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Der Graue Larchenwickler Zeiraphera griseana Syn Zeiraphera diniana gehort zu der Familie der Wickler Er zahlt zu den Forstschadlingen der auf allen Altersstadien der Fichte vorkommt Besonders schwere Schaden ruft er jedoch bei der in den Alpen verbreiteten Europaischen Larche hervor und wechselt in den Arven Larchenwald auch auf die Zirbelkiefer uber die er gleichfalls stark schadigt Grauer LarchenwicklerRaupe auf einer LarcheSystematikOrdnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Wickler Tortricidae Unterfamilie OlethreutinaeTribus EucosminiGattung ZeirapheraArt Grauer LarchenwicklerWissenschaftlicher NameZeiraphera griseana Hubner 1799 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Imago 1 2 Raupe und Puppe 1 3 Synonyme 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Okologie 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenImago Bearbeiten Der Graue Larchenwickler hat lange schmale Vorderflugel die in der Regel hellgrau hell und dunkelbraun marmoriert sind Es werden jedoch gelegentlich auch farbliche Varianten beobachtet die hellere bis fast weisse Vorderflugel haben Die hinteren Flugel des Grauen Larchenwicklers sind breiter als die Vorderflugel Ihre Farbe ist ein Braun Grau die Flugelenden sind spitz gerundet An beiden Flugelpaaren die eine Spannweite von 18 bis 20 Millimeter haben tragt der Wickler einen fahlgrauen Fransensaum der nur an der vorderen Flugelkante fehlt Raupe und Puppe Bearbeiten Die Raupen des Grauen Larchenwicklers sind anfangs schwarz Ihre Korperfarbung entwickelt sich mit zunehmendem Alter auf ein schmutziges Grun hin das von dunkelgrunen Langsstreifen unterbrochen wird Die Beine der Raupen bleiben dagegen wahrend dieses Entwicklungsprozesses schwarz Kurz vor der Verpuppung nehmen die Raupen wieder eine dunklere Farbung an wobei die vormals grunen Flachen sich uber ein Braun hin zu einem schwarz verandern Kurz vor der Verpuppung haben die Raupen eine Lange von 15 bis 19 Millimetern erreicht Die Puppe ist etwa acht Millimeter lang und von brauner bis rot brauner Farbe Synonyme Bearbeiten Zeiraphera diniana Guenee 1845 1 Verbreitung BearbeitenNeben Nordsibirien ist das Hauptverbreitungsgebiet des Grauen Larchenwicklers die Alpen Er ist dort vor allem in Hohenlagen von 1600 m bis 2100 m zu finden Fundberichte gibt es jedoch auch in Hohenlagen ab 500 m Berichte uber Frassschaden liegen aus den Pyrenaen England Japan und Alaska vor Attackiert werden dabei sehr unterschiedliche Baume Neben der Europaischen Larche wird auch die Waldkiefer und die Fichte Piceus abies attackiert Lebensweise BearbeitenDie dammerungsaktiven Falter sind in den Monaten Juli bis September zu beobachten Tagsuber verharren die Falter mit den fur Wickler typisch dachartig zusammengefalteten Flugeln in den Baumkronen Okologie BearbeitenGemeinsam mit der Zirbelkiefer bildet die Europaische Larche den Arven Larchenwald den typischen Waldtypus der oberen Baumgrenze in extremen Hochgebirgslagen Es finden sich jedoch auch zahlreiche Gebirgswalder die aus reinen Larchenbestanden bestehen Sie stehen im Wesentlichen im Hangfussbereich der Berge und auf leicht zuganglichen strahlungsexponierten Hangen Dieses heutige Verbreitungsbild reiner Larchenbestande geht zu einem grossen Teil auf die jahrhundertelange Beeinflussung der Gebirgswalder durch den Menschen zuruck Ohne menschlichen Eingriff hatte die schattenvertraglichere Zirbelkiefer die lichthungrige Larche uber die naturliche Waldsukzession allmahlich verdrangt Wo sich Gebirgsflachen jedoch zur Weidenutzung anboten hat der Mensch gezielt die Zirbelkiefern und Fichten herausgeschlagen Entstanden sind auf diese Weise lichtdurchflutete Walder die sich ahnlich wie die fur die Eichelmast genutzten Eichenwalder der Tiefebene fur die Weidewirtschaft eigneten Die alpine Weidewirtschaft ist heute nur noch von nachrangiger Bedeutung damit musste durch die naturliche Waldsukzession die Zirbelkiefer wieder einen starkeren Anteil des Baumbestandes im Gebirgswald gewinnen Tatsachlich bilden Zirbelkiefern in vielen Regionen mittlerweile eine zweite Baumschicht unter dem lichten Kronendach der Larchen Untersuchungen von Friedrich Karl Holtmeier zeigen jedoch dass hier ein neues Okosystem von einer bislang nicht vorhandenen Stabilitat entstanden ist die eine Dominanz der Zirbelkiefer verhindert Dies ist im Wesentlichen auf den Einfluss des Grauen Larchenwicklers zuruckzufuhren Der Graue Larchenwickler zeigt in mehrjahrigen Abstanden eine Massenvermehrung bei der die Larchen kahlgefressen werden Stehen ihnen Larchen nicht mehr zur Verfugung wechseln die Raupen des Larchenwicklers auf den Zirbelkiefernbestand uber und zerstoren dessen Nadeln gleichfalls Wahrend Larchen in der Regel durch einen Larchenwicklerbefall nicht absterben leiden die Zirbelkiefern sehr nachhaltig unter diesem Befall Geschwachte Zirbelkiefern sind dann anfallig fur den Befall durch weitere Schadlinge wie etwa den Echten Kiefernrussler die Arvenwolllaus oder den Borkenkafer sterben dann ab oder entwickeln sich zu Kummerwuchsbaumen Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Zeiraphera griseana Hubner 1799 Fauna Europaea Version 1 3 19 04 2007 abgerufen am 10 Januar 2008 Literatur Bearbeiten Friedrich Karl Holtmeier Tier in der Landschaft Einfluss und okologische Bedeutung Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 2783 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grauer Larchenwickler Zeiraphera griseana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeiraphera diniana Larchenwickler Larch Bud Moth Memento vom 8 August 2008 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grauer Larchenwickler amp oldid 198611711