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Die Geschichte Nordafrikas umfasst die Entwicklung der Region Nordafrika von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Das nordliche oder saharische Afrika das geographisch als der Bereich zwischen dem 19 und 38 Breitengrad und dem 13 Grad westlicher und 25 Grad ostlicher Lange definiert ist nach Encyclopedia Britannica unterscheidet sich in seinen geschichtlichen Ablaufen grundlegend vom sudlichen oder subsaharischen Afrika Ursache ist nicht zuletzt die unterschiedliche klimatische Entwicklung beider Kontinentteile von denen der nordliche wegen der Eiszeiten in den nordlichen Breiten immer wieder Schwankungen unterworfen war die sein Okosystem zwischen Baumsavanne und hocharider Wuste hin und her pendeln liessen s Pluvial Noch wahrend der Romerzeit und der islamischen Expansion wurden fruchtbare Gebiete in Wusten verwandelt und umgekehrt Vor allem wahrend der noch andauernden Wustenphase beschrankten sich daher Kontakte zwischen Nord und Subsahara Afrika wegen der Schwierigkeiten die weltweit grosste Sandwuste zu durchqueren fast ausschliesslich auf den Handel entlang der Ost und Westkuste des Kontinents sowie auf bestimmte Routen auf denen es ausreichende Wasserstellen gab Das bedeutete gleichzeitig eine ethnische Trennung und obwohl die nordafrikanische Kultur sowohl afrikanische als auch mittelostliche mit den Berbern moglicherweise sogar europaische Wurzeln hat 1 sind die meisten Nordafrikaner heute entweder arabisch oder berberisch sprechende Moslems mit hellerer Hautfarbe Am Sudrand der Sahara und der Sahelzone finden sich dunkelhautige Ethnien die im Mittelalter eigene Reiche bildeten die unscharf umrissene Handelsreiche waren und uber Karawanenstrassen mit dem Norden in einem engen okonomischen kulturellen und spater auch religiosen Austausch standen Islamisierung daher kultursoziologisch ebenfalls zum erweiterten Bereich Nordafrikas zu rechnen sind Schwierigkeiten bereitet gelegentlich der Begriff Maghreb Man unterscheidet einen Kleinen Maghreb mit Marokko Algerien und Tunesien und einen Grossen Maghreb der im Osten Libyen und im Westen Mauretanien mit einschliesst Agypten war hingegen nie Teil des Maghreb und die sudlichen Staaten Sudan Tschad Niger Mali und mitunter auch Mauretanien werden klassischerweise zur Sudanzone gerechnet Karte Nordwestafrikas von Firolamao Ruscelli aus dem Jahre 1561 Nordostafrika gleicher Autor 1561 Zentrales Nordafrika gleicher Autor 1561 Inhaltsverzeichnis 1 Vor und Fruhgeschichte 1 1 Palaolithikum 1 2 Neolithikum 2 Erste Hochkulturen Antike und Spatantike 2 1 Ubersicht 2 2 Die ersten Hochkulturen 2 2 1 Agypten 2 2 2 Die ostsudanesischen Reiche Kusch und Meroe das athiopische Aksum 2 3 Antike 2 3 1 Phonizier und Karthago 2 3 2 Lokale Konigreiche Numidien und Mauretanien 2 3 3 Griechen und Hellenismus in Nordafrika 2 3 4 Das Romische Reich in Nordafrika 2 4 Spatantike Spates Rom Christianisierung und Byzanz 2 4 1 Spates Rom 2 4 2 Christianisierung 2 4 3 Das Reich der Vandalen 2 4 4 Byzanz und Nordafrika 3 Mittelalter 3 1 Ubersicht 3 2 Nordafrika unter muslimischer Herrschaft 3 3 Die fruhen Reiche im Suden Ubersicht 3 3 1 Zentralsudanesische Staaten 3 3 2 Westsudanesische Staaten 3 3 3 Westafrikanische Sahelzone und Nigerbecken 4 Neuzeit 4 1 Ubersicht 4 2 Die Osmanen 4 3 Europaische Expansion im Kolonialismus 4 3 1 Ubersicht und wichtige Daten 4 3 2 Einzelne Lander Maghreb Agypten Sudan 4 3 3 Die Sahelstaaten Tschad Mali Niger Mauretanien Westsahara 4 4 Widerstand und Entkolonialisierung im 20 Jahrhundert 4 4 1 Erste Jahrhunderthalfte Der Erste und Zweite Weltkrieg 4 4 2 Die zweite Jahrhunderthalfte Entkolonialisierung 4 5 20 und 21 Jahrhundert Im Zentrum der Weltpolitik 4 5 1 Panarabismus Nationalismus und Sozialismus 4 5 2 Nahostkonflikt Islamismus und Terrorismus 4 5 3 Aktuelle politische Situation Nordafrikas 4 5 3 1 Allgemeine Entwicklungen 4 5 3 2 Revolutionare Umbruche seit 2010 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVor und Fruhgeschichte BearbeitenPalaolithikum Bearbeiten nbsp Verschiedene alt und mittelpalaolithische Faustkeilformen wie sie in Afrika Eurasien und Europa typisch waren ohne dass man aus ihrer Form auf ihre Herkunft schliessen kann nbsp Typische gestielte Aterien Spitze nbsp Ausbreitungsgebiet des Iberomaurusien grun Kerngebiet des Capsien blau Die Phasen des alten und mittleren Palaolithikums nach internationalem Brauch besser als Lower und Middle Palaeolithic zu bezeichnen da sich die afrikanischen und europaischen bzw asiatischen Phasen zeitlich nicht decken ahneln sich in Europa Asien und Afrika stark mit ihren Acheuleen Werkzeugkomplexen vor allem Faustkeile die man auch uberall in Nordafrika insbesondere in der Sahara findet In Ost und Sudafrika hatten sie sich aus den fruhen Gerollwerkzeugen des Olduwan entwickelt und waren dann von ihren Tragern den entwickelten Formen des Homo erectus spater dem Homo sapiens nach Europa und Asien dann viel spater nach Australien ca 38 000 v Chr das Alter der ersten Menschenfunde und zuletzt in ihren bereits jungpalaolithischen Ausformungen nach Amerika gebracht worden Zeitpunkt und Weg stark umstritten vermutlich fruhestens um 13 000 v Chr Auch die mittelpalaolithische Levallois Abschlagtechnik des Mousterien weicht nur in lokalen Formen und Technokomplexen von der europaischen ab Jungpalaolithikum Upper und Late Palaeolithic Diese Parallelitat der Entwicklung anderte sich allerdings langsam ab dem letzten Drittel des mittleren Palaolithikums denn ab 108 000 v Chr begann eine kalte trockene Phase die Wurm Kaltzeit in Europa die sich nach zunachst mehreren warmeren und feuchteren Zwischenphasen ab 66 000 B P im Grunde bis 11 500 v Chr verstarkte allerdings mit zwei feuchteren und warmeren Unterbrechungen zwischen 45 000 bis 35 000 v Chr und 26 000 bis 21 000 v Chr die zwischen 21 000 bis 11 500 v Chr wiederum von zwei durch ein kurzes warmeres Interstadial unterbrochene extreme Abkuhlungsperioden abgelost wurden Dadurch wichen die umweltbedingten Lebensmoglichkeiten auf beiden Kontinenten immer starker voneinander ab von denen der eine zeitweise bis fast an die Alpen mit einem Eispanzer bedeckt war Nordafrika hingegen eine langere Periode der Aridisierung durchmachte Kennzeichnend fur diese jungpalaolithischen Phasen ist die Klingenabschlagtechnik die neben Messerklingen zahlreiche neue kleinere und effektivere Werkzeuge wie Stichel Zinken Bohrer Nadeln Spitzen usw hervorbrachte Von besonderem Interesse in Nordafrika ist dabei aber das technologisch anderen Regionen weit uberlegene Aterien dessen Verbreitung von Libyen im Osten bis zur Atlantikkuste im Westen reichte sudlich bis zum damals noch viel grosseren Tschad See sporadisch auch in Agypten sowie im Sudan westlich des Nils auftritt und fur das gestielte Werkzeuge typisch sind Das Aterien gilt zudem als erste speziell nordafrikanische Kulturform die man so anderswo nicht findet und die nun die europaische Gliederung in mittleres und Jungpalaolithikum durch eine spezifisch afrikanische Phase ersetzt zumal das Aterien im Gebiet des Tschad Sees noch bis weit ins Neolithikum andauerte Trager waren vermutlich Menschen vom Typ Cro Magnon oder moglicherweise sogar Neandertaler Es sind dies wohl die ersten kulturell einheitlichen Spuren die der Mensch in der Sahara hinterlassen hat und zwar nur dort Die beiden bereits ins Epipalaolithikum uberleitenden Nachfolgekulturen das aus Kleinasien stammende von 17 000 bis 8 000 v Chr wahrende vor allem in der nordwestlichen Sahara uberlieferte Iberomaurusien und das es ablosende Capsien 9000 ca 3000 v Chr sind dann ebenfalls typisch nordafrikanisch Ihre Inventare sind vorwiegend durch Kleingerate gekennzeichnet sog Mikrolithen insbesondere fur Kombinationsgerate wie Harpunen und Sagen und finden sich heute oft noch an alten ausgetrockneten Seen sog Mudpans mit ihren typischen trockenen Schlammkegeln In die Zeit des Capsien fallt auch die Felsbildperiode der Sahara Epipalaolitische Fundstellen in situ sind in Nordafrika allerdings selten viele wurden wahrscheinlich durch den im Holozan um uber 100 m steigenden Meeresspiegel uberflutet wie korrespondierende Funde an der Kuste Sudfrankreichs Grotte Cosquer zeigen 2 In der Hohle von Haua Fteah 3 Libyen Cyrenaica einer der bedeutendsten vorgeschichtlichen Fundstatten Nordafrikas uberhaupt fanden sich in den Straten dieser Zeit die Reste von wilden Schafen Auerochsen und Gazellen Schafknochen stammen auch aus der Hohle von Hagfet ed Dabba Streufunde sind hingegen auch aus dieser Epoche recht haufig und zwar auch mitten in der Wuste und dienen als Nachweis einer zu ihrer Entstehungszeit in der ersten Halfte des Holozans erheblich anderen das heisst feuchteren und menschenfreundlicheren klimatischen Situation Nordafrikas Solche Funde gibt es uber die gesamte Breite der Sahara aus Fundorten im Maghreb stammen etwa Mahlsteine und Klingen mit sog Sichelglanz der durch Pflanzenschnitt an der Schneidekante von Feuersteinklingen entsteht und als Gebrauchsnachweis dient PalaoanthropologieIn Nordafrika wurden vor allem im Kustenbereich und im Umfeld des Niltales und der Oasen folgende Fossilien gefunden Fruhe Menschenaffen Oase Fayum Aegyptopithecus und Propliopithecus Primatenfossilien aus dem Oligozan ca 30 bis 35 Mio Jahre alt Dies ist fur diese Periode die einzige Fundstelle in ganz Afrika Sahelanthropus tchadensis aus der Fundstelle TM 266 im Norden des Tschad 7 6 Mio Jahre alt Australopithecus bahrelghazali aus der Fundstelle KT 12 im Norden des Tschad 3 5 3 0 Mio Jahre alt klassischer afrikanischer Homo erectus zunachst benannt als Tchadanthropus uxoris Yayo Tschad 800 000 bis 700 000 Jahre alt Ternifine Tighenif 1 in der Nahe von Muaskar Algerien 700 000 Jahre alt Sidi Abderrahman Rabat Der Fund Tighenif 1 wurde zunachst Atlanthropus mauritanicus benannt gilt heute aber als lokale Variante von Homo erectus Ubergangsformen bzw Mosaike von Homo erectus und archaischem Homo sapiens Jebel Irhoud und Rabat He aHs 250 000 und ca 75 000 Jahre alt Thomas Quarries Sale 400 000 Jahre alt Alle NW Afrika Sudan Singa 70 000 90 000 Jahre alt Fruher bzw anatomisch moderner Homo sapiens Temara Taforalt Mugharet el Alija Dar es Soltane alle um 40 000 v Chr NW Afrika Haua Fteah Libyen Nazlet Khater Jebel Sababa Wadi Halfa Agypten alle um 30 000 v Chr oder junger teils sogar zum Iberomaurusien 17 000 8 000 v Chr Neolithikum Bearbeiten nbsp Europa und Nordafrika um 8500 v Chr zur Zeit des Ubergangs vom Epipalaolithikum zum fruhen Neolithikum Blau Vereiste Zonen 1 Endpalaolithische Kulturen 2 Mesolithikum 3 Swiderien in Polen und Ungarn Form des Magdalenien 4 Tardenoisien des Schwarzmeerbereichs 5 Iberisches Capsien 6 Oranien eine lokale Variante des Iberomurusien 7 Spates Capsien 8 Fruchtbarer Halbmond nbsp Felsgravur aus dem Wadi Mathendous SW Libyen Wildtier bzw Jagerperiode Bis zum Ende der Eiszeit gab es noch mehrere immer kurzere Kalt und Warmluftvorstosse bis hin zur extremen von 10 900 9 500 v Chr dauernden Jungeren Dryas und diese hatten allesamt Auswirkungen auf das Klima und die Feuchtigkeit der Sahara Entscheidend fur die Besiedelung Nordafrikas waren die holozanen Klimaphasen sowie die Klimaperioden direkt davor die mit ihrer starken Aridisierung zunachst wieder dazu gefuhrt hatten dass die Menschen sich in feuchtere Gebiete also die Kusten die Oasen und in das Niltal zuruckzogen Als das Meer dann nach Ende dieser Trockenheit wahrend des nun einsetzenden holozanen Warmeintervalls zudem wieder anstieg kam es unter den Jager und Sammler Bevolkerungen zu einer Ernahrungskrise die man in Europa kurz mit dem Begriff Mesolithikum zusammenfasst und die im Verein mit regionaler Uberjagung vor allem in Vorderasien und im ostlichen Nordafrika schliesslich einen Wandel der Ernahrung erzwang der dann die Jungsteinzeit einleitete Bezeichnend ist dabei dass es ausserhalb Europas ein Mesolithikum in Nordafrika und Vorderasien als Epipalaolithikum bezeichnet mit seinen typischen grossen Muschelhaufen als Zeichen der Mangelernahrung nur in Nordafrika und hier vor allem des ostlichen Teils gegeben hat nicht jedoch in den ubrigen Teilen des Kontinents Und nur hier entwickelte sich dann auch ein Neolithikum Bezeugt wird die neolithische Lebensweise nicht nur durch die Felsbilder sondern auch durch zahlreiche Werkzeugtypen die man bis heute findet Besonders eindrucksvoll sind dabei die Reibschalen und Reibsteine Aber auch Sicheln Pfeilschaftglatter gelegentliche sogar aufwendig hergestellte Gerate mit Steinschliff und Bohrungen Tonscherben usw sind reichlich vorhanden und zeigen dass das heutige Wustengebiet einst eine durchaus lebenswerte Umgebung bot die teils jahrtausendelang bestandig war wahrend ihrer Wechsel aber zweifellos auch Krisensituationen schuf die sowohl die Entwicklung der neolithischen Techniken vorantrieb wie auch die Entstehung des Nilstaats Agypten aus dem organisatorisch wie okonomisch z B Regelung der Bewasserung aber auch verteidigungstechnisch nutzlichen Zusammenschluss mehrerer kleinerer regionaler Kulturkomplexe und schliesslich Ober und Unteragyptens 4 Die Felsbilder sind dabei ein Abbild dieser Entwicklung Entscheidend dafur waren die Klimaphasen des ausgehenden Pleistozans und des Holozans Einzelheiten zum Ablauf dieser Phasen s Libysche Wuste Aus der Zeit des klimatischen Optimums im fruhen Holozan stammen mesolithische Fundstellen mit Knochenharpunen Mikrolithen und Mahlsteinen Fische Muscheln und Schnecken Krokodile Susswasserschildkroten und Flusspferde wurden zur Ernahrung genutzt Knochen von Antilopen und Wildrindern zeigen dass man auch in der Savanne jagte In der Sahara wurden wilde Graser wie Hirse gesammelt in Nordafrika auch Fruchte und Wurzelknollen Keramik tritt hier sehr fruh auf und ist nicht an eine voll neolithische Wirtschaftsweise gebunden Fundstellen im ostlichen Hoggar in Libyen belegen die Jagd vor allem auf Wildschafe Ab dem 7 Jahrtausend sind Strukturen wie Pferche und Windschirme belegt zum Beispiel aus der Hohle von Uan Afuda 5 Hier fand sich auch mit Wellenlinien verzierte Keramik Schafkoprolithen mit zerquetschen Samen belegen eine absichtliche Futterung und daher wohl auch Stallhaltung morphologisch wilder Schafe Auch wilde Hirse Panicum und Setaria wurde nachgewiesen Aus dem 5 Jahrtausend sind eindeutige Belege domestizierter Rinder bekannt Ti n Torha Uan Muhuggiag Aures Amekni und Meniet in Algerien Adrar Bous und Arlit in Niger daneben wurde auch noch gejagt und Graser und Wurzelknollen gesammelt Auch Felsbilder stellen solche domestizierten Tiere dar Sie stammen vor allem aus dem mittleren Holozan als die Viehzucht immer bedeutender wurde Felsbilder in der Sahara zeigen moglicherweise auch Menschen vom negroiden Typ 6 sog Rundkopfe Ob es sich dabei um die Urbevolkerung der Sahara handelt ist unklar Der grosse Archaologe und Palaoanthropologe John Desmond Clark 1962 1964 brachte den Anfang des Ackerbaus in Nordafrika mit einer Einwanderung relativ weniger Menschen aus dem Vorderen Orient uber das Niltal ca 4000 v Chr in Verbindung da sich etwa Knochen von im Vorderen Orient domestizierter Tiere um diese Zeit erstmals in den lokalen Kulturen des Deltas wie z B der Merimde Kultur nachweisen lassen Einzelheiten vgl Domestizierung in Nordafrika Die Ausbreitung ins Sahel ausgelost durch die zunehmende Austrocknung der Sahara setzte er um 2000 v Chr an Allerdings gab es schon lange vor diesem Zeitpunkt bereits ein eigenstandiges Sudan Neolithikum und zahlreiche archaologische Funde die eher auf eine parallele Entwicklung des Neolithikums im Sahara Sudan Bereich hindeuten waren damals noch nicht bekannt 7 Aus Marokko sind Funde der neolithischen Cardial Kultur bekannt die auch an den Kusten Italiens Frankreichs und Spaniens nachgewiesen wurde Intensiver Ackerbau mit Bewasserungskultur ist aber ausserhalb des Niltales erst seit dem ersten vorchristlichen Jahrtausend bekannt als in den Oasen des sudwestlichen Libyens eine dichtere Besiedlung bestand und Ackerbau mit unterirdischen Bewasserungskanalen Foggara betrieben wurde Ob es hier einen Zusammenhang mit dem Eindringen der Garamanten gibt sie sollen blond gewesen sein und wenn ja welchen muss offenbleiben auch woher sie kamen zumal ihre Existenz abgesehen von einigen aktuellen Ausgrabungen um ihren alten Hauptort Garama in Sudlibyen vor allem aus den Werken Strabons und Herodots uberliefert ist Es wird gelegentlich vermutet sie konnten Alt Berber gewesen sein 8 Weiter weiss man dass sie Ackerbauer und Viehzuchter waren sich mit kunstlicher Bewasserung auskannten intensive Handelsbeziehungen mit Nubien unterhielten vor allem im Fezzan siedelten und 19 v Chr nach mehreren Scharmutzeln von den Romern besiegt wurden die ihr Gebiet annektierten und es Phazania nannten das 666 wiederum von den Arabern erobert und in ihr islamisches Reich integriert wurde wobei sie ihren wenige Jahrhunderte zuvor angenommenen christlichen Glauben aus wohl eher praktischen Grunden s u wieder ablegten Ob die Tuareg ihre Nachkommen sind ist eine bisher ungeloste Streitfrage Ihre Spur verliert sich seitdem Siehe auch Capsien Aterien Iberomaurusien Libysche Wuste Domestizierung in Nordafrika Punische Felsgraber in Nordafrika Bazina Megalithanlagen von MaktharErste Hochkulturen Antike und Spatantike BearbeitenUbersicht Bearbeiten Dieser erste historische Abschnitt der Geschichte Nordafrikas im Altertum umspannt gut dreieinhalbtausend Jahre und ist somit der weitaus langste Dabei lassen sich mehrere Phasen unterscheiden Sie beginnen mit der Geschichte des Alten Agypten im Sudan mit dem nubischen Reich von Kusch und Meroe wobei sich vor allem Agypten kaum nach Westen orientierte ausser zur Abwehr von Nomadeneinfallen sondern fast nur ostlich gelegentlich sudlich vor allem wenn es um die dortigen Schatze wie Gold Elfenbein Weihrauch Edelsteine Edelholzern und Sklaven im legendaren Lande Punt ging Im ersten Drittel des letzten vorchristlichen Jahrtausends ubernahm Karthago gegr 814 v Chr von Phoniziern zeitweilig eine machtpolitische Hauptrolle in Nordafrika Die Phonizier beherrschten schon bald den Handel im Mittelmeer und grundeten zwischen Spanien und Palastina uberall Handelsniederlassungen ohne dass daraus abgesehen von Stadtstaaten aber ein eigentlicher Flachenstaat entstanden ware Selbst Karthago kann man nur bedingt als Flachenstaat ansehen da es zwar uber grosse Einflussbereiche verfugte und langere Zeit das Zentrum der phonizischen Handelsstadte war aber nur wenige der fur einen Flachenstaat notwendigen organisatorischen Strukturen ausbildete ganz ahnlich der Situation der Polis Stadtstaaten in Griechenland Das hatte den Vorteil dass die Phonizier den etablierten Machten nicht in die Quere kamen sich ihnen als reine Handelsorganisation sogar nutzlich machen konnten da sie stets bestrebt waren ihre Handelsstadte den machtpolitischen Gegebenheiten des lokalen Umfeldes anzupassen Als Palastina allerdings an das Neubabylonische Reich fiel stieg Karthago ab 586 v Chr endgultig zur Hegemonialmacht im westlichen Mittelmeer auf geriet dabei aber alsbald und beinahe automatisch in Konflikt mit einer anderen Macht die sich im Zentrum des Mittelmeeres zu entwickeln begann Rom als Mittelpunkt eines nun immer starker expandierenden Romischen Reiches das Karthago schliesslich auch in den Punischen Kriegen schlug und 146 v Chr so vernichtete dass bis heute kaum archaologische Spuren der einstigen Grossmacht zu finden sind Nach einer kurzen Zwischenepoche in der lokale Furstentumer die politische Szene Nordafrikas bestimmten beherrschte Rom den Mittelmeerraum und damit auch Nordafrika das heisst dessen Mittelmeerkuste sowie naturlich Agypten wo die Romer schliesslich die Ptolemaer ablosten und die Casaren gleichzeitig als Pharaonen fungierten ein Trick den schon Alexander der Grosse mehrere Jahrhunderte zuvor genutzt hatte und dabei fast umgekommen ware als er mit seiner Truppe 331 auf dem Weg nach Siwa nur halb so viel Wasser mitnahm wie erforderlich wie die Armee des Kambyses II fast zweihundert Jahre zuvor die damals spurlos in der Wuste verschwand 9 Mit dem Niedergang Roms in der Spatantike gegen Ende des dritten nachchristlichen Jahrhunderts sind zwei Entwicklungen verbunden die sich auch massiv auf Nordafrika auswirkten der auch machtpolitische Aufstieg des Christentums und die Reichsspaltung in ein ostliches und westliches Rom damit auch der Aufstieg des Byzantinischen Reichs das nun auch religios eine immer starkere Vormachtstellung gewann indes Rom sich nach und nach aus Nordafrika zuruckzog so dass andere Machte wie die dort eindringenden Vandalen kurzfristig eigene kleine Reiche errichten konnten Auch auf der Cyrenaica gab es ahnliche Entwicklungen zu einem lokalen Furstentum Eine machtpolitisch vollig neue Situation ergab sich dann mit dem Aufkommen und der arabisch bestimmten Expansion des Islam Bei der Frontstellung Islam contra Byzanz unterlag Byzanz letztlich Die ersten Hochkulturen Bearbeiten Agypten Bearbeiten nbsp Agypten um 1450 v Chr Hauptartikel Geschichte Agyptens Die machtpolitischen Interessen des Alten Agypten richteten sich bis zu dessen Niedergang zur Zeit des Hellenismus fast stets nach Osten wo es immer wieder mit den Assyrer Babyloniern Persern den Hyksos und Hethitern Konkurrenten oder auch Invasoren gab und mit Palastina ein wichtiges Durchgangsland fur Handelsstrassen aller Art ein Gebiet zudem von dem aus schon seit dem Neolithikum wesentliche vielleicht entscheidende Impulse ausgegangen waren und das zu besetzen sich lohnte Der Westen hingegen Nordafrika war nach den klimatischen Veranderungen seit 2800 v Chr abgesehen von einem schmalen Kustenstreifen und wenigen oft nur muhsam zu erreichenden Oasen unzugangliche Wuste Es war das Land das die Mythologie der Agypter als Reich des Todes ansah Lediglich der Suden wo das oft aufsassige Volk der Nubier lebte war von einem gewissen Interesse das letztlich bis an die Grenzen Nordathiopiens reichte wobei die Agypter die Nubier gerne in einen Topf mit den Athiopiern warfen und sie als solche bezeichneten eine geographische Unscharfe die zeigt wie wenig man auch uber die sudlichen Gebiete wusste ausser dass dort irgendwo das Goldland Punt lag Historisch von besonderem Interesse sind im Zusammenhang mit der Geschichte des Alten Agypten aber auf nordafrikanischem Gebiet nicht nur die sudlichen relativ gut belegten Regionen von Kusch Meroe und Athiopien sondern das Gebiet westlich von Agypten uber das es nur wenige Berichte gibt Was man weiss ist dass sich Libyer und Agypter im Laufe der Geschichte immer wieder feindlich gegenuberstanden das tun sie bis heute Hauptgrund fur die Feindschaft war wohl die Tatsache dass die Libyer als Nomaden von alters her immer wieder uber die Wustengrenzen in Agypten insbesondere in seine westlichen Oasen und ins Delta eingefallen sind Die Pharaonen vor allem Ramses II den eine Stele uber gefallenen Libyern zeigt sowie Ramses III und Merenptah zu dessen Zeit der Stamm der Libu unvokalisiert Lbw von deren Name sich Libyer ableitet um 1220 v Chr erstmals erwahnt wird fuhrten sogar Kriege gegen sie Diese Libu sind aber wohl nur ein Stamm unter mehreren gewesen Sir Alan Gardiner weist in seiner Geschichte des Alten Agypten denn auch darauf hin dass es in der fruhen agyptischen Geschichte und Vorgeschichte mindestens zwei aus dem Westen kommende Stamme gab die Tjehnyu unvokalisiert Thnw und die seit der 6 Dynastie auftretenden Tjemhu Tmhw von denen die ersteren moglicherweise der Rasse und Kultur nach mit den fruhen Agyptern des westlichen Deltas den Leuten der Naqada II Kultur identisch oder doch zumindest mit ihnen verwandt waren wenn sie auch zu allen Zeiten als Fremde angesehen worden seien Nur die Tjemhu haben aber wohl als eigentlich ethnische Libyer zu gelten Vor allem betraf diese nahe Verwandtschaft wohl die Agypter der herrschenden Schicht die die ansassige Bauernbevolkerung unterworfen hatten Gegen Ende der 18 Dynastie trat zudem ein weiterer libyscher Stamm auf die Meschwesch Msws die offenbar zunachst ganz friedlich als kompetente Viehzuchter geschatzt waren sich aber spater als nun sogenannten Lbw gegen die Agypter erhoben von Ramses III unterworfen wurden und darauf zunachst als Soldner fur die Agypter arbeiteten in der 20 Dynastie geschlossen dort angesiedelt wurden wie es agyptischer Brauch war bei unterworfenen oder gefangenen Volkern Schliesslich errangen die libyschen Meschwesch nach einem Marsch durch die Institutionen als Priester und hohe Beamte sogar die Macht denn ab 945 v Chr sass mit Scheschonq I der erste Libyer in Bubastis auf dem Thron der Pharaonen und insgesamt regierten 9 libysche Pharaonen als auch Bubastiden genannte 22 Dynastie bis 712 v Chr ganz Agypten 10 11 Inwieweit all dies im Zusammenhang mit den Garamanten steht ist unklar doch gibt es inzwischen uber sie einige archaologisch abgesicherte weiterfuhrende Befunde 12 Die ostsudanesischen Reiche Kusch und Meroe das athiopische Aksum Bearbeiten Hauptartikel Reich von Kusch Nubien war lange Zeit von Agypten beherrscht worden wurde aber in der 21 Dynastie selbstandig Die Vorgange sind unklar moglicherweise waren die Konige Libyer Die Hauptstadt lag bei Napata und die Nubier beherrschten in der 25 Dynastie als Pharaonen sogar ganz Agypten bis 656 v Chr Danach blieben sie auf Nubien beschrankt und legten die agyptische Kultur immer mehr ab Die Hauptstadt wurde nach Meroe verlegt Es entstand das gleichnamige Reich das als Spatphase des Reiches von Kusch angesehen wird dessen Ausdehnung vor allem nach Suden und Westen jedoch unklar ist und dessen Ende im Dunkel der Geschichte versinkt Man weiss lediglich dass es um 25 v Chr von den Romern erobert wurde und noch wahrend der byzantinischen Periode belegt ist Hier und in Athiopien von dem es zwischenzeitlich auch erobert worden zu sein scheint fasste das Christentum zudem im ostlichen Afrika Fuss und zwar auf dem Gebiet des nordostathiopischen Reiches Aksum das seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert bestand und durch Konig Ezana im vierten nachchristlichen Jahrhundert christianisiert wurde Die heutige athiopische Kirche geht auf diese Ursprunge zuruck Antike Bearbeiten Mit der Antike im engeren Sinne wandelt sich das machtpolitisch bisher vor allem auf Agypten und den Vorderen Orient ausgerichtete Interesse der Mittelmeervolker allmahlich Wie so oft in der Geschichte war es auch hier der Handel der neue Wege bahnte und das erste Volk das sich vollstandig dem Mittelmeerhandel verschrieb und zwar sogar unter Vernachlassigung eigener staatlicher Strukturen waren die Phonizier der Ort in Nordafrika an dem sich dann aber doch flachenstaatliche Strukturen zumindest in Ansatzen ausbildeten war Karthago Phonizier und Karthago Bearbeiten nbsp Haupthandelsrouten der Phonizier Hauptartikel Geschichte Karthagos Hauptartikel Phonizier Die Phonizier suchten nicht Land um sich niederzulassen sie suchten Buchten in denen ihre Schiffe ankern und wo sie daher gunstig Handelskontore errichten konnten Sie waren uberdies aufgrund ihrer relativ geringen Zahl gar nicht in der Lage gewesen wie die Griechen etwa in Unteritalien auf Sizilien oder in Kleinasien regelrechte Kolonien zu grunden Der alteste derartige Posten war wohl Gades das heutige Cadiz das um 1110 v Chr gegrundet wurde Zahlreiche weitere derartige Niederlassungen folgten darunter auch Karthago 814 v Chr Nach und nach wurde so das phonizische Handelsnetz im Mittelmeerraum immer enger geknupft und Nordafrika das heisst hier seine Kuste erhielt so Anschluss an die anderen Kulturraume des Bereichs Anders allerdings als die griechischen Kolonien blieben die phonizischen Handelsniederlassungen lange abhangig von den jeweiligen Heimatorten ihrer Grunder meist von Tyros Sidon und Byblos Die Entstehung Karthagos als unabhangige Macht der nordafrikanischen Kuste beruhte denn auch weniger auf der Schwachung des phonizischen Hauptortes Tyros als vielmehr auf dem Konkurrenzdruck den die Koloniegriechen vor allem auf Sizilien im westlichen Mittelmeer auszuuben begannen Im Bundnis mit den Etruskern gelang es Karthago schliesslich diesen griechischen Einfluss der vor allem auf die Silberminen Spaniens zielte zuruckzudrangen und den Versuch der Griechen ganz Sizilien einzunehmen zu vereiteln Mit diesem Erfolg war Karthago aber ab 540 v Chr sowohl als militarische wie politische Macht nicht nur in Nordafrika sondern auch im westlichen Mittelmeerraum etabliert vor allem als Tyros endgultig in der zweiten Halfte des sechsten Jahrhunderts unter persische Fremdherrschaft geriet so dass Karthago die Rolle der phonizischen Fuhrungsstadt zufiel sie selbst Stadte zu grunden begann und ihren Herrschaftsbereich nach und nach auf das Gebiet des heutigen Tunesien ausdehnte vor allem auf die fruchtbaren Bereiche Zugleich festigte die von einem Konig und einer Aristokratenschicht regierte Stadt ihren Griff auf praktisch die gesamte Kuste vom Golf von Sidra bis zum Atlantik Seine Armee allerdings bestand zum grossten Teil aus libyschen iberischen numidischen keltischen sogar griechischen Soldnern Flaubert schildert in seinem nach den Berichten des Polybios recherchierten Roman Salambo die Situation nach dem ersten Punischen Krieg als Karthago sich einem Aufstand seiner Soldnerarmee gegenubersieht nbsp Rom und Karthage zu Beginn des 2 Punischen Kriegs 218 v Chr Konflikt mit Rom Es war praktisch unvermeidlich dass Karthago die Grossmacht der afrikanischen Kuste und des westlichen Mittelmeers irgendwann mit Rom zusammenstossen wurde der neuen italischen Grossmacht In den drei Punischen Kriegen die Romer nannten die Karthager poeni also Punier des 3 und 2 Jahrhunderts unterlag Karthago schliesslich trotz der Vertrage die es immer wieder mit Rom geschlossen hatte 508 348 und 279 der neuen Macht wurde von ihr schliesslich regelrecht ausradiert denn die militarischen wie geographischen Voraussetzungen eines zentral gelenkten Militarstaates mit absolutem Machtwillen auf der einen das beruhmte Ceterum censeo des alten Cato ist symptomatisch und eines eher locker konstituierten Stadtebundes auf der anderen Seite waren letztlich zu ungleich verteilt Philosophisch politisch kongenial verarbeitet hat Cicero die Vernichtung Karthagos in seinem Somnium Scipionis Traum des Scipio Ubersicht 1 Punischer Krieg Zwischen 264 und 241 v Chr hauptsachlich mit Seestreitkraften und auf Sizilien 2 Punischer Krieg Zwischen 218 und 201 v Chr Hannibals Uberquerung der Alpen Schwerste romische Niederlage in der Schlacht von Cannae 216 v Chr 3 Punischer Krieg Zwischen 149 und 146 v Chr Vollstandige Zerstorung Karthagos Lokale Konigreiche Numidien und Mauretanien Bearbeiten In der Periode zwischen der Zerstorung Karthagos und der Ubernahme der Kontrolle uber den Maghreb durch Rom kam es zu einem kurzen Aufbluhen lokaler Konigreiche Vor allem zwei weitgehend sesshafte Volksgruppen sind dabei von Bedeutung die Mauren aus lat Mauri dtsch Mohren genannte arabisch berberische Mischbevolkerung zwischen der Atlantikkuste und in etwa dem Moulouya Fluss nach denen das Land Mauretanien hiess die Numider nach denen Numidien benannt wurde Machtpolitisch spielten sie die wichtigste Rolle zumal sie das Hinterland Karthagos besetzt hielten die dritte Gruppe die hier von geringer Bedeutung ist waren die nomadischen Gaetuler In Erscheinung traten diese Gruppen ab dem spaten dritten vorchristlichen Jahrhundert als der Kontakt mit der karthagischen Kultur bei ihnen zu sozialen Umwalzungen fuhrte Die bekannteste Erscheinung in diesem Zusammenhang ist der numidische Feldherr Masinissa und Konig Jugurtha die beide in Sallusts philosophisch historischer Beschreibung De bello Iugurthino Der Krieg des Iugurtha eine zentrale Rolle spielen Beide Konigreiche nutzten die Situation zunachst zu einer Art Schaukelpolitik zwischen den beiden Machten schlugen sich aber schliesslich auf die Seite Roms und fanden sich letztlich auch aufgrund innerer Zwistigkeiten und politischer Fehleinschatzungen Numidien hatte Pompeius gegen Caesar unterstutzt als Provinzen des Romischen Reiches wieder Das alte numidische Konigreich hiess ab 46 v Chr Africa Nova spater Africa proconsularis aus dem einstigen mauretanischen Konigreich wurden ab 40 n Chr die Provinzen Mauretania Caesariensis und Mauretania Tingitania Hauptstadt Tingis heute Tanger Griechen und Hellenismus in Nordafrika Bearbeiten nbsp Griechische dunkelgelb und phonizisch karthagische orange Kolonien im Mittelmeer und Schwarzmeerbereich ca 6 5 Jh vor dem Aufstieg Roms Hauptartikel Hellenismus Hauptartikel Geschichte Griechenlands Der griechische Einfluss auf das antike Nordafrika ist insgesamt eher gering gewesen vergleicht man ihn mit dem phonizisch karthagischen und romischen denn die Griechen orientierten sich im Osten nach Kleinasien und zum Schwarzen Meer im Westen nach Italien und Sizilien weit weniger nach Suden wo mit Agypten und den Karthagern machtige Konkurrenten sassen Die Karte der griechischen Kolonien zeigt diese Verteilung deutlich Davon gibt es zwei Ausnahmen die Halbinsel Cyrenaica mit Kyrene und das ptolemaische Agypten Die CyrenaicaDurch die Nachbarschaft mit Kreta und zur Agais begunstigt kamen bereits im 12 Jahrhundert v Chr griechische Siedler aus Mykene auf die Halbinsel Cyrenaica verbundeten sich dort mit den Libyern und unternahmen einen allerdings vergeblichen Angriffsversuch auf Agypten Auch in den folgenden Jahrhunderten kamen immer wieder kretische Fischer hierher Die Griechen bemerkten schliesslich im 7 Jahrhundert dass die Halbinsel der einzige Ort in Nordafrika war der noch kolonisiert werden konnte und um 630 v Chr grundeten sie schliesslich Kyrene Der wachsende Reichtum des Ortes fuhrte allerdings bald zu Spannungen mit der bisher friedlichen einheimischen Bevolkerung aber auch mit Agypten das 570 v Chr vergeblich versuchte Kyrene zu erobern das dann aber 525 v Chr vorubergehend unter persische Herrschaft geriet Kyrene hatte unterdessen in der Region weitere Tochterkolonien gegrundet darunter Euhesperides spater Berenike heute Bengasi Um 440 kam es zum Sturz der bisherigen Monarchie an deren Stelle eine demokratische Polis Verfassung trat Im spateren vierten Jahrhundert unterwarf Kyrene sich Alexander dem Grossen der nie dorthin kam Nach dessen Tod geriet das Gebiet unter die Herrschaft der Ptolemaer die der Stadt wie auch den anderen griechischen Orten der Cyreanica allerdings grosse Freiheiten liessen Um 96 v Chr uberliessen die Ptolemaer die Cyrenaica Rom das nach Spannungen daraus 74 v Chr die gleichnamige Provinz machte der sieben Jahre spater Kreta zugeschlagen wurde Marc Anton uberliess die Provinz zeitweise seiner Tochter Cleopatra Selene Augustus stellte jedoch den ursprunglichen Status als Senatsprovinz wieder her Die Ptolemaer in Agypten Hauptartikel Ptolemaer Das von 332 30 v Chr dauernde ptolemaische Agypten gilt als Endphase des Alten Agypten obwohl es nicht mehr Agypter gewesen sind sondern die hellenischen Ptolemaer die das Land nun von der neuen Hauptstadt Alexandria aus regierten und grossen Wert auf ihre nichtagyptische also makedonisch griechische Herkunft legten Ptolemaios I war einer der Diadochen gewesen die das Reich Alexanders nach dessen Tod 323 v Chr als Satrapien unter sich aufteilten Obwohl er in der Titulatur Pharao die agyptische Tradition formal fortsetzte gilt seine Herrschaft doch als Ende der eigentlichen agyptischen Zeit und als Beginn der makedonischen Epoche Auf die Geschichte Nordafrikas hatten die Ptolemaer ausserhalb Agyptens und der Cyrenaica jedoch nur geringen Einfluss und ihre aussenpolitischen Interessen waren hauptsachlich nach Osten gerichtet Die letzte ptolemaische Herrscherin war Kleopatra VII vor allem bekannt durch ihre machtpolitisch inszenierten Liebschaften mit Julius Caesar und Marc Anton sowie durch das Shakespeare Drama Antonius und Cleopatra Das Romische Reich in Nordafrika Bearbeiten Hauptartikel Romisches Reich nbsp Grosste Ausdehnung des Romischen Reiches um 116 n Chr Nach dem Sieg uber Karthago war die ursprunglich kleine romische Provinz in Nordafrika etwa entsprechend dem Staatsgebiet von Tunesien von Utica aus von einem eher subalternen Beamten verwaltet worden Kaiser Augustus erkannte jedoch schnell das dortige Potential und unterstellte die nun Africa Proconsularis genannte Provinz einem Prokonsul So breitete sich die romische Kultur vor allem aber die romische Verwaltung relativ rasch von Osten nach Westen entlang der Bergketten des Atlas uber die neuen Gebiete in Nordafrika aus Es kam zu einer regelrechten Urbanisierung Zahlreich Ruinenstadte wie Leptis Magna Sabratha Thugga Cuicul heute Djemila Thamugadi heute Timgad Kyrene Thapsus Hadrumetum Capsa heute Gafsa Caesarea oder Tingis heute Tanger zeugen noch heute davon Viele dieser Stadte hatten mehrere zehntausend Einwohner die grosste unter ihnen das von Augustus als romische Kolonie neu gegrundete Karthago Colonia Iulia Concordia Carthago 250 000 Leptis Magna 80 000 Hippo Regius und Cirta um die 30 000 Das hatte seinen Grund denn die nordafrikanischen Provinzen waren schnell wirtschaftlich zentral fur das Romische Reich geworden und zwischen dem 1 und 4 nachchristlichen Jahrhundert hing das Uberleben Roms tatsachlich von den Getreide und Olivenlieferungen von dort ab denn das damalige Klima Nordafrikas war feuchter als heute und schuf auf den dortigen alluvialen Schwemmlandboden die Grundlagen fur eine langdauernde Nutzung der agrarischen Nutzflachen der Kornkammer des Romischen Reichs mit bluhenden Siedlungen in Gegenden die heute langst wieder Wuste sind Im damaligen Agypten regnete es zum Beispiel wie wir von Ptolemaus wissen in jedem Monat ausser im August und nachtlicher Frost kam im Gegensatz zu heute nicht vor 13 Gleichzeitig vermieden es die Romer die einheimische Bevolkerung gegen sich aufzubringen und beliessen ihnen ihre Identitat so dass es nur wenige Scharmutzel gab und die militarische Prasenz geringgehalten werden konnte Entsprechend traten die romischen Provinzen Afrikas auch bald kulturell in Erscheinung brachten viele Senatoren Ritter bedeutende Juristen und Literaten hervor Auch das fruhe Christentum fand dort bald eine Basis und entscheidende christliche Entwicklungen gingen von Afrika aus Entsprechend war das romische Strassensystem in Nordafrika das am besten ausgebaute des gesamten Romischen Reiches Angesichts der Schwierigkeiten des Uberlandtransportes durch die Gebirge im Inland blieben aber die einst ja bereits von Phoniziern und Karthagern gegrundeten Hafen zentrale Verkehrsknotenpunkte In den beiden mauretanischen Provinzen verlief die Entwicklung jedoch nicht so storungsfrei Das war vor allem der grosseren Unwegsamkeit des Landes aber auch der starkeren Aufsassigkeit seiner meist nomadisierenden Bewohner geschuldet Das galt vor allem fur die Stamme im Rif Gebirge mit denen es bis ins 3 Jahrhundert mehrere Kriege gab Dennoch war die Verteidigung der nordafrikanischen Provinzen fur die Romer weit weniger problematisch als die der im Norden des Reiches liegenden wo etwa allein fur das viel kleinere Britannien drei Legionen benotigt wurden Fur Numidien Sudtunesien und Libyen genugten hingegen Truppen plus Hilfstruppen im Umfang von 13 000 Mann In Mauretanien waren lediglich 15 000 Hilfstruppen stationiert die zudem meist lokal rekrutiert wurden Mit der Ubernahme der Macht im Mittelmeer durch die Romer fand eine Entwicklung ihren Abschluss in deren Verlauf vor allem Nordafrika endgultig Teil der mediterranen Welt wurde Den Agyptern waren die westlichen Gebiete schon immer eher gleichgultig ja sogar unheimlich gewesen und hatten keine sonderlichen Eroberungs oder Herrschaftsgeluste bei ihnen erweckt Sie lokalisierten dort vielmehr ihr Totenreich und hatten immer wieder einmal Arger mit den libyschen Nomaden Auch war die Seefahrt abgesehen von der Kustenschifffahrt nie ihre Starke so dass es den Seevolkern im 14 Jahrhundert v Chr nicht schwerfiel Agypten in Schwierigkeiten zu bringen Die Phonizier und Karthager wiederum hatten Nordafrika zunachst vorwiegend vom Meer aus fur den Handel erschlossen die Griechen sich mit Ausnahme von Kyrene erst gar nicht dafur interessiert selbst Alexander der Grosse kam nur bis zur Oase Siwa Erst die Romer hatten dort flachendeckend staatliche Strukturen etabliert auch im Inland mit Strassen und Stadten uberzogen und zivilisiert und schliesslich sogar mit einem gewissen Selbstbewusstsein ausgestattet Spatantike Spates Rom Christianisierung und Byzanz Bearbeiten Hauptartikel Byzantinisches Reich Mit Diokletian vollzog sich 284 der Ubergang in die Spatantike in deren Verlauf drei Entwicklungen von Bedeutung sein werden der Zerfall des Reiches in einen westlichen und einen ostlichen Teil der Zerfall der Zentralgewalt und das Eindringen fremder Volker das Auftreten des Christentums Spates Rom Bearbeiten Nach einigen Revolten lokaler Stamme vor allem in Mauretanien die die Stadte zwar kaum betroffen aber die Wirtschaft geschadigt hatten stabilisierten sich die afrikanischen Provinzen wieder Unter Diokletian und Konstantin dem Grossen wurden die afrikanischen Provinzen zudem neu eingeteilt in Tripolitanien fur das westliche Libyen Byzacena fur Sudtunesien und Africa fur Nordtunesien Mauretania Caesariensis wurde eine separate Provinz das Gebiet westlich davon das ehemalige Mauretania Tingitana wurde weitgehend aufgegeben Die nordafrikanischen Provinzen prosperierten in der Spatantike besonders Africa gehorte zu den am starksten urbanisierten und wohlhabendsten Provinzen im Westen es war zugleich die Kornkammer fur die spateren westromischen Provinzen vor allem Italien 14 Christianisierung Bearbeiten nbsp Ausbreitung des Christentums 325 orange 600 gelb Hauptartikel Kirchengeschichte In Nordafrika gedieh das Christentum wesentlich besser und schneller als in den anderen Reichsteilen Im 3 Jahrhundert war es bereits in Karthago und anderen Stadten des tunesischen Bereichs fest etabliert und hatte hier sogar schon seine eigenen Martyrer hervorgebracht dazu bedeutende Kirchenlehrer wie Cyprianus und Tertullian Der Grund fur die uberaus rasche Ausbreitung des Christentums im Maghreb wird in den ahnlichen sozialokonomischen Bedingungen gesehen wie sie bereits wahrend der ersten Expansionswelle in Anatolien und Syrien geherrscht hatten Das afrikanische Christentum scheint uberdies immer auch fanatische und gewalttatige Elemente enthalten zu haben die seine Ausbreitung forderten obwohl es wenig missionarische Bemuhungen gegeben zu haben scheint Aber in diese Zeit fallt auch bereits der Beginn des Schismas das hier im Donatismus seinen Ausgang nahm und repressive Massnahmen auf Seiten des romischen Staates zur Folge hatte dazu in den afrikanischen Provinzen erhebliche Unruhen ausloste zumal die Donatisten der bestehenden Gesellschaftsordnung feindlich gegenuberstanden und regelrecht nationalistische Eigenschaften annahmen In Agypten und Syrien kam es zudem parallel zu weiteren religiosen Bewegungen insbesondere durch den Monophysitismus Noch Augustinus auch er wie andere Kirchenvater ein Nordafrikaner setzte sich als Bischof um 400 mit dem Donatismus auseinander dessen kompromisslosen Rigorismus er verurteilte der allerdings fur die spezifisch afrikanische Variante des Christentums typisch gewesen zu sein scheint Die Wirkung des Donatismus mit seiner Staatsfeindlichkeit auf die nordafrikanische Gesellschaft kann nicht genau abgeschatzt werden war jedoch sicherlich tief auch wenn er mit der Zeit spurlos verschwand Die Frage indes wie tief die Romanisierung des Maghreb damals reicht ob sie nur ein Oberflachenphanomen war oder tiefer reicht kann bis heute nicht abschliessend beantwortet werden Die komplexen kirchlichen und theologischen Vorgange und Debatten z B Arianismus Monophysitismus Nestorianismus die sich bei der Entwicklung des Christentums in Agypten vor allem in Alexandria abspielten und unter anderem zur Entstehung und Ausbreitung sowohl der Koptischen Kirche wie des Monchstums und der Kloster fuhrten sollen hier obwohl teilweise spater politisch von grosser Bedeutung nicht naher diskutiert werden Sie sind unter den angegebenen Stichworten ausfuhrlich dargestellt zeigen jedoch nachdrucklich wie gross inzwischen nicht nur die politische sondern auch die geistige Bedeutung Nordafrikas fur die gesamte Alte Welt gewesen ist Das Reich der Vandalen Bearbeiten nbsp Reich der Vandalen und Alanen um 526 Hauptartikel Vandalen Das Eindringen der Vandalen in Nordafrika war nicht zuletzt ein Ergebnis des Niedergangs vor allem der westromischen Macht und ihrer Kontrolle in den Provinzen Seit dem fruhen 5 Jahrhunderten kontrollierten im Westen die hohen Militar faktisch alle Regierungsgeschafte der schwachen Westkaiser Westrom versank in internen Machtkampfen und externen Abwehrkampfen siehe Volkerwanderung Die Vandalen hatten 406 den Rhein zusammen mit anderen germanischen Stammen uberschritten siehe Rheinubergang von 406 und den grossten Teil Galliens und Spaniens uberrannt wo sie teils wie die Goten Konigreiche errichteten teils weiterzogen und nur das ist aber heftig umstritten im Namen Andalusien ihre Spuren hinterlassen haben 15 Der Reichtum der nordafrikanischen Provinzen wirkte jedoch anziehend auch hatte sie dazu moglicherweise der lokale Militarbefehlshaber der Comes Africae Bonifatius eingeladen der sich davon einen Vorteil versprach 16 So uberquerten 80 000 von ihnen 429 die Strasse von Gibraltar unter ihrem Konig Geiserich und liessen sich bei Hippo Regius nieder Augustinus starb wahrend der Belagerung der Stadt Die kaiserlichen Streitkrafte leisteten nur geringen Widerstand und man einigte sich zunachst darauf Numidien und Mauretanien den Vandalen zu uberlassen die jedoch bald den Rest der Provinz Africa besetzten 442 besiegelte ein Vertrag die Vandalenherrschaft in Afrika die sich nun auf einen grossen Bereich zwischen Mauretanien und Numidien erstreckte Die Herrschaft der Vandalen die im Gegensatz zu den Volkern die sie nun beherrschten zudem wie die anderen germanischen Volker ausser den Franken Arianer waren zeigte jedoch bald in okonomischer wie gesellschaftlicher Hinsicht negative Folgen Die Gewalt mit der sie ihre Herrschaft ausubten scheint nicht zuletzt auch auf diesen religiosen Unterschieden beruht zu haben Geiserich hielt zudem nicht viel von Vertragen plunderte ab 455 mit seiner grossen Handelsflotte Rom der erst im 18 Jahrhundert daraus abgeleitete Begriff des Vandalismus ist allerdings sachlich nicht korrekt denn die Plunderung verlief vergleichsweise zivilisiert besetzte die Balearen Korsika und Teile Siziliens plunderte die Kuste Dalmatiens und Griechenlands All dies fuhrte dazu dass der Mittelmeerhandel stark beeintrachtigt wurde Geiserichs Nachfolger Hunerich 477 484 begann sogar mit einer Verfolgung der nichtarianischen Christen Erst unter Thrasamund 496 523 begannen die Vandalen die romische Kultur anzunehmen ohne jedoch ihre Stammesidentitat aufzugeben Allerdings wird in der modernen Geschichtsforschung die Rolle der Vandalen differenzierter und kontrovers gesehen 17 Als Folge dieses suppressiven Herrschaftssystems entstanden aber nach und nach in abgelegeneren Wustengebieten und Bergregionen zunehmend auch unabhangige offenbar libysche Herrschaften zuerst in Mauretanien und dieser Vorgang lautete letztlich auch das Ende der Vandalenherrschaft ein denn solche unabhangigen Nomadenstamme verursachten nun immer grossere Schaden bis an die Grenze der Cyrenaica und wurden zu einer generellen Bedrohung so dass es dem byzantinischen General Belisar 533 nicht schwerfiel auf Befehl von Kaiser Justinian I der darin auch ein Modell fur die Beseitigung anderer Germanenherrschaften und der Reichseinigung sah mit einer relativ geringen Streitmacht die Vandalenherrschaft zu beenden Byzanz und Nordafrika Bearbeiten nbsp Das Byzantinische Reich des Kaisers Justinian I zur Zeit seiner Thronbesteigung 527 dunkel und seines Todes 565 hell Hauptartikel Byzantinische Herrschaft im Maghreb Wie der Einfluss der Vandalen war auch der Einfluss des Byzantinischen Reiches in und auf Nordafrika relativ kurz und dauerte ebenfalls nur etwa 100 Jahre bis zur Eroberung Agyptens 642 durch die Araber Zunachst gelang es den Byzantiner jedoch innerhalb von 12 Jahren Nordafrika trotz des Widerstandes lokaler Stamme vor allem in Mauretanien einigermassen zu befrieden auch indem ein Netz von Forts im Lande und Befestigungen um die Stadte angelegt wurde obwohl diese die rauberischen Vorstosse aus der Wuste Libyens nicht vollig unterbinden konnten Gleichzeitig begann aber auch eine neue Verfolgung der unter den Vandalen bereits stark geschwachten Donatisten Religioser und durchaus gewaltbereiter Widerstand der hier westlich orientierten Glaubensgemeinschaften gegen die Staatskirche von Konstantinopel blieb denn auch bis zur Eroberung durch die Araber ein bestandiges Merkmal dieser unruhigen Region Was nach dem Tode Justinians 565 in der Region weiter geschah daruber weiss man wenig denn sie scheint etwas aus dem Gesichtskreis des Hofes in Konstantinopel gewandert zu sein der seine Aufmerksamkeit nun vermehrt auf die Bedrohungen aus dem Osten richtete Das militarische Moment blieb jedoch bestimmend indes sich die wirtschaftliche Situation verschlechterte wahrend in der Verwaltung Korruption und Wucher uberhandnahmen vermutlich aber nicht mehr als in anderen Teilen des Reiches auch Die Bevolkerungszahl nahm in den Stadten jedenfalls stark ab Gelegentlich hat es offenbar auch lokale Aufstande gegeben Dennoch war Nordafrika auch aussenpolitisch von Nutzen als es 619 nach der Eroberung des Ostens einschliesslich Agyptens durch die Perser Kaiser Heraclius der vorubergehend sogar mit dem Gedanken spielte seine Hauptstadt deshalb von Konstantinopel nach Karthago zu verlegen genugend Mittel zur Verfugung stellen konnte um die Bedrohung abzuwehren Wegen der schlechten Quellenlage ist es allerdings schwierig im maghrebinischen Nordafrika die Periode zwischen 649 und der endgultigen arabischen Eroberung 698 hinreichend zu beurteilen Doch scheint es eine sehr unruhige Zeit gewesen zu sein mit Aufstanden und Nomadeneinfallen die nun Teile des Landes dauerhaft in die Hand bekamen wobei die uberkommene romische Kultur ja sogar das Lateinische immer mehr verschwanden obwohl einige dieser Stamme Christen waren Gleichzeitig erlitt die Wirtschaft des Landes dadurch immer grossere Schaden und ein geregeltes Leben in den Stadten oder auch nur landwirtschaftliche Produktion waren schliesslich immer weniger moglich zumal das feuchte und fruchtbare Klima der Romerzeit um 250 500 einem weit trockeneren wustenhafteren Platz gemacht hatte mit einem ariden Hohepunkt zwischen 300 und 400 18 Auch die militarische Prasenz der Byzantiner nahm kontinuierlich ab so dass der starkste Widerstand gegen die eindringenden Araber schliesslich sogar von den libyschen Stammen ausging Einige christliche Brauche scheinen sich jedoch bis ins 11 Jahrhundert gehalten zu haben doch fuhrte die schnelle Islamisierung des Maghreb schliesslich auch zu einer Arabisierung Der entscheidende Bruch zwischen der antiken und mittelalterlichen Welt scheint demnach folgt man den Theorien des Historikers Henri Pirenne nicht auf der germanischen Invasion Nordafrikas zu beruhen sondern auf der arabischen Die Geschichte des Maghreb ist so gesehen ein zentrales Element denn in ihr sieht man die komplette Ersetzung eines jahrhundertealten politischen sozialen religiosen und kulturellen Systems durch ein anderes innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes 19 Mittelalter BearbeitenUbersicht Bearbeiten Das Mittelalter um diesen an sich europaisch determinierten Begriff hier in Ermangelung besserer als reinen Zeitrahmen zu verwenden ist in Nordafrika historisch von zwei Erscheinungen gepragt der Islamisierung Die islamische Herrschaft erstreckte sich schliesslich zur Zeit ihrer grossten Ausdehnung von den Pyrenaen bis zum Senegal vom Atlantik bis zum Iran der Entstehung neuer vorzuglich als Handelsreiche imponierender Staaten an der Sudgrenze der Sahara in der sog Sudanzone die allerdings nicht mehr vollstandig zum Bereich Nordafrikas zu rechnen sind vor allem was die Reiche im Niger Benue Becken und im Bereich des Senegal Flusses angeht sich jedoch durchweg kulturell wie okonomisch auf den islamischen Norden beziehen und nicht auf die sudlicheren Kulturzonen Schwarzafrikas mit ihren meist noch unterentwickelten meist auf einer einfachen agrarischen Subsistenzbasis ruhenden Bevolkerungen wo sich nun allerdings ebenfalls Reiche wie die von Simbabwe oder Benin oder das der Yoruba und Aschanti sowie verschiedene Waldkonigreiche zu entwickeln begannen Allerdings lag der Hohepunkt dieser Entwicklung im 18 und 19 Jahrhundert 20 Die Islamisierung obwohl sie schon aufgrund der enormen Ausdehnung nie homogen und haufig von inneren Streitigkeiten zerrissen war ist jedoch vor allem in Nordafrika der Primarfaktor gewesen denn sie erfasste nach und nach auch die sudlicheren Bereiche Gleichzeitig nahm der Karawanenhandel und allgemein der Transsaharahandel der dank der Einfuhrung des Kamels in der zweiten Halfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends nun viel effektiver und vor allem weitraumiger durchgefuhrt werden konnte einen grossen Aufschwung und fuhrte nach und nach auch im bisher durch die Sahara wirkungsvoll abgeriegelten Suden zur kulturellen Assimilation Karawanenstrassen und Handelsstutzpunkte wurden nun auch machtpolitisch zu wichtigen Faktoren Bindeglieder des sich nun immer starker auch nach Suden ausdehnenden islamischen Bereichs waren Religion und die arabische Sprache in der der Koran bis heute nur gultig ist sowie die dazugehorige Schrift Die moderne Ausbreitung des Arabischen in Afrika ist Folge dieser Entwicklung Nordafrika unter muslimischer Herrschaft Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Islam Hauptartikel Islamische Expansion Hauptartikel Islam in Afrika nbsp Karte der Ausbreitung des Islam 620 750 Ausbreitung unter dem Propheten Mohammed 622 632 Ausbreitung unter den vier rechtgeleiteten Kalifen 632 661 Ausbreitung unter den Umayyaden 661 750Die wichtigsten Dynastien Als Herrschaftsgebiet ist die jeweilige Machtzentrale angegeben Kalifat von Damaskus bzw BagdadDie beiden klassischen Kalifendynastien nach den vier rechtgeleiteten Kalifen die Umayyaden 661 749 50 die Abbassiden 750 1258Agypten und Libyen Cyrenaica und Tripolitanien In Agypten und teilweise auch im Maghreb die Umayyaden 661 750 die Abbasiden 750 868 die Tuluniden 868 905 die Ichschididen 939 969 die Fatimiden 909 1171 die Ayyubiden 1171 1259 die Mamelucken 1259 1517 die Osmanen 1571 1801 die Muhammad Ali Dynastie 1805 1953Libyen die Cyrenaica war fast stets unter agyptischer Herrschaft 650 von Arabern erobert arabische Dynastien der Aghlabiten Fatimiden Almohaden Ziriden und Hafsiden 1551 1811 Osmanisches Reich danach 1811 1835 Karamanli und Senussi 1835 1911 wieder Osmanisches Reich bis zur Ubernahme durch ItalienKleiner MaghrebTunesien die Aghlabiten 800 909 die Fatimiden 909 969 die Ziriden 969 1160 die Almohaden 1160 1235 die Hafsiden 1228 1574 Osmanisches Reich 1574 1918 Muraditen 1612 1705 formelle osmanische Oberhoheit Husainiden 1705 1883 formelle osmanische Oberhoheit de facto unabhangig seit 1790 Algerien die Rustamiden 778 909 weitere Emirate der Charidschiten 8 11 Jh Reste sind bis heute die Mozabiten die Fatimiden 910 973 die Ziriden 973 1060 die Almoraviden nur Teile Algeriens 1060 1146 die Almohaden 1146 1269 nur Teile die Hammadiden 1015 1052 die Abdalwadiden 1235 1555 seither bis Kolonialisierung 21 durch Frankreich Osmanisches ReichMarokko die Bargawata 741 1058 Charidschiten Emirat von Sidschilmasa unter Miknasa und Magrawa 8 11 Jh die Idrisiden 788 985 das Kalifat von Cordoba 912 1031 die Hammudiden 1031 1058 in Algier 1015 1152 die Magrawa von Fes 987 1070 die Almoraviden 1052 1147 die Almohaden 1125 1269 die Mariniden 1215 1465 die Wattasiden 1472 1554 die Saadier 1509 1660 die Alawiden 1664 heuteMaghreb und Spanien die Almoraviden Murabitun 1061 1147 die Almohaden Muwahhidun 1147 1574Die unglaubliche Schnelligkeit der arabisch islamischen Expansion wirft bis heute Fragen auf denn Agypten wurde in nur 3 Jahren erobert und bis 642 Syrien der Iran fast das gesamte das byzantinische und sassanidische Reich Bereits 656 standen die islamischen Truppen im Westen in der Cyrenaica im Norden im Kaukasus im Osten am Oxus und Hindukusch Die Wissenschaft hat darauf aktuell mehrere Antworten parat 22 23 Die Schwache der Gegner Byzanz und Persien Reich des Sassaniden die Folge eines jahrzehntelangen Revanchekampfes war der beide Reiche auch innenpolitisch destabilisiert hatte Dieser lange in der Geschichtsforschung als entscheidend angesehene Faktor war offenbar aber nicht ausschlaggebend Ein wesentlicher Faktor war hingegen dass hinter dieser Expansion eine gezielte Eroberungs und Ansiedelungspolitik der herrschenden islamischen Eliten in Mekka und Medina stand vor allem um die beduinischen Stamme unter Kontrolle zu halten die nach dem Tod Mohammeds teilweise von seiner Lehre abzufallen drohten und durch Aussicht auf Kampf und reiche Beute bei Laune gehalten werden mussten Fur den Erfolg genugte diese Absicht jedoch nicht Entscheidend fur die Durchschlagskraft war jedoch die Integration des neuen islamischen Staates und die geistige Macht der neuen Religion welche die ideologische Abstutzung fur eine effiziente Eroberungspolitik im Sinne eines gottlichen Auftrages lieferte mit der Vorstellung es sei eine absolute im Koran enthaltene religiose Pflicht diese Religion nicht nur geistig auszubreiten sondern auch machtpolitisch raumlich Dabei gab es drei konkrete Ursachen fur die Gefahrlichkeit dieser Expansion fur die Gegner Die religiose Kriegsmotivation Es geht um den Kampf gegen Unglaubige und fur die Sache Gottes Es lockte daher nicht nur irdischer Lohn Beute Macht sondern auch himmlischer Paradies Die Truppen bestanden aus oft todesmutigen Freiwilligen die nicht durch Sold motiviert waren sondern durch Ideale Diese oft kleinen Truppen waren hochmobil und wurden standig aus ihrer Heimat zuverlassig und aus den gleichen Motiven versorgt Die Taktik war uberlegen beruhte auf schnellen Kamelen auf denen die durchweg kampferprobten Truppen flexibel agierten so von den oft massiven aber unbeweglichen gegnerischen Truppen aus Soldnern und zum Kriegsdienst Gepressten kaum besiegt werden konnten Welche Rolle klimatische Faktoren spielten vor allem die Tatsache dass es in Nordafrika zwischen 650 und 850 wie schon zwischen 300 und 400 zu einer neuen Trockenperiode kam ist eine offene Frage So wurden in Arabien bereits um 600 Gebiete aufgegeben die jetzt nicht einmal mehr durch kunstliche Bewasserung nutzbar gemacht werden konnten und die schnelle Ausbreitung des Islam hat sich offenbar zu einer Zeit vollzogen als in den islamisierten Gebieten eine durch Durre verursachte Ernahrungskrise herrschte und diese dadurch ohnehin geschwacht waren Auch beginnt um die Mitte des 8 Jahrhunderts die Zersplitterung des inzwischen etablierten nordafrikanischen Islamreiches die allerdings vor allem durch innerislamische Zwistigkeiten theologischer wie machtpolitischer und wohl auch ethnischer Natur Araber gegen Berber 24 Eindringen von Nomaden befordert wurde 25 26 Im Einzelnen stellen sich die Ablaufe der islamischen Expansion in Nordafrika wie folgt dar Nach 632 dem Tod Mohammeds geriet Nordafrika sehr schnell unter islamischen Einfluss Bereits 640 besiegten die Muslime unter der Fuhrung von Amr ibn al As in der entscheidenden Schlacht von Heliopolis eine byzantinische Armee Die Schia mit der Entstehung der Glaubensrichtung der Schiiten 660 nach der Ermordung des 4 Kalifen ʿAli ibn Abi Talib 660 hatte zunachst keine Auswirkungen auf Nordafrika 670 begannen die muslimischen Armeen der Umayyaden mit der Eroberung des heutigen Tunesien damals neben Agypten der okonomisch und kulturell bedeutendste Teil Nordafrikas Hier wurde die Stadt Kairouan gegrundet die erste arabische Stadt dort Von Kairouan aus nahm die weitere Eroberung des von den Arabern Ifriqiya genannt Nordafrika genauer Tunesien Ost Algerien und Tripolitanien ihren Ausgang Wahrend indes in Agypten die christlichen Gemeinschaften vor allem der Kopten unter der muslimischen Herrschaft uberlebten verschwanden jene im westlichen Nordafrika die immerhin Personlichkeiten von kirchen und philosophiegeschichtlich grosser Tragweite wie Augustinus hervorgebracht hatten relativ rasch Der Grund ist wohl darin zu suchen dass die vorwiegend berberische Bevolkerung sich nicht weiterhin einer fremden Oberhoheit unterwerfen wollte Als Muslime galten sie als gleichberechtigt mit den Eroberern als Christen waren sie hingegen zwar wie auch die Juden als Religion des Buches respektiert jedoch mit minderen Rechten und waren haufig mit einer Kopfsteuer belegt Vereinzelte christliche Gemeinden hielten sich in abgelegenen Oasen jedoch bis in das 18 Jahrhundert 27 Das Judentum war sogar bis weit ins 20 Jahrhundert verbreitet und verschwand erst nach der Entstehung des Staates Israel 1948 nach und nach meist durch politisch okonomischen Druck 28 29 30 756 zerbrach das arabisch muslimische Grossreich in einen ostlichen und einen westlichen Teil 761 800 fiel das westliche Nordafrika Maghreb zu arab Maghreb Westen namlich von Arabien aus gesehen vom Kalifat ab und zerbrach in einzelne Reiche die die Keimzellen fur die modernen Staaten Marokko Algerien und Tunesien bildeten In Algerien bildete sich unter den Rustamiden eine Theokratie Marokko kam unter die Herrschaft der Idrisiden die aber schon bald ausstarben was das Land zum Zankapfel zwischen dem Emirat von Cordoba und den ubrigen nordafrikanischen Staaten werden liess Die Aghlabiden die in Tunesien herrschten expandierten ab 827 nach Sizilien das sie in langwierigen Kriegen von den Byzantinern eroberten Damit kontrollierten sie eine strategisch wichtige Position zwischen dem westlichen und ostlichen Mittelmeer 1250 gelangten die Mamelucken in Agypten an die Macht und unterwarfen 10 Jahre spater die gesamte Levante Nach wechselnden Dynastien wie etwa den maurisch berberischen extrem orthodox fundamentalistischen Almoraviden etablierten sich nach dem Sturz des ebenfalls religios rigiden aber mahdistisch ausgerichteten Almohadenreiches 1269 stabilere Herrschaftsstrukturen im Maghreb Ab diesem Zeitpunkt regierten die Hafsiden in Tunesien die Abdalwadiden in Algerien und die Mariniden in Marokko Algerien blieb eher bauerlich agrarisch strukturiert Marokko eher abgeschlossen und unzuganglich Im 14 Jahrhundert begannen die Hafsiden mit der staatlich organisierten Piraterie 1270 richtete sich der 7 Kreuzzug beeinflusst von Karl von Anjou unter Ludwig d Heiligen gegen Tunis das belagert wurde 1415 eroberten die Portugiesen Ceuta und griffen bei ihrer Eroberung Tangers 1471 in innermuslimische Zwistigkeiten ein Obwohl sich in Nordafrika sehr bald massive machtpolitische dazu immer wieder auch innerreligiose Zersplitterungen und Kontroversen zeigten blieb die Basis doch stets die der muslimisch arabischen Kultur und Sprache die sich bis heute relativ einheitlich darstellt und damals der christlichen weit uberlegen war Die in der nebenstehenden Tabelle aufgelisteten Dynastien regierten oft neben und durcheinander mitunter nur lokal zeitlich Lucken erklaren sich durch jeweilige Fremdherrschaften anderer muslimischer Dynastien Sie wurden dann nach Ende des Mittelalters ca 1450 nach moderner Konvention weitgehend vom Osmanischen Reich 1516 1918 absorbiert dessen Restmasse dann nach dem Ersten Weltkrieg zur modernen Turkei sowie einigen europaisch dominierten nahostlichen und arabischen Konigreichen wurde vgl Lawrence von Arabien und Sykes Picot Abkommen Seit den Umayyaden regierten verschiedene Dynastien auch im alsbald von Bagdad unabhangigen Spanien mit den Zentren in Andalusien Cordoba Granada Sevilla Toledo das erst ein Emirat war spater ein unabhangiges Kalifat Umayyaden Almoraviden Almohaden Nasriden Die fruhen Reiche im Suden Ubersicht Bearbeiten nbsp Ubersicht uber die vorkolonialen Staaten und Herrschaftsbereiche Afrikas nbsp Die hauptsachlichen Karawanenrouten im Mittelalter und die daran beteiligten Reiche vor allem fur den Sklavenhandel Man erkennt dass es ausserhalb Agyptens nur 3 6 je nachdem ob man die nordlichen Abzweigungen mitzahlt oder nicht nord sudliche und eine ost westliche gab Die Nord Sud Routen orientieren sich ausserdem an geologischen und geographischen Gegebenheiten also am Vorhandensein von Wasserstellen und meiden die vollig trockenen Ebenen und Hochlander Gegen Ende des ersten christlichen Jahrtausends entstanden auch im Suden Nordafrikans im Ubergang zur Subsahara politische Gebilde die man durchaus wenn auch mit erheblichen Einschrankungen als Reiche bezeichnen kann und die fast durchweg ihren Ursprung darin haben dass transsaharische Karawanenrouten hier endeten sich kreuzten oder die Gebiete passierten und vor oder nach der Wustenpassage auf die Dienste von grossen Karawansereien angewiesen waren Dass die von Agypten aus entlang des Niles weiter sudlich entstandenen Reiche Kusch Meroe und Aksum wesentlich fruher entstanden ist kein Zufall denn hier gab es mit dem Nil und der Kuste des Roten Meeres naturliche Verbindungswege die Kontakte und damit einen kulturellen Austausch ermoglichten Diese Reiche sind allerdings mitunter nur noch bedingt zu Nordafrika zu rechnen zumal sie im Westen teilweise im Niger Benue Becken oder am Senegal lagen oder dort hinein reichten im Osten im Bereich des Tschad Sees also im Grunde dort entstanden wo heute in etwa der Sahel verlauft und in die Savannen des subsaharischen Afrika ubergeht Fur die Macht und Raumstruktur dieser Reiche gilt als Grundlage die Prioritat des Besitzes von Menschen vor dem Besitz von Land vgl Nordafrika Ihre Geschichte reicht zudem weit uber das Mittelalter hinaus teilweise bis ins 19 Jahrhundert Sie sind uberdies alle fruher oder spater islamisiert worden Im Folgenden sind nur die hinsichtlich Grosse Bedeutung und Dauer wichtigsten Reiche angefuhrt 31 Kleinere Reiche wie Sosso von den Almoraviden aus Ghana vertriebene Ethnien Tekruri am Senegal Mossi Oberlauf des Volta oder Bambara am Niger die relativ oft lokal entstanden als Satelliten der grossen Reiche existierten sich an deren Untergang gelegentlich gutlich taten oder irgendwann selbst untergingen sind hier nicht berucksichtigt zumal sie selten archaologisch verwertbare Spuren hinterlassen haben mitunter wie die Wolof auch keine historisch halbwegs fassbaren Reiche ausgebildet haben und nur als Ethnien zu interpretieren sind Auch liegen sie zumindest teilweise oder wie das Konigreich Benin oder das Verbreitungsgebiet der ratselhaften Nok Kultur sogar ganz sudlich der Sahel Zone und sind damit auch im weitesten Sinne nicht mehr Teil Nordafrikas Auch der Nachfolgestaat von Meroe einer von dreien das kuschitisch christliche Reich von Dongola das nach 800 jahrigem Bestehen 1317 von den Muslimen zerstort wurde ist hier nicht berucksichtigt ebenso wenig wie die im Darfur zwischen dem 900 und 1200 dort lokalisierten christlichen Reiche aus denen nach der Islamisierung verschiedene kleinere Sultanate hervorgingen Terminologische Anmerkung Man beachte dass die im Folgenden verwendeten Begriffe zentral oder west sudanesisch sich nicht auf den Staat Sudan beziehen sondern als alte Bezeichnung auf die Sudanzone arab Bilad es Sudan Land der Schwarzen einen etwa 900 km breiten und 5500 km langen west ostlich quer durch Afrika verlaufenden Landschaftsraum zwischen Wuste und Regenwald der sich in etwa mit der Sahelzone deckt aber auch noch die Baumsavannen sudlich davon umfasst und sich durch die Staaten Senegal Guinea Mali Burkina Faso Nigeria Niger Tschad und Republik Sudan zieht deren Name daraus abgeleitet wurde da es sonst kein gemeinsames Kriterium fur die dort lebenden unterschiedlichen Ethnien mit ihren vielen Sprachen uber 100 davon 20 mit uber 100 000 Sprechern vgl Liste der Sprachen im Sudan und Religionen gab Die offenbar von arabischen Reisenden des Mittelalters kreierte Bezeichnung ist ein zusatzlicher Hinweis dass man die Sudanzone schon fruh als zum nordafrikanischen Bereich gehorig betrachtete obwohl dort dunkelhautige Menschen lebten Ohne diesen geographischen Bezug ware die Bezeichnung unsinnig da das subsaharische Afrika damals fast komplett von diesem menschlichen Phanotypus bewohnt wurde mogliche Ausnahmen San Athiopier 32 Zentralsudanesische Staaten Bearbeiten Kanem BornuKanem Bornu war neben Mali und Songhai die ganz ahnliche politische Verfassungen hatten eines der ausgedehnten Reiche des Mittelalters der sudlichen Randzone dessen Vorlaufer als Saokultur bekannt ist Sein Einfluss reichte bis nach Tripolitanien und Agypten nach Kamerun und vom Niger bis zum Nil Entstanden ist der Staat um den Tschad See in der Mitte des 9 Jahrhunderts als Resultat des Karawanenhandels am Sudende der Strasse der 40 Tage Darb el Arbein Regiert wurde er bis ins 19 Jahrhundert von der Sayf Dynastie in einer Art dezentralisierten Feudalmonarchie mit einem fast gottahnlichen Sultan an der Spitze Er umfasste zu unterschiedlichen Zeiten Bereiche auch im sudlichen Tschad nordlichen Kamerun Nordost und Sud Nigeria sowie im sudlichen Libyen Gegen Ende des 11 Jahrhunderts nahm Konig Umme den Islam an und von da an war der Staat islamisch Seine Hauptfunktion war es die Handelskontakte zwischen Nordafrika dem Niltal und der Subsahara zu ermoglichen Im 14 Jahrhundert spaltete sich das Volk der Bulala fur zwei Jahrhunderte ab und verlegte seine eigene Hauptstadt nach Bornu westlich des Tschad Sees Diese zweite Hauptstadt blieb auch nach der Wiedervereinigung Residenz so dass die Herrscher abwechselnd in der einen und der andere regierten Das Reich blieb bis in ins 19 Jahrhundert trotz der standigen Angriffe der Berber Tuareg und Tubu stabil und wirtschaftlich erfolgreich Nach dem Aussterben der Herrscherdynastie zerfiel es jedoch nicht zuletzt unter dem Druck der Haussa Staaten und aufgrund der Unterbrechung des Sklavenhandels durch die europaischen Kolonialstaaten unter denen es spater aufgeteilt wurde Hausastaaten nbsp Die wichtigsten Stadte der Hausa heutige Staatsgrenze rot Dabei handelt es sich um mehrere Stadtstaaten zwischen dem Niger und dem Tschad die allerdings nie im Laufe ihrer Geschichte zu einer Einigung fanden Diese Stadtstaaten hatten sich im 12 Jahrhundert um die Karawanenstrassen herum gegrundet die im Osten Tripolitanien und Agypten mit dem Suden verbanden im Westen den Niger uber den Darfur mit dem oberen Niltal Die Bezeichnung Hausa ist sprachlich nicht ethnisch und Hausa wird von mehreren Volkern gesprochen so dass schon daher eine Einigung unwahrscheinlich war Uber die einzelnen Staaten deren Ursprung teils legendar ist weiss man wenig Es gab insgesamt sieben dieser Hausa Stadtstaaten Daura Kano Biram Katsena Gobir Rano und Zaria dazu sieben Satelliten Zamfara Kebbi Yuri Gwari Nuoe Djukun Kororofa Yoruba Ursprunglich von Zauberpriestern und Koniginnen beherrscht nahmen sie im 14 Jahrhundert von Missionaren aus Mali den Islam an den sie jedoch stark mit Elementen der traditionellen Religion vermengten und einige gerieten vorubergehend unter die Herrschaft von Bornu und Songhai Die Haupthandelsware waren unter anderem die von Arabern wegen ihrer Starke und Intelligenz sehr begehrten Sklaven die teils bis nach Konstantinopel verkauft wurden und dort oft hohe Positionen einnahmen Die standigen Burgerkriege zwischen den einzelnen Hausastaaten hinderten diese daran eine politisch beherrschende Rolle zu spielen auch waren sie vorwiegend landwirtschaftlich orientiert Zu Beginn des 19 Jahrhunderts gerieten die Hausastaaten unter die Herrschaft der Fulani und wurden zu Emiraten die wiederum zu Beginn des 20 Jahrhunderts zusammen mit Bornu unter britische Herrschaft fielen die sie ihrem Protektorat Nigeria zuschlugen Westsudanesische Staaten Bearbeiten MaliDas Reich von Mali ist wohl das grosste der Sahel Reiche gewesen Es erstreckte sich uber das Gebiet der sudlichen Mande Volker der Malinke und bestand vom 13 bis ins 16 Jahrhundert Seine Ursprunge scheinen im 11 Jahrhundert zu liegen als sich der kleine lokale Furst von Kangaba wegen einer Hungersnot um Hilfe an die Almoraviden wandte und sich aus Dank fur die Hilfe zum Islam bekehrte Aus diesen kleinen Anfangen entstand im Laufe des 13 Jahrhunderts ein gewaltiges Reich das sich von der Sahara im Norden bis zum tropischen Urwald im Suden und vom Atlantik bis zum ostlichen Nigerbogen erstreckte und das seine Bedeutung nicht zuletzt aus der Tatsache schopfte dass es den westlichen und ostlichen Transsaharahandel mit den Wasserwegen des Niger verband wobei der Handel mit Gold eine zentrale Rolle spielte Diese Bedeutung und der daraus resultierende Reichtum machte es allerdings auch anfallig fur interne Machtwechsel und externe Eroberungsgeluste 1325 unterwarf Mali sogar fur kurze Zeit Songhai besetzte Gao und Timbuktu Agyptische Gelehrte kamen nun bis nach Mali politische Verbindungen gab es nach Marokko und Agypten Doch bereits ab 1360 begann mit einer Reihe schwacher Herrscher der Niedergang des Reiches Von Norden her drangen Tuareg bis Timbuktu vor im Suden Mossi Die Volker von Takrur und Wolof rebellierten 33 Mali nahm schliesslich mit den Portugiesen Kontakt auf ohne dass dies den Niedergang verhindert hatte denn gleichzeitig war ein anderes Reich aufgestiegen Songhai Ab 1550 ist Mali dann bedeutungslos Songhai nbsp Karte Westafrikas um 1530 mit den wichtigsten Reichen Dieser Handelsstaat im Westen Afrikas lag am mittleren Niger reichte moglicherweise aber bis zur Atlantikkuste im Osten bis nach Niger und Nigeria Selbstandig bestand es aber nur gut zweihundert Jahre Sein Aufstieg fallt mit dem Niedergang des Imperiums von Mali zusammen Auch seine Ursprunge liegen im Dunkel der Legenden Berber oder Araber sollen an seinem Anfang gestanden haben sein Aufstieg war zunachst langsam und unspektakular Gao wurde erst zu Beginn des 11 Jahrhunderts Hauptstadt und Sitz ihrer Dia genannten Konige Zu dieser Zeit konvertierte der Dia Kossoi zum Islam Gao wurde wahrend der nachsten Jahre so reich dass es die Konige von Mali von 1325 bis 1375 in ihr Reich integrierten Es folgte ein unruhiges Jahrhundert Ein Angriff auf Timbuktu der zweitwichtigsten Stadt die die Tuareg besetzt hielten und die Unterwerfung der Fulani und Dogon beseitigte 1468 die unmittelbare Gefahr fur das Reich das nun zwar klein aber wohlhabender Mittelpunkt des Goldhandels aus Ghana geworden war und es zog nun auch viel arabische Gelehrte an die sich in Timbuktu Gao und Djenne niederliessen Im Osten reichte Songhai jetzt bis ins Gebiet der Hausa Staaten im Norden bis tief in die Wuste wo zeitweise sogar die Salzminen Sudmarokkos kontrolliert wurden Doch kam das Land zunachst wegen Thronfolgestreitigkeiten nicht zur Ruhe stabilisierte sich danach jedoch und prosperierte am Saharahandel dessen ungestorte Abwicklung es mit seinen Truppen sicherte 1591 unterlag es aber schliesslich marokkanischen Truppen die von ihrem nach Gold verlangenden Sultan Mulai Achmed al Mansur ausgesandt worden waren und deren Feuerwaffen die Songhai nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatten so dass das einstige Reich nun im Sultanat von Marokko aufging Westafrikanische Sahelzone und Nigerbecken Bearbeiten Reich von Ghana nbsp Die etwas diffuse Situation der Einflusszone des Ghana Reichs Afrikanische Geographen beschrieben den ersten schwarzafrikanischen Staat der genauer bekannt ist bereits im 9 Jahrhundert Er lag im Norden der zwei auseinanderlaufenden Bogen des Senegal und des Niger Auch Ghana war ein Handelsstaat mit den aus den sudlicheren Regenwaldgebieten und Savannen bezogenen Hauptexportprodukten Gold Kupfer Elfenbein und Sklaven die quer durch die Wusten nach Norden gehandelt wurden Ausserdem war es ein Zentrum des Salzhandels die Salzbergwerke von Taudeni etwa wurden von Sklaven ausgebeutet Man nutzte vor allem Pferde fur die Sklavenjagd Der Staat war allerdings nicht straff gefuhrt und war auch nicht dauerhaft genug so dass der Begriff Reich hier nicht eigentlich passt 34 Von arabischen Autoren gibt es recht genaue Schilderungen der Handelsstadte wie Tegdaoust oder der mutmasslichen Hauptstadt Kumbi Saleh im sudlichen Mauretanien Die Herrscher Tunka selbst waren weniger Konige als vielmehr kommerzielle Mittelsmanner die durch die Kontrolle der Markte reich wurden nicht indem sie selbst handelten das war Sache der Wustennomaden oder produzierten Ghana erlangte sehr bald den Ruf eines schwarzen Eldorados Seine Herrscher die wie die Kaufleute damals haufig nach dem Kontakt mit dem Islam konvertiert waren umgaben sich mit Luxusgutern und waren darin durchaus mit europaischen Herrschern jener Epoche vergleichbar Im 9 bis 11 Jahrhundert erreichte Ghana seine grosste Ausdehnung und den Gipfel von Reichtum und Macht die auch durch ein grosses stehendes Heer gesichert wurde das fur die Uberwachung der Karawanenstrassen unerlasslich war Im Norden allerdings hatte es dieselben Probleme wie die anderen Reiche spater denn Auseinandersetzungen mit den Nomadenvolkern vor allem der Berber die um die profitable Kontrolle der Karawanenstrassen gefuhrt wurden gab es standig Im 11 Jahrhundert kam es zu Unruhen die mit der Islamisierung durch die fanatischen Almoraviden in Verbindung stehen die mit ihren Heiligen Kriegen bis weit in den Suden vordrangen und nach und nach das letzte Gebiet der ethnischen Religionen das Ghana noch war zu islamisieren trachteten Die dadurch verursachte Verunsicherung der Karawanenwege samt den Fluchtlingsstromen die durch eine weitere Austrocknung des Sahel zwischen 900 und 1000 35 zusatzlich ausgelost worden waren brachten Ghana bald in grosse Schwierigkeiten und reduzierten es schliesslich bis zur Bedeutungslosigkeit zumal die Karawanen sich nun ihre Wege nach Gao Timbuktu und Dschenne suchten Schliesslich wurde Ghana nach 1235 vom Reich Mali aufgesogen Neuzeit BearbeitenUbersicht Bearbeiten nbsp Neuzeitliche Verteilung des Islam in Afrika Die Neuzeit als historische Epoche sieht in Nordafrika sowohl inhaltlich wie strukturell ganz anders aus als die vergleichbare europaische Geschichtsepoche Wahrend deren Beginn dort durch Renaissance Entdeckung Amerikas Buchdruck Reformation und die sie begleitenden philosophischen Stromungen wie den Humanismus gekennzeichnet ist und ihre entscheidenden Impulse aus ihnen erfahrt spater mit Empirismus Rationalismus und dem Zeitalter der Aufklarung sowie der Franzosischen Industriellen und Russischen Revolution wichtige Zasuren und Impulse aufweist die auch den modernen Naturwissenschaften den entscheidenden Schub gaben findet sich in Nordafrika aber auch den ubrigen Teilen der islamischen Welt nichts dergleichen Auffallend sind hier hingegen folgende Merkmale Die kulturelle Erstarrung des Islam und der ihn tragenden staatlichen Strukturen bis hin zu den Zerfallserscheinungen des spaten Osmanischen Reiches Effektiv haben die islamischen Lander in der Neuzeit keine einzige bedeutende philosophische oder wissenschaftliche Theorie oder Erfindung hervorgebracht Es gibt dort nichts was etwa mit den Theorien von Kopernikus Galilei Newton und Kepler von Leibniz Darwin Freud und Jung Einstein Planck Marx und den Nationalokonomen vergleichbar ware oder mit der Entwicklung der modernen Chemie Biologie und Medizin Dampfmaschine Asepsis Kunstdunger Auto Elektrizitat Flugzeug Atomkraft Transistor Mikrochip Computer Weltraumfahrt Gentechnik Nanotechnik etc wurden und werden nicht im islamischen Bereich erfunden oder entdeckt Selbst der Fundamentalismus ist eine christliche Erfindung Nordamerikas und die Waffen der Terroristen oder der Taliban sind ausschliesslich Erfindungen und Produkte des Westens 36 Die Wehrlosigkeit ja das Desinteresse mit dem man der europaischen Eroberungs und Kolonialisierungsdynamik begegnete sich ihr mitunter regelrecht unterwarf wie das Beispiel Agyptens und des Suezkanals aber auch etwa Marokkos zeigt als es sich den Drohgebarden der amerikanischen Kanonenbooten vor der Kuste ergab Zuletzt die angesichts der einstigen kulturellen Uberlegenheit im Mittelalter heute erstaunlich wehleidige Nabelschau der islamischen Lander die sich oft mit einer verhangnisvollen Ruckwartsgewandtheit paart und die nach Enzensberger zu den Hauptantriebskraften der radikalen Verlierer gehort aus denen sich die Selbstmordattentater rekrutieren 37 Dass diese Haltung gleichzeitig durchaus berechtigt auch Aggressionen hervorruft angesichts der daraus entstanden enormen Benachteiligung nicht nur der islamischen Welt sondern der Dritten Welt insgesamt darauf haben zahlreiche Autoren hingewiesen am starksten zuletzt bei aller Kritik an einzelnen seiner Argumente der ehemalige Schweizer Nationalrat und Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen Jean Ziegler 38 Die Osmanen Bearbeiten Hauptartikel Osmanisches Reich nbsp Osmanisches Reich in seiner grossten Ausdehnung 1683 Das Osmanische Reich war das bedeutendste und langlebigste aller drei in den islamischen Zentrallandern entstandenen Imperien des 16 und 17 Jahrhunderts die anderen beiden sind die Moguln in Indien und die Safawiden im Iran gewesen Auf dem Hohepunkt ihrer Macht beherrschten die Osmanen nach ihrem Grunder Uthman daher im englischen Sprachraum Ottoman Empire ein ursprunglich unbedeutendes Turkvolk aus dem Kreise der sog Rum Seldschuken Rum zu Rom das in Anatolien einen kleineren Staat gegrundet hatte ein Gebiet das ahnlich gross war wie das des Byzantinischen Reiches wahrend seiner grossten Ausdehnung und das den Balkan Kleinasien Griechenland und weite Teile Nordafrikas umfasste Tatsachlich sahen sich die osmanischen Sultane auch als Nachfolger der byzantinischen Kaiser so wie diese sich als Nachfolger Roms gesehen hatten obwohl sie nur uber den ostlichen Teil des einstigen Romischen Reiches herrschten dessen westlicher Teil langst gegen Ende des funften Jahrhunderts in den Germanensturmen untergegangen war so dass Rom mit seinen Einwohnern nur noch dem Papst als jetzt bedeutungslose Residenz von der Grosse einer Mittel ja schliesslich Kleinstadt diente wahrend die politische Macht langst in Ravenna sass 39 Die Ausstrahlung dieses Grossreiches war gewaltig seine Expansionsgeluste und seinen Herrschaftsdrang waren es nicht minder und zweimal haben die Osmanen sogar Wien bedroht Ihr Zentrum in Konstantinopel war die Hohe Pforte ihr bedeutendster und machtigster Herrscher hiess nicht umsonst Suleiman der Prachtige er gab etwa der Altstadt von Jerusalem weitgehend ihre heutige Gestalt Die Macht der Osmanen ruhte auf zwei Pfeilern einer effektiven allerdings zur Aufblahung neigenden Verwaltung auf der Grundlage des sog Militar Patronats Systems mit dem Sultan als absolutem Herrscher Die kleine Gruppe der herrschenden Militars war der Masse der ubrigen Bevolkerung die die Reichtumer fur ihren Unterhalt erwirtschafteten strikt ubergeordnet wobei selbst diese Klasse gegenuber dem Sultan nur den Status von Sklaven hatte 40 und einer gewaltigen Militarmaschine die allerdings ebenfalls vor allem dadurch dass sie mit der Verwaltungsstruktur eng verbunden und auf standige Expansion ausgerichtet war von Historikern mit als Grund fur den spateren Niedergang angesehen wird 41 Nach der ersten Eroberung des mameluckischen Agypten durch das Osmanische Reich 1517 geriet denn alsbald auch Nordafrika unter osmanischen Einfluss In den Provinzen Tripolitanien Tunis und Algerien wurden turkische Paschas eingesetzt Marokko hingegen kam nie unter turkisch osmanische Oberhoheit sondern begann eine expansive Politik Richtung Suden in den Raum des Nigergebietes Im Laufe des 17 und 18 Jahrhunderts wurde die Oberhoheit der osmanischen Sultane uber den Maghreb allerdings immer mehr nominell nicht uberraschend denn seit Jahrhunderten hatten die Sultane ihre Autoritat an der sog Barbareskenkuste an die Gouverneure Tripolitaniens Tunesiens und Algeriens delegiert wobei diese Paschas Beys und Deys zudem nur wenig mehr als einen schmalen Kustenstreifen kontrollierten In der Provinz Tripolitanien etablierte sich Anfang des 18 Jahrhunderts die ursprunglich griechische Familie der Qaramanli die dort mehr oder weniger souveran die Staatsgewalt ausubte Auch die Husainiden die ab 1705 in Tunesien herrschten waren ursprunglich griechischer Herkunft In Algerien wurde der letzte osmanische Statthalter durch das Piratenparlament abgesetzt und eine Wahlmonarchie etabliert die 1711 offiziell aus dem Osmanischen Reich ausschied Durch die verstarkte Flottenprasenz europaischer Machte waren die nordafrikanischen Staaten die von den Europaern Barbareskenstaaten genannt wurden gezwungen die Piraterie nach und nach aufzugeben Marokko suchte im Laufe des 18 Jahrhunderts Kontakt mit dem franzosischen Hof Man erhoffte sich durch europaische Experten eine Modernisierung von Staat und Armee 1774 liess Marokko alle christlichen Sklaven frei Ob Mozarts Oper Die Entfuhrung aus dem Serail und Lessings Nathan der Weise die beide kurz danach entstanden und hochherzige muslimische Herrscher im Zentrum des Geschehens zeigen davon beeinflusst wurden ist eine offene Frage Siehe auch Amerikanisch Tripolitanischer Krieg und Zweiter BarbareskenkriegEuropaische Expansion im Kolonialismus Bearbeiten Hauptartikel Wettlauf um Afrika Ubersicht und wichtige Daten Bearbeiten Historische Fixmarken des europaischen Kolonialismus in Afrika 1800 1918 1798 99 Napoleon uberfallt Agypten Agyptische Expedition bis 1801 1803 US Flotte greift den Piratenhafen Tripolis an Amerikanisch Tripolitanischer Krieg 1805 Agypten sichert sich durch Mehmed Ali Pascha Selbstandigkeit von Konstantinopel 1811 Ausschaltung der Mamelucken in Agypten 1815 Amerikanische Kanonenboote beenden in Algier die Piraterie und erzwingen Tributzahlungen Zweiter Barbareskenkrieg 1830 Beginn der Besetzung Algeriens durch Frankreich 1833 Abschaffung der Sklaverei im Britischen Empire 1835 Das Osmanische Reich stellt die Herrschaft uber Tripolitanien wieder her 1847 Der algerische Freiheitskampfer Abd el Kader wird nach Frankreich ausgeliefert und interniert 1848 Grundung des Massina Reiches auf dem Gebiet von Mali 1868 Die Briten beenden in einer Militarexpedition nach Athiopien die Herrschaft Kaiser Towodros II 1869 Eroffnung des Suezkanals 1871 In Algerien Bauernaufstand gegen die Franzosen Militar schlagt ihn nieder 1876 Frankreich und Grossbritannien ubernehmen die Schuldenverwaltung fur Agypten 1879 Die Herrschaft des Sultans in Libyen erstreckt sich nun bis tief in den Fezzan das Tibesti und damit die Sahara 1881 Frankreich errichtet ein Protektorat in Tunesien keine Gegenwehr Aufstand in Algerien Massaker Mahdi Aufstand im Sudan Frankreich erobert Franzosisch Sudan heute Mali 1882 Grossbritannien besetzt Agypten Frankreich besetzt die algerischen Gebiete der Mozabiten und richtet ein Blutbad an 1883 Tunesien wird franzosisches Protektorat 1884 85 Berliner Kongokonferenz uber die Aufteilung Afrikas 1885 Khartoum ergibt sich dem Mahdi General Gordon gen Gordon Pascha wird getotet 1890 Brusseler Konvention verbietet Export europaischer Waffen nach Afrika 1891 Deutsch Ostafrika 1896 Beginn der britischen Ruckeroberung des Sudan 1896 Niederlage der Italiener in der Schlacht von Adua Nordathiopien gegen die Truppen von Kaiser Menelik II 1897 Frankreich annektiert das Massina Reich 1898 Faschoda Krise Britische und franzosische Truppen stehen sich am Weissen Nil gegenuber 1898 Schlacht von Omdurman Sudan Niederschlagung des Mahdi Aufstandes 1899 Aufstand der Senussi im Tschad und in Mali wird von Franzosen niedergeschlagen Massenmorde 1900 Der Tschad wird unter Grossbritannien Frankreich und Deutschland aufgeteilt 1905 Erste Marokkokrise 1907 Frankreich besetzt danach Casablanca 1911 Zweite Marokkokrise Sog Panthersprung nach Agadir der Deutschen 1911 Italien annektiert Tripolis und die Cyrenaica 1912 Marokko wird franzosisches Protektorat 1914 Das bisher osmanische Agypten wird britisches Protektorat 1914 Beginn des Ersten Weltkrieges an dessen Ende Deutschland alle Kolonien verliert die zu Volkerbund Mandaten werden 1918 Tripolitanische Republik UbersichtIn der fruhen Neuzeit kam der Grossteil Nordafrikas mit Ausnahme von Marokko und dem Innern der Sahara unter die lockere Kontrolle des Osmanischen Reichs Allerdings zeigten auch die europaischen Machte schon relativ fruh Interesse an Afrika und unterhielten an den Kusten Handelsstutzpunkte Als das Osmanische Reich allerdings immer schwacher wurde die modernen europaischen Staaten hingegen vor dem Hintergrund der Industrialisierung Industrielle Revolution immer starker wurden seine afrikanischen Herrschaftsbereiche nach und nach im 19 und 20 Jahrhundert von Frankreich Belgien Grossbritannien Spanien Portugal Deutschland und Italien okkupiert Nur sehr wenige Gebiete wie Athiopien Liberia und Nyassaland waren davon nicht betroffen Teile Athiopiens und Somalias kamen allerdings dann kurzzeitig im 20 Jahrhundert wahrend der faschistischen Epoche von Mussolinis Italien der so das alte romische Reich wiederherstellen wollte unter italienische Herrschaft Die Hauptmotive der Kolonialisierung waren zunachst aber vor allem wirtschaftlicher Natur die Herrschaft uber die Rohstoffquellen Gold Gewurze Exotika und Handelswege vor allem die Erschliessung neuere Absatzmarkte dazu zunachst vor dem Hintergrund eines christlich rassistischen Menschenbildes auch Sklaven insbesondere fur die Versorgung der amerikanischen Sudstaaten mit Arbeitskraften Direkt europaisch beherrscht wurden in Afrika bis 1880 aber nur relativ wenige Gebiete Dann dauerte es allerdings nur noch drei Jahrzehnte bis Afrika komplett erobert und aufgeteilt war und 1913 waren von den insgesamt 40 politischen Regionen dort 36 unter europaischer Herrschaft Dabei zogen die Kolonialmachte eine regelrechte Blutspur uber Nordafrika hier vor allem Frankreich 42 Hauptmotiv fur die geradezu explosionsartige Ausbreitung des Kolonialismus war nicht zuletzt die steigende immer nationalistischer gefarbte Konkurrenz der europaischen Lander die immer wieder auch in Afrika zu direkten Konfrontationen Anlass gab und letztlich auch mit zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges fuhrte 43 Der damalige Reichskanzler Bismarck stand dem Erwerb von Kolonien daher skeptisch gegenuber da er im Zusammenhang mit Kolonialerwerb nur geringe wirtschaftliche Vorteile jedoch erhebliche politische Storungen erwartete Einzelne Lander Maghreb Agypten Sudan Bearbeiten Algerien Hauptartikel Geschichte Algeriens Der Beginn der direkten europaischen Festsetzung in Nordafrika lasst sich auf das Jahr 1830 festlegen Die sogenannte Bacri Busnach Affaire in deren Verlauf der franzosische Geschaftstrager beim Dey von Algier angeblich geschlagen worden war lieferte Karl X den Vorwand Algier zu besetzen Ob der Grund vor allem darin lag bessere Handelsbedingungen fur Frankreich zu erreichen und inwieweit er dadurch ein probates Mittel in der Politik uberhaupt von innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken wollte ist strittig Dieser Schritt war in Frankreich allerdings lange Zeit sehr unpopular Die Franzosen blieben zunachst auch nur auf die Kustenplatze beschrankt Im Landesinneren Algeriens erklarte sich Abd el Kader als Emir fur unabhangig Erst 1840 ging Konig Louis Philippe daran das Land vollstandig zu erobern Die Kolonisierung Algeriens durch franzosische Siedler war ebenfalls keineswegs von Anfang an geplant und die ersten colons bis 1871 kamen grosstenteils als Verbannte der jeweiligen franzosischen Regimes Nach 1871 siedelten jedoch viele Franzosen aus dem ans Deutsche Reich 1871 zwangsweise abgetretene Elsass nach Algerien uber Eine weitere Einwanderungswelle nach Algerien und generell in den Maghreb fand in den 1880er Jahren statt als eine Reblausinvasion grosse Teile der franzosischen aber auch der italienischen und spanischen Weinproduktion ruinierte Napoleon III schwebte eine franzosisch algerische Personalunion vor Diese Vision wurde allerdings nicht in die Tat umgesetzt stattdessen wurde 1848 Algerien mit seinen Departements Algier Constantine und Oran zum Teil des franzosischen Mutterlandes erklart In den 1860er Jahren bekamen alle Bewohner Algeriens die franzosische Staatsburgerschaft und die auf Stammeseinheiten und Clans beruhenden Sozialstrukturen der Stamme wurden abgeschafft Die Muslime sollten von nun an unter dem modernen europaischen Recht des Code civil leben und ihren jahrhundertealten Traditionen abschworen Diese Massnahme war mit einer breiten Enteignungswelle verbunden Prompt brach 1871 in Algerien ein landesweiter Aufstand aus der von der franzosischen Fremdenlegion niedergeschlagen wurde Uberdies wurde wie spater in allen ubrigen franzosischen Kolonien 1881 noch der diskriminierende Code de l indigenat eingefuhrt der die einheimische Bevolkerung unter eine besondere Gerichtsbarkeit stellte so dass sie in einem permanenten Ausnahmezustand lebte Der Code war bis 1946 gultig wurde aber fur die Algerier erst 1962 mit dem Ende des Algerienkrieges ausser Kraft gesetzt Der Aufstand von 1871 war die letzte grossere Erhebung der algerischen Bevolkerung bis 1954 Viele entwurzelte Algerier verliessen danach die landlichen Gebiete wo die fruchtbarsten Boden jetzt den franzosischen Grossgrundbesitzern gehorten und wanderten in die Stadte ab wo sie sich als Tagelohner und Hafenarbeiter durchschlugen und mit der Zeit ein Proletariat bildeten S auch Pied noir Agypten und TunesienBeide Lander kamen im Laufe der 1880er Jahre unter europaische Kontrolle Agypten das seit Anfang des 19 Jahrhunderts unter Muhammad Ali und seinen Nachfolger faktisch unabhangig vom Osmanischen Reich regiert wurde kam seit dem Bau des Suezkanals mehr und mehr in finanzpolitische Zwangslagen und wurde durch innere Unruhen erschuttert Als Reaktion auf Unruhen der Urabi Bewegung besetzte Grossbritannien um Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen 1882 Agypten Tunesien wurde nachdem am Berliner Kongress 1878 die Einflussspharen der Machte in Sudosteuropa und im Mittelmeerbecken abgesteckt wurden 1881 zum franzosischen Protektorat SudanIm fruhen 19 Jahrhundert begannen die Khediven die osmanischen Vizekonige von Agypten den Sudan zu erobern 1820 wurde die heutige Hauptstadt Khartum von ihnen als Militarlager gegrundet 1821 wurde das Sultanat von Sannar von turkisch agyptischen Truppen erobert Nach den Konvulsionen des Mahdi Aufstandes 1898 99 mit der endgultigen Niederschlagung der Mahdisten durch Horatio Herbert Kitchener sowie nach Auseinandersetzungen mit Frankreich Faschoda Krise Omdurman kam der Sudan dann endgultig unter britische Herrschaft und wurde mit Agypten zu einem anglo agyptischen Kondominium zusammengelegt MarokkoMarokko geriet im Laufe des 19 Jahrhunderts immer mehr unter den Druck Frankreichs Grossbritanniens und Spaniens Unterstutzung der algerischen Aufstandischen gegen die Franzosen und ein Krieg mit Spanien 1860 hatten das Land an den Rand des wirtschaftlichen Ruins gebracht Schliesslich war das Land gezwungen seine Zolleinnahmen zu verpfanden Anfang des 20 Jahrhunderts wurde Marokko zum Objekt der Zwistigkeiten zwischen Deutschland und Frankreich was die Dauer seiner bisherigen Unabhangigkeit jedoch nur um wenige Jahre verlangerte 1905 besuchte Kaiser Wilhelm II Tanger um den deutschen Anspruch zu bekraftigen auch in Nordafrika mitzureden Deutschland konnte den franzosischen Machtzuwachs in Marokko aber nur fur ein paar Jahre aufschieben 1911 besetzte Frankreich trotz deutscher Drohgebarden Fes und erklarte 1912 Marokko zum Protektorat wobei Spanien der Rif zugesprochen wurde Libyen Tripolitanien Tripolitanien das spatere Libyen die Bezeichnung Libyen fur das gesamte heutige Staatsgebiet stammt erst von den Italienern geriet wie alle anderen Staaten Nordafrikas wegen der staatlich sanktionierten Piraterie in Konflikt mit europaischen Staaten und den USA 1830 verbot Tripolitanien schliesslich die Piraterie was zu einem Krieg innerhalb der herrschenden Familie der Qaramanli fuhrte in den das Osmanische Reich eingriff Die Provinz die einzige die je zum Osmanischen Reich zuruckkehrte konnte allerdings erst 1858 pazifiziert werden Im Landesinneren entwickelte sich die Senussi Bruderschaft die sich gegen die europaische Einflussnahme wehrte 1911 1912 besetzte Italien das Land und traf nur auf geringen osmanischen dafur aber in den folgenden Jahren auf umso heftigeren einheimischen Widerstand Die Sahelstaaten Tschad Mali Niger Mauretanien Westsahara Bearbeiten nbsp Kolonialstatus Afrikas um 1913 Tschad1900 errichtete Frankreich nach schweren militarischen Auseinandersetzungen mit lokalen Kraften das Militarterritorium der Lander und Protektorate des Tschad 1908 ging dieses im Verwaltungsgebiet Franzosisch Aquatorialafrika mit der Kolonie Tschad auf 1911 wurde die Kolonie durch das deutsch franzosische Marokko Kongo Abkommen rechtlich und politisch mit Hilfe von Gebietsabtretungen Neukamerun gegen Deutschland abgesichert Zwischen den Weltkriegen erhielt die Kolonie Tschad dann ihre heutigen Grenzen Mali1883 drangen franzosische Kolonialtruppen auf das Gebiet des heutigen Mali bis tief ins Landesinnere vor und unterwarfen 1894 Timbuktu 1904 gliederte Frankreich es der Kolonie Franzosisch Sudan an und unterwarf es strikt den eigenen auf landwirtschaftliche Produktion ausgerichteten Interessen Bereits 1893 setzte Frankreich einen zivilen Gouverneur ein Der Widerstand gegen die Besetzung endete aber erst etwa 1898 Mali war danach bis zur Unabhangigkeit Teil von Franzosisch Westafrika NigerDas wegen seiner zentralen Wustenlage okonomisch nicht allzu interessante Gebiet des Niger stand verschiedentlich unter dem Einfluss benachbarter schwarzafrikanischer Staaten wie dem Mali und Songhaireich Kanem Bornu und von Hausastaaten Zuletzt hatte dort ein Fulani Scheich 1804 den Heiligen Krieg gegen die Hausa erklart und das Reich Sokoto errichtet Ab 1904 war die Nigerkolonie Bestandteil Franzosisch Westafrikas MauretanienWegen seiner geographischen Situation als fast reines Wustenland ohne gute Hafen zeigte bis Ende des 19 Jahrhunderts kaum ein europaisches Land Interesse an Mauretanien An der Wende zum 20 Jahrhundert begannen die Franzosen von Suden her mit seiner Unterwerfung da es vor allem strategische Bedeutung als Bindeglied zwischen west und nordafrikanischen Besitzungen hatte 1904 wurde das Gebiet franzosisches Territorium im Rahmen Franzosisch Westafrikas AOF 1920 franzosische Kolonie Westsahara Hauptartikel Westsaharakonflikt 1884 errichteten die Spanier auf der Halbinsel des Rio de Oro einen Stutzpunkt Auf der Kongokonferenz 1884 1885 in Berlin erhielt Spanien die Westsahara Der Widerstand gegen die franzosischen und spanischen Kolonialarmeen in Nordwestafrika flammte aber auch hier standig auf Nach jahrzehntelangem Widerstand der Sahrauis wurde das Gebiet der Westsahara schliesslich durch spanische Truppen okkupiert Seither tobten dort Aufstande erst gegen die Spanier dann gegen Marokko das ebenfalls versucht das Gebiet zu besetzen Dieser Konflikt dauert bis heute an Die Befreiungsfront Frente Polisario ist dabei der Hauptakteur Widerstand und Entkolonialisierung im 20 Jahrhundert Bearbeiten Hauptartikel Dekolonisation Afrikas Historische Fixmarken der Entkolonialisierung in Afrika 1918 1970 1919 1922 Rebellion in Agypten Hohepunkt der Unabhangigkeitsbewegung 1921 1926 Rif Republik in Nordmarokko 1922 1923 Proklamation des Konigreichs Agypten Unabhangigkeit 1926 Unabhangigkeitsbewegung Etoile Nord Africaine von Messali Hadj in Algerien gegrundet 1928 Muslimbruderschaft in Agypten gegrundet 1931 Gesetzliche Trennung zwischen Berbern und Arabern durch franzosische Kolonialbehorden 1931 In Libyen unterliegt der Widerstand gegen das italienische Militar 1934 In Marokko beginnt die Nationalbewegung 1936 37 Eingeschrankte Souveranitat Agyptens 1945 Liga der arabischen Staaten gegrundet 1947 1957 Liberale Dekade der arabischen Welt 1951 Konigreich Libyen gegrundet 1952 53 Nationalistischer Putsch in Agypten durch die Generale Mohamed Nagib und Gamal Abdel Nasser Republik wird ausgerufen Beide werden nacheinander Prasident Nassers sozialistisches Regime unterhalt enge wirtschaftliche und militarische Beziehungen zur Sowjetunion 1954 1962 Algerien Krieg 1956 Suezkrise 2 Nahostkrieg 1958 1964 Autoritare Herrschaft im Sudan 1960 1971 Bau des Assuan Staudamms mit sowjetischer Hilfe in Agypten Unabhangigkeit der meisten islamischen Lander der Sudsahara und des Sahel 1962 Islamische Weltliga gegrundet 1967 3 Nahostkrieg Sechstagekrieg 1969 Putsch durch Muammar al Gaddafi in Libyen Libyen wird ein basisdemokratischer Staat auf der Grundlage des Islam 1970 Organisation der Islamischen Konferenz gegrundet Erste Jahrhunderthalfte Der Erste und Zweite Weltkrieg Bearbeiten Nach dem bis heute ratselhaften Eintritt des ohnehin moribunden von inneren Konflikten und ausseren Bedrohungen geschwachten Osmanischen Reiches man nannte das osmanische Sultanat den kranken Mann Europas auf Seiten der Mittelmachte in den Ersten Weltkrieg im Herbst 1914 44 annektierte Grossbritannien sowohl Zypern als auch Agypten Damit waren samtliche theoretischen Souveranitatsanspruche Konstantinopels auf diese Territorien schon rein machtpolitisch endgultig bedeutungslos geworden und die gesamte nordafrikanische Mittelmeerkuste vom Suezkanal bis zur Strasse von Gibraltar stand nun unter europaischer vor allem britischer und franzosischer Herrschaft Die vom Krieg nicht direkt betroffenen Staaten der Sudzone Sudan Tschad Mali Niger und Mauretanien blieben unterdessen wahrend der beiden Kriege in ihrem kolonialen Status und waren lediglich als Lieferanten von Rohstoffen und Agrarprodukten nutzlich z B Baumwolle aus dem Sudan soweit es die unsicheren Seewege erlaubten Hie und da entwickelten sich Widerstandsbewegungen und es gab wie in Mauretanien und der Westsahara lokale Aufstande doch waren diese Lander aufgrund der Willkurlichkeit ihrer kolonialen Grenzziehungen und multisprachlichen wie multiethnischen ja sogar multireligiosen Zusammensetzung praktisch nie nationale Einheiten mit einem Nationalbewusstsein und wurden so nach ihrer Selbstandigkeit sowohl Opfer von Burgerkriegen wie im Sudan und oder leichte Beute von autoritaren Regimes mit meist militarischem Hintergrund 1921 kam es mit der Ausrufung der Rifrepublik im Norden Marokkos unter Abd el Krim zu einer ersten bewaffneten Unabhangigkeitsbewegung Dieser Staat bestand uber funf Jahre bevor er 1926 von franzosischen und spanischen Truppen besiegt wurde 1922 wurde Agypten von Grossbritannien in die Unabhangigkeit entlassen In der Zwischenkriegszeit entstanden in allen Landern Nordafrikas vor allem in Tunesien und Algerien nationalistische Gruppierungen deren Wirkung jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zunachst stark gebremst wurde Zwischen 1940 und 1943 wurden Tunesien und die damalige italienische Kolonie Libyen im Afrikafeldzug zu einer Nebenfront des Zweiten Weltkrieges Der franzosische Teil Nordafrikas gehorte zum von den Nazis geduldeten und kontrollierten Vichy Regime das bis 1944 den nicht besetzten Teil Frankreichs regierte und von Marschall Petain gefuhrt wurde Der westliche Teil Nordafrikas wiederum wurde zu einem Aufmarschgebiet der Alliierten die im November 1942 an der marokkanischen und algerischen Kuste landeten Operation Torch 1922 wurde Agypten unter Fu ad I ein schon weitgehend selbstandiges Konigreich und erhielt nach dessen Tod 1936 die Souveranitat Agypten Tunesien und Libyen waren im Zweiten Weltkrieg Hauptkampfgebiete der deutschen und italienischen Armeen unter Erwin Rommel und den Briten unter Bernard Montgomery El Alamein Tobruk Bengasi Tunis Biserta Die Deutschen kapitulierten im Mai 1943 in Tunis Britische Truppen blieben allerdings bis 1946 im Land Die zweite Jahrhunderthalfte Entkolonialisierung Bearbeiten Hauptartikel Dekolonisation Afrikas Die meisten nordlichen wie sudlichen Staaten Nordafrikas wurden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in die Unabhangigkeit entlassen 1951 Libyen 1956 Sudan Marokko Tunesien 1960 sog Afrikanisches Jahr Mauretanien Mali Niger Tschad 1962 Algerien Der Maghreb und AgyptenDie ersten beiden Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg standen in Nordafrika im Zeichen der Befreiungsfronten der Entkolonialisierung und Zuruckdrangung des europaischen Einflusses sowie der Suche nach nationalen Identitaten was in den klassischen Staaten des Maghreb und in Agypten mit ihren relativ einheitlichen Traditionen wesentlich einfacher gewesen ist als in den ethnisch heterogenen und als rein kolonialen Macht und Einflussregionen entstandenen Staaten sudlich davon Dennoch oder auch deshalb verlief diese Entwicklung hier zum Teil gewalttatig Bereits 1945 kam es zu einer Aufstandsbewegung in Algerien die vom franzosischen Militar mit aller Harte niedergeschlagen wurde Italien verzichtete 1947 auf seine Besitzungen inLibyen das zu einem unabhangigen Konigreich unter Idris I dem religiosen Oberhaupt des Senussi Ordens wurde In Agypten putschten General Muhammad Nagib und Oberst Gamal Abdel Nasser 1951 gegen den agyptischen Konig Faruq Zwei Jahre spater wurde die Republik Agypten ausgerufen Nasser zunachst Innenminister bald darauf nach der Entmachtung Nagibs selbst Staatsprasident vertrat nun vehement den Panarabismus und versuchte die Armut in seinem Land zu bekampfen Sein Bestreben den Suezkanal zu verstaatlichen fuhrte 1956 zur Suezkrise in deren Verlauf Agypten von Grossbritannien Frankreich und Israel angegriffen wurde und erst der Druck des amerikanischen Prasidenten Dwight D Eisenhower zur Einstellung der Kampfhandlungen und zum Ruckzug fuhrte 1956 erlangten Tunesien unter Fuhrung von Habib Bourguiba und Marokko unter Konig Mohammed V ihre staatliche Unabhangigkeit Sofort begann Marokko Anspruche auf Mauretanien und die Westsahara zu erheben In Algerien verweigerte Frankreich unterdessen hartnackig den Ruckzug Dass es deswegen zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen wurde war fruh klar Auf Seiten der Algerier wurde die franzosische Niederlage in Indochina im Fruhjahr 1954 jedoch zum Schlusselerlebnis da sie zeigte dass Frankreich von Aufstandischen den Việt Minh durchaus besiegt werden konnte Im Herbst des gleichen Jahres brach daher der Algerienkrieg aus der auf beiden Seiten mit ausserster Harte gefuhrt wurde Die Front de Liberation Nationale die algerische Befreiungsbewegung hatte 30 000 Kampfer unter Waffen und versuchte die Kolonialmacht mit den Mitteln des Guerillakrieges auf im Land und Terroranschlagen in den Stadten in die Knie zu zwingen Die Franzosen setzten hingegen in der Franzosischen Doktrin auf Mittel des Staatsterrorismus wie Folter und Verschwindenlassen von Menschen Militarhistoriker sprechen daher von einem der ersten Falle einer sogenannten Asymmetrischen Kriegfuhrung Zunehmende Spannungen innerhalb Frankreichs massive Kritik an der Art der so gar nicht den franzosischen Idealen der Menschenrechte folgenden Kriegsfuhrung und eine grosse Sympathiewelle in der ganzen Welt fur die algerischen Kampfer fuhrten schliesslich zu einer Wende Viele Gefallene und der massive Wertverlust des Franc trugen ein Ubriges dazu bei dass sich die offentliche Meinung in Frankreich anderte Der aus dem Ruhestand zu Hilfe gerufene Charles de Gaulle beendete schliesslich die Staatskrise in welche Frankreich mittlerweile geraten war indem er seinem Land 1958 eine neue Verfassung gab die der V Republik und er leitete 1962 gegen den erbitterten Widerstand von Teilen des franzosischen Militars die sich in Algerien zu der terroristischen Geheimorganisation OAS zusammenschlossen sowie der sog Pied noirs Friedensgesprache ein nbsp Das Gebiet der Tuareg verteilt sich auf mehrere Staaten Algerien ist allerdings bis heute eine der grossten Unruhezonen des Maghreb wo nicht nur die Tuareg sich gegen ihre staatlich verordnete Sesshaftigkeit und nationale Einschrankung auf ein Staatsgebiet wehren 45 sondern auch die salafistische Spielart des fundamentalistischen Islam aktiv ist und immer wieder durch Entfuhrungen auf sich aufmerksam macht 46 Sudan und die SahelstaatenDie vom Krieg nicht direkt betroffenen Staaten der Sudzone Sudan Tschad Mali Niger und Mauretanien waren unterdessen wahrend der beiden Kriege in ihrem kolonialen Status geblieben Hie und da entwickelten sich Widerstandsbewegungen doch waren diese Lander aufgrund der Willkurlichkeit ihrer kolonialen Grenzziehungen und multisprachlichen wie multiethnischen ja sogar multireligiosen vor allem im Sudan und im Tschad Zusammensetzung praktisch nie nationale Einheiten und wurden so nach ihrer Selbstandigkeit sowohl Opfer von Burgerkriegen wie im Sudan und oder leichte Beute von autoritaren Regimes mit meist militarischem Hintergrund Auch die nomadisierende Lebensweise vieler dortiger Volker war im Verein mit ihrer oft kriegerischen Mentalitat etwa bei den Tuareg ein massiver Hinderungsgrund bei der Gewinnung einer nationalen Identitat Hinzu sind in den letzten Jahrzehnten vor allem islamistische fundamentalistische Bewegungen gekommen die den Islam zur Staatsreligion erklaren und Koran und Scharia zum Grundgesetz 20 und 21 Jahrhundert Im Zentrum der Weltpolitik Bearbeiten Historische Fixmarken Panarabismus Nationalismus Sozialismus Nahostkonflikt Islamismus und Terrorismus in Nordafrika 1970 2010 1969 1985 Militarherrschaft im Sudan 1972 Beginn der wirtschaftlichen Offnung in Agypten 1973 4 Nahostkrieg Jom Kippur Krieg 1976 Spanien entlasst die Westsahara in die Unabhangigkeit Marokkanisch mauretanischer Vertrag uber die Aufteilung der Westsahara Libyen besetzt den Aouzou Streifen im Nord Tschad wegen potentieller Uran Vorkommen 1994 erhalt der Tschad nach langeren kriegerischen Auseinandersetzungen das Gebiet zugesprochen 1978 79 Israelisch agyptische Friedensverhandlungen Camp David I 1979 1991 Hohepunkt der islamischen Parteien 1980er und 1990er Jahre Libyen unterstutzt mit seinen Erdoleinnahmen den internationalen Terrorismus und droht mit dem Bau einer Atombombe 1981 Agyptischer Prasident Anwar as Sadat ermordet 1982ff Fur mehrere Jahre befindet sich das PLO Hauptquartier im Exil in Tunis 1983 1985 Islamisierung des Sudan Sturz von Prasident Dschafar an Numairi 1983 2005 Ununterbrochen Burgerkrieg im Sudan als Konflikt zwischen Nord und Sudsudan 1984 1988 Unruhen in Nordafrika wegen staatlicher Sparbemuhungen Libyen startet mit dem Great Man Made River Projekt das bisher grosste Susswasserprojekt der Welt 1986 US Luftwaffe bombardiert in einer Strafaktion Tripolis und Bengasi 1988 Politische Liberalisierung in Algerien 1989 Islamische Heilsfront FIS in Algerien gegrundet Maghreb Union gegrundet 1992 Putsch des Militars gegen den Wahlsieg der islamischen Heilsfront der Wahlsieg wird annulliert 1993 UN Sanktionen gegen Libyen 1994 Agypten Unterzeichnung des Gaza Jericho Abkommens unter Schirmherrschaft Prasident Muhammad Husni Mubaraks 1996 Republik Niger Militarputsch des Generalstabschefs Ibrahim Bare Mainassara 1996 Der Arabische Gipfel in Kairo bestatigt den arabischen Willen zum Frieden mit Israel 1997 3 Terroranschlage auf Touristen in Kairo Agypten 1998 4 Bombenanschlage in Algerien US Vergeltungsangriffe im Sudan Beginn des Burgerkriegs im Tschad Sudan wird islamische Republik 1999 Republik Niger Ermordung von Staatsprasident Bare 2002 Anschlag auf eine Synagoge in Tunesien 2003 Der Konflikt im Darfur beginnt 6 Touristengruppen in algerischer Sahara entfuhrt 2005 Friedensabkommen im Sudsudan 3 Sprengstoffattentate in Agypten Neuer Tschad Konflikt wegen Darfur Tschad Konflikt eskaliert 2006 Sudan und Sudanesische Befreiungsarmee SLA unterzeichnen ein Friedensabkommen in Abuja Darfur Krise Mauretanien wird islamische Republik 2007 Attentat von Al Qaida in Algerien 2008 Touristen in Algerien entfuhrt 2009 US Prasident Barack Obama halt an der Universitat Kairo seine programmatische Rede an die islamische Welt 2010 Libyens Muammar al Gaddafi erklart der Schweiz den Heiligen Krieg Die demokratische Verfassung des Niger wird vom Militar suspendiert Dem Sudan droht nach Wahlen endgultig die Teilung Streitpunkt sind die Olvorkommen im Suden 2011 Blutige Unruhen und Proteste gegen Arbeitslosigkeit und steigende Lebensmittelpreise in Algerien und Tunesien fuhren zum Rucktritt von Tunesiens Prasident Zine el Abidine Ben Ali 2011 Nach schweren Unruhen Sturz von Prasident Mubarak in Agypten Er wird vor Gericht gestellt Schwere Unruhen in Libyen mit drohendem Sturz Gaddafis 9 bis 15 Januar 2011 Unabhangigkeitsreferendum im Sudsudan 99 der Wahler votieren fur die Unabhangigkeit Das Referendum wird von Prasident Omar al Baschir anerkannt und soll voraussichtlich am 9 Juli 2011 in Kraft treten Mai 2011 Kurz vor der staatlichen Teilung 2011 des Sudan Ausbruch eines militarisch gefuhrten Grenzkonfliktes um Olfelder in der Region Abyei Sommer Herbst 2011 Entmachtung Muammar al Gaddafis in Libyen durch Nato gestutzte Revolution Tod Gaddafis im Oktober Das letzte Drittel des 20 Jahrhunderts und der Beginn des 21 lasst sich hinsichtlich der Geschichte Nordafrikas mit den Schlagworten Panarabismus Nationalismus Sozialismus Nahostkonflikt Islamismus und Terrorismus umschreiben die nun gleichzeitig bzw nacheinander die gesamte arabische und islamische Welt kennzeichnen und Historiker wie Samuel P Huntington sogar dazu verfuhrt haben von einem Clash of Civilizations zu reden 47 Andere wiederum die wie Fukuyama vom Ende der Geschichte fabulierten sahen sich alsbald gezwungen die islamischen Gesellschaften ausdrucklich von diesem Ende auszunehmen Als neuere Entwicklung im nordafrikanischen Raum ist eine verstarkte Einflussnahme der Volksrepublik China zu beobachten wie sie im Sudan schon langer besteht 48 Seit Januar 2011 kam es in verschiedenen nordafrikanischen Landern zu Revolutionen die in Agypten und Tunesien zum Sturze des Regimes fuhrten in Libyen zu einem Burgerkrieg gegen das Regime Gaddafis der mit Hilfe eines von der Nato durchgesetzten Flugverbotes ebenfalls im Herbst sturzte und den Tod fand Panarabismus Nationalismus und Sozialismus Bearbeiten Historisch an erster Stelle steht hier der Panarabismus der zusammen mit der arabischen Nationalbewegung deren erste offentliche Bekundung durch die Balfour Deklaration bereits 1918 ausgelost wurde noch in der Kolonialzeit wurzelt Begleitet wurden beide Bewegungen von meist wenig erfolgreichen Demokratisierungsbemuhungen und Abgrenzungen gegenuber den alten Kolonialmachten die man fur moralisch politisch und historisch delegitimiert ansah und deren politische Systeme daher wenig nachahmenswert schienen Nach und nach zeichnete sich allerdings trotz zahlreicher organisatorischer Suprastrukturen wie der Liga arabischer Staaten mit den Arabischen Gipfelkonferenzen 49 die relative Erfolglosigkeit besonders des Panarabismus ab die nicht zuletzt auch in den gescheiterten Vereinigungsbemuhungen verschiedener arabischer Lander ihren Ausdruck fand Das Scheitern hatte verschiedene Ursachen Vor allem jedoch sind historische Egoismen und fur junge Nationen nach einer als heroisch empfundenen nationalen Befreiung 50 keineswegs ungewohnliche nationalistische Eifersuchteleien ursachlich gewesen die den Islam als Kultur der nationalen Befreiung schliesslich durch eine islamische Nationalpolitik ersetzten 51 Einige Staaten begannen zudem teilweise sogar parallel zu den panarabischen Bemuhungen mit sozialistischen Experimenten Unterdessen spaltete sich der arabische Nationalismus schon bald nach 1948 in eine panarabische die Einheit der arabischen Welt betonende Grundrichtung und in eine mehr regionale die einzelstaatliche Besonderheiten an die erste Stelle setzte 52 Das Agypten Nassers Nasserismus und das Libyen Gaddafis sowie der Sudan Numeiris und das Algerien Ahmed Ben Bella und Houari Boumediennes sind hierfur in Nordafrika besonders markante Beispiele im Nahen Osten war es die Grundung der Baath Partei wobei Gaddafi sogar versuchte mit seiner Dritten Universaltheorie einen dritten Weg zwischen westlichem Kapitalismus und ostlichem Sozialismus nicht nur theoretisch zu entwerfen sondern auch praktisch zu realisieren ein Weg der seiner Meinung nach fur die Bedurfnisse seiner islamisch beduinischen Heimat besser geeignet schien 53 Solche Bestrebungen bedeuteten allerdings zunachst in den 1950ern noch keineswegs eine Moskau Orientierung wie im Westen damals vielfach unterstellt wurde 54 Ein weiterer von den arabisch islamischen Staaten nicht nur Nordafrikas allerdings selten laut angesprochener Faktor solcher Diskrepanzen ist naturlich aber auch das teils extreme wirtschaftliche Ungleichgewicht dieser Lander untereinander Dabei reicht die Spanne von einem jahrlichen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 738 US im Falle von Niger uber 1126 fur Mali und 5898 fur Agypten bis zu 14 533 bei Libyen und 39 850 fur Kuweit Dazu kommen dann noch die teils desastrosen Folgen der modernen westlichen Dumpingpolitik welche die Landwirtschaften auch Nordafrikas massiv beeintrachtigen 55 ebenso wie die gegenwartige kannibalische Weltordnung des globalisierten Finanzkapitals 56 Auch der islamische Sozialismus scheiterte denn auch an der praktischen Durchfuhrung und den unterschiedlichen Rahmenbedingungen und es kam ab 1979 zu einer Entideologisierung sowohl des Islam wie seiner sozialistischen Interpretation 57 Als offizielles Ende des mit sozialistischen Ideen angereicherten Panarabismus wird der Schwarze September von 1970 angesehen 58 Seit 1989 besteht die Union des Arabischen Maghreb ein Zusammenschluss der Maghreb Staaten Algerien Libyen Marokko und Tunesien sowie Mauretaniens der schon seit 1964 geplant aber wegen standiger Konflikte zwischen diesen Staaten immer wieder aufgeschoben worden war Nahostkonflikt Islamismus und Terrorismus Bearbeiten Nun gab es aber im geostrategischen politischen Umfeld des Nahen Ostens bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine Situation die all diese Bemuhungen und Tendenzen von Anfang an massiv beeinflusst und regelrecht militarisiert und radikalisiert hat die Existenz des Staates Israel in Palastina seit 1948 Diese geopolitische Situation im Nahen Osten war fur sich genommen schon fur die das judische Land rundum einschliessende moslemische Welt ein kaum zu verwindender Affront zumal dieses im Verhaltnis zur arabischen Welt geradezu winzige Gebiet mit nur wenigen Millionen Einwohnern heute 7 5 Mio damals 1948 650 000 es vermocht hatte nicht nur zu uberleben sondern die arabischen Armeen im Verlaufe des Nahostkonfliktes nach und nach in mittlerweile uber einem halben Dutzend Kriegen auf teils demutigende Weise zu besiegen der letzte in Gaza die Operation Gegossenes Blei liegt erst kurze Zeit zuruck Vor allem der Schock von 1967 wirkte lange nach 59 Da sich zudem die U S A als Schutzmacht Israels verstanden das uberdies schon in den 1960ern zur Atommacht wurde war bereits in den 1950ern und 1960ern die generelle politische Tendenz der arabisch islamischen Staaten in sozialistische nationalistische und antisemitisch islamische Richtung nicht nur in Palastina praktisch vorgegeben mit dem Ostblock und hier vor allem der Sowjetunion als zunachst bevorzugten Partnern und Waffenlieferanten da der Westen keine Waffen lieferte 60 Die Bedeutung des sowjetischen Bundnispartners die zunachst nach der Suezkrise von 1956 stark zugenommen und ab 1967 in Agypten auch wirtschaftlich Assuan Staudamm einen Hohepunkt erreichte 61 nahm allerdings relativ rasch ab angesichts der wirtschaftlichen Verlockungen die der Westen zu bieten hatte aber auch angesichts der Tatsache dass die Sowjetunion seit 1967 keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhielt als Vermittler im Gegensatz zu den USA daher nicht in Frage kam denn Nassers Nachfolger Anwar as Sadat benotigte diesen Vermittler USA dringend um durch einen auch territorialen Ausgleich mit Israel Ruckgabe des Sinai seine Position aber auch die wirtschaftliche Situation Agyptens zu stabilisieren und scheute sich daher nicht einmal 1972 alle 21 000 sowjetischen Experten des Landes zu verweisen 62 Auch haben spater russische Kriege in islamischen Landern Tschetschenien und Afghanistan eher ernuchternd gewirkt und der Zusammenbruch der Sowjetunion und ihres ideologischen Modells desgleichen zumal dieses in seiner atheistischen Struktur in krassem Gegensatz zum Islam stand Was andererseits den extrem orthodoxen Sudan heute nicht hindert vor allem mit der Volksrepublik China enge Beziehungen zu unterhalten nbsp Hauptoperationsgebiet der salafistischen Terrororganisation GSPC und der beiden internationalen Abwehrinitiativen Trans Saharan Counterterrorism Initiative TSCTI und Pan Sahel Initiative nbsp Die gegenwartigen Machtbereiche der Westsahara gelb Marokko rot Polisario Violette Linie marokkanischer Grenzwall Dass sich auf dieser instabilen Grundlage schliesslich ein von westlichen Bundnispartnern nicht nur unabhangiger sondern gegen sie als sog Kreuzfahrernationen gerichteter terroristischer islamischer Fundamentalismus ausbreiten konnte kann so gesehen nicht verwundern zumal er auf einer breiten Massenbasis ruhte denn den Landern nicht nur Nordafrikas war es mit Ausnahme der Olstaaten nicht gelungen die soziale Situation ihrer sich zudem standig massiv vermehrenden Bevolkerungen Zunahme in Agypten ca 1 Mio pro Jahr hinreichend zu verbessern Und viele der heutigen Terrororganisationen wie die Hamas in Gaza die Hisbolla im Libanon die Islamische Heilsfront FIS und die Groupe Islamique Arme GIA in Algerien oder die Muslimbruderschaft in Agypten haben denn auch als Sozialorganisationen und oder politische Parteien begonnen und uben diese Funktion bis heute aus Al Qaida ein Gewachs des extrem orthodoxen saudischen Wahabismus nutzt diesen massenpsychologisch auf einem massiven Minderwertigkeitskomplex 63 64 ruhenden Sachverhalt denn auch bis hin zu den fast ausschliesslich von ihr eingesetzten Selbstmordattentatern 65 Dabei lasst sich was den arabisch islamischen Antizionismus angeht eine gewisse Abhangigkeit der Entfernung einzelner Staaten von Palastina von der Radikalitat ihrer politischen Haltung beobachten Tunesien Algerien Marokko Mauretanien Mali Niger und trotz allen islamischen Extremismus auch der Sudan nehmen die Vorgange eher aus der Distanz war und widmen sich relativ ungestort ihren muslimischen oder schlicht militarisch induzierten lokalen Machtinteressen sind durchweg wie die ubrigen Staaten Nordafrikas trotz aller demokratischen Einsprengsel autoritar gefuhrt 66 Es gibt zudem in Nordafrika wesentliche Faktoren welche die religiose Rezeption des Antizionismus entscheidend beeinflussen Dabei wirkt sich zum Beispiel die Tatsache aus dass durchaus nicht alle Staaten Nordafrikas arabisch sind sondern vor allem im westlichen und sudlichen Bereich berberisch und maurisch mit weiteren ethnischen Minderheiten dazu so dass als einziges einigendes Band nur der Islam bleibt wiederum mit der Ausnahme des Sudsudan dessen Bewohner mehrheitlich dem Christentum und ethnischen Religionen anhangen der aber in den Landern oft ganz unterschiedlich interpretiert und praktiziert wird von streng religios bis liberal und mit teils hochst unterschiedlichen Traditionen 67 Vor allem in den Maghrebstaaten hat der nordafrikanische Islam eine eigene Entwicklung durchgemacht und hat Sonderformen und Rechtsschulen entwickelt die von orthodoxen Muslimen der arabischen Welt teils als haretisch angesehen werden etwa was die ausgepragte Heiligenverehrung angeht oder Sekten wie die Ibaditen auch gibt es massive soziologische Unterschiede etwa bei der Stellung der Frau etwa bei den Tuareg Zudem wirkt sich hier die Pragung vor allem der Eliten durch die Kultur der franzosischen Kolonialmacht bis heute aus In den Staaten des Kleinen Maghreb ist franzosisch bis heute zweite inoffizielle Landessprache Auch wirkt die Erfahrung nach die ein praktisch uber tausendjahriger friedlicher Kontakt mit dem einheimischen Judentum mit sich brachte das erst etwa ab den 1960ern nach und nach und gewohnlich auf Druck von aussen aus den jeweiligen Landern vertrieben wurde 28 68 und in Agypten ist auch das koptische Element noch stark vertreten 5 8 Millionen zwischen 6 und 10 der Gesamtbevolkerung Andererseits hatte der gemeinsame Kampf gegen die Kolonialmachte es zumindest zeitweise vermocht diese teils sehr erheblichen Unterschiede zu uberbrucken und die Entwicklung des nordafrikanischen Islam in die allgemeine Entwicklung auch des politischen Islam und seiner Ziele einzubinden 69 An Stelle dieser Klammer ist allerdings langst die Feindschaft gegen Israel und damit haufig gegen den Westen insgesamt getreten wie ihn der Fundamentalismus propagiert Doch ist die Haltung der nordafrikanischen Staaten zum Nahostkonflikt uneinheitlich Selbst Libyen das seine einstigen italienischen Kolonialherren nach dem Sturz des Konigs Idris 1969 rude des Landes verwies und heute beste Beziehungen mit Italien pflegt hat sich im Kampf gegen Israel materiell nicht sonderlich engagiert und personell uberhaupt nicht und sich auf Veranlassung des allmachtigen Revolutionsfuhrers Gaddafi vor allem dem internationalen Terrorismus sowie gelegentlich auch militarischen Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn Tschad Agypten Sudan Tunesien Algerien und Niger zugewandt Die staatsterroristischen Aktivitaten etwa der Anschlag in Berlin auf die Diskothek La Belle 1986 oder der Lockerbie Anschlag 1988 hatten denn auch international ein massives politisches technologisches und wirtschaftliches Embargo zur Folge Agypten das zudem uber eine langere Tradition muslimischer Extremisten wie der Muslimbruderschaft der al Dschamaʿa al islamiyya oder der inzwischen in Al Qaida aufgegangenen Al Dschihad sie ermordeten Sadat nebst einer ganzen Reihe kleinerer Gruppen verfugt ist auch hier ein Sonderfall Einerseits hat es mit Israel eine Grenze am Sinai und wurde von dem Land mehrmals militarisch gedemutigt 1956 1967 und auch 1973 als General Ariel Scharon den Suez Kanal uberquerte die Stadt Suez und grosse Gebiete westlich davon besetzte und 100 km vor Kairo stand 70 andererseits ist es darauf angewiesen sein massiven inneren vor allem wirtschaftlichen sozialen und religiosen Probleme nicht durch militarische Abenteuer noch zu verschlimmern Das Beispiel Nassers den nur sein Charisma vor dem Sturz bewahrte als er seine Kriege gegen Israel schmahlich verlor und die Sinai Halbinsel obendrein wirkte hier eher abschreckend und hat seinen Nachfolger im Amt Sadat veranlasst nach dem verlorenen Jom Kippur Krieg den er wegen der israelischen Beinahe Niederlage propagandistisch in einen politischen Erfolg umzuwerten verstand mit Israel jenen oben geschilderten Ausgleich zu suchen was dessen Nachfolger Hosni Mubarak bis heute praktiziert trotz der Komplikationen im Gazastreifen der ja von Agypten bis 1967 verwaltet wurde und nun von der Hamas dominiert wird Tatsachlich hat man es auch in Agypten wie in den anderen nahostlichen Staaten verstanden das palastinensische Fluchtlingsproblem das nach der Nakba genannten Niederlage der arabischen Staaten 1948 entstanden war fur die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren indem man die Fluchtlinge nicht aufnahm und so integrierte sie vielmehr jahrzehntelang in ihren Lagern liess damit das Problem politisch am Kocheln hielt ohne allerdings zu ahnen welcher fundamentalistische Sprengstoff sich dadurch an diesen Orten anhaufen wurde 71 72 Aktuelle politische Situation Nordafrikas Bearbeiten Allgemeine Entwicklungen Bearbeiten Es ist somit kein Wunder dass etwa die Maghreb Staaten die ohnehin mit unruhigen Berberstammen zu kampfen haben und wie Marokko ihr Hauptaugenmerk auf die Westsahara richten oder die Staaten des Sahara Sudrandes es vermieden abgesehen von rhetorischen Bemuhungen und symbolischen Aktionen allzu sehr in diese nahostliche Gemengelage involviert zu werden und viel lieber ihre eigenen Machtinteressen verfolgten und noch verfolgen Das gilt aber nicht nur fur den Maghreb sondern zum Beispiel auch fur den Sudan wie man gegenwartig im Darfur beobachten kann und bei den Problemen die die Sezessionsbemuhungen des erdolreichen Sudsudan aufwerfen 73 74 In Mali wo zwar demokratische Zustande herrschen die innere Situation aber wie im Tschad kaum unter Kontrolle ist 75 76 im Niger das erst 2010 wieder einen Militarputsch erlebte 77 und in Mauretanien wo dasselbe Ende 2008 geschah 78 ist die Situation uberdies traditionell instabil Aber auch in Antiterrormassnahmen Algeriens und Marokkos und anderer auch angesichts verschiedener Entfuhrungen von Touristen 79 um ihre Einnahmen aus dem Tourismus furchtenden Staaten Nordafrikas einschliesslich Agyptens orientieren sich kaum an dem doch eher fernliegenden Schicksal der Palastinenser Es ist somit insgesamt bis heute eine verstarkte Interessendivergenz der islamisch arabischen Lander Nordafrikas zu beobachten vor allem wenn bei ihnen die einigende Klammer des Kampfes gegen Israel fehlt und andere fast stets innenpolitische Probleme wichtiger sind auch wenn es Bemuhungen gibt diesen Stillstand zu uberwinden 80 Das gilt vor allem wenn die Furcht vieler islamischer Lander vor terroristischen Anschlagen in ihren Gebieten die Oberhand gewinnt die nicht zuletzt von Al Qaida initiiert werden und etwa im Irak die Form eines veritablen sunnitisch schiitischen Religionskrieges angenommen haben so dass sich hinsichtlich der Vision von einer womoglich gar panarabischen islamischen Souveranitat und Solidaritat sei sie nun herbeigebombt oder nicht eher Resignation breitmacht Dasselbe gilt fur die Hoffnung auf Demokratie und die Hoffnung auf Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in der Bevolkerung 81 82 83 Revolutionare Umbruche seit 2010 Bearbeiten Hauptartikel Arabischer Fruhling Seit 2010 2011 erschuttern nun relativ unerwartet und wie in Tunesien durch einen singularen tragischen Fall mit sozialem Hintergrund ausgelost eine Selbstverbrennung vor allem sozial orientierte Revolutionen Nordafrika die zu burgerkriegsahnlichen Zustanden gefuhrt und Hosni Mubarak in Agypten wo sich der Aufstand am zentralen Tahrir Platz in Kairo konzentrierte und Ben Ali in Tunesien sog Jasmin Revolution bereits ihre Amter gekostet haben Oberst Gaddafi wiederum sah sich in Libyen ebenfalls einem Volksaufstand zunachst vor allem im Osten des Landes um Bengasi gegenuber der durch das Eingreifen der Nato Luftstreitkrafte aufgrund eines UN Beschlusses zum Schutz der Zivilbevolkerung zusatzliche Brisanz erhielt und im Herbst zum Erfolg der Revolutionare und zum Tod des Diktators fuhrte Wie in allen anderen von Volksaufstanden erschutterten Staaten Nordafrikas war die innenpolitische Situation nach deren Erfolg instabil Nicht zuletzt das Verhalten muslimischer Bewegungen sowie ethnische Egoismen von Stammen etwa in Libyen und die Haltung des Militars bzw der alten Eliten sind dabei zusammen mit fehlenden demokratischen Strukturen und Erfahrungen die entscheidenden Unsicherheitsfaktoren Ausloser dieser Revolutionen waren allerdings nie primar islamistische Tendenzen die hier uberhaupt keine Rolle gespielt und den einschlagigen Organisationen wie der Muslimbruderschaft in Agypten oder al Qaida wenn uberhaupt nur eine Nebenrolle zugewiesen haben sondern die Unzufriedenheit der Bevolkerung vor allem auch der gebildeten burgerlichen Jugend uber Arbeitslosigkeit Chancenungleichheit extrem hohe Arbeitslosigkeit und soziale Verzerrungen sowie die ungeheure Raffgier der herrschenden Kreise wobei demografisch erschwerend hinzu kommt dass die Mehrzahl der jeweiligen Bevolkerung noch sehr jung unter 30 ist Gefordert wurden die Revolutionen die inzwischen auch ausserhalb Nordafrikas auf die Golfstaaten Bahrein den Yemen sowie auf Syrien ubergegriffen haben vor allem auch durch das Internet und die Vertrautheit der Jugend mit den Moglichkeiten dieser Technik die eine schnelle Koordination der Aufstandischen ermoglichen und eine Zensur der Vorgange durch Regierungsstellen immer weniger zulassen Auch in den anderen Staaten des nordafrikanischen Maghreb in Marokko und vor allem in Algerien hat es 2011 Unruhen gegeben bei ganz ahnlicher soziopolitischer Tendenz Im Iran hatte es bereits 2009 nach den iranischen Prasidentschaftswahlen ahnliche Proteste gegeben bei denen erstmals wirkungsvoll Internettechnologien zur Verbreitung und Dokumentation der Aufstande eingesetzt worden waren Diese Aufstande flammten dann am 14 Februar 2011 erneut auf Die Idee das Internet auf diese Weise breitenwirksam zu nutzen etwa mit Handys scheint von dort vom arabisch nordafrikanischen Raum und spater auch von China ubernommen worden zu sein Einige der aktuellen politischen Hot spots in Nordafrika nbsp Fluchtlingslager im Darfur wo in einem ethnischen Konflikt arabische Muslime dunkelhautige Muslime terrorisieren 2009 nbsp Von der Polisario abgeschossener marokkanischer Bomber bei Tifarit Westsahara 1990er Jahre nbsp EUFOR Einsatz zur Sicherung des Tschad 2008 09 nbsp Tuareg Rebell aus dem Nord Niger 2008 nbsp Vom Burgerkrieg zerstortes Gebaude in Nasir Sudsudan 2005 und einige der wichtigsten Akteure nbsp Der 2011 gesturzte agyptische Prasident Hosni Mubarak bei der Eroffnung des World Economic Forum on the Middle East 2008 in Scharm asch Schaich Agypten nbsp Der libysche Revolutionsfuhrer Muammar al Gaddafi beim 12 Gipfel der Afrikanischen Union Februar 2009 in Addis Abeba Er wurde 2011 von der Bevolkerung mit Nato Luftunterstutzung gesturzt nbsp Der Prasident Sudans Omar al Baschir wahrend derselben Konferenz Am 12 Juli 2010 stellte der Internationale Strafgerichtshof IStGH gegen al Baschir einen Haftbefehl wegen Volkermords aus nbsp Der Polisario Fuhrer Mohamed Abdelaziz Prasident der Demokratischen Arabischen Republik Sahara 2006 nbsp Der 2011 gesturzte und geflohene Prasident Tunesiens Zine el Abidine Ben Ali Aufnahme aus dem Jahre 2006 Siehe auch BearbeitenDomestizierung in Nordafrika Geschichte Afrikas Geschichte des Mittelmeerraumes Libysch arabisch afrikanische Vereinigungsprojekte Libysche Wuste Islamismus TerrorismusLiteratur BearbeitenNachschlagewerke und GesamtdarstellungenG Barraclough Hrsg Knaurs Historischer Weltatlas 6 Aufl Weltbild Verlag Augsburg 2002 ISBN 3 8289 0529 3 P Bertaux Fischer Weltgeschichte Band 32 Afrika Fischer Frankfurt a M 1993 ISBN 3 596 60032 4 J D Clark The spread of food production in Sub Saharan Africa In Journal of African History 3 1962 211 228 J D Clark The Cambridge History of Africa 2 Bde Cambridge University Press Cambridge 1989 ISBN 0 521 22215 X L Frobenius Kulturgeschichte Afrikas Prolegomena zu einer historischen Gestaltlehre Peter Hammer Verlag Wuppertal Leo Frobenius Institut Frankfurt 1993 OA 1954 ISBN 3 87294 525 4 K Khella Geschichte der arabischen Volker Von den Anfangen bis zur Gegenwart Nikol Verlag Hamburg 2007 ISBN 3 937872 62 0 J Ki Zerbo Die Geschichte Schwarz Afrikas Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt a M 1991 ISBN 3 596 26417 0 Jocelyn Murray Hrsg Weltatlas der alten Kulturen Afrika Geschichte Kunst Lebensformen Christian Verlag Munchen 1981 ISBN 3 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Christian Verlag Munchen 1988 ISBN 3 88472 143 7 Nicholas de Lange Weltatlas der alten Kulturen Judische Welt Christian Verlag Munchen 1984 ISBN 3 88472 089 9 A Th Khoury L Hagemann P Heine Islam Lexikon Geschichte Ideen Gestalten 3 Bde Herder Freiburg 1991 ISBN 3 451 04036 0 H Kung Der Islam Geschichte Gegenwart Zukunft 2 Aufl Piper Verlag Munchen 2006 ISBN 3 492 24709 1 F Robinson Weltatlas der alten Kulturen Der Islam Geschichte Kunst Lebensformen Christian Verlag Munchen 1982 ISBN 3 88472 079 1 A Schimmel Im Namen Allahs des Allbramherzigen Der Islam 2 Aufl Patmos Verlag Dusseldorf 1996 ISBN 3 491 69051 X NeuzeitF Braudel Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II 3 Bde Frankfurt Main 1990 Muammar Al Qaddafi Das Grune Buch Die dritte Universaltheorie Verlag S Bublies Koblenz 1990 ISBN 3 926584 02 5 Helga Baumgarten Palastina Befreiung in den Staat edition suhrkamp 1616 Suhrkamp Verlag Frankfurt a M 1996 R Danzinger Abd al Qadis and the Algerians New York 1977 ISBN 3 518 11616 9 Hans Magnus Enzensberger Der radikale Verlierer In Der Spiegel Nr 45 2005 S 174 183 online S Faath Hrsg Demokratie und Menschenrechte in Nordafrika Hamburg 1992 W Herzog Der Maghreb Marokko Algerien Tunesien C H Beck Verlag Munchen 1990 ISBN 3 406 33180 7 W Herzog Algerien Zwischen Demokratie und Gottesstaat C H Beck Verlag Munchen 1995 ISBN 3 406 35180 8 S P Huntington Kampf der Kulturen Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21 Jahrhundert 6 Aufl Europaverlag Munchen 1997 ISBN 3 203 78001 1 David Nicolle Die Osmanen 600 Jahre islamisches Weltreich tosa Verlag Ueberreuther Wien 2008 ISBN 3 85003 219 1 F Schreiber M Wolffsohn Nahost Geschichte und Struktur des Konflikts 4 Aufl Leske Budrich Opladen 1996 ISBN 3 8100 1478 8 R Schulze Geschichte der islamischen Welt im 20 Jahrhundert C H Beck Verlag Munchen 1994 ISBN 3 406 38108 1 R le Tourneau Evolution politique de l Afrique du Nord muselmane 1920 1961 Paris 1962 L Valensi On the eve of colonialism North Africa before 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Tschadsee zu den Felsenmenschen Georg Westermann Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 07 509400 5 H Haarmann Geschichte der Sintflut Auf den Spuren fruher Zivilisationen C H Beck Verlag Munchen 2003 ISBN 3 406 49465 X P Fuchs Menschen der Wuste Georg Westermann Verlag Braunschweig 1991 ISBN 3 07 509266 5 G Gottler Hrsg DuMont Landschaftsfuhrer Die Sahara 4 Aufl DuMont Buchverlag Koln 1992 ISBN 3 7701 1422 1 B Heine Th C Schadeberg E Wolff Hrsg Die Sprachen Afrikas Helmut Buske Verlag Hamburg 1981 ISBN 3 87118 433 0 R Kuper Hrsg Forschungen zur Umweltgeschichte der Ostsahara Mit Beitragen von Katharina Neumann St Kropelin W Van Neer und H P Uerpmann Heinrich Barth Institut Koln 1989 ISBN 3 927688 02 9 H H Lamb Klima und Kulturgeschichte Der Einfluss des Wetters auf den Gang der Geschichte S 125 148 3 6 T Rowohlt Taschenbuch Verlag Hamburg 1994 ISBN 3 499 55478 X R Schild F Wendorf Angela E Close Northern and Eastern Africa Climate Changes Between 140 and 12 Thousand Years Ago In Klees Kuper Hrsg New Light on the Northeast African Past S 81 98 M Schwarzbach Das Klima der Vorgeschichte Eine Einfuhrung in die Palaoklimatologie S 222 226 241 255 Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 432 87355 7 G Schweizer Die Berber Ein Volk zwischen Resignation und Anpassung 2 Aufl Verlag das Bergland Buch Salzburg 1984 ISBN 3 7023 0123 2 H G Wagner Siedlungsgeographie Nordafrika Stuttgart 1983 96 S Afrika Kartenwerk Beiheft N 9 ISBN 3 443 28337 3 mit Karte 1 1 Mio Siedlungsgeographie Stuttgart 1981 H G Wagner Bevolkerungsgeographie Nordafrika Stuttgart 1981 120 S Afrika Kartenwerk Beiheft N 8 ISBN 3 443 28303 9 mit Karte 1 1 Mio Bevolkerungsgeographie Stuttgart 1982 Einzelnachweise Bearbeiten Baumann Die Volker Afrikas Band 1 S 97 103 Vgl dazu aber Schweizer Die Berber S 28f Clotte Courtin Grotte Cosquer bei Marseille S 7 33 37 47 Hohle von Haua Fteah PDF 4 kB Vgl Breasted Geschichte Agyptens S 31 33 Hohle von Uan Afuda PDF 137 kB Die Begriffe negrid und negroid sind hier ausschliesslich phanotypisch zu verstehen nicht als Rassenzugehorigkeit die es beim Menschen objektiv das heisst biologisch genetisch ohnehin nicht gibt vgl z B Cavalli Sforza Verschieden und doch gleich S 353 385 Vgl die Beitrage in Klees Kuper New Light on the Northeast African Past Symposion Koln 1990 Baumann Volker Afrikas S 98ff 116 Monod Desert libyque S 100 108 Gardiner Geschichte des Alten Agypten S 35 Helck Otto Kleines Lexikon der Agyptologie S 171 173 Jean Christoph Caron Die Garamanten Das mysteriose Herrschervolk der Wuste In Spiegel Online 4 2006 Lamb Klima und Kulturgeschichte S 175 Ralf Bockmann Africa In The Oxford Dictionary of Late Antiquity Band 1 Oxford 2018 S 29 31 Andalusien Bezeichnung Kontroverse Memento des Originals vom 22 Februar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ferienhaus andalusien mieten de Encyclopedia Britannica Band 24 S 958 1a Vandalen Historische Kontroverse Lamb Klima und Kulturgeschichte S 178 185 Encyclopedia Britannica Band 24 S 950 1b Murray Weltatlas der alten Kulturen Afrika S 48 55 Die Begriffe kolonisieren kolonialisieren und ihre Substantive werden in unterschiedlicher Bedeutung verwendet Kolonialisieren bezieht sich stets auf die modernen europaischen Vorgange ab der Neuzeit vor allem ab dem 18 19 Jahrhundert Kolonisierung auf die Vorgange davor etwa bei den Griechen der Antike im sinne von besiedeln sich niederlassen Der erste Begriff ist politisch negativ der letzte neutral Vgl Brockhaus Enzyklopadie 19 Aufl Band 27 Worterbuch Kung Der Islam S 217 219 Vgl Koran Sure 2 214 215 4 76 79 8 39 42 9 5 6 29 sowie Stellen in den Traditionen mit Ausspruchen Mohammeds wie Wer stirbt und nie fur die Religion des Islam gekampft hat der ist einem Heuchler gleich oder Fur den Pfad Gottes zu kampfen oder dazu entschlossen sein ist eine gottliche Pflicht und Jemand der einen anderen im Kampf fur den Pfad Gottes mit Waffen unterstutzt ist wie der Kampfer selbst und hat Anteil an der Belohnung Schweizer Die Berber S 64 73 Lamb Klima und Kulturgeschichte S 185 Kung Islam S 291 301 369 376 Franz Ansperger Geschichte Afrikas Beck sche Reihe Wissen Munchen 2004 S 33 35 a b Fuchs Menschen der Wuste S 18 22 Herzog Maghreb S 54f de Lange Weltatlas alter Kulturen Judische Welt S 218 223 Sherratt et al Cambridge Enzyklopadie der Archaologie S 348 354 Baker Die Rassen der Menschheit S 162 198 213 365 Cambridge History of Africa Band 2 S 675ff Sherratt et al Die Cambridge Enzyklopadie der Archaologie S 348 Lamb Klima und Kulturgeschichte S 178 Vgl Enzensberger Der radikale Verlierer S 182 Enzensberger Der radikale Verlierer S 174ff J Ziegler Der Hass auf den Westen Nicolle Die Osmanen S 6 Robinson Der Islam S 72 75 Robinson Der Islam S 72 80 Ziegler Der Hass auf den Westen S 45 52 Hew Strachan Der Krieg des Kaisers In Spiegel special 1 2004 Die Ur Katastrophe des 20 Jahrhunderts S 12 20 S 26 30 Der Krieg der Geister Nicolle Die Osmanen S 154 168 Vgl dazu Mano Dayak Die Tuareg Tragodie Entfuhrungen Algerien Der Titel wurde ziemlich irrefuhrend mit Kampf der Kulturen ins Deutsche ubersetzt Gemeint ist aber mit clash ein lautstarker Zusammenprall nicht ein smash oder gar crash China und Nordafrika Einflusse 1 2 Vorlage Toter Link www wuquf de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 88 kB Khella Geschichte der arabischen Volker S 257 264 Khella Geschichte der arabischen Volker S 249 256 265 277 Schulze Geschichte der islamischen Welt S 192 194 207 211 261 263 Schulze Geschichte der islamischen Welt S 177 194 221 223 Schreiber Nahost S 175f Muammar Al Qaddafi Das Grune Buch Die dritte Univeraltheorie Schreiber Nahost S 175f Ziegler Der Hass auf den Westen S 73ff Ziegler Der Hass auf den Westen S 83 Schulze Geschichte der islamischen Welt S 297 300 305 308 Schreiber Nahost S 222f Khella Geschichte der arabischen Volker S 271 274 Schreiber Nahost S 178 Schreiber Nahost S 180 182 Schreiber Nahost S 227 229 Vgl Enzensberger Conzen Fanatismus S 25 87 237 261 Vgl dazu die Thesen von Hans Magnus Enzensberger Der radikale Verlierer In Der Spiegel Nr 45 2005 S 174 183 online Huntington hat hier bei den von ihm sog Bruchlinienkriegen drei Entfernungsgruppen zum Primarkonflikt konstatiert bei denen die erste Gruppe die eigentlich kriegerisch involvierte ist die zweite bilden Staaten die mit denen der ersten Gruppe in direkter Verbindung stehen die dritte Gruppe schliesslich die sog Tertiarstaaten sind vom Kampfgeschehen noch weiter entfernt haben aber kulturelle Bindungen an die Beteiligten Vgl Huntington Kampf der Kulturen S 444 449 Vgl Schulze Geschichte der islamischen Welt im 20 Jahrhundert S 261 269 272 277 de Lange Weltatlas alter Kulturen Judische Welt S 218 222 Khoury Hagemann Heine Islamlexikon S 43 45 Schreiber Nahost S 230 233 Schreiber Nahost S 152 158 f Baumgarten Palastina S 108 112 Sudsudan Unruhen Sudan Das geteilte Land In Der Spiegel Nr 10 2010 S 102 105 online Mali Innere Sicherheit Tschad Innere Sicherheit Niger Militarputsch 2010 Memento vom 22 Februar 2010 im Internet Archive Mauretanien Militarputsch 2008 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amnesty de Algerien Entfuhrungen Khella Geschichte der arabischen Volker S 274 277 Schulze Geschichte der islamischen Welt S 348 350 Herzog Algerien S 155 175 Herzog Der Maghreb S 122 128 161 164 188 202 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Nordafrikas amp oldid 239091798