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Dieser Artikel erlautert den Berg Bieleboh fur die gleichnamige slawische Gottheit siehe Bieleboh Gottheit Der Bieleboh obersorbisch Beloboh zeitweilig auch Huhberg ist ein Berg im Lausitzer Bergland im ostlichen Freistaat Sachsen Auf seinem Gipfel der in der Gemarkung Beiersdorf liegt befinden sich die Bielebohbaude und ein Aussichtsturm BielebohBlick vom Monchswalder Berg auf den Bieleboh im Hintergrund das RiesengebirgeHohe 500 m u HNLage Deutschland SachsenGebirge Lausitzer BerglandDominanz 4 3 km CzornebohKoordinaten 51 4 51 N 14 31 17 O 51 080833333333 14 521388888889 500 Koordinaten 51 4 51 N 14 31 17 OBieleboh Sachsen Gestein Granit GranodioritBesonderheiten Aussichtsturm mit Bergbaude Bergwirtschaft auf dem Bieleboh im Hintergrund der AussichtsturmBlick von der Hadermuhle auf den Bieleboh 1967 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Namensherkunft 3 Geschichte 4 Sonnenphanomen 5 Aussicht 6 Wege zum Gipfel 7 Quelle 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDirekt am Fusse des Berges liegt die Gemeinde Beiersdorf nordlich der langgestreckte Ort Cunewalde Namensherkunft BearbeitenDer Name Bieleboh weist von der Namensbedeutung her Ahnlichkeiten zum benachbarten Berg Czorneboh auf Bezieht sich letzterer auf den sorbischen Begriff Corny Boh schwarzer Gott so steht das Biele bely hier fur weiss Die Namen legen einen Bezug auf eine vorchristliche sorbische Mythologie nahe uber die es jedoch keine gesicherten Informationen gibt Helmold von Bosau erwahnte einen Weissen Gott als Gegenpart des Schwarzen Gottes indirekt als Gott des Glucks Moglicherweise ist er identisch mit dem slawischen Sonnengott Svantovit Die mythologische Bezeichnung des Berges tauchte ebenso wie beim Czorneboh erst in der fruhen Neuzeit auf weswegen die Authentizitat strittig ist Noch 1746 lautete der Name des Berges Hoher Wald In den sachsischen Meilenblattern einem militarischen Kartenwerk aus der Zeit von 1780 bis 1806 wurde der Berg zeitgleich mit dem Zschernebog heute Czorneboh als Der Pilobogg oder Beyersdorferberg eingetragen 1 Karl Benjamin Preusker zeichnete 1841 eine mit Sagen behaftete Steinformation des Berggipfels die er als Bielybog Altar bezeichnete 2 Auch die Bezeichnung Kaspers Berg die auf einen Besitzer des Bergwaldes einen Bauerngutsbesitzer und Fuhrmann in Beiersdorf Bezug nahm verschwand 1936 wurde der Berg von den Nationalsozialisten im Zuge der Germanisierung sorbischer Orts und Flurnamen zeitweilig in Huhberg umbenannt und erhielt seinen Namen nach 1945 zuruck Geschichte BearbeitenNach 1830 wurden vom Kretschamwirt von Beiersdorf Schiessfeste auf dem Berge veranstaltet Der Gebirgsverein Oberes Spreetal Neusalza wurde 1882 gegrundet und begann einen Altan auf dem Berg zu errichten da hier bereits ein Obelisk stand dieser wurde aber bald verworfen und ein Aussichtsturm geplant 1882 begann der Bau des 12 m hohen Aussichtsturmes Er wurde am 6 Mai 1883 fertiggestellt und eingeweiht Am 2 Juli 1910 wurde der Turm durch Blitzschlag zerstort dabei brannte er vollstandig aus Der Bieleboh Verein als Rechtstrager sammelte Spenden aus der Bevolkerung und der Landesverein Sachsischer Heimatschutz gestaltete den neuen Entwurf der um 4 m hoher war und eine Turmhaube hatte Der anschliessende Wiederaufbau war bereits am 25 September desselben Jahres fertig und es erfolgte eine feierliche Weihe 1994 musste der Aussichtsturm wegen Baufalligkeit gesperrt werden 1998 erfolgte die Instandsetzung des Aussichtsturms der dabei um weitere 5 m auf die heutige Gesamthohe von 21 m aufgestockt wurde um eine bessere Sicht uber die Baumwipfel zu erreichen Seit Marz 2016 wird die Bergwirtschaft unter dem Namen Naturressort Bieleboh betrieben 2020 wurde das Gebaudeensemble auf dem Gipfel um einen teilweise in den Berghang integrierten Ballsaal erweitert Sonnenphanomen BearbeitenKarl Benjamin Preusker 1786 1871 vertrat die Ansicht dass legendenumwobene Felsen der Oberlausitz in prahistorischer Zeit als heidnische Opferaltare dienten Neben anderen zeichnete er auch den Bielebohaltar 3 Im Marz 2007 untersuchten Heimatforscher aus Sohland an der Spree diesen mutmasslichen Altar auf seine Eignung fur kalendarische Sonnenbeobachtungen Es zeigte sich dass die augenformige Offnung Teufelsfenster in einer Hohlung der Steinformation die Bestimmung der Tagundnachtgleiche Fruhlings und Herbstbeginn bei Sonnenaufgang gestattet 4 nbsp Bielebohaltar gezeichnet von Karl Benjamin Preusker 1841 nbsp Bielebohaltar mit Sonnendurchgang Tagundnachtgleiche Sonnenaufgang 2008 im Teufelsfenster Aussicht Bearbeiten nbsp Aussichtsturm BielebohVom Turm bietet sich ein weiter Rundblick ins Lausitzer Bergland aber auch zur vulkanisch entstandenen Bergkette des Lausitzer Gebirges Markante Berge im Blickfeld sind der Czorneboh der Kottmar der Lobauer Berg und der Oberoderwitzer Spitzberg Bei Fernsicht reicht der Blick auch bis ins Iser und Riesengebirge im Sudosten sowie bis ins ostliche Erzgebirge im Westen Wege zum Gipfel BearbeitenVon Beiersdorf fuhrt eine Fahrstrasse zum Gipfel Ein Wanderparkplatz befindet sich 400 m vor dem Gipfel im Sattel zum Kuhberg Uber den Berg fuhrt der blau markierte Fernwanderweg Zittau Wernigerode auch als Oberlausitzer Bergweg gekennzeichnet Ein Aufstieg auf den Berg ist auch uber eine Vielzahl weiterer markierter Wanderwege moglich Quelle BearbeitenHinweisschild im Aussichtsturm Zwischen Strohmberg Czorneboh und Kottmar Werte unserer Heimat Band 24 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1974 Literatur BearbeitenKarl Preusker Blicke in die vaterlandische Vorzeit Leipzig 1841 Ralf Herold Die Fahrte des Lichts Projekt Gotterhand Sonnenheiligtumer der Oberlausitz Sternwarte Sohland Spree Books on Demand Norderstedt 2020 ISBN 978 3 7519 5892 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bieleboh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen auf der Website der Bergwirtschaft BielebohEinzelnachweise Bearbeiten Meilenblatter von Sachsen Berliner Exemplar 1804 Blatt 347 und Staatswissenschaft im Lichte unserer Zeit Nr 115 S 917 Geographische Meridianbestimmung Sachsischer Orte Leipzig 1827 bezeichnet als Pilobogg oder Beyersdorferberg Karl Benjamin Preusker Blicke in die Vaterlandische Vorzeit 1841 S 189 und Tafel I Nr 6 Karl Benjamin Preusker Ober Lausitzische Altertumer Gesellschaft der Wissenschaft zu Gorlitz 1828 S 35 51 Karl Benjamin Preusker Blicke in die Vaterlandische Vorzeit Band 3 1844 S 189 Infopack 2011 Sonnenheiligtumer der Oberlausitz Sternwarte Bruno H Burgel Sohland Spree Ralf Herold Sonnenheiligtumer der Oberlausitz Der Geldkeller auf dem Lobauer Berg und sein wahrer Schatz Oberlausitzer Verlag 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bieleboh amp oldid 225969222