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Die Wila russisch vila ukrainisch vila polnisch wila tschechisch vila serbokroatisch kyrillisch vila auch Samowila oder Samodiwa ist ein weiblicher Naturgeist der slawischen Mythologie Wilen werden als Gruppenwesen beschrieben und uberwiegend mit dem Wasserelement verbunden treten aber auch in Waldern auf dem Feld und im Gebirge auf Verwandte Geister sind die Rusalkas deren Verehrung eng mit dem Totenkult verknupft ist und die im Gegensatz zu den Wilen meist verhangnisvoll wirken Tanzende Wilen uber dem Wasser Le Villi Gemalde von Bartolomeo Giuliano 1906 Uber ihre Verehrung im Rahmen des vorchristlichen Kultes berichtet bereits Prokopios von Caesarea im 6 Jahrhundert Er nennt allerdings nicht den slawischen Namen sondern bezeichnet sie als Nymphen Mittelalterliche russische Traktate bringen sie mit der Gottin Mokosch in Verbindung Ihre Anbetung war noch im 11 und 12 Jahrhundert ausdrucklicher Bestandteil kirchlicher Verbote Neuzeitliche ethnografische Dokumente belegen den Glauben an die Wilen vor allem im sud und ostslawischen Bereich in Bulgarien wurde zu Pfingsten ein Samovila Fest gefeiert In den Volkserzahlungen sind Wilen schone Madchen mit durchsichtigem Korper und langen Haaren Verlieren sie auch nur ein einziges Haar bedeutet dies ihren Tod Ihre Tanzplatze in den Waldern sind am niedergetretenen oder hochgewachsenen Gras zu erkennen oder an Pilzen oder Erdbeeren die im Kreis wachsen sie zu betreten gilt als gefahrlich Sie konnen sich aber auch in Tiere verwandeln und treten dann in Gestalt eines Schwans eines Pferdes oder eines Wolfes auf Den Menschen gegenuber sind sie meist wohlgesinnt auch Hochzeiten zwischen einer Wila und einem Menschen kommen in den Erzahlungen vor Sie rachen sich aber fur Beleidigungen und konnen auch Menschen verwirren und vom Weg abfuhren Im slowakischen Volksglauben sind Wilen Wiedergangerinnen Braute die vor der Hochzeit gestorben sind und im Grab keine Ruhe finden Mit ihnen zu tanzen ist fur einen jungen Mann lebensgefahrlich In der Kunst wurde das Motiv der tanzenden Willis als Sage aus dem Schwarzwald von Heinrich Heine in De l Allemagne 1835 und von Alphonse Karr in Les Willis 1856 literarisch verarbeitet und in der Ballettoper Le Villi von Ferdinando Fontana Musik von Giacomo Puccini sowie im Ballett Giselle von Theophile Gautier aufgenommen In der Harry Potter Serie von Joanne K Rowling werden Wila im englischen Original der Aussprache entsprechend veela geschrieben und in der deutschen Ubersetzung als Veela ubernommen Siehe auch BearbeitenNympheWeblinks Bearbeitenvile In Hrvatska enciklopedija Leksikografski zavod Miroslav Krleza abgerufen am 2 Oktober 2020 kroatisch Literatur BearbeitenSamovila In Rolf Wilhelm Brednich u a mit Unterstutzung der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Hrsg Enzyklopadie des Marchens Handworterbuch zur historischen und vergleichenden Erzahlforschung Band 11 Prufung Schimaremarchen Walter de Gruyter Berlin New York 2004 ISBN 978 3 11 089606 0 S 1105 ff Nada Profantova Martin Profant Encyklopedie slovanskych bohu a mytu Nakladatelstvi Libri Praha 2000 ISBN 80 7277 011 X Zdenek Vana Mythologie und Gotterwelt der slawischen Volker Die geistigen Impulse Ost Europas Originaltitel Svet slovanskych bohu a demonu Urachhaus Stuttgart 1992 ISBN 3 87838 937 X Zora Devrnja Zimmerman The Changing Roles of the Vila in Serbian Traditional Literature In Journal of the Folklore Institute Band 16 Nr 3 September Dezember 1979 S 167 175 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wila Mythologie amp oldid 234722645