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Der Steinadler Aquila chrysaetos ist eine grosse Greifvogelart innerhalb der Familie der Habichtartigen Accipitridae Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften in der gesamten Holarktis Sie ernahren sich meist von mittelgrossen bodenbewohnenden Saugern Die Art war fruher in Europa weit verbreitet wurde aber systematisch verfolgt so dass sie heute in vielen Teilen Europas nur noch in Gebirgsgegenden vorkommt In Deutschland bruten Steinadler nur noch in den Alpen SteinadlerSteinadler Aquila chrysaetos SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Greifvogel Accipitriformes Familie Habichtartige Accipitridae Unterfamilie AquilinaeGattung Echte Adler Aquila Art SteinadlerWissenschaftlicher NameAquila chrysaetos Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik 4 Jagdweise 5 Nahrung 6 Raumnutzung und Siedlungsdichte 7 Fortpflanzung 7 1 Horst und Nistplatz 7 2 Brut und Aufzucht der Jungen 8 Alter 9 Bestandsentwicklung und Gefahrdung 9 1 Situation in Bayern 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenSteinadler zahlen zu den grossten Vertretern der Gattung Aquila Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Grosse und Gewicht Das Weibchen kann eine Korperlange von 90 100 cm erreichen das Mannchen ist im Mittel rund 10 cm kleiner Die Flugelspannweite variiert zwischen 190 und 210 cm beim Mannchen und zwischen 200 und 230 cm beim Weibchen Weibchen wiegen 3 8 bis 6 7 kg die leichteren Mannchen 2 8 bis 4 6 kg Steinadler haben 11 Handschwingen die ausserste 11 Handschwinge ist jedoch sehr klein Die sechste Handschwinge ist mit knapp 60 cm die langste Die 17 Armschwingen sind zwischen 35 und 40 cm lang Der Schwanz wird aus 12 Steuerfedern gebildet die 34 bis 42 cm lang sind Grundfarbe des Gefieders ist ein einheitliches dunkles Braun Der Nacken ist goldgelb Der Schwanz der adulten Tiere ist braun und mehr oder weniger deutlich mit einigen helleren Bandern durchsetzt Der Schnabel ist dunkelgrau die Iris der Augen dunkelbraun Wie bei allen Arten der Unterfamilie Aquilinae sind die Beine bis zu den sehr kraftigen gelben Zehen befiedert nbsp Portrat eines Steinadlers nbsp Steinadler im Jugendkleid Die weissen Flugelfelder sind gut erkennbar Steinadler im ersten Lebensjahr sind insgesamt dunkler braun und haben auffallende weisse Federpartien auf den inneren Handschwingen und den ausseren Armschwingen Der Schwanz ist weiss und zeigt eine scharf abgesetzte breite schwarze Endbinde Steinadler sind erst ab dem 5 bis 7 Lebensjahr voll ausgefarbt Auf Grund der unterschiedlichen Farbung war bis ca 1900 auch die Bezeichnung Goldadler fur ausgewachsene Steinadler gebrauchlich Jungtiere wurden fur eine andere Art gehalten Im Flug wirkt der Steinadler trotz seiner Grosse meist sehr leicht und elegant 1 Auffallend ist neben der fur Adler typischen starken Fingerung der Handschwingen der relativ lange nur leicht gerundete Schwanz Im Gegensatz zu allen anderen Vertretern der Gattung hebt der Steinadler seine Flugel im Segelflug leicht an so dass ein leicht V formiges Flugbild zustande kommt 2 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung des Steinadlers Brutgebiete Ganzjahriges VorkommenUberwinterungsgebieteDer Steinadler besiedelt die borealen die gemassigten sowie die mediterranen Zonen der gesamten Holarktis Er ist damit der am weitesten verbreitete Vertreter der Gattung Aquila In der Palaarktis erstreckt sich die Verbreitung im Westen von Irland 3 uber Schottland in einem breiten Streifen durch Europa und Asien bis Kamtschatka und Japan Ausserdem ist der Norden und Westen Nordamerikas von der Art besiedelt Durch jahrhundertelange massive Verfolgung ist die Verbreitung in Europa heute stark zersplittert In Mitteleuropa sind die Vorkommen des Steinadlers im Wesentlichen auf den Alpenbogen und die Karpaten beschrankt in Deutschland lebt er nur in den Bayerischen Alpen Abseits der Alpen liegen die Vorkommen in Danemark und im Osten Polens Deutschland am nachsten Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften aller Art die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswande oder altere Baumbestande fur die Nestanlage aufweisen Sein Lebensraum reicht von alpinen Matten uber grosse Moore mit kleinen Waldern im Baltikum bis zu Halbwusten im Norden Afrikas Grosse geschlossene Walder werden nur randlich besiedelt Die heutige starke Konzentration auf gebirgige Landschaften ist zumindest in Europa eine Folge der intensiven Verfolgung Systematik Bearbeiten nbsp Amerikanischer Steinadler A c canadensis Der Artstatus des Steinadlers ist unumstritten nach neueren molekulargenetischen Untersuchungen ist der nachste Verwandte der afrikanische Klippenadler Je nach Autor werden funf bis sechs Unterarten anerkannt die Abgrenzung erfolgt anhand geringer Grossen und Farbungsunterschiede und die Ubergange sind fliessend A c chrysaetos Linnaeus 1758 Europa ohne Iberische Halbinsel Westsibirien nbsp Aquila chrysaetos chrysaetosA c homeyeri Severtsov 1888 Etwas kleiner und dunkler als Nominatform Sudlich an Nominatform anschliessend Iberische Halbinsel Nordafrika Kleinasien Kaukasus Arabische Halbinsel von dort bis in den Iran A c daphanea Severtsov 1888 Noch dunkler als A c homeyeri grosste Unterart vom Osten des Iran uber Afghanistan Pakistan den Norden Indiens und Nepal bis West und Zentralchina und die Mongolei A c kamtschatica Severtsov 1888 Dunkelste Unterart Nackenfleck eher rotbraun Mittelsibirien bis Kamtschatka Manche Autoren erkennen diese Unterart nicht an sondern vereinigen sie mit A c canadensis A c japonica Severtsov 1888 Ebenso dunkel wie A c kamtschatica aber wesentlich kleiner kleinste Unterart Japan und Korea A c canadensis Linnaeus 1758 Farbung wie A c kamtschatica aber etwas kleiner Nordamerika Jagdweise BearbeitenSteinadler jagen meist in offenen oder halboffenen Landschaften im bodennahen Flug unter optimaler Ausnutzung jeglicher Deckung Sie gleiten dabei dicht an Hangen entlang uber Kuppen und kleine Hugel und versuchen ihre Beute auf kurze Distanz zu uberraschen Haufig jagen sie auch von einem Ansitz aus Die Beute greifen die Adler meist auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum und toten sie mit den ausserordentlich kraftigen Zehen und Krallen Sehr grosse Beutetiere wie Kitze des Steinbocks oder junge Gamsen greifen sie am Kopf Der Steinadler schlagt dabei seine Krallen durch die Schadeldecke in das Gehirn In den wenigen beobachteten Fallen wurden diese grossen Beutetiere innerhalb von Sekunden getotet Weniger haufig ist die Jagd im freien Luftraum die Erbeutung von ziehenden Kormoranen ist jedoch zum Beispiel schon mehrfach beobachtet worden In Anbetracht ihrer Grosse bewegen sich Steinadler in der Luft ausserordentlich wendig und schnell so wurde mehrfach beobachtet wie sich ein Steinadler im Flug auf den Rucken drehte und so zum Beispiel einen verfolgenden Kolkraben erbeutete Steinadler konnen keine Kadaver im Flug tragen deren Gewicht das eigene Korpergewicht ubertrifft Schwere Beutetiere zerteilen sie daher und deponieren portionsweise oder sie fliegen den Kadaver uber mehrere Tage an Nahrung Bearbeiten nbsp Alpenmurmeltiere sind die Hauptbeute des Steinadlers im Alpenraum Bei so grossen Beutetieren bleiben die Innereien meist ungenutzt und die Haut wird umgestulptSteinadler sind ausserordentlich kraftig und sehr geschickt Sie erbeuten regelmassig Tiere die erheblich schwerer sind als sie selbst Das maximale Beutegewicht liegt bei etwa 15 Kilogramm Es gibt nur einen dokumentierten Fall in dem ein noch schwererer Sikahirsch erlegt wurde 4 Angriffsversuche auf annahernd ausgewachsene Gamsen sind dokumentiert 5 6 Die Verteidigungsstrategie der Gamsen besteht darin hangabwarts zu springen und sich uberschlagend zu rollen was eine erhebliche Verletzungsgefahr fur beide bedeutet Im Beutespektrum dominieren meist bodenbewohnende kleine bis mittelgrosse Saugetiere von Ziesel bis Steinbockkitz Grosse Vogel spielen meist nur eine kleinere Rolle Meist bilden wenige Saugerarten den Hauptteil der Nahrung Daneben erbeutet der Steinadler jedoch fast alle kleinen und mittelgrossen Sauger und Vogel die im jeweiligen Gebiet vorkommen Insbesondere im Suden des Verbreitungsgebietes frisst er auch regelmassig Reptilien dort lassen Steinadler ahnlich wie Bartgeier auch Landschildkroten auf Felsen fallen um so deren harten Panzer zu zerbrechen Insbesondere im Winter regional aber auch im Sommer spielt Aas eine wichtige Rolle in der Ernahrung Im Schweizer Kanton Graubunden dominierten zur Brutzeit im Beutespektrum Alpenmurmeltiere mit 60 2 aller Beutetiere an zweiter Stelle folgten junge Gamsen mit 8 0 Danach folgten Schneehase Alpenschneehuhn und Birkhuhn mit jeweils 5 2 7 Im schweizerischen Alpenvorland bestand die Nestlings Nahrung in 4 Revieren vor allem aus Feldhasen 36 2 aller Beutetiere danach folgten Hauskatzen 27 5 Rehkitze 14 1 und Haushuhner 8 1 8 Populationen im Zentralmassiv Frankreichs jagen hauptsachlich Wildkaninchen In Schottland wurden je nach Region Hasenartige in 10 7 bis 46 9 aller im Sommer gefundenen Gewolle nachgewiesen Weitere wichtige Beutetiere waren dort Schafe und Ziegen in 0 6 bis 26 8 aller Gewolle Raufusshuhner 5 4 bis 47 8 und Rothirsche als Aas 1 2 bis 22 3 9 Raumnutzung und Siedlungsdichte BearbeitenTrotz des grossen Verbreitungsgebietes liegen bisher nur wenige Daten zur Grosse des Aktionsraumes also zu der von einem Brutpaar genutzten Flache vor Die festgestellten Werte schwanken je nach Lebensraum und Nahrungsangebot erheblich Im Schweizer Kanton Graubunden betrug die Grosse des Aktionsraumes nach Sichtbeobachtungen in 26 Revieren zwischen 29 und 88 km im Mittel 53 km In Idaho beflogen vier Steinadlerpaare ebenfalls nach Sichtbeobachtungen Flachen zwischen 11 6 und 49 0 km im Mittel 32 8 km 10 Methodisch bedingt stellen die hier dargestellten Werte vermutlich eher die Untergrenze der tatsachlichen Aktionsraumgrossen dar Steinadler verteidigen ihren gesamten Aktionsraum ganzjahrig vehement gegen Artgenossen eine fruher gelegentlich vorgenommene Trennung zwischen dem verteidigten Revier und der zur Nahrungssuche genutzten Flache ist also nicht gerechtfertigt Die grossraumige Siedlungsdichte zeigt ebenfalls erhebliche Unterschiede sie reicht von 1 9 Brutpaaren BP 1000 km in der Umgebung des weissrussischen Wizebsk bis zu 22 7 BP 1000 km in Teilen Schottlands Weltweit bewegen sich die Werte meist zwischen 5 und 20 BP 1000 km In den Alpen wurden recht einheitliche Werte zwischen 7 4 BP 1000 km in den Niederen Tauern Osterreichs und 14 3 BP 1000 km in Graubunden festgestellt 11 Fortpflanzung BearbeitenHorst und Nistplatz Bearbeiten Der Steinadler nistet in Felswanden und auf hohen Baumen Nistplatze an Felsen liegen meist in Hohlungen oder unter Uberhangen Expositionen zur Hauptwindrichtung in Mitteleuropa West und Sudwestseiten werden deutlich gemieden Ein Felsen Horst wird flach und oval begonnen Horste auf Baumen sind runder und werden bereits anfangs hoher gebaut Felsnester in Schottland massen im Mittel 1 33 m 1 06 m und waren 0 79 m hoch Baumhorste in Schweden hatten im Mittel einen Durchmesser von 1 4 m und waren 1 1 m hoch 12 Je nach Dauer der Nutzung werden die Horste standig erweitert erganzt und repariert so dass uber Jahre hinweg machtige nicht selten mehr als zwei Meter in Hohe und Breite messende Horste entstehen Das Nest wird aus kraftigen Asten und Zweigen angelegt und mit belaubten Zweigen und Buscheln ausgepolstert Diese Polsterung erfolgt wahrend der gesamten Brutsaison Die von beiden Tieren erbauten Horste werden mehrjahrig benutzt und meist hat ein Paar mehrere sogenannte Wechselhorste Im Gebirge liegen die Horstplatze meist unterhalb der Jagdgebiete da der Transport der Beute nach unten einfacher ist als nach oben Brut und Aufzucht der Jungen Bearbeiten nbsp Etwa 14 Tage altes Steinadlerkuken und ein unbefruchtetes Ei nbsp Ei Sammlung Museum WiesbadenSteinadler werden erst mit etwa sechs Jahren geschlechtsreif Brutpaare fuhren soweit bekannt eine monogame Dauerehe Die Balz beginnt im Januar mit teils spektakularen Balzflugen Die Eiablage erfolgt mit hoherem Breitengrad immer spater in Oman im Mittel Anfang Dezember im Norden von Alaska und Sibirien Anfang Mai In ganz Europa liegt der Legebeginn recht einheitlich zwischen Mitte Marz und Mitte April und verandert sich von Norden nach Suden nur unwesentlich So erfolgten die fruhesten Eiablagen in Finnland Anfang Marz in der Schweiz Ende Februar Das Weibchen legt im Abstand von drei bis vier Tagen meistens zwei Eier seltener nur eines oder drei Die kurzspindelformigen Eier sind glanzlos und meist schmutzigweiss mit brauner braunvioletter oder hellgrauer Fleckung Bei mehr als einem Ei sind die weiteren meist gar nicht mehr oder nur sehr sparlich gefleckt Eier aus den Alpen massen im Mittel 76 4 58 0 mm Das Gelege wird ab dem ersten Ei uberwiegend vom Weibchen bebrutet das Weibchen wird wahrend der Brut vom Mannchen mit Futter versorgt Die Brutzeit dauert 43 bis 45 Tage Die frisch geschlupften Adler haben ein weisses Daunenkleid das zweite Daunenkleid wird im Alter von 9 bis 15 Tagen angelegt ist schmutzig weiss und besteht aus dichteren und groberen Federn Das alteste Junge totet in den ersten Lebenswochen oft seine jungeren Geschwister Dieser sogenannte Kainismus ist jedoch im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung Aquila wie etwa dem Schreiadler nicht obligat sondern tritt vor allem bei Nahrungsknappheit auf Etwa sieben Wochen nach dem Schlupfen konnen die Jungvogel selbst Beute zerteilen Bis dahin werden sie vom Weibchen mit vom Mannchen geschlagener und an den Horst gebrachter Beute gefuttert Im Alter von 74 bis 80 Tagen absolvieren die Jungvogel die ersten erfolgreichen Kurzfluge Die Jungvogel verbringen die ersten 60 bis 70 Tage nach dem Ausfliegen in der unmittelbaren Nestumgebung etwa 5 Monate nach dem Ausfliegen verlassen die Jungvogel das Revier der Eltern Alter BearbeitenAngaben zur durchschnittlichen Lebenserwartung freilebender Steinadler liegen kaum vor nach Beobachtungen in der Schweiz scheinen revierbesitzende Vogel aber regelmassig Lebensalter uber 20 Jahre zu erreichen Die durch Vogelberingung nachgewiesenen Maximalwerte waren 26 Jahre Schweiz und 32 Jahre Schweden In Gefangenschaft soll eine Reihe von Steinadlern uber 40 Jahre alt geworden sein viele dieser Daten gelten jedoch als fraglich Der mit Stand 2016 alteste in Deutschland gehaltene Steinadler ist am 21 Mai 1984 geschlupft 13 Er lebt im Tierpark Sababurg in Nordhessen Bestandsentwicklung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Typischer Lebensraum des Steinadlers in den Alpen Schweizer Nationalpark Schon fruh sahen Menschen den Steinadler nicht mehr nur als Konig der Lufte sondern auch als Jagdkonkurrenten sowie als Feind der Nutztiere Bereits im 17 Jahrhundert begann die systematische Verfolgung und Ausrottung des Steinadlers parallel zu Braunbar Wolf Luchs Bartgeier und anderen Beutegreifern Die Adler wurden in Europa geschossen oder mit Fangeisen und Giftkoder gefangen die Horste wurden ausgenommen und zerstort Der Ruckgang ist fur Deutschland recht gut dokumentiert Bereits im 17 Jahrhundert waren die letzten Brutpaare aus dem Thuringer Wald dem Zittauer Gebirge und dem Erzgebirge verschwunden um 1750 aus dem Harz und um 1800 aus der Schwabischen Alb Letzte Bruten wurden fur 1816 aus dem Schwarzwald und der Eifel ca 1840 bei Celle 1860 im Flaming 1864 im Riesengebirge 1865 in Mecklenburg um 1870 in Ostpreussen 1876 in Brandenburg und 1887 in Pommern verzeichnet 14 Danach gab es in Deutschland nur noch in den Bayerischen Alpen Steinadler Trotz der intensiven Verfolgung auch im gesamten Alpenraum uberlebte der Steinadler dort da viele Horste hier unzuganglich und unerreichbar waren Anfang der 1920er Jahre wurde die Jagd auf Steinadler hier eingeschrankt 1925 erhielt er in Bayern und Tirol ganzjahrige Schonzeit in der Schweiz wurde die Bejagung erst 1953 vollstandig untersagt Intensive Nachstellungen fanden bis Mitte der 1960er Jahre statt so wurden in Osterreich zwischen 1959 und 1965 trotz Schutzprogrammen gesetzlicher Schutzvorkehrungen und Bewachung mehr als 100 Exemplare geschossen Auch wurden Abschusse genehmigt obwohl der Bestand von damals ca 50 Paaren als stark gefahrdet einzustufen war Etwa ab Mitte der 1970er Jahre setzte im gesamten Alpenraum eine deutliche und nachhaltige Bestandszunahme ein So wurde der Bestand in Bayern Ende der 1960er Jahre auf 15 bis 17 Brutpaare BP geschatzt 1999 auf 45 50 Brutpaare Im Schweizer Kanton Graubunden bruteten auf einer Flache von 4585 km in den Jahren 1965 1971 42 BP Mitte der 1990er Jahre 105 BP 15 In Osterreich bruteten 2004 300 350 BP in der Schweiz 2003 320 340 BP Der Gesamtbestand in den Alpen wird heute auf 1100 1200 BP geschatzt Grosse Bestande beherbergen in Europa ausserdem Spanien ca 1300 BP in den Jahren 1998 2002 Norwegen 860 1040 BP 2003 und Finnland 300 350 BP 2002 16 In den Vereinigten Staaten unterliegt die Art seit 1952 dem Bald and Golden Eagle Protection Act die Haltung von lebenden Tieren und der Besitz toter Adler und ihrer Korperteile ist stark reglementiert Das National Eagle Repository stellt Genehmigungen aus und vergibt tot aufgefundene Tiere an Indianer zu religiosen und kulturellen Zwecken Weltweit gesehen wird der Bestand des Steinadlers von der IUCN auf etwa 250 000 Tiere geschatzt und fur stabil gehalten Daher wird die Art als nicht gefahrdet eingestuft Situation in Bayern Bearbeiten In den Bayerischen Alpen wurden bis Anfang der 1990er Jahre immer mehr Paare beobachtet die entweder gar nicht anfingen zu bruten oder aber die Brut sehr fruh aufgaben 17 In den meisten Fallen war dies auf Hubschrauber oder Gleitschirmflieger zuruckzufuhren welche wahrend der Bebrutungsphase oder in den ersten Lebenswochen der Jungvogel in denen sie noch nicht zur selbstandigen Temperaturregulierung fahig sind zu nahe an die Horste heranflogen und die Altvogel zum Abflug brachten Oftmals kuhlten dann bis zur Ruckkehr der Eltern die Eier aus und starben ab oder die bereits geschlupften Jungvogel erfroren Da seit Ende der 1990er Jahre das Artenhilfsprogramm Steinadler fast alle bayerischen Brutpaare in einem Monitoringsystem genau beobachtet kann es solche anthropogenen Storungen seither meist verhindern 2016 gab es in Bayern wieder 50 Brutpaare 18 Literatur BearbeitenWolfgang Fischer Stein Kaffern und Keilschwanzadler 3 Auflage Westarp Wissenschaft Magdeburg 2006 ISBN 3 89432 223 3 Die Neue Brehm Bucherei Bd 500 Dick Forsman The Raptors of Europe and the Middle East Poyser London 1999 ISBN 0 85661 098 4 Urs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer E Bezzel Falconiformes 2 Auflage Aula Wiesbaden 1989 ISBN 3 89104 460 7 Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 4 H Haller Der Steinadler Aquila chrysaetos als Brutvogel im schweizerischen Alpenvorland Ausbreitungstendenzen und ihre populationsokologischen Grundlagen In Der Ornithologische Beobachter Bd 91 1994 S 237 254 H Haller Der Steinadler in Graubunden In Der Ornithologische Beobachter Beiheft 9 1996 ISBN 3 9521064 0 2 Jeff Watson The Golden Eagle Poyser London 1997 ISBN 0 85661 099 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aquila chrysaetos Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Steinadler Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Aquila chrysaetos in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 13 Oktober 2008 Steinadler Aquila chrysaetos auf eBird org Steinadler Aquila chrysaetos bei Avibase xeno canto Tonaufnahmen Aquila chrysaetos Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federauswahl Steinadler Schutzprojekt im AllgauEinzelnachweise Bearbeiten R F Porter I Willis S Christensen B P Nielsen Flight Identification of European Raptors T amp A D Poyser London 1981 S 45 Dick Forsman The Raptors of Europe and the Middle East Poyser London 1999 ISBN 0 85661 098 4 S 391 BirdWatch Ireland Golden Eagle Abgerufen am 22 August 2018 amerikanisches Englisch Golden eagle attacks deer in rare camera trap footage ZSL Conservation 26 September 2013 abgerufen am 2 August 2014 https www youtube com watch v XRvmuvQab Y http www redbull com at de adventure stories 1331761889855 wie brueder im wind natur und fiktion verschmelzen H Haller Der Steinadler in Graubunden In Der Ornithologische Beobachter Beiheft 9 1996 S 89 H Haller Der Steinadler Aquila chrysaetos als Brutvogel im schweizerischen Alpenvorland Ausbreitungstendenzen und ihre populationsokologischen Grundlagen In Der Ornithologische Beobachter Bd 91 1994 S 243 Watson 1997 S 320 M W Collopy T C Edwards Territory size activity budget and role of undulating flight in nesting Golden Eagles In Journal of Field Ornithology 60 S 43 51 zitiert in J Watson The Golden Eagle Poyser London 1997 S 92 dort fehlerhafte Quellenangaben korrigiert H Haller Der Steinadler in Graubunden In Der Ornithologische Beobachter Beiheft 9 1996 S 31 Watson 1997 S 331 Tierpark Sababurg Mitten im Reinhardswald Steinadler Aquila chrysaetos Nicht mehr online verfugbar In www tierpark sababurg de Archiviert vom Original am 12 August 2016 abgerufen am 12 August 2016 Glutz von Blotzheim u a 1989 S 651 H Haller Der Steinadler in Graubunden In Der Ornithologische Beobachter Beiheft 9 1996 S 26 27 Theodor Mebs Daniel Schmidt Die Greifvogel Europas Nordafrikas und Vorderasiens Kosmos Stuttgart 2006 ISBN 978 3 440 09585 0 S 208 H Schopf Brutbiologie und Populationsdynamik des Steinadlers im Werdenfelser Land Oberbayern In Okologischer Jagdverein Bayern e V Hrsg Gefiederte Beutegreifer 1998 S 47 52 schutz programm Steinadlerschutz de Abgerufen am 11 August 2016 Tier des Jahres in der Schweiz Biber 1998 Laubfrosch 1999 Luchs 2000 Steinadler 2001 Waldameise 2002 Schwalbenschwanz 2003 Feldhase 2004 Zauneidechse 2005 Steinbock 2006 Asche 2007 Gebanderte Prachtlibelle 2008 Braunbar 2009 Langhornbiene 2010 Regenwurm 2011 Braunes Langohr 2012 Geburtshelferkrote 2013 Feldgrille 2014 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