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Diese Liste ehemaliger Bauwerke im Moskauer Kreml enthalt eine Auswahl an einzelstehenden Gebauden oder zusammenhangenden Gebaudekomplexen die in Moskau auf dem Territorium des Kremls standen und entweder von Menschenhand oder durch hohere Gewalt zerstort und nicht in ursprunglicher Form wiederaufgebaut wurden Die Liste ist ohne Anspruch auf Vollstandigkeit und beinhaltet nur die bekanntesten Bauwerke deren Entstehungs und oder Nutzungsgeschichte in die Gegenwart uberliefert wurde Dies gilt vor allem fur Sakralbauten und reprasentative Profanbauten die noch im 18 Jahrhundert oder spater existierten Ein Grossteil von ihnen wurde erst im 20 Jahrhundert auf Geheiss der Bolschewiki abgerissen und teilweise durch neue bis heute stehende Gebaude ersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Kloster 1 1 Tschudow Kloster 1 2 Himmelfahrtskloster 2 Einzelstehende Bauwerke ausserhalb der Kloster 3 Literatur 4 WeblinksKloster BearbeitenTschudow Kloster Bearbeiten Das Tschudow Kloster russisch Chudov monastyr galt vor seiner Zerstorung 1929 30 als eines der altesten russisch orthodoxen Mannerkloster in Moskau und beherbergte allein vier Kirchengebaude Es wurde 1365 von Metropolit Alexius gestiftet und dem am 6 September begangenen Fest des Wunders des Erzengels Michael Wunder auf Russisch tschudo daher spater Tschudow Kloster gewidmet An seiner Stelle steht heute das in den 1930er Jahren errichtete Verwaltungsgebaude des Moskauer Kremls Bild Bauwerk Entstehung Zerstorung bzw Abriss KurzbeschreibungAlexiuskircheCerkov sv Aleksiya 1483 1485 1929 Sie wurde Metropolit Alexius dem kanonisierten Grunder des Klosters geweiht und beherbergte bis zuletzt auch einen Reliquienschrein mit dessen sterblichen Uberresten 1839 wurde fur die Kirche eine sehr schmucke Ikonostase gefertigt die zusatzlich mit Basreliefs des bekannten Bildhauers Fjodor P Tolstoi geschmuckt wurde Ungewohnlicherweise hatten nur mannliche Glaubige Zutritt in die Alexiuskirche damit auch Frauen den Heiligenschrein des Alexius sehen konnten wurde er in der offenen Galerie platziert die die Alexiuskirche mit der Verkundigungskirche verband Apostel Andreas KircheCerkov Apostola Andreya Pervozvannogo 1682 1929 Diese Kirche stand westlich der Alexius und der Verkundigungskirche und war dem Apostel Andreas geweiht In sie hatten nur Monche des Tschudow Klosters Zutritt nbsp Kleiner Nikolaus PalastMalyj Nikolaevskij dvorec 1775 76 1929 Ursprunglich als Sitz des Erzbischofs Platon errichtet gehorte der Palast Anfang des 19 Jahrhunderts dem Zarenhof 1818 kam hier der spatere Zar Alexander II zur Welt Der Architekt des Palastes war Matwei Kasakow der im Kreml auch den bis heute bestehenden Senatspalast erbaute nbsp MichaelskathedraleMihajlovskij sobor 1504 1929 Das wichtigste Gotteshaus des Tschudow Klosters entstand an der Stelle mehrerer Vorgangerbauten die ebenfalls dem Wunder des Erzengels Michael geweiht waren Der erste von ihnen wurde 1365 wenige Jahre nach der Klostergrundung errichtet Mit der Michaelskathedrale ist auch eine Reihe historischer Ereignisse verbunden so wurden dort mehrere spatere Zaren nach Geburt getauft auch war laut Uberlieferungen Patriarch Hermogenus in den Kellern der Kathedrale inhaftiert Das Gotteshaus wies eine annahernd quadratische Form auf und war oben von einer einzigen Trommel mit Zwiebelturm abgeschlossen VerkundigungskircheCerkov Blagovesheniya 1680er Jahre 1929 Die Verkundigungskirche wurde bei einer Restaurierung der Alexiuskirche von der Nordseite an sie angebaut so dass die beiden Kirchen seitdem eine offene Galerie verband 1905 wurde im Sockel der Kirche der von Revolutionaren ermordete Grossfurst Sergei Alexandrowitsch Romanow begraben Nach dem Abriss des Klosters war seine Gruft lange Zeit verschollen und wurde gegen Ende der 1980er Jahre bei Erneuerung der Fahrbahn vor dem an der Stelle des Klosters errichteten Verwaltungsgebaude entdeckt Spater ubertrug man seine sterblichen Uberreste in das Neue Erloserkloster in Moskau Himmelfahrtskloster Bearbeiten Im Gegensatz zum Tschudow Kloster handelte es sich beim Himmelfahrtskloster Voznesenskij monastyr um ein Frauenkloster Es wich ebenfalls im Winter 1929 30 dem heutigen Verwaltungsgebaude Gegrundet wurde es um 1386 moglicherweise von Eudoxia der Witwe des Grossfursten Dmitri Donskoi Bild Bauwerk Entstehung Zerstorung bzw Abriss KurzbeschreibungGeorgskircheGeorgievskaya cerkov Anfang 19 Jh Die Kirche stand an der Stelle der Katharinenkirche und wurde vor deren Grundsteinlegung abgetragen nbsp HimmelfahrtskathedraleVoznesenskij sobor 1587 88 1929 Die Himmelfahrtskathedrale galt als die Hauptkirche des Frauenklosters und entstand erstmals bei dessen Grundung etwa im Jahr 1408 1521 wurde die Kirche neu erbaut moglicherweise durch den Italiener Aloisio Lamberti da Montagnana den Architekten der Erzengel Michael Kathedrale sie wurde 1588 umfassend umgebaut und aufgestockt Die Ikonostase der abgerissenen Kathedrale kann man heute in der Zwolf Apostel Kirche des Kremls sehen Im Keller der Himmelfahrtskathedrale befand sich die Sakristei des Klosters nbsp KatharinenkircheEkaterininskaya cerkov 1809 1817 1929 Die Kirche wurde stilistisch stark an die Gotik angelehnt und sah daher fur russisch orthodoxe Sakralbauten sehr untypisch aus Der Entwurf stammte vom bekannten italienischstammigen Architekten Carlo Rossi der spater u a in Twer und Sankt Petersburg tatig war Michael Maleinos KircheCerkov Mihaila Maleina 1610er Jahre 1929 Die an die Himmelfahrtskathedrale angebaute kleine Kirche wurde von der Mutter des Zaren Michael I gestiftet Sie liess die Kirche dem byzantinischen Heiligen Michael Maleinos weihen der als Schutzpatron ihres Sohnes galt Einzelstehende Bauwerke ausserhalb der Kloster BearbeitenBild Bauwerk Entstehung Zerstorung bzw Abriss KurzbeschreibungBoris Godunow PalastZapasnoj dvorec Borisa Godunova 1601 1603 1770er Jahre Als eines der wenigen Kreml Bauwerke die Zar Boris Godunow in seiner kurzen Herrschaftszeit hatte errichten lassen entstand dieser dreistockige Palast an Stelle eines holzernen Wohngebaudes Mitte des 17 Jahrhunderts wurde auf seinem Dach ein dekorativer Garten angelegt dort gab es auch mehrere Teiche und Springbrunnen die aus der ersten Kreml Wasserleitung gespeist wurden Der Palast wurde in den 1770er Jahren abgetragen um Platz fur den geplanten und spater wieder verworfenen Zarenpalast zu schaffen und spater nicht wiederaufgebaut nbsp Denkmal fur Alexander II Pamyatnik Aleksandru II 1898 1918 Das Denkmal stand im sudlichen Teil des Kremls nahe dem Abhang des Festungshugels zum Ufer der Moskwa Es wurde zum Gedenken an den von Terroristen ermordeten Zaren Alexander II errichtet und bald nach dem Einzug der sowjetrussischen Regierung in den Kreml als unerwunschtes Symbol des Zarenreiches abgetragen nbsp Erloser Kirche im WaldeCerkov Spasa na Boru 1330 1933 Erbaut noch unter Grossfurst Iwan Kalita galt diese Kirche bis zu ihrer Zerstorung als altestes vollstandig erhaltenes Kremlgebaude Ursprunglich war sie das zentrale Gotteshaus des im Kreml ansassigen Erloserklosters das Anfang des 16 Jahrhunderts im Zuge des umfassenden Umbaus des Kremls moskwaabwarts verlegt wurde heute als Neues Erloserkloster Novospasskij monastyr bekannt Die steinerne Kirche blieb jedoch bestehen musste im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut oder wiedererrichtet werden und wurde schliesslich auf Anordnung der Sowjetmacht abgerissen Da die Kirche seit dem Bau des grossen Zarenpalastes von diesem umschlossen war stand sie der in den 1930er Jahren vorgenommenen Erweiterung und Zusammenlegung zweier Paradesale zu einem Sitzungssaal im Wege nbsp Kirche der Geburt Johannes des TaufersCerkov Rozhdestva Ioanna Predtechi 1509 1847 Eine Holzkirche die einst an der Stelle der 1509 geweihten Kirche entstand soll laut einer Urkunde das alteste Kirchengebaude uberhaupt auf dem Gebiet des heutigen Moskau gewesen sein Abgerissen wurde die Kirche beim Bau des Zarenpalastes im Grossen Kremlpalast ihr Altar wurde in den nahen Borowizki Turm ubertragen wo er noch bis Anfang des 20 Jahrhunderts bestand Kirche der Hl Athanasius und KyrillCerkov Sv Afanasiya i Kirilla 14 Jh 1776 Erstmals Ende des 14 Jahrhunderts erwahnt gehorte die Kirche lange Zeit zu den Besitztumern des Kirillo Beloserski Klosters ebenso wie mehrere benachbarte Wohn und Wirtschaftsbauten nbsp Kirche der Hl Konstantin und HelenaCerkov Sv Konstantina i Eleny 1692 1928 Erste Erwahnung einer Holzkirche dieses Namens stammt aus dem Jahr 1470 Sie stand an der ostlichen Kremlmauer in unmittelbarer Nahe eines Durchgangsturms der nach dieser Kirche bis heute Konstantin Helenen Turm heisst Kirche der Hl Kosma und DamianCerkov Sv Kosmy i Damiana 15 Jh Ende 18 Jh Die Kirche wurde erstmals 1475 schriftlich erwahnt Neben mehreren Profanbauten darunter einem Pferdestall des Tschudow Klosters wurde sie fur den Bau des Senatspalastes 1776 1787 abgetragen Lenin DenkmalPamyatnik Leninu 1967 1995 Die Statue des Revolutionsfuhrers und ersten sowjetischen Staatschefs Lenin im Kremlgarten nahe dem Verwaltungsgebaude des Moskauer Kremls und an der Stelle des 1918 abgetragenen Alexander II Denkmals wurde am 2 November 1967 anlasslich des 50 Jahrestages der Oktoberrevolution feierlich enthullt 1995 wurde sie aus dem Kreml entfernt und in das Lenin Museum in dessen ehemaliger Vorstadtresidenz Gorki Leninskije ubertragen nbsp Maria Verkundigungs KircheCerkov Blagovesheniya na Zhitnom dvore 1731 1933 Die Kirche stand in der Nahe des Maria Verkundigungs Turms an der sudlichen Kremlmauer und gab diesem Turm auch seinen bis heute bestehenden Namen Zuvor hing an der zum Kreml hin gewandten Turmfassade eine Ikone mit dem Motiv der Gottesmutter Verkundigung die laut Legenden von selbst entstand und der eine Wunderwirkung zugesprochen wurde Die Kirche wurde direkt an den Turm angebaut so dass die Fassade mit der Ikone sich nunmehr in deren Innenraum befand Kirche des Hl Nikolaus von GostunCerkov Nikolaya Chudotvorca Gostunskogo 1506 1817 Diese Kirche war der vermeintlich Wunder bringenden Nikolaus Ikone aus der Ortschaft Gostun nahe der Stadt Beljow geweiht 1817 liess sie der Moskauer Generalgouverneur anlasslich der Visite des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm III uber Nacht abtragen um an ihrer Stelle nahe dem Erlosertor einen Aufmarschplatz frei zu machen Der Altar der Kirche wurde in den Seitenanbau des Glockenturms Iwan des Grossen ubertragen Pferdehof des KremlsKonyushennyj prikaz 1673 1840 Der Gebaudekomplex der zum Zarenhof gehorenden Pferdestalle beinhaltete auch einen reprasentativen Verwaltungsbau mit einer dekorativen Zeltspitze uber dem Einfahrtsportal in den Innenhof Das Gebaude stand an der Stelle des heutigen Rustkammergebaudes und wurde vor dessen Bau abgerissen Prikas GebaudeZdaniya prikazov 1675 1770er Jahre Die in einer 124 Meter langen Reihe errichteten Bauten der Prikas Behorden standen entlang dem sudlichen Abhang des Kremlhugels und wurden fur den spater verworfenen Bau des grossen Zarenpalastes abgerissen Fur den gleichen Zweck wurden gleichzeitig auch grosse Teile der sudlichen Kremlmauer abgetragen jedoch einige Jahre spater wiederhergestellt nbsp Altes Gebaude der RustkammerStaroe zdanie Oruzhejnoj palaty 1806 1812 1950er Jahre Das klassizistische Gebaude war ursprunglich zur Exposition der Schatze der Rustkammer des Moskauer Kremls gedacht Es erwies sich jedoch spater als zu klein dafur und wurde in dieser Funktion vom 1844 bis 1851 errichteten heutigen Rustkammergebaude abgelost Ein Jahrhundert lang wurde es noch vom Militar genutzt bis es dem 1961 an seiner Stelle erbauten Staatlichen Kremlpalast wich SchatzkammerKazyonnaya palata um 1484 1770er Jahre Das Gebaude grenzte ostlich an die Maria Verkundigungs Kirche an und war zur Aufbewahrung von Geld und Schatzen aus dem Fiskus des Grossfursten bestimmt zuvor wurde fur diesen Zweck das hohe Sockelgeschoss der Maria Verkundigungs Kathedrale genutzt Der Architekt war Marco Ruffo einer der italienischen Baumeister die an der Errichtung des heutigen Kreml Ensembles massgeblich beteiligt waren Zusammen mit mehreren anderen Bauwerken wich die Kammer dem nie verwirklichten Bau des Zarenpalastes in den 1770er Jahren nbsp Denkmal fur Grossfurst Sergei AlexandrowitschPamyatnik velikomu knyazyu Sergeyu Aleksandrovichu 1908 1918 Das in Form eines grossen unter Beteiligung des Kunstlers Wiktor Wasnezow bemalten Kreuzes ausgefuhrte Denkmal wurde am Ort des 1905 durch Iwan Kaljajew verubten Attentats auf den Grossfursten Sergei Alexandrowitsch Romanow der dabei ums Leben kam aufgestellt Im Fruhjahr 1918 wurde das Denkmal als eines der ersten Symbole des Zarenreichs von den Bolschewiki beseitigt beim Abtragen soll laut Aufzeichnungen des damaligen Kreml Kommandanten Staatschef Lenin selbst aktiv mitgeholfen haben Sergius KircheSergievskaya cerkov 1557 Anfang 19 Jh Die Kirche stand am Dreifaltigkeitstor und gehorte zum Metochi des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad Sie war u a durch ihr charakteristisches Zeltdach bekannt Tarakanow PalastPalaty Tarakanova 1471 17 Jh Der Palast gehorte dem Kaufmann Tarakanow und stellte vermutlich das erste private backsteinerne Kremlgebaude dar Er stand nahe dem Erloserturm und wurde moglicherweise bei dessen Umbau in den Jahren 1624 25 abgerissen nbsp WinterpalastZimnij dvorec 1749 1753 1830er Jahre Als Zarenresidenz war dieser von Bartolomeo Francesco Rastrelli der spater auch den gleichnamigen Winterpalast in Sankt Petersburg erschuf im Barockstil entworfene Bau der unmittelbare Vorganger der 1838 1849 erbauten Residenz im Komplex des Grossen Kremlpalastes Noch weit vor dem 18 Jahrhundert liessen sich Zaren und Grossfursten an der gleichen Stelle Palaste bauen da dieser von aussen besonders gut sichtbare Teil des Kremls an der sudlichen Spitze des Festungshugels gelegen insbesondere fur reprasentative Bauten geeignet war Literatur BearbeitenA J Kiselev Hrsg Moskva Kremlʹ i Krasnaja Ploscadʹ AST Astrel Moskau 2006 ISBN 5 17 034875 4 S 149 167 S K Romanjuk Kremlʹ i Krasnaja Ploscadʹ Moskvovedenie Moskau 2004 ISBN 5 7853 0434 1 S 170 217Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Historische Bilder des Moskauer Kremls Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste ehemaliger Bauwerke im Moskauer Kreml amp oldid 218478447 Tschudow Kloster