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Der Waldlemming Myopus schisticolor ist ein Saugetier aus der Unterfamilie der Wuhlmause Arvicolinae Die Gattung Myopus ist monotypisch mit dem Waldlemming als einziger Art Das grosse Verbreitungsgebiet des Waldlemmings umfasst die gesamte Taiga Eurasiens von Norwegen nach Osten bis Kamtschatka und Sachalin am Pazifik Die Tiere bevorzugen alte Fichtenwalder mit einer sehr dicken bodendeckenden Moosschicht Die Art gilt als ungefahrdet WaldlemmingWaldlemmingSystematikUberfamilie Mauseartige Muroidea Familie Wuhler Cricetidae Unterfamilie Wuhlmause Arvicolinae Tribus LemminiGattung MyopusArt WaldlemmingWissenschaftlicher Name der GattungMyopusMiller 1910Wissenschaftlicher Name der ArtMyopus schisticolor Lilljeborg 1844 Inhaltsverzeichnis 1 Kennzeichen 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Fortpflanzung und Siedlungsdichte 5 Bestand und Gefahrdung 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 6 3 WeblinksKennzeichen BearbeitenDer Waldlemming zahlt zu den kleinen Vertretern der Tribus Lemmini Schwanz und Ohren sind sehr kurz Die Kopf Rumpf Lange betragt 80 125 mm die Schwanzlange 12 20 mm die Lange der Hinterfusse 15 17 mm und die Ohrlange 8 12 mm Die Tiere wiegen 20 45 g Die Tiere sind fast einfarbig schiefergrau ausgewachsene Individuen haben einen rostfarbenen Bereich auf dem hinteren Rucken Die Sohlen der Hinterfusse sind unbehaart Waldlemminge konnen die Offnung des Gehorgangs mit einer kleinen Klappe verandern Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas grosse Verbreitungsgebiet der Art umfasst die gesamte Taiga Eurasiens von Norwegen nach Osten bis Kamtschatka und Sachalin am Pazifik In Europa reicht das Areal in Nord Sud Richtung vom Norden Finnlands bis in das zentrale westliche Russland etwa 300 km westlich von Moskau 1 Die Tiere bevorzugen alte Fichtenwalder mit einer sehr machtigen bodendeckenden Moosschicht aus Arten der Gattungen Hylocomium Pleurozium Dicranum und Ptilium Im Sommer bewohnt der Waldlemming eher feuchtere Waldbereiche bis hin zu kieferbestandenen Mooren mit ausgepragter Zwergstrauchvegetation und Moosbulten Lebensweise Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet laut IUCNWaldlemminge sind nachtaktiv Das Gangsystem und der Bau wird in den Moospolstern angelegt Die wohl ausschliesslich pflanzliche Nahrung besteht vor allem aus den Spitzen von Moosen bevorzugt von Dicranum spp Ebenfalls haufig gefressen werden die Moose Polytrichum spp Ptilium crista castrensis und Pleurozium ssp wahrend Hylocomium ssp und Sphagnum ssp weitestgehend gemieden werden Ausserdem fressen die Tiere auch Graser wie Deschampsia ssp und die Blatter und Stammchen von Heidelbeeren Vaccinium Im Herbst lagern Waldlemminge als Winternahrung bis zu 3 Liter Moose unter Totholz oder Steinen ein Fortpflanzung und Siedlungsdichte BearbeitenDie Fortpflanzung beginnt haufig bereits im Winter Weibchen werfen im Normalfall zweimal im Jahr selten dreimal Die Wurfe umfassen 3 7 Junge die Wurfgrosse ist bei Weibchen die uberwintert haben am grossten Die Weibchen sind mit 22 bis 40 Tagen geschlechtsreif Mannchen deutlich spater mit mindestens 44 Tagen Die Geschlechtsreife wird erst bei einem Gewicht von 20 g erreicht Tiere die dieses Gewicht wahrend des Sommers im Jahr der Geburt nicht erreichen stellen das Wachstum uber den Winter ein und werden erst im folgenden Fruhjahr geschlechtsreif Die Lebensdauer betragt selten mehr als 12 Monate Die Art ist fur das stark vom Verhaltnis 1 1 abweichende Geschlechterverhaltnis der Jungtiere bekannt 75 der Jungtiere sind Weibchen Dieser Weibchenuberschuss ist auf eine Mutation des X Chromosoms im Folgenden als X bezeichnet zuruckzufuhren durch die es Weibchen mit drei verschiedenen Geschlechtschromosomkombinationen gibt XX X X und X Y Weibchen mit der letzten Kombination produzieren nur Weibchen und haben eine hohere Reproduktion als Weibchen der anderen beiden Typen 2 Waldlemminge zeigen ebenso wie andere Wuhlmause zyklische Bestandsschwankungen Gradationen treten jedoch nur sehr unregelmassig und selten auf in den meisten Jahren ist die Siedlungsdichte sehr niedrig In Gradationsjahren kommt es zu kleinraumigen Abwanderungen aus sehr dicht besiedelten Bereichen in weniger dicht besiedelte Bestand und Gefahrdung BearbeitenIn Finnland und Skandinavien sind die Bestande aufgrund der verbreiteten Rodung der alten Fichtenwalder rucklaufig Insgesamt stuft die IUCN die Art jedoch als ungefahrdet least concern ein Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Stephane Aulagnier Patrick Haffner Anthony J Mitchell Jones Francois Moutou Jan Zima Die Saugetiere Europas Nordafrikas und Vorderasiens Der Bestimmungsfuhrer Haupt Bern u a 2009 ISBN 978 3 258 07506 8 S 194 195 Olavi Eskelinen Studies on the ecology of the wood lemming Myopus schisticolor University of Joensuu PhD Dissertations in Biology Nr 24 ISSN 1457 2486 University of Joensuu Joensuu 2004 Kurzfassung pdf 510 KB Anthony J Mitchell Jones Giovanni Amori Wieslaw Bogdanowicz Boris Krystufek P J H Reijnders Friederike Spitzenberger Michael Stubbe Johan B M Thissen Vladimiŕ Vohralik Jan Zima The Atlas of European Mammals Poyser London 1999 ISBN 0 85661 130 1 S 208 209 Einzelnachweise Bearbeiten Der Waldlemming auf der Red List der IUCN mit Verbreitungskarte zusammenfassend Olavi Eskelinen Studies on the ecology of the wood lemming Myopus schisticolor 2004 S 7 Weblinks Bearbeiten Myopus schisticolor in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von Henttonen H 2008 Abgerufen am 15 Dezember 2009 nbsp Commons Waldlemming Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldlemming amp oldid 228823200