www.wikidata.de-de.nina.az
Die Vierzehenschildkrote Testudo horsfieldii Syn Agrionemys horsfieldii auch Steppenschildkrote oder Russische Landschildkrote genannt ist eine Art der Familie der Landschildkroten Bis 1966 wurde diese Schildkrote ausschliesslich in die Gattung Testudo gestellt 1 wahrend die Zuordnung zu der monotypischen Gattung Agrionemys spater zunehmend akzeptiert wurde 2 Die Schildkrotenart ist in Russland und Zentralasien verbreitet und wurde erstmals 1844 von John Edward Gray wissenschaftlich beschrieben Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mangeln in der Qualitatssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen Dies geschieht um die Qualitat der Biologie Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen Bitte hilf mit diesen Artikel zu verbessern Artikel die nicht signifikant verbessert werden konnen gegebenenfalls geloscht werden Lies dazu auch die naheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie Artikel VierzehenschildkroteVierzehenschildkrote Testudo horsfieldii in Baikonur Kazakhstan Systematikohne Rang SauropsidaOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie Landschildkroten Testudinidae Gattung Palaarktische Landschildkroten Testudo Art VierzehenschildkroteWissenschaftlicher NameTestudo horsfieldiiGray 1844 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Fortpflanzung 5 Haltung 6 Schutzstatus und Gefahrdung 6 1 Anmerkungen 7 Bilder 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksErscheinungsbild BearbeitenCharakteristisch fur die Vierzehenschildkrote ist der ovale bis kreisrunde Ruckenpanzer der insgesamt deutlich flacher ist als bei allen anderen Testudo Arten Die Farbung reicht von gelblich uber oliv bis braun oder ocker mit verschieden grossen dunklen Flecken Sehr alte Tiere konnen fast schwarz Afghanistan aber auch fast zeichnungslos gelbbraun sein Die Weichteile sind gelb bis braun manchmal sogar leicht grunlich der Schwanzschild ungeteilt und an den kraftigen Vorderbeinen befinden sich im Gegensatz zu den anderen Testudo Arten grundsatzlich nur vier Zehen die sehr kraftige Krallen tragen Der Schwanz endet beim Mannchen mit einem kleinen Hornnagel Die Art erreicht eine Grosse von 15 cm Mannchen bis etwa 25 cm sehr selten 28 cm Korperlange Weibchen und wiegt dann etwa zwischen einem halben und zwei Kilogramm Bei Mannchen ist der Bauchpanzer zudem konkav geformt ausserdem haben diese einen langeren und dickeren Schwanz Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Tiere besiedeln in funf Unterarten 1 die Region ostlich des Kaspischen Meeres uber Kasachstan Usbekistan Tadschikistan Turkmenistan und sudwarts bis Ost Iran Nord Afghanistan Pakistan und West Belutschistan bis hinein in das westliche China Dem Hauptverbreitungsgebiet nach handelt es sich um eine asiatische Art Es gibt jedoch ein Vorkommen sudlich von Samara womit dies die am nordlichsten vorkommende Testudine ware Die Vierzehenschildkrote heisst auch Steppenschildkrote denn sie bewohnt ausgesprochen aride teilweise steinige Landstriche wie auch Lehmsteppen Aber auch Steppenbereiche in der Umgebung von Oasen sowie grasige Flachen in der Nahe von Quellen und Fliessgewassern Ein dritter Name namlich Russische Landschildkrote ist immer noch gelaufig da die Hauptexportlander Kasachstan und Usbekistan uber einen langen Zeitraum Teil des Russischen Reiches und dann der Sowjetunion waren Von den Siebziger und Achtzigerjahren bis heute wurden und werden die Tiere in grossen Mengen eingesammelt und exportiert Lebensweise Bearbeiten nbsp Die kraftigen Krallen an den starken Vorderbeinen und der flache Panzer ermoglichen der Vierzehenschildkrote das Graben bis zu vier Meter langer Gange die wiederholt genutzt werden Nachts bei grosser Hitze wahrend der Sommer und der Winterruhe zieht sie sich in diese zuruck da sie Sicherheit vor Fressfeinden bieten und die Temperaturen in der Erde relativ konstant bleiben Oft sieht man sie morgens bei ungewissem Wetter abwartend am Hohleneingang sitzen Im Verbreitungsgebiet herrscht sommerheisses und trockenes sowie winterfeuchtes und eiskaltes Kontinentalklima vor Dieses ist gekennzeichnet durch grosse tagliche und jahreszeitliche Temperaturschwankungen bis zu 40 C wobei Regenfalle den Hochsommer uber oft vollig ausbleiben Diese Umstande verlangen den Tieren in ihren kargen Lebensraumen eine enorm grosse Anpassungsfahigkeit ab Die Winterruhe dauert bis Mitte oder Ende Marz und damit bis zu 6 Monate So hart und kalt die Winter sind so schnell und ubergangslos bricht die warme Jahreszeit mit einer anfangs ausgiebigen Pflanzenfulle herein Nur drei bis funf Monate stehen diesen Schildkroten zur Verfugung um zu fressen zu wachsen und sich zu vermehren Mit der schon im Fruhsommer zunehmenden Hitze und der beginnenden Trockenheit wird die Futtersuche tagsuber immer schwerer so dass die Morgen und Abendstunden dafur genutzt werden mussen Im Hochsommer ist es in vielen Lebensraumen so heiss und trocken dass sich die Tiere wegen Futtermangels und der Hitze zu einer ein bis zweimonatigen Sommerruhe zuruckziehen und wenn uberhaupt erst im September wieder erscheinen Den kurzen Zeitraum bis zur Winterruhe nutzen sie nochmals zur ausgiebigen Futtersuche bis sie sich Mitte bis Ende Oktober aufgrund der nachtlichen oft sehr kraftigen Minustemperaturen wieder in die Winterruhe begeben In freier Natur werden zum Teil enorm grosse Reviere besiedelt 10 Hektar fur ein Mannchen und bis zu 30 Hektar fur ein Weibchen sind ublich Die Schildkroten begegnen sich deshalb nur selten Gerade diese Umstande machen die Steppenschildkrote aber zu einer stark spezialisierten Art die mit der ublichen Haltungsweise einer europaischen Landschildkrotenart auf Dauer nicht zurechtkommt Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Agrionemys horsfieldii DNZ 2005Wann immer ein Mannchen ein Weibchen erblickt nahert es sich werbend dem Weibchen Mit weit ausgestrecktem Hals und auf und abnickendem Kopf umrundet der potenzielle Paarungspartner seine Auserkorene Schliesslich beisst er sie in die Vorderbeine um sie zum Stillhalten zu zwingen Die Mannchen besitzen in der Regel einen viel langeren Schwanz mit einem hornigen Schwanznagel der bei zu haufigen Paarungsversuchen beim Weibchen schwere Verletzungen in der Kloakenregion verursachen kann Wahrend der Kopulation nimmt das Mannchen eine fast senkrechte Position hinter dem Weibchen ein Gleichzeitig offnet das Mannchen das Maul die rote fleischige Zunge wird sichtbar und es stosst piepsende Laute aus Die Weibchen legen etwa zwei bis vier Wochen nach der Paarung erstaunlich grosse Eier ab in der Regel 2 5 bis zu maximal 9 Stuck In der Form sind diese langlich oval etwa 35 40 Millimeter lang und etwa 15 20 g schwer Die fast runden Jungtiere schlupfen bei kunstlicher Bebrutung der Eier bei 28 32 C nach sechzig bis maximal 100 Tagen Eine einzige erfolgreiche Paarung genugt um die Eier fur mehrere Gelege zu befruchten Deshalb und wegen der enormen fast schon lastigen Paarungslust der Mannchen ist es sinnvoll in menschlicher Obhut Mannchen und Weibchen ausserhalb der eigentlichen Paarungszeit voneinander getrennt zu halten um eine stressfreie Haltung sicherzustellen Haltung BearbeitenDie extrem kargen naturlichen Lebensverhaltnisse sind in den Tieren so stark verankert dass sie auch in menschlicher Obhut alles an Futter nutzen was sie erlangen konnen Deshalb neigen sie besonders stark zur Fettleibigkeit Das kann so weit gehen dass die Weichteile aus dem Panzer hervorquellen und sie letztendlich an Leberverfettung sterben Sie fressen auch noch bei relativ niedrigen Temperaturen Vor allem im Fruhjahr ist ihr Appetit enorm gross Die Hauptnahrung muss deshalb eine kontrollierte Menge einer ausgewogenen Mischung aus stark rohfaserreichen Wildkrautern und daraus hergestelltem Heu sein Das Futterangebot sollte dem naturlichen Lebensraum entsprechend dem Sommer zu immer geringer und rohfaserreicher werden Auf Salat sollte man nur in Ausnahmefallen zuruckgreifen zu ballaststoff vitamin und mineralstoffarm zu eiweissreich Bei der Auswahl der Futterpflanzen kommt es ganz besonders auf einen hohen Rohfaseranteil uber 20 Prozent und einen recht niedrigen Protein Anteil unter 10 Prozent an Obst und Gemuse gehoren nicht auf den Speiseplan Zusatzlich sind die Tiere auf eine ausreichende Kalzium Versorgung angewiesen In freier Natur geschieht dies uber mineralhaltigen Boden Knochen oder Schneckenhauser In menschlicher Obhut sollten Sepiaschulp oder abgekochte Eierschalen separat zum Benagen angeboten werden was auch den Hornschnabel in der richtigen Form halt Schutzstatus und Gefahrdung BearbeitenSeit 1975 untersteht diese Art dem Washingtoner Artenschutzabkommen wo sie in Anhang II gelistet wurde Die EU Artenschutzverordnung listet die Art in Anhang B Daraus folgt dass sie nur als Nachzucht und nur mit einem Herkunftsnachweis den Besitzer wechseln darf in dem ausgewiesen ist wo und wann die Schildkrote nachgezuchtet wurde Weiterhin sind die Tiere innerhalb der EU bei der ortlich zustandigen Artenschutzbehorde meldepflichtig kostenlos Von der IUCN wird die Vierzehenschildkrote als gefahrdet VU vulnerable eingestuft 3 Anmerkungen Bearbeiten Die Vierzehenschildkrote wird von manchen Wissenschaftlern der monotypischen Gattung Agrionemys zugerechnet Uberwiegend wird sie aber als Testudo horsfieldii bezeichnet 1 Fur diese Art wird bei der European Studbook Foundation ein Zuchtbuch gefuhrt Bilder Bearbeiten nbsp Ein Fall von Konvergenz Gopherus flavomarginata oben und Testudo horsfieldii unten Beide besitzen die flachen Panzer und die kraftigen Arme nbsp Die knappen Panzer erleichtern das Graben im Erdreich Dadurch sind die Weichteile besonders gut sichtbar nbsp Vier kraftige Zehen nbsp Nicht an den Polen sondern in der Mitte durchbrechen die Jungtiere das Ei nbsp Jungtiere Ein deutlicher Mittelkiel auf dem Ruckenpanzer erinnert an das Aussehen fruherer Vorfahren nbsp Die Zuwachsringe sind bei dieser Vierzehenschildkrote hellgrun nbsp 1 3 Agrionemys horsfieldii nbsp Der fast flachig schwarze Bauchpanzer ist typisch fur viele Exemplare von Testudo horsfieldii nbsp Mannchen Mitte und zwei WeibchenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Testudo horsfieldii In The Reptile Database abgerufen am 29 April 2015 Manfred Rogner Schildkroten Biologie Haltung Vermehrung Eugen Ulmer Stuttgart 2008 S 77 ISBN 978 3 8001 5440 1 Testudo horsfieldii in der Roten Liste In IUCN Red List IUCN abgerufen am 30 Juni 2022 englisch Literatur BearbeitenIndraneil Das Die Schildkroten des Indischen Subkontinents Edition Chimaira Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 930612 35 6 Manfred Rogner Schildkroten Biologie Haltung Vermehrung Eugen Ulmer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8001 5440 1 Ude Fass Die Haltung der Steppenschildkroten Agrionemys horsfieldii Faszinierende Tiere aus ariden Gebieten Kleintierverlag Biebertal 2013 ISBN 978 3 9811212 8 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vierzehenschildkrote Album mit Bildern Videos und Audiodateien Testudo horsfieldii In The Reptile Database Ein lesenswerter Artikel uber die Lebensweise von Testudo horsfieldii im Habitat auf der Seite der Interessengemeinschaft Testudo horsfieldii Eine Website uber die Haltung und Zucht der Steppenschildkrote Der Autor beschreibt seine Haltung und geht dabei auch auf die eigenen Erfahrungen Entwicklungen und Verbesserungen ein Eine Webseite die sich besonders mit der Physiologie der Steppenschildkroten ihren Bedurfnissen und typischen haltungsbedingten Krankheiten befasst Auch oder gerade fur Einsteiger eine gut geeignete Seite Testudo horsfieldii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Tortoise amp Freshwater Turtle Specialist Group 1996 Abgerufen am 11 Mai 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vierzehenschildkrote amp oldid 228629824