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Das Steppenmurmeltier Marmota bobak ist eine Art der Murmeltiere Gattung Marmota aus der Familie der Hornchen Die Art ist im ostlichen Europa bis nach Asien verbreitet SteppenmurmeltierSteppenmurmeltier Marmota bobak SystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Erdhornchen Xerinae Tribus Echte Erdhornchen Marmotini Gattung Murmeltiere Marmota Art SteppenmurmeltierWissenschaftlicher NameMarmota bobak Statius Muller 1776 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitungsgebiet 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Steppenmurmeltier erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 49 bis 57 5 Zentimeter bei einem Gewicht von etwa 5 7 Kilogramm Der Schwanz ist etwa 10 6 bis 13 0 Zentimeter lang Die Farbung der Tiere ist ziemlich einfarbig strohgelb bis rostrot an der Ruckenseite auf der Bauchseite ist sie nur etwas heller Ein Teil des Kopfes ist dunkelbraun bis schwarz gefarbt Innerhalb der Gattung der Murmeltiere hat das Steppenmurmeltier besonders lange vordere Extremitaten Der Schwanz entspricht in der Farbung der Ruckenseite die Schwanzspitze ist braun bis schwarz 1 Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete des SteppenmurmeltieresDas Verbreitungsgebiet des Steppenmurmeltiers umfasst die Steppen im osteuropaischen Russland Belarus der Ukraine sowie Nord und Zentralkasachstan 1 Sein Verbreitungsgebiet ist in den letzten Jahrzehnten stark zusammengeschrumpft da die landwirtschaftliche Nutzung der Steppen zugenommen hat und das Murmeltier ein Kulturfluchter ist Die europaischen Vorkommen finden sich in der Strelezker Steppe und in der Derkulsteppe im Bezirk Charkow sowie in der Steinsteppe im Bezirk Woronesch 2 Im Kaukasus in Dagestan wurden die Tiere zusatzlich angesiedelt 1 Lebensweise BearbeitenAls Lebensraum nutzt das Steppenmurmeltier vor allem eine sehr uppige Krautsteppe es ist auch in der Waldsteppe und im Grasland zu finden Wie andere Murmeltiere lebt auch das Steppenmurmeltier an Grashangen und im Randbereich von landwirtschaftlichen Flachen 1 nbsp Steppenmurmeltier am Eingang eines BausDas Steppenmurmeltier ist tagaktiv und ernahrt sich herbivor von grunen Krautern Knospen Bluten und Sprossen Es ist mit den langen Extremitaten in besonderer Weise an ein Leben angepasst bei dem das Graben von Erdbauen eine wesentliche Rolle spielt Die Tiere uberwintern in ihren Bauen in Gruppen fur einen Zeitraum von sechs bis sieben Monaten Die Baue sind komplex aufgebaut und erreichen eine Tiefe von vier bis funf Metern von aussen sind sie an den hohen Erdwallen ausgeworfener Erde erkennbar Wie bei den Prariehunden sitzen haufig einzelne Individuen der Kolonie auf den Erdwallen und uberwachen das Areal um bei Storungen und drohender Gefahr laute Alarmrufe auszustossen Die Eingange und Erdhaufen werden mit Mund und Drusensekreten markiert 1 Die Weibchen gebaren im spaten Fruhling bis Anfang Sommer einen Wurf von vier bis sieben Jungtieren dabei bekommen etwa 60 der Weibchen Junge Die Jungtiere bleiben etwa drei Jahre bei den Eltern und verlassen den Bau erst mit dem Erreichen der Geschlechtsreife Die Familiengruppen und kolonien bestehen aus mehreren Familien geleitet von je einem dominanten Mannchen und einem ausgewachsenen Weibchen Hinzu kommen mehrere altere Jungtiere der vergangenen zwei Jahre sowie die Jungtiere des letzten Wurfs Die Gruppen sind teilweise instabil vor allem in Gebieten mit starker menschlicher Storung Die Tiere konnen bis 7 5 Jahre alt werden 1 Systematik Bearbeiten nbsp Steppenmurmeltiere Darstellung aus Brehms Thierleben 1883Das Steppenmurmeltier wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Murmeltiere Marmota eingeordnet die nach aktuellem Stand aus 15 Arten besteht 1 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem Zoologen Philipp Ludwig Statius Muller aus dem Jahr 1776 der die Art anhand von Individuen aus dem damaligen Gebiet von Polen beschrieb spater wurde dies auf das westliche Ufer des Dnepr in der Ukraine eingegrenzt 3 Innerhalb der Art werden gemeinsam mit der Nominatform drei Unterarten unterschieden 1 M b bobak Nominatform kommt im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes im Wolgagebiet vor Die Form ist am Kopf und am Korper dunkler als die anderen Unterarten M b kozlovi mit fragmentiertem Lebensraum im zentralen Bereich des Lebensraumes nahe Uljanowsk in Russland M b tschaganensis im ostlichen Teil des Verbreitungsgebietes Die Form ist hell strohgelb gefarbt In Wilson amp Reeder 2005 beschrieb Thorington nur zwei Unterarten 3 M b kozlovi wurde von ihm spater als valide betrachtet und in Thorington et al 2012 erganzt 1 Status Bedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Pelze des Steppenmurmeltieres siehe auch MurmelfellDas Steppenmurmeltier wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet Least concern eingeordnet 4 Begrundet wird dies mit der Erholung der Bestande in den letzten etwa 10 Jahren und der heutigen Stabilitat der Populationsgrossen 4 In der Vergangenheit bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts gingen die Bestande aufgrund einer intensiven Bejagung und Lebensraumverlusten rapide zuruck auch heute gibt es noch eine illegale Bejagung der Tiere als Fleisch und Pelzlieferant 4 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 272 273 ISBN 978 1 4214 0469 1 Bibikow Die Murmeltiere der Welt 1996 S 35 a b Marmota bobak In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 a b c Marmota bobak in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von K Tsytsulina I Zagorodnyuk N Formozov B Sheftel 2008 Abgerufen am 14 Februar 2016 Literatur BearbeitenDmitri Iwanowitsch Bibikow Die Murmeltiere der Welt Marmota Die neue Brehm Bucherei Bd 388 2 vollig neu bearbeitete und erweiterte Auflage Westarp Wissenschaften u a Magdeburg u a 1996 ISBN 3 89432 426 0 Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 271 273 ISBN 978 1 4214 0469 1 Monika Preleuthner Gerhard Aubrecht Hrsg Murmeltiere Kataloge des Oberosterreichischen Landesmuseums NF Nr 146 Stapfia Band 63 Biologiezentrum Linz 1999 ISBN 3 85474 044 1 Murmeltiere In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit einer Liste von 17 PDF Dateien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steppenmurmeltier Marmota bobak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marmota bobak in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2015 4 Eingestellt von K Tsytsulina I Zagorodnyuk N Formozov B Sheftel 2008 Abgerufen am 14 Februar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steppenmurmeltier amp oldid 218325748