Espartogras (Lygeum spartum) ist eine im südlichen Mittelmeergebiet heimische Süßgräserart aus der monotypischen Gattung Lygeum. Ihre Blattfasern werden zur Herstellung von Seilen und Papier (Alfapapier) verwendet.
Espartogras | |||||||||||
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Espartogras (Lygeum spartum) | |||||||||||
Systematik | |||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | |||||||||||
Lygeum | |||||||||||
Loefl. ex L. | |||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | |||||||||||
Lygeum spartum | |||||||||||
L. |
Innerhalb der Pooideae wird sie in eine eigene Tribus eingeordnet, die Lygeeae (Syn.: Lygeinae Röser, Spartineae Trin.).
Beschreibung Bearbeiten
Das ausdauernde Espartogras bildet 20 bis 80 Zentimeter hohe Horste, die häufig in großen Beständen wachsen. Die Blätter sind eingerollt. Sie sind 1,5 Millimeter breit, zäh und an der Blattspitze sichelförmig gekrümmt. Das Blatthäutchen ist rund 7 Millimeter lang.
Der Blütenstand ist von einem charakteristischen weißen Hochblatt umgeben. Das Hochblatt ist weiß, eiförmig und 3 bis 4 (bis 9) Zentimeter lang und spitz scheidenförmig. Es umschließtnur ein einziges, meist zweiblütiges Ährchen ohne Hüllspelzen. Die Deckspelzen sind rund 2 Zentimeter lang. In der unteren Hälfte sind sie zu einer Röhre verwachsen und dort mit langen abstehenden Haaren besetzt. Die Vorspelzen sind 3 bis 4 Zentimeter lang. Die Ährchen fallen zur Reife als Ganzes ab.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16 oder 40.
Vorkommen Bearbeiten
Das Espartogras ist im südlichen Mittelmeergebiet beheimatet. Es kommt vor in der Westsahara, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten. Im Norden reicht das Areal bis Spanien, Sardinien, Süditalien, Sizilien und Kreta. Seine Standorte sind Steppenrasen, vor allem auf tonigen und auch salzhaltigen Böden.
Verwendung Bearbeiten
Die Blätter des Espartograses werden, wie die des Halfagrases (Stipa tenacissima), für Flechtarbeiten (Hüte, Schuhe, Taschen, Matten), für Seile und für die Herstellung von hochwertigem Papier (Alfapapier) verwendet. Früher wurde zudem der spanische Zamorano Käse mit Formen aus geflochtenem Espartogras gepresst, worauf das Muster auf dem Käse noch heute hinweist.
Literatur Bearbeiten
- Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. Über 500 Mittelmeerpflanzen in Farbfotos (= Kosmos-Naturführer). 2. Auflage. Franckh, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-05300-8.
- W. D. Clayton, K. T. Harman, H. Williamson: GrassBase - The Online World Grass Flora: Lygeum spartum. Royal Botanic Gardens, Kew ab 2006 (abgerufen am 27. Oktober 2007).
- Das spanische Espartogras. Von Ernst Adolf Willkomm in „Die Gartenlaube“ von 1855.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Robert J. Soreng, Paul M. Peterson, Konstantin Romaschenko, Gerrit Davidse, Fernando O. Zuloaga, Emmet J. Judziewicz, Tarciso S. Filgueiras, Jerrold I. Davis, Osvaldo Morrone: A worldwide phylogenetic classification of the Poaceae (Gramineae). In: Journal of Systematics and Evolution, Volume 53, Issue 2, 2015, S. 117–137. doi:10.1111/jse.12150l PDF.
- Lauren Orton, Patricia Barberá, Matthew P. Nissenbaum, Paul M. Peterson, Alejandro Quintanar, Robert Soreng, Mel Duvall: A 313 plastome phylogenomic analysis of Pooideae: Exploring relationships among the largest subfamily of grasses. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 159, Issue 1, Februar 2021, S. 107–110. doi:10.1016/j.ympev.2021.107110 online bei researchgate.net.
- ↑ Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 406.
- Tropicos. [1]
- Lygeum. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 6. November 2016.
- Käsewelten