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Die Strahlenschildkrote Astrochelys radiata Syn Geochelone radiata ist eine ursprunglich auf Madagaskar endemische Art aus der Familie der Landschildkroten die bis 2007 der Gattung Geochelone zugeordnet wurde StrahlenschildkroteStrahlenschildkrote Astrochelys radiata Systematikohne Rang SauropsidaOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie Landschildkroten Testudinidae Gattung AstrochelysArt StrahlenschildkroteWissenschaftlicher NameAstrochelys radiata Shaw 1802 mannliche und weibliche Strahlenschildkrote Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Fortpflanzung 3 Verbreitung 4 Systematik 5 Strahlenschildkroten als Nahrung 6 Gefahrdung 7 Individuen 8 Nachweise 8 1 Einzelnachweise 8 2 Literatur 9 WeblinksErscheinungsbild BearbeitenMit einer Panzerlange von bis zu 42 Zentimetern 1 und einem Gewicht von 20 Kilogramm bei Mannchen beziehungsweise 15 Kilogramm bei Weibchen ist die Strahlenschildkrote verhaltnismassig gross Im Gegensatz zu ihrer Schwesterart der Madagassischen Schnabelbrustschildkrote A yniphora weist sie keinen Knochenfortsatz am Vorderende des Bauchpanzers auf Das charakteristische Merkmal der Strahlenschildkrote sind die namensgebenden auf jedem Panzersegment strahlenformig nach aussen verlaufenden gelblichen Linien auf dunklem Hintergrund Bei sehr alten Individuen fehlt mitunter diese charakteristische Zeichnung Mannchen unterscheiden sich von den Weibchen durch einen konkav geformten Bauchpanzer und einen langeren und dickeren Schwanz Fortpflanzung BearbeitenDie Gelege von Strahlenschildkroten umfassen 2 bis 12 Eier deren Grosse bei 36 42 32 39 Millimetern liegt Der Schlupf der Jungtiere ist abhangig von der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit Bei 25 bis 27 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent schlupfen die Jungtiere nach funf bis neun Monaten Bei einer Umgebungstemperatur von 28 bis 29 Grad Celsius verkurzt sich der Zeitraum bis zum Schlupf auf 106 bis 130 Tage 2 bei 29 bis 30 Grad Celsius auf 90 bis 120 Tage Strahlenschildkroten zeigen eine temperaturabhangige Geschlechtsdetermination Bei kuhleren Temperaturen schlupfen Mannchen ab etwa 29 oder 30 Grad Celsius nur noch Weibchen 3 Verbreitung BearbeitenDas Ursprungsgebiet dieser Art ist im Suden und Sudwesten Madagaskars zu finden in Gebieten mit ausgepragter Trockenzeit und einer durch Dornwald dominierten Vegetation Ebenso besiedeln sie Areale mit niedriger aber dichter Vegetation und solche in denen nach Uberweidung Opuntien vorherrschen Dementsprechend bestehen 80 bis 90 Prozent ihrer Nahrung aus Grasern Fruchte und Sukkulenten erganzen das Nahrungsspektrum Es wird angenommen dass naturliche Populationen zwischen dem Fluss Onilahy sudlich von Tulear und dem Ort Antaritarika ostlich von Cap Saint Marie in einem bis zu 100 Kilometer breiten Streifen entlang der Kuste vorkommen Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich auf dem Mahafaly und dem Karimbolaplateau Neben dem naturlichen Verbreitungsgebiet wird diese Art in den meisten Regionen Madagaskars sowie auf den Inseln Mauritius und Reunion zur Nahrungsgewinnung gehalten Zudem werden sie mit Huhnern und Enten zusammen gehalten da sie diesen Schutz vor Krankheiten bieten sollen Entlaufene Tiere konnen vorkommen etablierte Populationen ausserhalb der ursprunglichen Verbreitungsgebietes gelten aber als unwahrscheinlich Systematik BearbeitenDie Strahlenschildkrote sowie ihre Schwesterart die Madagassische Schnabelbrustschildkrote wurden lange Zeit der Gattung Geochelone zugeordnet Dies war uber einen langeren Zeitraum in Frage gestellt worden und 2007 wurden diese beiden Arten wieder in die auf Madagaskar endemische und nur diese beiden Arten umfassenden Gattung Astrochelys Gray 1873 eingeordnet Strahlenschildkroten als Nahrung BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet dieser Art deckt sich mit dem der Stamme der Mahafaly und Antandroy bei denen sie als Sokatra und auch als Sokake bekannt ist Fur diese Stamme gilt der Verzehr von Schildkroten als fady als ein Tabu Mittlerweile leben dort aber auch Mitglieder anderer Stamme bei denen Schildkroten auf dem Speiseplan stehen ebenso werden viele Tiere gefangen mit Lastkraftwagen an andere Orte gebracht und zum Verzehr getotet nbsp Berliner Sonderbriefmarke von 1977Gefahrdung BearbeitenDie IUCN fuhrt diese Art als vom Aussterben bedroht Neben dem Bejagen ist Habitatzerstorung durch Abholzen Uberweidung und Holzkohleherstellung die Hauptgefahr fur Strahlenschildkroten Die IUCN geht bei ihrer Einschatzung von einer Generationendauer von 42 Jahren aus Uber einen Zeitraum von 67 Jahren der weniger als zwei Generationen umfasst ist diese Art in 40 Prozent ihres Lebensraumes verschwunden Bei einer Fortschreibung des Ruckgangs muss davon ausgegangen werden dass die Art in etwa 45 Jahren ausgestorben sein wird Individuen BearbeitenTuʻi Malila 1965 soll dieser Art angehort haben Diese Schildkrote wurde der Konigsfamilie von Tonga wahrscheinlich 1777 von Kapitan James Cook als Geschenk uberreicht und durfte somit zum Zeitpunkt ihres Todes mindestens 188 Jahre alt gewesen sein 4 Nachweise BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Rogner S 79 Rogner S 79 Gerald Kuchling Eric V Goode Peter Praschag Endoscopic Imaging of Gonads Sex Ratio and Temperature Dependent Sex Determination in Juvenile Captive Bred Radiated Tortoises Astrochelys radiata In Christina M Castellano Anders G J Rhodin Michael Ogle Russell Mittermeier Herilala Randriamahazo Rick Hudson Richard E Lewis Hrsg Turtles on the Brink in Madagascar Proceedings of Two Workshops on the Status Conservation and Biology of Malagasy Tortoises and Freshwater Turtles Chelonian Research Monographs Band 6 2013 S 113 118 englisch online Joan Robb Evan Graham Turbott Tuʻ i Malila Cook s tortoise In Records of the Auckland Institute and Museum Band 8 1971 S 229 233 JSTOR 42906170 englisch Literatur Bearbeiten Thomas E J Leuteritz Trip Lamb Jean Claude Limberaza Distribution status and conservation of radiated tortoises Geochelone radiata in Madagascar In Biological Conservation Band 124 Nr 4 2005 S 451 461 doi 10 1016 j biocon 2005 02 003 Uwe Fritz Olaf R P Bininda Emonds When genes meet nomenclature Tortoise phylogeny and the shifting generic concepts of Testudo and Geochelone In Zoology Band 110 Nr 4 2007 S 298 307 doi 10 1016 j zool 2007 02 003 Manfred Rogner Schildkroten Biologie Haltung Vermehrung Eugen Ulmer KG Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8001 5440 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strahlenschildkrote Astrochelys radiata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Astrochelys radiata in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 3 Eingestellt von T Leuteritz amp S Rioux Paquette Madagascar Tortoise and Freshwater Turtle Red List Workshop 2008 Abgerufen am 6 Juni 2022 Astrochelys radiata In The Reptile Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strahlenschildkrote amp oldid 236753886