsac Tibetfuchs V ferrilata Rotfuchs V vulpes Ruppellfuchs V rueppelli Stammbaum des Fenneks innerhalb der Echten Fuchse Der nachste Verwandte der Art ist der Afghanfuchs dessen Verbreitungsgebiet am Roten Meer an das des Fenneks anschliesst Erstbeschreiber des Taxons Vulpes zerda ist Eberhard August Wilhelm von Zimmermann Er beschrieb die Art 1780 in seinem Werk Geographische Geschichte des Menschen und der vierfussigen Tiere allerdings noch als Canis zerda Das Artepitheton leitete er von einem berberischen Namen des Fenneks ab 1 Aufgrund seiner geringen Grosse und anderer morphologischer Besonderheiten stellten ihn viele Autoren in eine eigene Gattung Fennecus Ab den 1990er Jahren wurde er aber zunehmend der Gattung Vulpes zugerechnet was auch durch DNA Studien bestatigt wurde 7 Eine fruhere Beschreibung von Anders Fredrik Skjoldebrand aus dem Jahr 1777 hat keine Gultigkeit da dieser mit Vulpes minimus Saarensis kein Binomen als Bezeichnung wahlte 22 Zwar versuchten einige spatere Autoren diesen Namen als Vulpes minimus in das Linnesche System zu integrieren Er wurde jedoch auf Basis eines 1976 eingereichten Antrags 23 von der International Commission on Zoological Nomenclature 1980 endgultig unterdruckt und fur ungultig erklart um die Gultigkeit der Gattung Vulpes mit dem Rotfuchs V vulpes als Nominotypisches Taxon sicherzustellen 24 Der Fennek reprasentiert einen eher basalen Vertreter der Gattung Vulpes Seine Schwesterart ist der Afghanfuchs V cana der vor allem aride Gebirgslandschaften und Gerollwusten entlang des Roten Meeres im Suden der arabischen Halbinsel und im Mittleren Osten bewohnt Beide Arten trennten sich DNA Analysen zufolge vor 3 4 5 25 Millionen Jahren im Pliozan als sich in Afrika und im Mittleren Osten die bis heute bestehenden Wustengebiete herausbildeten Die altesten Fossilfunde des Fenneks stammen aus dem Spatpleistozan 11 Der Fennek ist monotypisch das heisst er hat keine Unterarten 26 Bestand und Gefahrdung BearbeitenFur den Fennek fehlen verlassliche Bestandsschatzungen Da die Art in Nordafrika immer noch regelmassig gefangen und verkauft wird ist davon auszugehen dass der Bestand zumindest nicht zuruckgeht Die Hauptgefahr fur den Bestand stellt nach wie vor die kommerzielle Jagd dar Um die Jagd und den Verkauf des Fenneks als Haustier zu beschranken wurde er 2000 im Anhang II des Washingtoner Artenschutzubereinkommens gelistet dort ist er aber mittlerweile nicht mehr aufgefuhrt 27 In Marokko Tunesien Algerien und Agypten steht der Fennek unter Schutz Die IUCN stuft den Fennek trotz unzureichender Informationen uber den Bestand als ungefahrdet ein Die Canid Specialist Group der IUCN erklarte den Fennek 2007 zu einer Art mit hoher Forschungsprioritat um damit die Forschung in freier Wildbahn voranzutreiben 18 28 Neben der Jagd besteht fur den Fennek eine Gefahr darin dass er in den sozialen Medien haufig in Videos als Haustier dargestellt wird Die Nachfrage nach Fenneks als Haustier steigt stetig und fordert den illegalen Tierhandel Fenneks die beispielsweise nach Europa weiterverkauft werden stammen meist aus der freien Wildbahn 29 Vereine wie der Europaische Tier und Naturschutz e V oder Pro Wildlife machen auf derartige Darstellungen von Wildtieren aufmerksam 30 Kulturgeschichte Bearbeiten Etienne Dinet Jeune garcon au fennec Ol auf Papier 24 5 27 5 cm Im 19 Jahrhundert war der Fennek Gegenstand zahlreicher Kunstwerke des Orientalismus Die wirtschaftliche Nutzung und kulturelle Rezeption des Fenneks reichen weit in die Menschheitsgeschichte zuruck In der neolithischen Fundstatte Regenfeld nahe Dachla wurden rund 7000 Jahre alte Fennekknochen gefunden die eine Nutzung als Nahrungsmittel belegen 31 Bereits in vordynastischer Zeit findet sich der Fennek auf einer Elfenbeintafel aus dem Grab Skorpions I der in der Naqada III Periode ca 3200 v Chr das Alte Agypten regierte 32 Eine bisweilen als Fennek interpretierte Abbildung eines Caniden auf der Grabkapelle des Nefermaat ist dagegen wohl ein Streifenschakal Canis adustus 33 Schon in altagyptischer Zeit wurde wahrscheinlich versucht den Fennek zu domestizieren um ihn als Fleisch und Felllieferanten zu nutzen die Hieroglyphe ms F31 zeigt drei zusammengebundene Fennekfelle Spater wurde er von arabischen Jagern an die Bevolkerung von Oasen verkauft die ihn in ahnlicher Weise nutzten 34 Das ursprunglich wohl persische Wort fanak oder fanaǧ wurde von den Arabern als فنك fanak auf zahlreiche Pelztiere und deren Fell angewandt und als Fennek zur modernen Bezeichnung fur den Wustenfuchs 35 Das Epitheton zerda kann vom persischen zarde abgeleitet werden das mit der Bedeutung gelb blonde Farbe oder Safran der Fellfarbung des Tieres entspricht 36 Die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung war unter der arabischen Bevolkerung Nordafrikas allerdings weit geringer als unter den Nomadenstammen der Sahara Wahrend der Fennek in arabischen Gedichten und naturgeschichtlichen Werken kaum auftaucht existieren allein im Tuareg Dialekt Tamahaq sechs verschiedene Bezeichnungen fur die Art Diese sehr unterschiedliche Wahrnehmung lasst sich auf die Abwesenheit des Fenneks in den kulturellen Zentren des Arabischen auf sein unauffalliges Ausseres sowie seine nachtaktive Lebensweise zuruckfuhren In Nordafrika wird der Fennek auch heute noch verzehrt und seines Fells wegen gejagt In der Westsahara werden meist Welpen gefangen gemastet und gegessen 5 wohingegen der Fennek in Marokko als ungeniessbar angesehen wird 16 Anders als das Fleisch aller anderen Hundearten gilt das des Fenneks als halal er wurde von den islamischen Rechtsgelehrten also traditionell nicht als Hundeverwandter betrachtet 37 Mit dem aufkommenden Interesse der europaischen Gesellschaften fur den Orient ruckte der Fennek auch in das Bewusstsein europaischer Kunstler Maler wie Paul Leroy und Etienne Dinet portratierten ihn vor allem als charakteristisches Haustier der nordafrikanischen Landbevolkerung Der im 20 Jahrhundert einsetzende Massentourismus in Nordafrika fuhrte dazu dass Fenneks verstarkt gefangen wurden um sie zu fotografieren sie fur Geld zur Schau zu stellen oder an Reisende auf Markten zu verkaufen Auf diese Weise gelangten Fenneks wahrscheinlich auch in die USA wo sie heute als Haustiere verbreitet sind Als solche sind sie vor allem wegen ihrer exotischen Herkunft ihrer Anhanglichkeit und ihres ausgepragten Spieltriebs beliebt 18 Junge Zuchtpaare erzielen hier Preise von bis zu 1500 USD 38 Literatur BearbeitenMichael Bollig Olaf Bubenzer African Landscapes Interdisciplinary Approaches Springer New York 2008 ISBN 0 387 78681 3 Garland Hampton Cannon Alan S Kaye The Persian Contributions to the English Language An Historical Dictionary Otto Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2001 ISBN 3 447 04503 5 Juliet Clutton Brock G B Corbet Vulpes Frisch 1775 Mammalia Proposed Conservation under the Plenary Powers In The Bulletin of Zoological Nomenclature 32 1976 S 110 112 Janet L Dempsey Sherilyn J Hanna Cheryl S Asa Karen L Bauman Nutrition and behavior of fennec foxes Vulpes zerda In Veterinary Clinics of North America Exotic Animal Practice 12 2 2009 doi 10 1016 j cvex 2009 01 004 S 299 312 Serge Lariviere Vulpes zerda In Mammalian Species 714 2002 doi 10 1644 1545 1410 2002 714 lt 0001 vz gt 2 0 co 2 S 1 5 Online als PDF Nicolas Manlius Whose Tail Did Nefermaat s Hunting Dog Bite Or How Can Ancient Art Contribute to Biogeography and Paleoclimatology In Near Eastern Archaeology 72 2 2009 S 102 105 Nicolas Manlius Un animal represente sur une etiquette de Nagada III Orycterope ou fennec In Egypte Nilotique et Mediterraneenne 3 2010 S 189 192 Online PDF 512 kB R V Melville Opinion 1129 Vulpes Frisch 1775 Mammalia Proposed Conservation under the Plenary Powers In The Bulletin of Zoological Nomenclature 36 1980 S 76 78 Dale J Osborn Ibrahim Helmy The Contemporary Land Mammals of Egypt Including Sinai Fieldiana Zoology New Series Nr 5 Field Museum of Natural History 1980 ISSN 0015 0754 H Prasad A new species of Isospora from the fennec fox Fennecus zerda Zimmermann In Zeitschrift fur Parasitenkunde 21 2 1961 doi 10 1007 bf00260015 S 130 135 Claudio Sillero Zubiri Michael Hoffmann David Whyte Macdonald Canids Foxes Wolves Jackals and Dogs IUCN 2004 ISBN 2 8317 0786 2 Volltext PDF 9 9 MB F Vire Fanak In B Lewis C Pellat J Schacht Hrsg Encyclopaedia of Islam Second Edition Brill Leiden 1965 ISBN 90 04 07026 5 S 775 Martin Wallen Fox Reaktion Books London 2006 ISBN 1 86189 297 7 Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions Barcelona 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 Eberhard August Wilhelm von Zimmermann Geographische Geschichte des Menschen und der allgemein verbreiteten vierfussigen Thiere Weygandsche Buchhandlung Leipzig 1780 Jan Zrzavy Vera Ricankova Phylogeny of Recent Canidae Mammalia Carnivora Relative Reliability and Utility of Morphological and Molecular Datasets In Zoologica Scripta 33 4 Juli 2004 doi 10 1111 j 0300 3256 2004 00152 x S 311 333 Weblinks Bearbeiten Commons Fennek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Fennek Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Appendices I II and III Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora CITES 2011 Vulpes zerda in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von C S Asa C Valdespino F Cuzin K de Smet T Jdeidi 2008 Abgerufen am 31 Dezember 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b Zimmermann 1780 S 247 248 a b Wilson amp Mittermeier 2009 S 364 Osborn amp Helmy 1980 S 390 Lariviere 2002 S 2 3 a b Osborn amp Helmy 1980 S 392 Sillero Zubiri et al 2004 S 205 206 a b Sillero Zubiri et al 2004 S 205 a b c d Lariviere 2002 S 3 a b Sillero Zubiri et al 2004 S 206 Osborn amp Helmy 1980 S 387 388 a b c Lariviere 2002 S 2 Osborn amp Helmy 1980 S 394 a b c Sillero Zubiri et al 2004 S 207 Wilson amp Mittermeier 2009 S 446 Dempsey et al 2009 S 301 a b c d Sillero Zubiri et al 2004 S 208 a b Osborn amp Helmy 1980 S 393 394 a b c Dempsey et al 2009 S 300 Fennek Steckbrief Tierlexikon Abgerufen am 20 Juli 2017 englisch Sillero Zubiri et al 2004 S 209 Prasad 1961 S 131 Glover 1939 S 89 Clutton Brock amp Corbet 1976 S 112 Melville 1980 S 76 Lariviere 2002 S 1 Wilson amp Mittermeier 2009 S 445 CITES 2011 Abgerufen am 28 August 2011 IUCN 2008 Abgerufen am 28 August 2011 BfN Studie Strategien zur Reduktion der Nachfrage nach als Heimtieren gehaltenen Reptilien Amphibien und kleinen Saugetieren Abgerufen am 25 November 2020 Wustenfuchse die ersten Opfer des Massentourismus 18 September 2020 abgerufen am 25 November 2020 Bollig amp Bubenzer 2008 S 132 133 Manlius 2010 S 191 Manlius 2009 S 104 Wallen 2006 S 144 Cannon amp Kaye 2001 S 84 NisanyanSozluk Cagdas Turkcenin Etimolojisi Abgerufen am 14 Mai 2015 Vire 1965 S 775 Wallen 2006 S 145 Eine Fussnote direkt hinter einer Aussage belegt nur diese Aussage eine Fussnote direkt am Anschluss an ein Satzzeichen den gesamten vorausgehenden Satz Eine Fussnote hinter einem Leerzeichen bezieht sich auf den gesamten vorangehenden Absatz Dieser Artikel wurde am 25 Januar 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4153992 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fennek amp oldid 235420575