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Echte Landschildkroten Testudinidae sind die am starksten an eine terrestrische Lebensweise angepasste Familie der Schildkroten Bereits die Urschildkrote Chinlechelys tenertesta lebte terrestrisch wie Funde aus dem spaten Trias zeigen 1 Ab dem Eozan sind sie in tertiaren Ablagerungen weit verbreitet Die Gattung Chinlechelys ist aber nicht naher mit den rezenten Landschildkroten verwandt die vorwiegend in den Tropen und Subtropen der Alten Welt vorkommen In Nord Mittel und Sudamerika gibt es nur wenige in Australien uberhaupt keine Landschildkroten In Sudeuropa leben die Maurische Landschildkrote Testudo graeca die Griechische Landschildkrote Testudo hermanni und die Breitrandschildkrote Testudo marginata LandschildkrotenPantherschildkrote Stigmochelys pardalis SystematikReihe Landwirbeltiere Tetrapoda ohne Rang Amnioten Amniota ohne Rang SauropsidaOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie LandschildkrotenWissenschaftlicher NameTestudinidaeBatsch 1788Knocherne Anatomie einer Landschildkrote Sagittalebene Die Grosse der rezenten Landschildkroten reicht von wenigen Zentimetern bis zu knapp einem Meter Die bisher grosste bekannte Landschildkrote war die ausgestorbene Colossochelys atlas mit bis zu 2 5 Meter Panzerlange Es werden bislang 16 rezente Gattungen und 59 Arten der Landschildkroten unterschieden hinzu kommt noch die Gattung Cylindraspis deren 5 Arten in historischer Zeit ausgestorben sind Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Fortpflanzung 3 Systematik 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 4 3 WeblinksErscheinungsbild BearbeitenLandschildkroten haben meist einen hochgewolbten Panzer Ausnahmen davon stellen die ostafrikanische Spaltenschildkrote und die sudafrikanischen Flachschildkroten dar die auf der Flucht vor Fressfeinden in schmalen Felsspalten Unterschlupf suchen Die Beine der Landschildkroten sind breit die Hinterbeine saulenformig Bei einigen bodengrabenden Schildkrotenarten wie etwa den Gopherschildkroten sind die Vorderbeine abgeflacht und mit Hornschuppen bedeckt Finger und Zehen haben bei allen Arten nicht mehr als zwei Phalangen und sind bis auf die Krallen verwachsen Die meisten Arten weisen einen ausgepragten Geschlechtsdimorphismus auf wobei Mannchen einen dickeren Schwanz und einen konkaven Bauchpanzer haben der die Paarung erleichtert Bei vielen weiblichen Schildkroten findet man dagegen einen V formigen Einschnitt im Plastron unterhalb des Schwanzes der die Eiablage begunstigt Als die kleinste Schildkrotenart gilt die Gesagte Flachschildkrote mit einer Panzerlange von im Mittel 7 9 Zentimetern und die Agyptische Landschildkrote mit 12 Zentimetern Am grossten werden mit 70 95 Zentimetern die Galapagos Riesenschildkroten Chelonoidis nigra und die Seychellen Riesenschildkroten Dipsochelys Fortpflanzung BearbeitenWeibliche Landschildkroten wahlen den Platz zur Eiablage sorgfaltig aus betreiben nach der Eiablage aber keine Brutpflege mehr Die notwendige Bruttemperatur liefert die Sonne Die Weibchen graben mit den Hinterbeinen Nisthohlen in die sie je nach Art und Alter zwischen einem und dreissig Eier legen 2 Auch die Eigrosse hangt von der Art ab bzw von Grosse und Alter des individuellen Muttertieres Bei manchen Arten sind je nach Versorgungslage der Muttertiere Mehrfachgelege pro Saison moglich Die Eiablage erfolgt in der Regel tagsuber Nachdem das Gelege abgesetzt wurde wird die Nisthohle wieder sorgfaltig verschlossen und der Boden eingeebnet um Nestraubern das Auffinden zu erschweren Die Zeitdauer die bis zum Schlupf der Jungtiere vergeht ist abhangig von klimatischen Bedingungen und kann zwischen 60 und 150 Tagen betragen 3 Jungschildkroten sind zum Zeitpunkt des Schlupfes korperlich bereits voll entwickelt Sie graben sich nach dem Schlupf an die Oberflache der Nistgrube und beginnen sofort mit einem selbstandigen Leben Sie ziehen nach dem Schlupf Reste des Dottersackes ein und sind so einige Zeit nach dem Schlupf noch mit Nahrstoffen versorgt Danach ernahren sie sich wie auch die erwachsenen Tiere uberwiegend vegetarisch Systematik Bearbeiten nbsp Kohlerschildkrote Chelonoidis carbonaria nbsp Galapagos Riesenschildkrote Chelonoidis sp nbsp Spornschildkrote Centrochelys sulcata zuvor Geochelone sulcata nbsp Kalifornische Gopherschildkrote Gopherus agassizii nbsp Stutz Gelenkschildkrote Kinixys homeana nbsp Spaltenschildkrote Malacochersus tornieri nbsp Braune Waldschildkrote Manouria emys nbsp Stachelrand Landschildkrote Psammobates oculifer nbsp Madagassische Spinnenschildkrote Pyxis arachnoides nbsp Griechische Landschildkrote Testudo hermanni Es werden bislang 16 rezente Gattungen und 59 Arten der Landschildkroten unterschieden hinzu kommt noch die Gattung Cylindraspis deren 5 Arten in historischer Zeit ausgestorben sind und mehrere fossile Landschildkroten wie z B die Atlasschildkrote Neben mehreren neu beschriebenen Arten sind die Hauptunterschiede zu alteren Systematiken dass die Spornschildkrote in die neue Gattung Centrochelys gestellt wurde und die Galapagos Riesenschildkrote Chelonoidis nigra nun als Artkomplex betrachtet wird dadurch wurden ihren Unterarten der Artstatus zuerkannt Familie Landschildkroten Testudinidae Gattung Seychellen Riesenschildkroten Aldabrachelys Loveridge amp Williams 1957 Aldabrachelys abrupta Grandidier 1868 Aldabra Riesenschildkrote Aldabrachelys gigantea Schweiger 1812 Aldabrachelys grandidieri Vaillant 1885 Gattung Astrochelys Gray 1873 Strahlenschildkrote Astrochelys radiata Shaw 1802 Madagassische Schnabelbrustschildkrote Astrochelys yniphora Vaillant 1885 Gattung Centrochelys Gray 1872 Spornschildkrote Centrochelys sulcata Miller 1779 zuvor Geochelone sulcata Gattung Chelonoidis Fitzinger 1835 Pinta Riesenschildkrote Chelonoidis abingdonii Gunther 1877 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Wolf Riesenschildkrote Chelonoidis becki Rothschild 1901 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Kohlerschildkrote Chelonoidis carbonarius Spix 1824 San Cristobal Riesenschildkrote Chelonoidis chathamensis Van Denburgh 1907 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Patagonische Landschildkrote Chelonoidis chilensis Gray 1870 Santiago Riesenschildkrote Chelonoidis darwini Van Denburgh 1907 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Waldschildkrote Chelonoidis denticulatus Linnaeus 1766 Chelonoidis donfaustoi Poulakakis amp Edwards 2015 4 Pinzon Riesenschildkrote Chelonoidis duncanensis Garman 1996 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Sierra Negra Riesenschildkrote Chelonoidis guntheri Baur 1889 Espanola Riesenschildkrote Chelonoidis hoodensis Van Denburgh 1907 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Darwin Riesenschildkrote Chelonoidis microphyes Gunther 1875 Floreana Riesenschildkrote Chelonoidis nigra Quoy amp Gaimard 1824 ausgestorbene Nominatform Fernandinha Riesenschildkrote Chelonoidis phantastica Van Denburgh 1907 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Santa Cruz Riesenschildkrote Chelonoidis porteri Rothschild 1903 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Alcedo Riesenschildkrote Chelonoidis vandenburghi Desola 1930 Cerro Azul Riesenschildkrote Chelonoidis vicina Gunther 1874 zuvor Unterart von Chelonoidis nigra Rabida Riesenschildkrote Chelonoidis wallacei Rothschild 1902 Gattung Chersina Gray 1831 Afrikanische Schnabelbrustschildkrote Chersina angulata Schweigger 1812 Gattung Megalochelys Falconer amp Cautley 1837 Atlasschildkrote Megalochelys sivalensis Falconer amp Cautley 1837 Gattung Cylindraspis Fitzinger 1835 Cylindraspis indica Schneider 1783 Synonym Cylindraspis borbonica Cylindraspis inepta Gunther 1873 Cylindraspis peltastes Dumeril amp Bibron 1835 Cylindraspis triserrata Gunther 1873 Cylindraspis vosmaeri Suckow 1798 Gattung Geochelone Fitzinger 1835 Indische Sternschildkrote Geochelone elegans Schoepff 1795 Birma Sternschildkrote Geochelone platynota Blyth 1863 Gattung Gopherschildkroten Gopherus Rafinesque 1815 Kalifornische Gopherschildkrote Gopherus agassizii Cooper 1863 Texas Gopherschildkrote Gopherus berlandieri Agassiz 1857 Gopherus evgoodei Edwards Karl Vaughn Rosen Melendez Torres amp Murphy 2016 Gelbrand Gopherschildkrote Gopherus flavomarginatus Legler 1959 Sonora Gopherschildkrote Gopherus morafkai Murphy Berry Edwards Leviton Lathrop amp Riedle 2011 Georgia Gopherschildkrote Gopherus polyphemus Daudin 1802 Gattung Flachschildkroten Homopus Dumeril amp Bibron 1834 Areolen Flachschildkrote Homopus areolatus Thunberg 1787 Boulengers Flachschildkrote Homopus boulengeri Duerden 1906 Sporn Flachschildkrote Homopus femoralis Boulenger 1888 Gesagte Flachschildkrote Homopus signatus Gmelin 1789 Nama Flachschildkrote Homopus solus Branch 2007 Gattung Asiatische Landschildkroten Indotestudo Lindholm 1929 Gelbkopfschildkrote Indotestudo elongata Blyth 1854 Forstens Landschildkrote Indotestudo forstenii Schlegel amp Muller 1845 Travancore Landschildkrote Indotestudo travancorica Boulenger 1907 Gattung Gelenkschildkroten Kinixys Bell 1827 Glattrand Gelenkschildkrote Kinixys belliana Gray 1831 Stachelrand Gelenkschildkrote Kinixys erosa Schweigger 1812 Stutz Gelenkschildkrote Kinixys homeana Bell 1827 Lobatse Gelenkschildkrote Kinixys lobatsiana Power 1927 Natal Gelenkschildkrote Kinixys natalensis Hewitt 1935 Westafrikanische Gelenkschildkrote Kinixys nogueyi Lataste 1886 Spekes Gelenkschildkrote Kinixys spekii Gray 1863 Sudostafrikanische Gelenkschildkrote Kinixys zombensis Hewitt 1931 Gattung Malacochersus Lindholm 1929 Spaltenschildkrote Malacochersus tornieri Siebenrock 1903 Gattung Asiatische Waldschildkroten Manouria Gray 1854 Braune Waldschildkrote Manouria emys Schlegel amp Muller 1844 Hinterindische Waldschildkrote Manouria impressa Gunther 1882 Gattung Sudafrikanische Landschildkroten Psammobates Fitzinger 1835 Geometrische Landschildkrote Psammobates geometricus Linnaeus 1758 Stachelrand Landschildkrote Psammobates oculifer Kuhl 1820 Zeltschildkrote Psammobates tentorius Bell 1828 Gattung Spinnenschildkroten Pyxis Bell 1827 Madagassische Spinnenschildkrote Pyxis arachnoides Bell 1827 Flachruckenschildkrote Pyxis planicauda Grandidier 1867 Gattung Stigmochelys Gray 1873 Pantherschildkrote Stigmochelys pardalis Bell 1828 Gattung Eigentliche Landschildkroten Testudo Linnaeus 1758 5 Maurische Landschildkrote Testudo graeca Linnaeus 1758 Griechische Landschildkrote Testudo hermanni Gmelin 1789 Vierzehenschildkrote Testudo horsfieldii Gray 1844 Agyptische Landschildkrote Testudo kleinmanni Lortet 1883 Breitrandschildkrote Testudo marginata Schoepff 1792 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten W G Joyce S G Lucas T M Scheyer A B Heckert A P Hunt A thin shelled reptile from the Late Triassic of North America and the origin of the turtle shell In Proceedings of the Royal Society B 2008 Tortoise Trust Egg F A Q Memento des Originals vom 5 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tortoisetrust org Tortoise egg incubation Memento des Originals vom 5 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tortoisetrust org N Poulakakis D L Edwards Y Chiari R C Garrick M A Russello E Benavides u a Description of a New Galapagos Giant Tortoise Species Chelonoidis Testudines Testudinidae from Cerro Fatal on Santa Cruz Island In PLoS ONE Band 10 Nr 10 2015 S e0138779 doi 10 1371 journal pone 0138779 Uwe Fritz Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas Schildkroten Testudines I Aula Verlag Wiebelsheim 2001 ISBN 3 89104 004 0 Literatur Bearbeiten Robert L Carroll Palaontologie und Evolution der Wirbeltiere Thieme Stuttgart 1993 ISBN 3 13 774401 6 Uwe Fritz Peter Havas Checklist of Chelonians of the World PDF 925 kB In Vertebrate Zoology 57 2 Dresden 2007 Reiner Praschag Landschildkroten Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3546 9 Manfred Rogner Schildkroten Biologie Haltung Vermehrung Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8001 5440 1 Volker Storch Ulrich Welsch Systematische Zoologie Fischer 1997 ISBN 3 437 25160 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landschildkroten Testudinidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Testudinidae In The Reptile Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landschildkroten amp oldid 236366741