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Das Sibirische Moschustier Moschus moschiferus ist eine Art der Moschustiere Moschidae Es stellt die nordlichste Art der Gattung dar und ist in Sibirien und dem nordlichen Fernen Osten Asiens verbreitet Aufgrund von starker Wilderei ist die Art im Schwinden begriffen und gilt als gefahrdet Sibirisches MoschustierSibirisches Moschustier Moschus moschiferus SystematikOrdnung Paarhufer Artiodactyla Unterordnung Wiederkauer Ruminantia ohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Moschustiere Moschidae Gattung Moschustiere Moschus Art Sibirisches MoschustierWissenschaftlicher NameMoschus moschiferusLinnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitungsgebiet 3 Unterarten 4 Lebensweise 5 Gefahrdung 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Schadel eines Sibirischen MoschustieresWie andere Moschustiere erinnert das Sibirische Moschustier an einen kleinen Hirsch ohne Geweih Die oberen Eckzahne sind bei beiden Geschlechtern verlangert Nur beim Mannchen ragen sie allerdings deutlich aus dem Maul heraus Das Sibirische Moschustier besitzt ein dunkelbraunes Fell mit leichtem Rotstich Am Rucken befinden sich blasse Flecken am Hals laufen zwei weisse Streifen herab Die Unterkieferpartie ist ebenfalls weiss Der Schadel ist relativ leicht gebaut Das Sibirische Moschustier hat eine Schulterhohe von 56 bis 61 cm und eine Kopfrumpflange von 65 bis 90 cm Das Korpergewicht liegt bei 8 12 kg 1 Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Geographisches Verbreitungsgebiet des Sibirischen MoschustieresDas Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber die ostlichen Teile Sibiriens und des russischen Fernen Ostens ausserdem umfasst es Teile der nordlichen Mongolei und Nordchinas Daruber hinaus kommt die Art in Korea und auf der Insel Sachalin vor 1 2 Im Sudwesten erreicht sie den Balchaschsee und das Altaigebirge im Norden den Polarkreis Die Ostgrenze der Verbreitung wird vom Ochotskischen Meer bestimmt Im Suden endet das Gebiet des Sibirischen Moschustieres in der Mongolei und in Nordchina wo es sudwarts bis auf 45 nordlicher Breite vordringt In China umfasste das ursprungliche Verbreitungsgebiet die Provinzen Xinjiang Heilongjiang Jilin Liaoning die Innere Mongolei ausserdem Hebei Shanxi und Shaanxi 3 In diesem riesigen Areal kommt die Art allerdings von Natur aus recht ungleichmassig vor da Bergnadelwalder und Felsklippen als Lebensraum bevorzugt werden 4 Unterarten BearbeitenMan unterscheidet folgende Unterarten des Sibirischen Moschustieres M m moschiferus Linnaeus 1758 relativ gross und dunkel Sibirischer Teil des Verbreitungsgebietes sowie Nordchina und Mongolei 4 In China noch in der Inneren Mongolei und in Heilongjiang ursprunglich auch in Nord Xinjiang verbreitet 1 M m parvipes Hollister 1911 kleiner als Nominatform und noch dunkler Ferner Osten Amur und Ussurigebiet sowie Korea 4 In China im Kleinen Chingan und im Changbai Gebirge westwarts bis zum Ordos Plateau 1 M m sachalinensis Flerov 1929 relativ klein bewohnt die Insel Sachalin 3 4 Bisweilen werden daruber hinaus zwei weitere Unterarten unterschieden Einerseits wird die Population im russischen Fernen Osten als eigene Form M m turovi betrachtet Zum anderen werden die Bestande im Werchojansker Gebirge gelegentlich als M m arcticus abgetrennt 5 Lebensweise BearbeitenDas Sibirische Moschustier bewohnt Laub und Nadelwalder Die Tiere sind vorwiegend dammerungsaktiv und fressen in erster Linie Blatter Krauter und Flechten Im Winter ernahren sie sich mancherorts fast ausschliesslich von Flechten Um diese zu erreichen erklimmen sie sogar drei bis vier Meter hohe Baume Sibirische Moschustiere leben einzelgangerisch bisweilen auch in kleinen Familiengruppen Ein Wurf besteht fur gewohnlich aus zwei Jungtieren die zwischen Mai und Juni geboren werden Die Tragzeit betragt etwa sechs Monate Die Tiere konnen in der Wildnis ein Alter von etwa 10 bis 14 Jahren erreichen Ihre Hauptfeinde neben dem Menschen sind Luchse Vielfrasse Marder und in geringerem Masse auch Wolfe Tiger und Baren Wenn sie verfolgt werden fluchten sie meist in steiles Gelande 1 5 Gefahrdung BearbeitenSibirische Moschustiere werden heftig bejagt da die Substanz der Moschusdruse mannlicher Tiere der sogenannte Moschus ein begehrter Rohstoff ist Moschus wird zur Herstellung von Parfums und Seifen sowie in der traditionellen Chinesischen Medizin verwendet Moschustiere werden nur mit massigem Erfolg in Gefangenschaft gezuchtet weshalb der Druck auf die Wildpopulationen hoch ist Daher ist die Art in grossen Teilen des ehemaligen Verbreitungsgebietes bereits ausgerottet Aus Xinjiang ist die Art bereits im 19 Jahrhundert verschwunden 1 Im ostlichen Sibirien wurde der Bestand im Jahr 1999 auf etwa 30 000 Tiere geschatzt Im Fernen Osten Russlands durften damals noch zusatzlich bis zu 150 000 Tiere gelebt haben Auf Sachalin kamen weitere 600 bis 650 Tiere vor Seitdem sind die Populationen allerdings in all diesen Gebieten im Schwinden begriffen In der Mongolei wurden die Bestande in den 1980er Jahren auf 44 000 Tiere geschatzt Doch auch hier sind die Zahlen rucklaufig Fur China sowie fur Nordkorea und Sudkorea liegen keine Bestandszahlen vor doch durften die Bestandszahlen auch hier sinken Das Sibirische Moschustier wird von der IUCN als gefahrdet Vulnerable eingestuft Die Art kommt in einigen Reservaten vor etwa in den mongolischen Schutzgebieten Khorgo Terkhiin Tsagaan Nuur Nationalpark Gorki Tereldsh Nationalpark und Khan Khentii Schutzgebiet Neben den Wildpopulationen existieren zuchtende Gruppen in Zoologischen Garten sowie auf Moschustierfarmen in Russland und China 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f A Guide to the Mammals of China Andrew T Smith and Yan Xie editors Princeton University Press 2008 ISBN 978 0 691 09984 2 Nowak R M Walker s Mammals of the World Sixth Edition The Johns Hopkins University Press Baltimore London 1999 ISBN 0 8018 5789 9 a b Groves C P Wang Y Grubb P 1995 Taxonomy of musk deer genus Moschus Moschidae Mammalia Acta Theriologica Sinica 15 181 197 a b c d V G Heptner Mammals of the Sowjet Union Vol I Ungulates Leiden New York 1989 ISBN 90 04 08874 1 a b c Moschus moschiferus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von Nyambayar B Mix H amp Tsytsulina K 2008 Abgerufen am 19 July 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moschus moschiferus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sibirisches Moschustier amp oldid 235010262