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Die Gelbrand Gopherschildkrote Gopherus flavomarginatus auch als Mexikanische Gopherschildkrote bekannt ist eine seltene Schildkrotenart die nur in einem kleinen Areal der Chihuahua Wuste in Mexiko vorkommt Sie wurde erst 1958 entdeckt und 1959 vom Herpetologen John Marshall Legler beschrieben 1 Ihren deutschsprachigen Namen der an die wissenschaftliche Bezeichnung angelehnt ist verdankt sie der gelblichen Pigmentierung der seitlichen Randschilde des Ruckenpanzers Gelbrand GopherschildkroteGelbrand Gopherschildkrote Gopherus flavomarginatus Systematikohne Rang SauropsidaOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie Landschildkroten Testudinidae Gattung Gopherschildkroten Gopherus Art Gelbrand GopherschildkroteWissenschaftlicher NameGopherus flavomarginatusLegler 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Geschlechtsunterschiede 1 2 Unterscheidung von anderen Arten 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung 3 2 Ernahrung 4 Gefahrdung 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Gelbrand Gopherschildkrote ist die grosste der vier nordamerikanischen Gopherschildkrotenarten Der Carapax kann bis zu 40 cm lang werden Dieser Ruckenpanzer ist oben abgeflacht und relativ niedrig gewolbt Er wird nach hinten zu breiter und erreicht seine grosste Ausweitung etwas hinter dem Zentrum Das Nackenschild ist ungefahr so breit wie lang und besitzt keine Einkerbungen Die Kehlschilde des Plastrons sind relativ breit und nicht gegabelt Die Wirbelschilde sind breiter als lang das erste ist das schmalste das dritte das breiteste 2 Die Farbung des Ruckenpanzers variiert von hell grungelblich oder zitronengelb bis strohfarben oder braun Die Areolen im Zentrum der einzelnen Schilde sind dunkelbraun oder schwarz Die Randschilde Marginalia sind stets blasser als der Rest des Ruckenpanzers die seitlichen Randschilde sind oft gelb pigmentiert 2 Bei der Population im mexikanischen Bundesstaat Durango ist dieses Merkmal am deutlichsten ausgepragt 3 An den beiden Hinterextremitaten besitzen sie an jedem Schenkel zwei grosse Sporen mit schwarzen Spitzen Die Vorderextremitaten sind breit mit grossen einander uberlappenden Schuppen in sieben bis acht Reihen uberzogen 2 Sie dienen zum Graben Geschlechtsunterschiede Bearbeiten Der Sexualdimorphismus ist nur schwach ausgepragt Die Mannchen sind im Regelfall etwas kleiner als die Weibchen Sie haben etwas mehr einwarts gewolbte Bauchpanzer mit weiter vorstehenden Kehlschilden und etwas langere und dickere Schwanze 2 Bei der Population im mexikanischen Bundesstaat Durango ist dieser Dimorphismus in der Wolbung des Bauchpanzers der die Kopulation erleichtern soll jedoch weniger deutlich ausgepragt als bei Exemplaren aus anderen Teilen des Verbreitungsgebiets 3 Unterscheidung von anderen Arten Bearbeiten Die Form des Ruckenpanzers unterscheidet die Gelbrand Gopherschildkrote von den anderen nordamerikanischen Arten Die Kalifornische Gopherschildkrote Gopherus agassizii hat einen langlichen hoch gewolbten Panzer der sich nach hinten zu nicht verbreitert Die Texas Gopherschildkrote Gopherus berlandieri hat einen breiten Ruckenpanzer und zwei spitze gabelartig verzweigte Kehlschilde Die Georgia Gopherschildkrote Gopherus polyphemus zu der die Gelbrand Gopherschildkrote zuweilen als Unterart gestellt wurde hat einen ovalen langlichen Ruckenpanzer der er nach hinten zu kaum verbreitert ist Morafkas Gopherschildkrote Gopherus morafkai hat einen fast halbkugelformig aufgewolbten Panzer und einen weniger breiten Kopf als die Gelbrand Gopherschildkrote Verbreitung Bearbeiten nbsp Lage des Bolson de Mapimi aus dem die letzten uberlebenden Gelbrand Gopherschildkroten in Mexiko stammenSie ist endemisch im Bolson de Mapimi 4 der 1976 von der UNESCO zum Biospharenreservat erklart wurde Dieses Gebiet erstreckt sich uber den Sudwesten des mexikanischen Bundesstaates Coahuila den Sudosten des Bundesstaates Chihuahua und den Nordosten des Bundesstaates Durango 2 Es handelt sich um ein trockenes Becken in einer Meereshohe von 1000 bis 1300 Metern Wahrend der letzten Kaltzeit waren diese Schildkroten von den Great Plains westlich von Arizona bis ins sudliche Mexiko verbreitet Veranderungen der Landschaft und des Klimas sorgten jedoch dafur dass sie in ein kleines Becken in der mexikanischen Wuste isoliert und im heutigen Verbreitungsgebiet in etwa 6 Populationen 4 aufgespalten wurden Die genetische Variation zwischen diesen Populationen ist jedoch gering 5 Unter naturlichen Wustenbedingungen bewohnt etwa ein Tier einen Hektar 4 Fur Nachzuchten zur Arterhaltung wurden einige Exemplare in die Vereinigten Staaten exportiert Eine Wiederansiedlung in Gebieten Nordamerikas in denen sie bis zum Ende des Pleistozans vorkamen wird jedoch von Umweltschutzern abgelehnt 6 Lebensweise BearbeitenGelbrand Gopherschildkroten leben in Kolonien von bis zu 100 Tieren und werden erst zur Morgen oder Abenddammerung richtig aktiv Sie sind erst mit 12 15 Jahren geschlechtsreif konnen aber ein Alter von 80 100 Jahren erreichen Die Schildkroten graben in der feuchten Saison Bauten von 10 Metern Lange und 1 5 bis 2 5 Metern Tiefe in den Boden Diese Bauten haben nur einen Eingang Hier uberdauern sie sowohl die Trockenperioden des Sommers als auch kalte Wintertage 3 Fortpflanzung Bearbeiten Die Paarungszeit ist von April bis August Nester werden zwischen April und September in der Nahe der Bauten angelegt Die Eier werden ausserhalb des Baus in ungefahr 20 Zentimeter tiefe Locher gelegt Ein Gelege enthalt 5 bis 6 in seltenen Fallen 3 bis 9 Eier Es konnen zwar von einem Weibchen bis zu drei Mal im Jahr Eier gelegt werden sieben von acht Gelegen werden jedoch von Raubern zerstort Das fuhrt dazu dass ein Schildkrotenpaar in acht Jahren durchschnittlich nur 3 4 Nachkommen produziert Auch diese sind in Gefahr die Geschlechtsreife nicht zu erreichen Ausser den Menschen gehoren Kojoten Falken Rennkuckucke Dachse Stinktiere und Raben zu ihren Feinden 7 Ernahrung Bearbeiten Wie andere Gopherschildkroten sind die Gelbrand Gopherschildkroten Pflanzenfresser 21 Pflanzenarten dienen ihnen zur Ernahrung hauptsachlich Graser die 64 Prozent ihrer Nahrung ausmachen Die wichtigsten Graser sind Bouteloua barbata 22 7 Hilaria mutica 15 2 Tridens pulchellus 14 9 und Sida leporosa 13 6 Bouteloua barbata ist die Hauptnahrungsquelle im Sommer Hilaria mutica und Sida leporosa dienen hauptsachlich wahrend des restlichen Jahres der Ernahrung 7 Gefahrdung BearbeitenUm das Jahr 1973 furchtete man schon das Aussterben dieser Art da sie sich uberwiegend von einer Grasart ernahrt die von den grasenden Rinderherden verdrangt wurde Ausserdem galten ihre Eier und ihr Fleisch als Delikatesse bei den Einwohnern Dank der Aufklarungsarbeit mexikanischer Artenschutzer und der Schutzbestimmungen konnte sich ihr Bestand wieder erholen Seither wird er von der IUCN nur noch als gefahrdet eingestuft 4 Einzelnachweise Bearbeiten John Marshall Legler A new tortoise genus Gopherus from North Central Mexico Univ Kansas Publ Museum of Natural History 11 5 S 335 343 1959 Erstbeschreibung a b c d e Roger W Barbour amp Carl H Ernst Turtles of the World Smithsonian Institution Scholarly Press 1992 ISBN 978 1 5609 8212 8 Online 1 2 Vorlage Toter Link nlbif eti uva nl Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b c David J Morafka The status and distribution of the Bolson tortoise Gopherus flavomarginatus U S Fish and Wildlife Service Research Report 12 S 71 94 1982 a b c d Gopherus flavomarginatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Tortoise amp Freshwater Turtle Specialist Group 2007 Abgerufen am Mai 2014 Cinthya Alejandra Urena Aranda1 amp Alejandro Espinosa de los Monteros The genetic crisis of the Mexican Bolson Tortoise Gopherus flavomarginatus Testudinidae Amphibia Reptilia 33 1 S 45 53 2012 doi 10 1163 156853811X621508 Eric Jaffe Brave Old World The debate over rewilding North America with ancient animals Science News Magazine of the Society for Science and the Public 11 November 2006 a b David J Morafka G Aguirre amp G A Adest Gopherus flavomarginatus Bolson tortoise In I R Swingland amp M W Klemens Hrsg The Conservation Biology of Tortoises S 10 13 Occ Pap IUCN SSC 5 Tortoise and Freshwater Specialists Group 1988Literatur BearbeitenJohn Marshall Legler A new tortoise genus Gopherus from North Central Mexico University of Kansas Publications Museum of Natural History 11 5 S 335 343 1959 Erstbeschreibung David J Morafka amp C J McCoy The ecogeography of the Mexican Bolson tortoise Gopherus flavomarginatus derivation of its endangered status and recommendations for its conservation Annales of the Carnegie Museum 57 S 1 72 1988 David C Rostal Earl D McCoy amp Henry R Mushinsky Biology and Conservation of North American Tortoises Johns Hopkins University Press 2014 ISBN 1 4214 1377 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gelbrand Gopherschildkrote Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mexican Bolson Tortoise engl Sex Steroids associated with the Reprodutive Cycle in Male and Female Bolson Tortoise Gopherus flavomarginatus engl PDF Datei 564 kB Gopherus flavomarginatus In The Reptile Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelbrand Gopherschildkrote amp oldid 204179802