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Als Atommacht wird ein Staat bezeichnet der uber Kernwaffen verfugt und zusatzlich die geeigneten Tragersysteme besitzt um die Kernwaffen einsetzen zu konnen Als Atommachte gelten die USA Russland Grossbritannien Frankreich und die Volksrepublik China ferner Indien Pakistan Israel und Nordkorea Atommachte im Atomwaffensperrvertrag China Frankreich Russland Grossbritannien Vereinigte Staaten erklarte Atommachte ausserhalb des Atomwaffensperrvertrags Indien Nordkorea Pakistan unerklarte Atommachte ausserhalb des Atomwaffensperrvertrags Israel Mitgliedsstaaten der Nuklearen TeilhabeEhemalige AtommachteAtomwaffen nach Besitzern Inhaltsverzeichnis 1 Offizielle Atommachte 1 1 Vereinigte Staaten 1 2 Russland 1 3 Vereinigtes Konigreich 1 4 Frankreich 1 5 Volksrepublik China 2 Faktische Atommachte 2 1 Israel 2 2 Indien 2 3 Pakistan 2 4 Nordkorea 3 Nukleare Teilhabe 3 1 Turkei 3 2 Italien 3 3 Deutschland 3 4 Belgien 3 5 Niederlande 4 Vermutete Kernwaffenprogramme 4 1 Iran 4 2 Saudi Arabien 5 Nuklearstrategie 6 Ehemalige Atommachte und nukleare Ambitionen 6 1 Agypten 6 2 Algerien 6 3 Argentinien 6 4 Australien 6 5 Brasilien 6 6 Irak 6 7 Jugoslawien 6 8 Libyen 6 9 Polen 6 10 Republik China 6 11 Rumanien 6 12 Schweden 6 13 Schweiz 6 14 Sudafrika 6 15 Belarus Kasachstan und Ukraine 7 Klage der Marshallinseln gegen die Atommachte 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseOffizielle Atommachte BearbeitenAtommachte Staaten die laut Atomwaffensperrvertrag uber Kernwaffen verfugen 1 2 3 Land Erstzundung Sprengkopfe Stand 2021 NuklearstrategieAtombombe Wasserstoffbombe Abschussart Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 16 Juli 1945 1 November 1952 3 750 davon Aktive 1 800 4 Triade Land See Luft Sowjetunion nbsp Sowjetunion Russland nbsp Russland 29 August 1949 12 August 1953 6 257 davon Aktive 1 600 TriadeVereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 3 Oktober 1952 15 Mai 1957 225 davon Aktive 120 SeeFrankreich nbsp Frankreich 3 Februar 1960 24 August 1968 290 davon Aktive 280 See und LuftChina Volksrepublik nbsp Volksrepublik China 16 Oktober 1964 14 Juni 1967 350 Anteil der davon Aktiven unklar TriadeDie genannten Zahlen beruhen auf offiziellen Angaben der einzelnen Staaten Insbesondere die offiziellen Daten der Volksrepublik China und Grossbritanniens werden in Expertenkreisen sowie von ehemaligen Mitarbeitern der IAEO offentlich angezweifelt Grossbritannien stellte 1997 die Veroffentlichung eines jahrlichen Bestandsberichts zu seinem Kernwaffenprogramm ein 5 und soll entgegen offiziellen Stellungnahmen gemeinsam mit den USA an der Entwicklung neuer Kernwaffen arbeiten 6 Zudem wird behauptet der neue MOX Reaktor in Sellafield werde fur die Herstellung von waffenfahigem Plutonium zweckentfremdet 7 nbsp Pilzwolke nach Atombombenabwurf auf NagasakiVereinigte Staaten Bearbeiten Die Vereinigten Staaten entwickelten wahrend des Zweiten Weltkrieges die erste Atombombe ursprunglich aus der Angst heraus Nazideutschland konnte eine nukleare Waffe zuerst fertigstellen und im Krieg einsetzen Die USA testeten am 16 Juli 1945 erstmals eine Plutoniumbombe in der Wuste von New Mexico auf den White Sands Proving Grounds Trinity Test Am 6 und 9 August 1945 setzten sie die neuartige Waffe erstmals bei den Angriffen auf die japanischen Stadte Hiroshima und Nagasaki ein Damit sind die USA bisher die einzige Nation die Kernwaffen nicht nur getestet sondern auch gegen die Zivilbevolkerung eines anderen Landes eingesetzt hat Um das Jahr 1950 begann der Rustungswettlauf zwischen den USA und der Sowjetunion in dem die beiden Supermachte ein gigantisches Arsenal an nuklearen Waffen anhauften Ein weiterer Entwicklungssprung war hierbei die Wasserstoffbombe die 1952 erstmals getestet wurde und ab 1954 zum Einsatz bereitstand Russland Bearbeiten Die Sowjetunion testete ihre erste Kernwaffe am 29 August 1949 Wesentliche Forschungsergebnisse aus dem US Projekt waren durch Spionage erlangt worden Die eigentliche Motivation zur Entwicklung nuklearer Waffen war im sich seit 1945 anbahnenden Kalten Krieg Anschluss an den Konkurrenten USA zu halten was schliesslich spatestens ab 1950 zum Rustungswettlauf zwischen den beiden Machten fuhrte Die erste sowjetische Wasserstoffbombe wurde am 12 August 1953 in Semipalatinsk getestet 8 Eine weiterentwickelte Version mit einer Sprengkraft von etwa 1 6 Megatonnen wurde 1955 gezundet 9 Die Entwicklung und Erprobung der ersten funktionsfahigen Interkontinentalrakete R 7 durch die Sowjetunion 1957 verursachte im Westen den sogenannten Sputnik Schock Auf dem Hohepunkt des Kalten Krieges entwickelte die Sowjetunion mit der sogenannten Zar Bombe die grosste jemals entwickelte Bombe Sie hatte eine Sprengkraft von 50 MT war militarisch kaum einsetzbar und diente in erster Linie als Demonstrationsobjekt Ursprunglich war sie fur eine Sprengkraft von 100 bis 150 Megatonnen konzipiert beim Test wurde diese jedoch durch Entfernung der ausseren Uranummantelung und damit der 4 Stufe der Bombe reduziert da sonst unverantwortbar viel Radioaktivitat freigesetzt worden ware Bis etwa Ende der 1960er Jahre erreichte die Sowjetunion im Wettrusten eine ungefahre nuklearstrategische Paritat mit den anfangs uberlegenen USA Nach ihrer Auflosung im Dezember 1991 gingen ihre Nuklearwaffen entsprechend der Vereinbarungen des Budapester Memorandums von 1994 in den Besitz Russlands uber Russland verfugt nach westlichen Schatzungen 2021 uber 6 255 Atomsprengkopfe 10 wovon 4 830 operativ sein sollen 11 siehe auch Strategische Raketentruppen Russlands Vereinigtes Konigreich Bearbeiten Das Vereinigte Konigreich fuhrte am 3 Oktober 1952 seinen ersten Kernwaffentest durch die Operation Hurricane vor der Kuste Australiens Das britische Projekt erhielt bereits wahrend des Krieges wichtige Daten aus dem Manhattan Projekt der USA weshalb ein so rascher Erfolg moglich war Auch nach Kriegsende kooperierten die beiden Lander eng bei der Entwicklung nuklearer Waffen Den USA war daran gelegen dass eine unabhangige Atommacht in Europa existiert um die Sowjetunion in Schach zu halten So flossen weiterhin wichtige Erkenntnisse nach Grossbritannien sodass das Land am 15 Mai 1957 seine erste Wasserstoffbombe testen konnte Der Test fand ebenfalls vor Australien statt 12 siehe Liste von Kernwaffentests diese ist nach Landern sortierbar Ein wichtiges Forschungszentrum war Sellafield es wurde durch den Windscale Brand 1957 weltbekannt Frankreich Bearbeiten Hauptartikel Force de dissuasion nucleaire francaise Unter Charles de Gaulle verfolgte Frankreich eine sehr isolationistische Aussenpolitik die u a zum Einstellen der militarischen Zusammenarbeit mit der NATO fuhrte Um trotzdem im Ring der Supermachte mitzuspielen wurde dann auch unter beachtlichen Kosten ein eigenes Atombombenprojekt gestartet Die Nukleartests fanden anfangs in franzosischen Kolonien in Nordafrika statt wo gewisse Bevolkerungsteile und auch franzosische Soldaten durch die Strahlung Langzeitschaden davontrugen Der damalige Staatsprasident von Frankreich Jacques Chirac drohte im Januar 2006 wer als Staatsfuhrer Frankreich mit terroristischen Mitteln angreife oder den Einsatz von Massenvernichtungswaffen auch nur erwage musse sich auf eine entschlossene und angepasste Antwort einstellen die konventionell oder auch anderer Art sein konne Volksrepublik China Bearbeiten Die Volksrepublik China testete bislang 23 Atomwaffen oberirdisch und 22 unterirdisch Das Kernwaffentestgelande Lop Nor liegt in dem Gebirge Kuruk Tag bei dem Bosten See in Xinjiang China hat 1964 den einseitigen Verzicht auf den Ersteinsatz von Kernwaffen erklart Die letzten Explosionen fanden 1996 statt Faktische Atommachte BearbeitenDiese Staaten verfugen uber Kernwaffen sind aber dem Atomwaffensperrvertrag nicht beigetreten Grundsatzlich kann man davon ausgehen dass alle technologisch und wissenschaftlich entwickelten Staaten mit genugend Einsatz von Geld und Personal innerhalb kurzer Zeit in der Lage sind eine Atombombe zu entwickeln Das technologische Wissen ist in allen Industriestaaten vorhanden die benotigten industriellen Anlagen grosstenteils ebenfalls Land Erstzundung Sprengkopfe Stand 2021 1 NuklearstrategieAtombombe Abschussart BelegeIndien nbsp Indien 18 Mai 1974 160 Anteil der davon Aktiven unklar Triade Land See Luft 1 2 3 Pakistan nbsp Pakistan 28 Mai 1998 165 Anteil der davon Aktiven unklar Land und Luft 1 2 3 Korea Nord nbsp Nordkorea 9 Oktober 2006 13 45 Anteil der davon Aktiven unklar Land und See 1 2 3 Israel nbsp Israel 1960 90 Anteil der davon Aktiven unklar vermutlich Triade 1 2 3 Israel Bearbeiten Hauptartikel Israelische Atomwaffen Das israelische Atomprogramm begann in den 1950er Jahren mit Unterstutzung Frankreichs Zwar hat die israelische Regierung uber Menge und Qualitat ihres Kernwaffenarsenals nie ausdrucklich Auskunft gegeben doch es gilt als sicher dass Israel spatestens seit 1967 uber Atombomben verfugt 14 1975 bot Israel Sudafrika Atomwaffen zum Kauf an 15 Genauere Informationen wurden erstmals 1986 offentlich als Mordechai Vanunu damals Techniker am Kernforschungszentrum Negev Fotos und Unterlagen uber das israelische Atomprogramm an die Presse weitergab Basierend auf Vanunus Enthullungen wurde das israelische Arsenal Anfang der 1990er auf 100 bis 200 Sprengkopfe geschatzt Andere Schatzungen liegen bei 75 bis 130 Sprengkopfen Ende der 1990er wieder andere liegen bei bis zu 400 Ebenfalls wenig bekannt ist uber eventuelle Kernwaffentests Israels Es ist gut moglich dass Israel auf vollstandige Kernwaffentests im Gegensatz zum Test einzelner Bauteile ohne Kettenreaktion verzichten konnte Erstens ist das Gun Design das auch bei der Hiroshima Bombe verwendet wurde so einfach dass auf Tests verzichtet werden kann Zweitens wird spekuliert dass Israel Zugriff auf die Daten franzosischer oder amerikanischer Atomtests hatte Nicht geklart ist ob es sich beim Vela Zwischenfall 1979 sudlich von Sudafrika um einen Kernwaffentest mit israelischer Beteiligung handelte In einem Interview am 11 Dezember 2006 im Rahmen seines Deutschland Besuchs deutete der israelische Ministerprasident Ehud Olmert erstmals den israelischen Kernwaffenbesitz an indem er ein unkontrollierbares Bedrohungspotenzial Irans gegenuber westlichen Atommachten wie Russland Frankreich den USA und Israel kritisierte 16 17 Im Mai 2009 beendete auch die amerikanische Regierung ihr Stillschweigen und verlangte einen Beitritt zum Atomwaffensperrvertrag 18 Indien Bearbeiten Hauptartikel Kernenergie in Indien nbsp Eine indische Agni II Mittelstreckenrakete bei der Militarparade zum Nationalfeiertag 2004Indien ist seit dem 18 Mai 1974 im Besitz von Kernwaffen Atomtests wurden durchgefuhrt 19 Das Bulletin of the Atomic Scientists schatzte Indiens Arsenal 2002 auf 30 bis 35 Sprengkopfe globalsecurity org 2005 auf bis zu 150 Indien verzichtet seit 1999 einseitig auf die Option des nuklearen Erstschlags Pakistan Bearbeiten Hauptartikel Pakistanisches Atomprogramm Das pakistanische Kernwaffenprogramm wurde erstmals am 27 Juni 1979 von dem US amerikanischen Vertreter im IAEO Gouverneursrat angesprochen Entsprechende Anlagen seien im Land vorhanden und wurden entwickelt Finanziert werde das Programm von Saudi Arabien den Vereinigten Arabischen Emiraten dem Irak und Libyen Die pakistanische Regierung dagegen betonte sie denke nicht daran eine eigene Atombombe herzustellen das Kernprogramm diene friedlichen Zwecken 20 Pakistan besitzt vermutlich seit Beginn der 1980er Jahre Kernwaffen Diese wurden unter Leitung von Abdul Kadir Khan entwickelt und am 28 Mai 1998 zum ersten Mal getestet Das Arsenal wird auf 24 bis 48 Sprengkopfe geschatzt einige Quellen schatzen die Zahl auf bis zu 75 21 Das Land behalt sich im Rahmen seiner Nukleardoktrin die Option auf einen atomaren Erstschlag explizit vor Vor 1998 verkaufte Khan Anleitungen und Ausrustungen fur den Bau nuklearer Sprengsatze Libyens Diktator Muammar al Gaddafi kaufte das Komplettprogramm der Iran interessierte sich vor allem fur Uran Zentrifugen Mit Nordkorea tauschte er Atomtechnologie gegen Bauplane fur Langstreckenraketen 2004 wurden diese Deals bekannt Pakistans Fuhrung behauptete uber die Geschafte Khans in Unkenntnis gewesen zu sein Der im Volk als Nationalheld verehrte Vater der pakistanischen Bombe wurde fur seine Taten nie belangt Khan entschuldigte sich im pakistanischen Fernsehen offentlich 2009 schwarmte er uber eine nukleare Partnerschaft mit dem Iran beide Lander konnten in der Region einen starken islamischen Block bilden um uns internationalem Druck zu widersetzen 22 Nordkorea Bearbeiten Hauptartikel Nordkoreanisches Kernwaffenprogramm Nordkorea betreibt nach eigenen Angaben ein Kernwaffenprogramm in dessen Rahmen es Plutonium fur mehrere Atombomben hergestellt hat Im Februar 2005 erklarte das Land Kernwaffen zu besitzen Laut Meldung der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA hat Nordkorea internationalen Protesten zum Trotz am 9 Oktober 2006 um 10 36 Ortszeit zum ersten Mal nach eigener Angabe eine Kernwaffe getestet Russische Messstationen registrierten eine Magnitude der Starke 3 6 Endgultige Beweise dass es sich tatsachlich um einen Atomwaffentest handelte ergaben die Testergebnisse eines US amerikanischen Militarflugzeuges das am 11 Oktober Luftproben uber dem Gebiet der unterirdischen Explosion sammelte Damit ist Nordkorea die neunte Nuklearmacht weltweit Seit Mitte April 2012 bezeichnet sich Nordkorea auch in seiner Verfassung als Atommacht 23 Das Institute for Science and International Security schatzt Nordkoreas nukleares Arsenal auf 12 bis 27 Sprengkopfe Nach nordkoreanischen Angaben wurde im Jahr 2017 erstmals eine Wasserstoffbombe auf nordkoreanischem Gebiet getestet Nukleare Teilhabe BearbeitenEinige NATO Staaten verfugen im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe uber die militarischen Mittel Atomwaffen aus US amerikanischen Bestanden einzusetzen Diese werden dauerhaft in den jeweiligen Landern gelagert und konnen im Kriegsfall im gegenseitigen Einvernehmen durch die Truppen des Gastlandes eingesetzt werden Turkei Bearbeiten Stand 2019 lagerten rund 50 US amerikanische Atombomben vom Typ B61 im Rahmen der nuklearen Teilhabe auf der Incirlik Air Base 24 Italien Bearbeiten Hauptartikel Italienisches Kernwaffenprogramm In Italien wurde 1948 eine Arbeitsgruppe gebildet die den Bau eines Forschungsreaktors von Schiffsreaktoren und von Kernwaffen vorbereiten sollte Nach Verzogerungen dem Scheitern multilateraler Abkommen und der Weigerung der Vereinigten Staaten Polaris Raketen an die italienische Marine zu liefern wurde das italienische Kernwaffenprogramm im Jahr 1964 bei dem militarischen Kernforschungszentrum CAMEN bei Pisa wieder aufgenommen und dann auch mit der Entwicklung der italienischen Mittelstreckenrakete Alfa begonnen Italien trat dem Atomwaffensperrvertrag 1968 bei ratifizierte ihn jedoch erst 1975 Damit endete das italienische Kernwaffenprogramm Italien verfugt seit 1959 uber eine nukleare Teilhabe an US Kernwaffen Stand 2019 lagerten rund 20 US amerikanische Atombomben vom Typ B61 auf der Aviano Air Base und weitere 20 auf dem Militarflugplatz Ghedi 24 Deutschland Bearbeiten Bereits der NS Staat verfolgte ein Atomprogramm das sogenannte Uranprojekt Dieses Programm hat letztendlich mit zum Manhattan Projekt der USA beigetragen da die Furcht vor einem nuklear bewaffneten Deutschland in den USA zu gross war 25 Franz Josef Strauss plante nach 1955 als Bundesminister fur Atomfragen der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Atoms for Peace Programms den technologischen Anschluss ein Kernwaffenprogramm wurde aber nie gestartet Dementsprechend besitzt Deutschland nach wie vor keine Kernwaffen Es wurden allerdings zahlreiche Kernwaffen der USA und der UdSSR auf deutschem Boden in sogenannten Sondermunitionslagern deponiert Wie andere NATO Staaten 26 verfugt auch die Bundesrepublik uber eine nukleare Teilhabe an US Kernwaffen 27 die auf deutschen Waffentragern eingesetzt werden konnen Uberdies hat auch Frankreich der deutschen Bundesregierung bislang zweimalig eine deutsche Teilhabe an der Verfugungsgewalt und Einsatzentscheidung uber die franzosischen Atomwaffen angeboten Beidmalig lehnte die Bundesregierung dies jedoch mit dem Hinweis ab dass die Bundesrepublik Deutschland den Erwerb von Atomwaffen nicht anstrebe und deswegen auch im Jahre 1969 dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten sei In Deutschland lagerten Stand 2019 im Rahmen der nuklearen Teilhabe rund 20 US amerikanische Atombomben vom Typ B61 auf dem Fliegerhorst Buchel 24 Im Februar 2021 stellten die Bundestagsfraktionen der Parteien Die Linke und Bundnis 90 Die Grunen getrennte Antrage auf ein Ende der nuklearen Teilhabe und einen Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Atomwaffenverbotsvertrag Die Antrage fanden keine parlamentarische Mehrheit 28 Nach der Bundestagswahl 2021 erklarte die grune Bundesaussenministerin Annalena Baerbock sie sehe Deutschland zur nuklearen Teilhabe verpflichtet 29 Das Kampfflugzeug Lockheed Martin F 35 das fur die Bundeswehr angeschafft werden soll wurde ausdrucklich unter dem Gesichtspunkt ausgewahlt nach der anstehenden Ausmusterung des Typs Panavia Tornado die nukleare Teilhabe fortfuhren zu konnen 30 Belgien Bearbeiten Stand 2019 lagerten rund 20 US amerikanische Atombomben vom Typ B61 im Rahmen der nuklearen Teilhabe auf dem Militarflugplatz Kleine Brogel 24 Niederlande Bearbeiten Stand 2019 lagerten rund 20 US amerikanische Atombomben vom Typ B61 im Rahmen der nuklearen Teilhabe auf dem Militarflugplatz Volkel 24 Das niederlandische Parlament untersagte 2012 neu anzuschaffende Kampfflugzeuge vom Typ Lockheed Martin F 35 mit den Vorrichtungen zum Einsatz von Atomwaffen auszustatten Mit der anstehenden Ausmusterung der General Dynamics F 16 wurden den niederlandischen Streitkraften damit keine Mittel zur nuklearen Teilhabe mehr zur Verfugung stehen 31 Vermutete Kernwaffenprogramme BearbeitenDiesen Staaten wird unterstellt sie hatten oder haben die Absicht Kernwaffen zu erzeugen Viele Fakten dazu sind der Offentlichkeit nicht bekannt sie werden von Regierungen bzw Geheimdiensten geheim gehalten bzw nur wenigen Menschen zuganglich gemacht Iran Bearbeiten Hauptartikel Iranisches Atomprogramm Der Iran betreibt nach eigenen Angaben kein Kernwaffenprogramm Die USA und auch die UN befurchten dass der Iran inoffiziell an einem Kernwaffenprogramm arbeitet auch wenn dies durch dauerhafte und intensive Uberwachung der Atomenergiebehorde IAEA nicht bestatigt wird Ob der Iran bereits uber die technischen Einrichtungen verfugt um selbst Kernwaffen zu bauen ist nicht sicher Am 11 Februar 2010 hat Irans Prasident das Land offiziell zum Atomstaat erklart bestritt aber weiterhin militarische Absichten in diesem Zusammenhang 32 Anfang Februar 2023 wurde bekannt dass man im Iran mittlerweile eine Urananreicherung von bis zu 60 Prozent also fast auf Waffenqualitat erreichen kann Das stellt einen Verstoss gegen internationale Vertrage dar 33 Saudi Arabien Bearbeiten Hauptartikel Saudi arabisches Kernwaffenprogramm Weitgehend gesichert ist eine Beteiligung Saudi Arabiens am pakistanischen Atom Programm welches das Land zu einem nicht unerheblichen Teil finanziert hat Es wird vermutet dass Saudi Arabien eine Option auf die Bombe erhalten hat wenn sie das Verlangen danach verspuren Im Fall des Falles musse Riad nicht erst muhsam Komponenten fur ein eigenes Nuklearprogramm kaufen Die Saudis hatten genugend Geld um fertige Atomwaffen zu kaufen so Oliver Thranert Chef der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin 34 Fruhere direkte Kontakte zu Abdul Kadir Khan sind nachgewiesen In welchem Ausmass die Streitkrafte Saudi Arabiens Zugriff auf pakistanische Nuklearwaffen haben ist unklar 35 Mit der CSS 2 und der Ghauri II besitzen die Streitkrafte nuklearwaffenkompatible Tragersysteme Nuklearstrategie BearbeitenDie gesamte Nuklearstrategie ist noch weitaus starker als gewohnliche Militarstrategien durch reine Theorie Spekulationen und Unwagbarkeiten charakterisiert was vor allem mit den unvorstellbaren Auswirkungen zusammenhangt die bereits eine einzige grosse Kernwaffendetonation hatte Man unterscheidet die Fahigkeit einer Atommacht zum sogenannten Erstschlag beziehungsweise Zweitschlag Erstschlagfahigkeit ist gegeben wenn der betreffende Staat die Fahigkeit besitzt mit einem ersten Angriff die Nuklearwaffen eines Gegners komplett zu zerstoren oder zumindest dessen Waffenarsenal so weit zu reduzieren dass die Schaden eines eventuellen Gegenangriffs aus politischer und militarischer Sicht akzeptabel erscheinen Als Zweitschlagfahigkeit bezeichnet man die Fahigkeit eines Staates auch nach einem nuklearen Angriff auf das eigene Territorium nuklear zuruckschlagen zu konnen Benotigt werden fur dieses Potential in erster Linie ein Fruhwarnsystem zur Sicherung vor Uberraschungsangriffen daneben ein belastbares Fuhrungssystem fur die eigenen Krafte Sehr wichtig ist ein grossflachiger Stationierungsraum wie er den beiden Supermachten zur Verfugung steht ausserdem Tragersysteme die einen nuklearen Angriff uberstehen konnen wie an Land verbunkerte vor allem aber seegestutzte Interkontinentalraketen Ehemalige Atommachte und nukleare Ambitionen BearbeitenVertrage uber kernwaffenfreie Zonen Vertrag von Region Unterzeichner Ratifikation Jahr Unterzeichnung in KraftAntarktisvertrag Antarktis 45 45 1959 1961Tlatelolco Lateinamerika Karibik 33 33 1967 1968Rarotonga Sudpazifik 13 13 1985 1986Zwei plus Vier Vertrag ehem DDR und Berlin 6 5 1990 1991Atomwaffenfreie Zone Mongolei Mongolei 1 1 1992 2000Bangkok Sudostasien 10 10 1995 1997Pelindaba Afrika 53 54 40 1996 2009Semei Zentralasien 5 5 2006 2009 von allen noch existenten Vertragsparteien ratifiziert die DDR bestand nicht mehr Die folgenden Staaten haben ehemals Kernwaffen besessen oder an entsprechenden Programmen gearbeitet Agypten Bearbeiten Agypten begann 1954 sein Kernwaffenprojekt mass dem Programm allerdings keine allzu grosse Bedeutung zu 1961 wurde in Kairo der Insha Reaktor mit Unterstutzung der Sowjetunion gebaut Nach der Niederlage gegen Israel 1967 gab Agypten das Projekt auf und unterzeichnete den Atomwaffensperrvertrag 36 Der Insha Reaktor ist immer noch in Betrieb das Land plant den Bau weiterer Kraftwerke Ausserdem halt es Ausschau nach Moglichkeiten zur eigenen Urananreicherung Algerien Bearbeiten Im Jahr 1991 erlangten die USA Kenntnisse uber den geheimen Bau des Birine El Salam Schwerwasserreaktors in Algerien Die Washington Post beschuldigte das Land mithilfe der chinesischen Regierung Kernwaffen entwickeln zu wollen Die damalige algerische Regierung bestatigte einen Reaktor zu bauen stritt aber militarische Zwecke oder Geheimhaltung ab Unter internationalem Druck stellte Algerien den Reaktor unter Kontrolle der IAEO und unterzeichnete im Januar 1995 den Atomwaffensperrvertrag Das Kernenergieprogramm blieb so intransparent wie moglich 37 Argentinien Bearbeiten Argentinien richtete 1950 die nationale Atombehorde Comision Nacional de Energia Atomica ein um die Kernenergie fur friedliche Zwecke zu nutzen Allerdings nahm das Land 1978 unter der Militarregierung ein Kernwaffenprogramm auf Das Projekt wurde nach der Demokratisierung im Jahr 1983 aufgegeben 38 Jedoch enthalten einige inoffizielle Berichte sowie US Geheimdienstdossiers Informationen daruber dass Argentinien noch wahrend der 1980er Jahre ein Programm zur militarischen Nutzung der Kernenergie unterhielt das den Bau eines Nuklear U Boots vorsah Grund dafur waren Rivalitaten mit dem Nachbarland Brasilien das seinerseits ebenfalls ein Nuklearwaffenprogramm unterhielt 39 40 Das Programm wurde um 1980 abgebrochen Anfang der 1990er Jahre richteten Argentinien und Brasilien eine bilaterale Behorde ein die mit Hilfe von gegenseitigen Kontrollen sicherstellen soll dass beide Staaten jede Form von Nukleartechnologie ausschliesslich zur Energiegewinnung einsetzen Am 10 Februar 1995 trat Argentinien dem Atomwaffensperrvertrag bei Australien Bearbeiten Australien versuchte nach dem Zweiten Weltkrieg nukleare Waffen in Zusammenarbeit mit dem Vereinigten Konigreich zu entwickeln Das Land stellte Uran sowie Testgelande in der australischen Wuste fur Raketen und Kernwaffentests zur Verfugung Die australische Regierung war daruber hinaus am Blue Streak Raketenprogramm beteiligt 1955 wurde mit einem britischen Unternehmen ein Vertrag uber den Bau des Hi Flux Australian Reactor HIFAR abgeschlossen Dies wurde als erster Schritt angesehen grossere Reaktoren zu errichten die ausreichende Mengen an waffenfahigem Plutonium produzieren konnten In den 1960ern gab Australien allerdings seine nuklearen Ambitionen auf und unterzeichnete 1970 den Atomwaffensperrvertrag 1973 wurde der Vertrag ratifiziert 41 Brasilien Bearbeiten Brasilien unterzeichnete 1968 den Vertrag von Tlatelolco der den Staaten Lateinamerikas und der Karibik den Erwerb und Besitz von Nuklearwaffen verbietet Dennoch begann das Militarregime 1978 ein geheimes Kernwaffenprojekt unter dem Decknamen Solimoes Als das Land 1985 zur Demokratie zuruckkehrte beendete die gewahlte Regierung samtliche Programme zur militarischen Nutzung der Kernenergie 39 Die offizielle Abkehr von Bestrebungen dieser Art erfolgte am 13 Juli 1998 als Prasident Fernando Henrique Cardoso sowohl den Atomwaffensperrvertrag als auch den Kernwaffenteststopp Vertrag unterzeichnete und ratifizierte Er dementierte dass das Land nukleare Waffen entwickelt habe 40 nbsp Pershing II beim StartIrak Bearbeiten Hauptartikel Irakisches Atomprogramm Das irakische Kernwaffenprogramm begann angeblich bereits Ende der 1960er Jahre ohne dass es den irakischen Wissenschaftlern je gelang eine funktionsfahige Bombe herzustellen Das Programm erlitt Ruckschlage durch die Zerstorung des mit franzosischer Hilfe gebauten Reaktors Osirak durch Israel im Jahr 1981 sowie durch das Technologie Embargo wahrend und nach dem Iran Irak Krieg 1980 bis 1988 an das sich auch die Sowjetunion und China hielten Im zweiten Golfkrieg Desert Storm 1991 wurde der Grossteil der Anlagen zerstort Nach dem Einmarsch der USA in den Irak 2003 wurden keine Beweise fur eine Wiederaufnahme des Kernwaffenprogramms und fur die Existenz von atomaren Massenvernichtungswaffen gefunden Jugoslawien Bearbeiten In Jugoslawien begannen die Bestrebungen zur Entwicklung von Kernwaffen bereits in den 1950ern mit Forschungen zur Urananreicherung 1956 wurde die Vinca Anlage zur Anreicherung von Kernbrennstoffen errichtet 1958 und 1959 folgte der Bau von Forschungsreaktoren Fur letztere stellte die Sowjetunion schweres Wasser sowie angereichertes Uran zur Verfugung Bereits 1966 begann in der Vinca Anlage auch die Produktion von Plutonium die einige Gramm waffenfahiges Plutonium hervorbrachte Wahrend der 1950er und 1960er Jahre bestand im Bereich der Plutoniumanreicherung auch eine Zusammenarbeit mit Norwegen 1960 setzte Tito das Programm aus unbekannten Grunden aus nahm es dann aber 1974 wieder auf nachdem Indien die ersten Atomtests durchfuhrte Auch nach Titos Tod wurde das Programm fortgefuhrt nun allerdings in zwei Sparten aufgeteilt eine fur militarische Nutzung und eine fur zivile Kernenergie Letztere brachte 1983 das Kernkraftwerk Krsko hervor das heute von Slowenien und Kroatien gemeinschaftlich zur Elektrizitatserzeugung betrieben wird Im Jahr 1987 wurde dann die Entscheidung getroffen samtliche militarischen Atomprojekte einzustellen Nach dem Zerfall Jugoslawiens gingen die Vinca Laboratorien zusammen mit 50 kg hochangereichertem Uran HEU in den Besitz der Bundesrepublik Jugoslawien uber Die National Nuclear Security Administration arbeitete seit 1996 mit Serbien zusammen um die Sicherheitsstandards der Anlage zu verbessern Wahrend des Angriffs der NATO auf Jugoslawien 1999 wurde die Vinca Anlage nie bombardiert das Bundnis war sich der Existenz und der Gefahr des angereicherten Urans bewusst Im Rahmen der Nuclear Threat Initiative wurden 2002 48 4 kg HEU nach Russland transportiert Weitere 13 kg HEU zusammen mit 2 5 t niedrig angereichertem Uran wurden 2010 nach Russland transportiert wonach Serbien uber keine Bestande an HEU mehr verfugt 42 43 Libyen Bearbeiten Libyen unterzeichnete den Atomwaffensperrvertrag 1969 In den 1970er Jahren wurde ein Vertrag mit der Sowjetunion abgeschlossen um das zivile Kernkraftwerk Sirt zu errichten Muammar al Gaddafi allerdings erklarte Kernwaffen entwickeln zu wollen da auch Israel Kernwaffen habe Libyen erhielt 1979 einen sowjetischen Reaktor und tauschte ausserdem Kenntnisse und Material mit Pakistan aus 1984 kaufte das Land einen weiteren Reaktor von der Sowjetunion 44 Im Dezember 2003 hat es angekundigt alle Programme fur Massenvernichtungswaffen aufzugeben und internationale Inspektionen zuzulassen 2004 folgte der Beitritt zum Kernwaffenteststopp Vertrag Daraufhin wurden bestehende Handelsembargos gegen Libyen aufgehoben Polen Bearbeiten Ab 1960 besass die Volksrepublik Polen 200 Atomwaffen und 70 Startvorrichtungen die von der Sowjetunion ubergeben wurden Ende der 1960er Jahre wurden die Waffen an die Sowjetunion zuruckgegeben und diese stationierte eigene Atomwaffen in ihren Satellitenstaaten Polen initiierte in den 1960er Jahren ein Nuklearprogramm Die erste kontrollierte Kernspaltung erfolgte gegen Ende des Jahrzehnts Wahrend der 1970er Jahre wurde das Projekt fortgefuhrt den Forschern gelang die Erzeugung von Fusionsneutronen mittels konvergenter Schockwellen In den Folgejahren richteten sich die Anstrengungen auf mikro nukleare Reaktionen Heute betreibt Polen den Forschungsreaktor Maria in Swierk nahe Warschau unter Aufsicht des Atomenergieinstituts Das Land trat dem Atomwaffensperrvertrag bei und besitzt offiziell keine Kernwaffen Republik China Bearbeiten Die Republik China Taiwan unterhielt von 1964 bis 1988 ein Nuklearwaffenprogramm das auf Druck der USA eingestellt wurde 45 1968 unterzeichnete das Land den Atomwaffensperrvertrag Laut einem Memorandum des US Verteidigungsministeriums von 1974 erklarte der damalige US Verteidigungsminister James Schlesinger bei einem Gesprach mit Botschafter Leonard Unger dass die Vereinigten Staaten ihre in Taiwan stationierten Kernwaffen abziehen mussten 46 Die Republik China gibt an momentan an der Tien Chi zu arbeiten einer Kurzstreckenrakete die die Kuste der Volksrepublik China erreichen konnte 47 Rumanien Bearbeiten Rumanien unterzeichnete 1970 den Atomwaffensperrvertrag Dennoch unterhielt das Land unter Nicolae Ceaușescu in den 1980ern ein geheimes Kernwaffenprogramm Mit dem Sturz Ceaușescus endete auch das Projekt Rumanien besitzt heute ein Kernkraftwerk mit zwei in Betrieb befindlichen Reaktoren Cernavodă das mit kanadischer Hilfe errichtet wurde Ausserdem wird im Land Uran sowohl abgebaut als auch fur die Benutzung im Kraftwerk angereichert Ein ziviles Forschungsprogramm besteht ebenfalls 48 Schweden Bearbeiten Hauptartikel Schwedisches Kernwaffenprogramm Schweden forschte wahrend der 1950er und 1960er Jahre an Kernwaffen um sich gegen eine eventuelle Invasion der Sowjetunion verteidigen zu konnen Eine Forschungseinrichtung sollte in Studsvik bei Nykoping errichtet werden Der Forschungskomplex an diesem Ort wird heute noch durch das gleichnamige Unternehmen betrieben Das Unternehmen Saab legte Plane fur einen nuklearen Uberschallbomber vor den A36 das zum Bau einer nuklearen Bombe notwendige Know how war vorhanden Nachdem es aber alle wichtigen Kenntnisse erlangt hatte entschloss sich das Land keine Kernwaffen zu bauen und unterzeichnete den Atomwaffensperrvertrag Schweiz Bearbeiten Hauptartikel Schweizer Kernwaffenprogramm In der Schweiz wurde 1945 die geheime Studienkommission fur Atomenergie SKA unter Vorsitz des Physikers Paul Scherrer mit dem Ziel einer Schweizer Atombombe gebildet In den 1960er Jahren war die Produktion von 200 Atombomben 150 Atomsprengkopfen fur Raketen und 50 Sprengkopfen fur Artilleriegeschosse als Gegengewicht zu einer moglichen Atombewaffnung der Bundesrepublik Deutschland geplant Diese Bestrebungen wurden erst mit der koordinierten Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages durch die Schweiz am 27 November und die Bundesrepublik Deutschland am 28 November 1969 zuruckgefahren 49 Die Schweiz besass mit den Reaktoren Diorit 1960 1977 und Lucens 1968 1969 zwei zur Produktion von waffenfahigem Plutonium geeignete Schwerwasserreaktoren 50 Das Programm wurde 1988 aufgegeben 51 52 Sudafrika Bearbeiten Sudafrika entwickelte unter der Apartheid Regierung Atomwaffen 53 aller Wahrscheinlichkeit nach in Kooperation mit Israel Im Marz 1975 fuhrten die damaligen Verteidigungsminister Israels Schimon Peres und Sudafrikas Pieter Willem Botha Gesprache uber den Verkauf israelischer Atomwaffen an Sudafrika 15 Es wird spekuliert dass es sich beim Vela Zwischenfall am 22 September 1979 um einen Kernwaffentest Sudafrikas handelte der moglicherweise ebenfalls mit israelischer Beteiligung ausgefuhrt wurde Vor dem Ende der Apartheid zerstorte Sudafrika mit US amerikanischer Unterstutzung 1991 seine sechs Kernwaffen um danach dem Atomwaffensperrvertrag beizutreten und sich damit wieder in die internationale Gemeinschaft eingliedern zu konnen Bis 1994 wurden die meisten sudafrikanischen Kernwaffenanlagen abgebaut einzelne sind aber noch vorhanden 54 Belarus Kasachstan und Ukraine Bearbeiten Nach dem Zerfall der Sowjetunion gab es neben Russland drei Nachfolgestaaten der UdSSR mit Kernwaffen die Ukraine Belarus und Kasachstan Die Ukraine war zeitweise das Land mit dem drittgrossten Kernwaffenarsenal der Erde Alle diese Staaten waren Vertragsparteien des START 1 Vertrages welcher 1991 von der Sowjetunion und den USA unterzeichnet wurde und 1995 in Kraft trat Die Ukraine Belarus und Kasachstan bekannten sich zum Atomwaffensperrvertrag und sicherten zu ihr Kernwaffenarsenal zu vernichten Kasachstan und Belarus wurden bis 1996 kernwaffenfrei Der letzte ukrainische Sprengkopf wurde im Oktober 2001 in Russland vernichtet 55 Klage der Marshallinseln gegen die Atommachte Bearbeiten2014 verklagten die Marshallinseln die Atommachte USA Russland Grossbritannien Frankreich China Indien Pakistan Israel und Nordkorea vor dem Internationalen Gerichtshof Nach Auffassung des Inselstaates kommen die genannten Staaten nicht ihrer Verpflichtung zur atomaren Abrustung nach 56 57 Siehe auch BearbeitenAtomstreitkraft Nuklearstrategie Atomwaffenfreie Zone Nuklearwaffenkonvention Verzicht auf den Ersteinsatz Liste der Streitkrafte Nukleare TeilhabeWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Atommacht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Atomwaffen A Z Atomwaffenstaaten Bulletin of the Atomic Scientists The Third Temple s Holy Of Holies Israel s Nuclear Weapons Federation of American Scientists Nuclear Forces Guide Larry M Wortzel China s Nuclear Forces Operations Training Doctrine Command Control and Campaign Planning PDF 286 kB Strategic Studies institute U S Army War College Saudis consider nuclear bombEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f www fas org a b c d e Nuclear Weapons Who Has What at a Glance Arms Control Association Abgerufen am 6 Oktober 2021 englisch a b c d e 10 World nuclear forces SIPRI Abgerufen am 6 Oktober 2021 Nach mehrjahriger Pause USA veroffentlichen wieder Zahl ihrer Atomsprengkopfe In Der Spiegel 6 Oktober 2021 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 6 Oktober 2021 www cnduk org Memento vom 10 Juli 2010 im Internet Archive www basicint org Memento vom 17 Dezember 2004 im Internet Archive PDF Newsweek 11 Februar 2002 Zundung der sowjetischen Wasserstoffbombe Memento vom 22 Dezember 2007 im Internet Archive das Sowjetische Nuklearwaffenprogramm bei nuclearweaponarchive org englisch de statista com Anzahl der nuklearen Sprengkopfe weltweit 2021 abgerufen am 26 April 2022 Russian nuclear forces 2009 Australian Government ROBERT BURNS and ANNE GEARAN U S Test Points to N Korea Nuke Blast 14 Oktober 2006 ISSN 0190 8286 washingtonpost com abgerufen am 6 Oktober 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