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Die Sibirische Larche Larix sibirica ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Larchen Larix in der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Sie ist in Russland und der Mongolei heimisch und zahlt dort zu den wichtigsten Waldbaumen Sibirische LarcheSibirische Larchen Larix sibirica SystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie LaricoideaeGattung Larchen Larix Art Sibirische LarcheWissenschaftlicher NameLarix sibiricaLedeb Baume am naturlichen Standort im HerbstBorkeZweig mit Nadeln ZapfenInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Wurzeln 1 3 Rinde 1 4 Holz 1 5 Belaubung 1 6 Bluten Zapfen und Samen 1 7 Chromosomenzahl 2 Verbreitung 3 Standort 4 Krankheiten und Schadlinge 5 Nutzung 6 Systematik 6 1 Unterarten 6 2 Varietaten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 8 1 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Sibirische Larche ist ein sommergruner Baum der Wuchshohen von 45 Metern erreicht dabei bleibt sie mit einem Stammdurchmesser BHD von 175 Zentimetern relativ schlank Der gerade Stamm endet in einer ovaten bis pyramidalen Krone Sie besteht im oberen Teil aus Asten die armleuchterartig angeordnet sind Die Art ist raschwuchsig und ist eine der am schnellsten wachsenden frostharten Baume Der Zuwachs kulminiert etwa in einem Alter von 30 Jahren sie kann dann aber noch bis zu 500 Jahre alt werden Wurzeln Bearbeiten Die in Tiefen von bis zu 1 5 Metern vordringende Pfahlwurzel ist Bestandteil eines tiefreichenden und intensiv verzweigten Wurzelsystems Auf morastigen Boden bildet die Art Adventivwurzeln aus Die Sibirische Larche geht unter anderem Mykorrhiza Partnerschaften mit dem Goldrohrling Suillus grevillei dem Rotlichen Lacktrichterling Laccaria laccata dem Fliegenpilz Amanita muscaria dem Bocksdickfuss Cortinarius camphoratus Corticium bicolor Boletinus paluster und mit Cenococcum geophilum ein Rinde Bearbeiten Die Rinde junger Zweige ist im Gegensatz zur Europaischen Larche Larix decidua mehr oder weniger behaart Die Stamme der Jungbaume besitzen eine braune dunne und glatte Rinde Altbaume haben eine graue tiefrissige und ungewohnlich dicke Borke die an der Stammbasis rund 14 bis 15 des Stammdurchmessers ausmachen kann Holz Bearbeiten Das rotbraune Kernholz unterscheidet sich farblich vom hellen Splintholz Das schwere Holz ist dauerhaft und besitzt gut erkennbare Jahresringe Die Harzkanale sind hauptsachlich auf das Spatholz konzentriert Die Rohdichte bei einer Holzfeuchte von 15 liegt zwischen 0 62 und 0 70 g cm Belaubung Bearbeiten Die biegsamen Nadeln sind hellgrun mit einer eher stumpfen Spitze Sie sitzen an Kurztrieben in Buscheln zu 10 bis 60 mit einer Lange von 5 bis 60 Millimeter an Langtrieben wachsen sie einzeln spiralig mit einer Lange von 3 bis 4 Zentimetern Zum Herbst werden die Nadeln gelblich und fallen wie bei allen Larchen zum Winter hin ab Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Sibirische Larche wird mit einem Alter von 12 bis 15 Jahren mannbar die Zapfenproduktion erreicht ihr Maximum mit 30 bis 40 Jahren Die an Kurztrieben stehenden weiblichen Blutenzapfen sind rot selten grun gefarbt Reife Zapfen sind 10 bis 50 Millimeter lang und hellbraun Sie bestehen aus 9 bis 44 Zapfenschuppen die spiralig angeordnet sind Die Zapfenschuppen sind oval bis loffelformig und rotlich behaart Die Deckschuppen sind sichtbar Die hellbraun gefarbten und mit dunklen Flecken versehenen Samen der Sibirischen Larche werden im Winter entlassen Sie werden 3 bis 7 Millimeter lang und 3 bis 4 Millimeter breit und sind geflugelt Das Tausendkorngewicht variiert stark und liegt zwischen 3 8 und 9 6 Gramm Wie bei allen Larchen verbleiben die leeren Zapfen noch rund 3 bis 4 Jahre am Baum bis sie samt Zweig abfallen Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 selten 36 oder 48 1 Verbreitung BearbeitenHeimisch ist die Sibirische Larche in Westsibirien in den Gebirgen Sud Sibiriens sowie in der zentralsibirischen Hochebene der nordlichen Mongolei Sie macht rund 14 der russischen Larchenwalder aus Sie bildet in Sibirien die polare und montane Baumgrenze bei etwa 68 N bzw 74 N je nach Autor Anbauten zur Holzproduktion erfolgten in Finnland und Schweden In anderen europaischen Landern ist die Sibirische Larche nur selten in botanischen Garten oder Arboreten zu finden Standort BearbeitenDie Sibirische Larche bildet im naturlichen Habitat Mischbestande mit Waldkiefer Pinus sylvestris Sibirischer Fichte Picea obovata Sibirischer Tanne Abies sibirica und Espe Populus tremula Sie ist eine Baumart des kontinentalen Klimas Sie hat nur geringe Warmeanspruche ist aber lichtbedurftig Ebenfalls nur geringe Anspruche stellt sie an Feuchtigkeit und Bodenqualitat und wachst gleichermassen auf Silikat und Kalkboden in Hohenlagen bis zu 2 400 Metern Sie kommt schon in Gebieten mit Jahresniederschlagen von 200 bis 300 mm vor Die Sibirische Larche vertragt kurzfristige Uberschwemmungen und ist massig empfindlich fur Immission Krankheiten und Schadlinge BearbeitenAn Schadinsekten werden der Schwammspinner Lymantria dispar der Graue Larchenwickler Zeiraphera griseana die Gluckenart Dendrolimus superans 2 Hylotrechus altaica und verschiedene Arten der Gattung Strobilobia genannt An holzzerstorenden Schadpilzen werden der Kiefernholzschwamm Phellinus pini und Fomitopsis officinalis genannt Lachnellula willkommii der Erreger des Larchenkrebses tritt nur sehr selten auf und spielt keine wirtschaftliche Rolle Von Millionen von Dendrolimus superans waren im Jahr 2017 in der Region Krasnojarsk 80 Millionen Kubikmeter Holz geschadigt worden 900 000 Hektar Wald wurden mit Pestiziden bespruht Nutzung BearbeitenDas Holz der Sibirischen Larche ist hart und dauerhaft und ist deshalb von grosser wirtschaftlicher Bedeutung Es wird gerne fur Gartenzaune Holzfassaden Terrassenboden und dergleichen verwendet da das Holz aufgrund des hohen Harzgehaltes sehr witterungsbestandig ist Das Harz ist Ausgangsprodukt fur die Verarbeitung zu Kolophonium Weiterhin ist die Sibirische Larche eine Nahrungsgrundlage fur Rentiere in der Tundra und nordlichen Taiga Sie wird als Windschutz und als Zierelement in Garten und Parks angepflanzt Zur medizinischen Nutzung wird der sekundare Pflanzenstoff und das biologisch aktive Flavonoid Taxifolin aus bestimmten Teilen der Larchenstamme mittels Flussigkeitschromatographie gewonnen Flavonoide haben ein breites Wirkspektrum auf den menschlichen Organismus Hierzu zahlen neben den positiven Wirkungen bei kardiovaskularen Erkrankungen gefasserweiternd und gefassstabilisierend blutdrucksenkend die Bindungsfahigkeit reaktiver Sauerstoffspezies ROS die antioxidativen und antikanzerogenen Eigenschaften 3 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung des deutschen Botanikers Carl Friedrich von Ledebour erschien im vierten und letzten Band seiner Flora altaica 1833 4 Es existieren folgende Synonyme fur Larix sibirica Ledeb 5 Larix sukaczewii Dylis Larix russica Endl Sabine ex Trautv Larix decidua var russica Henkel amp W Hochst Larix decidua var sibirica Ledeb Regel Larix intermedia Fischer ex Turczaninow Pinus larix var russica Endl Pinus sibirica Ledeb Munchh Pinus pseudolarix Steud Der Artbastard Larix czekanowskii Szafer entsteht wenn die Sibirische Larche mit der Dahurischen Larche Larix gmelinii hybridisiert Unterarten Bearbeiten Es sind folgende Unterarten bekannt Larix sibirica subsp altaica Szafer Suk kommt im Altai Gebiet vor Larix sibirica subsp jeniseensis Suk kommt im Einzugsgebiet des Jenisseis vor Larix sibirica subsp obensis Suk kommt im Einzugsgebiet des Obs mit Ausnahme des Altais vor Wird meist mit subsp rossica zur subsp sukaczewii zusammengefasst Larix sibirica subsp rossica Sab kommt im nordlichen und nordostlichen Teil des europaischen Russlands vor Wird meist mit subsp obensis zur subsp sukaczewii zusammengefasst Larix sibirica subsp sibirica ist die typische Unterart Larix sibirica subsp sukaczewii kommt im Ural und im nordostlichen Teil des europaischen Russlands vor Hat meistens grun gefarbte breit eiformige Zapfen deren Deckschuppen nicht sichtbar sind Die verholzten Samenschuppen sind gross breit und dick und ihre Spitze ist nach innen gebogen Es ist umstritten ob diese Unterart als eigenstandige Art Larix sukaczewii gefuhrt werden soll Varietaten Bearbeiten Es werden folgende Varietaten unterschieden Larix sibirica var baicalensis kommt am Sudost und Sudwestufer des Baikalsees vor Larix sibirica var lenensis kommt am Oberlauf der Lena und dem Flussgebiet des Angara vor Larix sibirica var polaris kommt in den nordlichen Regionen Sibiriens vor Larix sibirica var sajanensis kommt am Oberlauf des Jenisseis vor Larix sibirica var transbaicalensis kommt in der Region Transbaikalien vor Literatur BearbeitenLeonid Milyutin Larix sibirica In Peter Schutt Horst Weisgerber Hans J Schuck Ulla Lang Bernd Stimm Andreas Roloff Lexikon der Nadelbaume Verbreitung Beschreibung Okologie Nutzung die grosse Enzyklopadie Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 249 254 Jost Fitschen Franz H Meyer Bearb Geholzflora ein Buch zum Bestimmen der in Mitteleuropa wildwachsenden und angepflanzten Baume und Straucher mit Knospen und Fruchteschlussel 11 erw und korr Auflage Quelle und Meyer Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01268 7 David More John White Joachim Mayer Ubers Sibirische Larche In Die Kosmos Enzyklopadie der Baume 2100 Arten und Sorten Kosmos Stuttgart 2005 ISBN 3 440 10170 3 S 165 Christopher J Earle Larix sibirica In The Gymnosperm Database 27 Mai 2011 abgerufen am 23 Oktober 2011 englisch Einzelnachweise BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Tropicos 1 In der Zone der verzogerten Katastrophe Nowaja Gaseta 9 April 2018 P Mladenka Zatloukalova L Filipsky T R Hrdina Cardiovascular effects of flavonoids are not caused only by direct antioxidant activity In Free Radic Biol Med 2010 49 S 963 975 PMID 20542108 Flora altaica 4 204 1833 siehe Eintrag bei GRIN Taxonomy for Plants Larix In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 12 April 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sibirische Larche Larix sibirica Album mit Bildern Videos und Audiodateien Larix sibirica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von Farjon A 2013 Abgerufen am 1 Oktober 2013 Normdaten Sachbegriff GND 4560477 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sibirische Larche amp oldid 228564676