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Die Zwergmaus Micromys minutus zur Unterscheidung von anderen Zwergmaus Arten auch als Eurasische Zwergmaus bekannt ist eine Nagetierart aus der Gruppe der Altweltmause Murinae ZwergmausZwergmaus Micromys minutus SystematikFamilie Langschwanzmause Muridae Unterfamilie Altweltmause Murinae Tribus Rattiniohne Rang Micromys GruppeGattung MicromysArt ZwergmausWissenschaftlicher Name der GattungMicromysDehne 1841Wissenschaftlicher Name der ArtMicromys minutus Pallas 1771 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdung 6 Systematik 7 Haustierhaltung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Zwergmaus ist eines der kleinsten Nagetiere uberhaupt Sie erreicht eine Kopfrumpflange von 55 bis 75 Millimetern der Schwanz misst rund 50 bis 75 Millimeter Ihr Gewicht betragt 5 bis 7 Gramm Ihre Oberseite ist rotbraun in manchen Gebieten auch dunkelbraun Die Unterseite ist vom Rucken scharf abgesetzt und weiss Der ungewohnlich lange Schwanz wird als Greifschwanz benutzt und ist zweifarbig Die Ohren ragen aus dem Fell kaum hervor Die Augen sind sehr klein und dunkelbraun Der Schadel ist ebenfalls sehr klein Zwergmause konnen sich durch Locher von einem Zentimeter Durchmesser zwangen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet rot der Zwergmaus nbsp Zwergmause am SommernestZwergmause sind in weiten Teilen Eurasiens verbreitet In Europa beginnt ihr Verbreitungsgebiet im sudlichen Grossbritannien dem nordlichen Spanien und Finnland und erstreckt sich uber weite Teile Mittel und Osteuropas Sie fehlt allerdings im Grossteil der Iberischen Halbinsel in den sudlichen Teilen Italiens in den Alpen und im nordlichen Skandinavien und ist auf dem Balkan nur sporadisch vertreten In einem breiten Streifen durchzieht ihr Verbreitungsgebiet das sudliche Russland und reicht bis Japan Korea und weite Teile des ostlichen China Sie bewohnt meist tiefergelegene Gebiete kommt allerdings gebietsweise bis in 1700 Meter Seehohe vor Ihr Lebensraum sind mit hoher Vegetation bestandene Gebiete beispielsweise hohe Graser Schilf und Rohrichtbestande und Bambusdickichte aber auch Getreidefelder Gelegentlich findet man sie auch in Hecken oder Reisfeldern Lebensweise und Ernahrung Bearbeiten nbsp Zwergmaus auf Grashalmen nbsp Sommernest der ZwergmausDank ihrer spezialisierten Pfoten und ihres Greifschwanzes konnen Zwergmause geschickt auf den Halmen oder Asten klettern Sie konnen am Tag und in der Nacht unterwegs sein sind aber uberwiegend nachtaktiv mit Aktivitatshohepunkten nach der Abend und vor der Morgendammerung Zur Jungenaufzucht errichten sie zwischen den Halmen Kugelnester diese haben einen Durchmesser von 60 bis 130 Millimetern und befinden sich ublicherweise in 1 bis 1 3 Metern Hohe Es dauert zwei bis acht Tage um ein Nest zu bauen Im Inneren ist es mit klein genagten Materialien ausgepolstert Ausserhalb der Paarungszeit bauen sie ebenfalls manchmal Nester diese sind aber dunner und weniger gut gepolstert In den kuhleren Monaten legen sie manchmal Nester am Boden oder in Erdlochern an manchmal auch in Gebauden Zwergmause leben einzelgangerisch Sie bewohnen feste Reviere von 350 bis 400 m Mannchen und Weibchen kommen nur zur Fortpflanzung und zur Errichtung des Wurfnestes zusammen Im Winter hingegen konnen bis zu 5000 Tiere in Getreidespeichern friedlich zusammenleben je naher die Paarungszeit ruckt desto aggressiver reagieren allerdings die Tiere aufeinander Zwergmause ernahren sich von den Samen der Graser in welchen sie ihre Nester bauen von den darin lebenden Insekten sowie von grunen Pflanzenteilen Daruber hinaus fressen sie manchmal Vogeleier oder Jungvogel Im Winter kann die Nahrung fast ausschliesslich aus tierischer Kost bestehen Fortpflanzung BearbeitenDie Fortpflanzung erfolgt in den warmeren Monaten sie beginnt im April oder Mai erreicht ihren Hohepunkt im Juli und dauert je nach Witterung bis in den September oder Spatherbst Die Weibchen konnen theoretisch bis zu sechsmal im Jahr werfen wegen der kurzen Lebenserwartung tragt ein Weibchen in freier Wildbahn selten mehr als zwei Wurfe aus Die Tragzeit betragt 17 bis 18 Tage die Wurfgrosse variiert zwischen 1 und 13 und betragt durchschnittlich 3 bis 8 Jungtiere Neugeborene wiegen rund 1 Gramm Mit 8 bis 10 Tagen offnen sich ihre Augen und mit 15 bis 16 Tagen sind sie entwohnt und verlassen ihr Geburtsnest Mit rund 35 Tagen sind sie geschlechtsreif das bedeutet in einem Jahr konnen sich bis zu vier Generationen fortpflanzen Wenige Tiere werden in der Natur alter als sechs Monate Tiere in menschlicher Obhut konnen knapp funf Jahre alt werden Gefahrdung Bearbeiten nbsp ZwergmausIn Teilen Europas gehen die Bestande der Zwergmaus zuruck allerdings sind die Gesamtbestande von Natur aus grossen Fluktuationen unterworfen Gefahrdungen stellen vor allem der Verlust an Lebensraum und die Zerstuckelung der verbleibenden Flachen dar In Osterreich gilt sie deshalb als gefahrdet in Deutschland steht sie auf der Vorwarnliste Global wird die Art von der IUCN als nicht gefahrdet least concern gelistet Systematik BearbeitenDie Zwergmaus wurde 1771 von Peter Simon Pallas als Mus minutus erstbeschrieben Innerhalb der Altweltmause ist sie laut Wilson amp Reeder 2005 Namensgeber der Micromys Gattungsgruppe einer ansonsten auf Sudostasien beschrankten Gruppe die daneben noch die Gattungen Pinselschwanz Baummause Chiropodomys Zwergbaummause Haeromys Asiatische Kletterratten Hapalomys Langschwanz Klettermause Vandeleuria und Vernay Klettermause Vernaya umfasst Nach genetischen Studien von Lecompte et al 2008 ist die Zwergmaus ein urtumlicher Vertreter der Rattini also relativ nahe mit den Ratten verwandt Haustierhaltung Bearbeiten nbsp Zwergmaus im TerrariumFur die Haltung von Zwergmausen benotigt man einen Herkunftsnachweis und sie unterliegen der Meldepflicht bei der Unteren Naturschutzbehorde 1 2 Literatur BearbeitenErnest P Walker Begr Ronald M Nowak Bearb Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Rudolf Piechocki Die Zwergmaus Micromys minutus Pallas Die neue Brehm Bucherei Bd 222 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2001 ISBN 3 89432 165 2 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Emilie Lecompte Ken Aplin Christiane Denys Francois Catzeflis Marion Chades Pascale Chevret Phylogeny and biogeography of African Murinae based on mitochondrial and nuclear gene sequences with a new tribal classification of the subfamily In BMC Evolutionary Biology Bd 8 199 2008 S 1 21 doi 10 1186 1471 2148 8 199 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zwergmaus Micromys minutus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Zwergmaus Quellen und Volltexte Micromys minutus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 18 Oktober 2009 Micromys minutus in der Roten Liste Deutschlands Untersuchungen zur Oko Ethologie der Zwergmaus Micromys minutus Pallas 1778 Dissertation von Angelica Veronica Serrano PadillaEinzelnachweise Bearbeiten Haltungsbericht Eurasische Zwergmaus meintier de Diana Eichhorn auf der Spur der Zwergmause vox de 25 Januar 2012Normdaten Sachbegriff GND 4191303 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwergmaus amp oldid 222078415