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Das Putorana Gebirge russisch Gory Putorana insbesondere sein Kernbereich wird aufgrund der plateauartigen Berge auch Putorana Plateau Plato Putorana genannt ist ein bis 1701 m hohes Hochgebirge des Mittelsibirischen Berglandes jeweils im Norden von Sibirien der Region Krasnojarsk und von Russland Asien gelegen Im Gebirge liegt am Wiwisee das geographische Zentrum Russlands Putorana Gebirge Putorana PlateauPlateauberg des Putorana GebirgesPlateauberg des Putorana GebirgesHochster Gipfel Kamen 1701 m Lage Region Krasnojarsk Russland Asien Teil des Mittelsibirischen BerglandesPutorana Gebirge Putorana Plateau Russland Koordinaten 69 0 N 93 0 O 69 93 1701 Koordinaten 69 0 N 93 0 OBesonderheiten UNESCO Weltnaturerbe 2010 p1p5 Putorana PlateauSchlucht im Putorana GebirgeWasserfall mit See im felsigen Putorana GebirgeSudauslaufer des Putorana Gebirges mit Unterer TunguskaBlick von Unterer Tunguska auf Flanke von Sudauslaufern des Putorana Gebirges mit borealem Nadelwald Taiga Taiga des Putorana Gebirges nahe Unterer Tunguska Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Berge Gletscher und Gewasser 1 3 Ortschaften und Industrie 2 Geologie 3 Klima 4 Flora und Fauna 5 Erforschung und Schutzstatus 6 Umweltverschmutzung 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Das Putorana Gebirge liegt mit seiner hochsten Region rund 300 km nordlich des nordlichen Polarkreises Es bildet den recht grossen Nordwestteil des Mittelsibirischen Berglandes Nach Norden fallt seine Gebirgslandschaft in die Taimyrsenke ab den Mittelteil des Nordsibirischen Tieflands nach Osten leitet es zum Anabarplateau und nach Sudosten zum Wiljuiplateau uber nach Westen fallt es teils uber das Lontokoiski Kamen Gebirge in das grossflachige Westsibirische Tiefland ab in dem besonders die Stromgebiete von Jenissei und Ob liegen und uber seinen Sudauslaufer Sywermaplateau in das Tal der Unteren Tunguska Das Gebirge hat zwischen der nordlichen Taimyrsenke und seinen ausseren Sudauslaufern an der Unteren Tunguska etwa 750 km ca 71 bis 64 N und zwischen den Flussen Pjassina im Westen und Kotui im Osten rund 550 km ca 88 bis 101 O Ausdehnung Sein Kernbereich das Putorana Plateau ist mit etwa 175 mal 175 km viel kleiner Berge Gletscher und Gewasser Bearbeiten Der hochste Berg des Putorana Gebirges ist der nahe der Quelle des Flusses Kotui gelegene Kamen 1701 m Im Nordost und Ostteil des Gebirges befinden sich ein paar kleine Gletscher mit einer Gesamtflache von nur 2 5 km 1 Das Gebirge wird zuweilen Land der zehntausend Seen und tausend Wasserfalle genannt Zu den Flussen die im Gebirge meist in Schluchten verlaufen und viele Stromschnellen und Wasserfalle bilden gehoren Chantaika Cheta Embentschime Kotschetschum Kotui Kureika Maimetscha Pjassina Sewernaja Tembentschi Tutontschana und Wiwi die ausseren Sudauslaufer des Gebirges passiert die Untere Tunguska die von manchen der vorgenannten Flusse gespeist wird und an den Nordwestauslaufern fliesst die Norilka vorbei Es liegen auch viele Seen und Stauseen innerhalb oder am Rand des Gebirges die grossten sind Agatasee Ajansee Chantaikastausee Chantaisee Djupkunsee am Kotui Djupkunsee an der Kureika Glubokojesee Ketasee Kemasee Kutaramakansee Kureikastausee Lamasee Melkojesee Nakomjakensee Pjassinosee Sobatschjesee und Wiwisee Manche dieser maximal 150 km 1 langen und bis 420 m 1 tiefen Seen haben im Rahmen ihres Seebeckens eine Kryptodepression zum Beispiel liegt die Tiefe der meisten Seen im Gebirgswestteil zwischen 50 und 300 m 1 unter dem Meeresspiegel Diese tiefen Seebecken entstanden durch tektonische Bewegungen Am linken Ufer des an der Kureika gelegenen Djupkunsee befindet sich der Talnikowy Wasserfall der mit 482 m Hohe zu den hochsten Wasserfallen der Erde gehort Ortschaften und Industrie Bearbeiten Im grossflachigen Putorana Gebirge gibt es keine grosseren Siedlungen Nahe seinen Westauslaufern liegt jedoch als einzige Grossstadt Norilsk dessen nordostlicher Stadtteil Talnach sich direkt am Westhang des Gebirges befindet Geologie BearbeitenGeologisch betrachtet ist das Putorana Gebirge nahezu vollstandig aus Basalten und verwandten Gesteinen aufgebaut die zum Vulkanismus des sibirischen Trapp gehoren Im Nordwesten gibt es grosse Vorkommen an Erz Kupfer und Nickel Die nordlichen und westlichen Hange der meist plateauartigen Berge haben zumeist steile Hangneigung mit maximal 800 m Hohenunterschied mancherorts sogar mehr die ostlichen und sudlichen Hange fallen meist sanft ab Vielerorts ist die Landschaft zerkluftet und fur Frostschuttwusten typisch stark verwittert 1980 wurde bei Talnach am Nordwestrand des Gebirges das nach ihm benannte Mineral Putoranit entdeckt Klima BearbeitenIm Putorana Gebirge herrscht abgesehen von manchen Tallagen wie am Lamasee die weniger kalten Nordwinden ausgeliefert sind ein raues Kontinentalklima Im Winter fallt das Thermometer im Januar auf durchschnittlich 27 5 C und im Sommer steigt es im Juli in den Talbereichen auf durchschnittlich 14 2 C Die jahrliche Niederschlagsmenge liegt durchschnittlich bei 453 mm Der meiste Niederschlag fallt mit 57 mm im August das Minimum mit 24 mm im Februar In den niederschlagsarmen Winter bildet sich meist eine nur geringe Schneedecke die dann aber fur 8 Monate erhalten bleibt Als Folge des Klimawandels taut der Permafrostboden zunehmend auf und wird daher schlammig Im Gebirge dauert der Polartag maximal vom 16 Mai bis 29 Juli 75 Tage und die Polarnacht vom 25 November bis 13 Januar 50 Tage 1 Flora und Fauna BearbeitenIn den Talern des Putorana Gebirges breitet sich borealer Nadelwald Taiga mit Fichten und Larchen aus und auf den felsigen Hochflachen stockt die Tundra mit Flechten und Moosen Das Gebirge wird alljahrlich von der grossten wilden Rentierherde der Erde durchwandert Etwa 500 000 Wildrentiere ziehen auf ihren Wanderungen durch das Gebiet und verbringen pro Jahr etwa funf bis sechs Monate hier Eine Besonderheit ist das Putorana Schneeschaf Ovis nivicola borealis eine geographisch isolierte Unterart des Schneeschafs die sich vor 15 000 Jahren von den Artgenossen des ostlich gelegenen Hauptverbreitungsgebietes getrennt hat Weitere Grosstiere des Putorana Gebirges sind Elch Wolf Braunbar Eurasischer Luchs und Vielfrass Kleinere und mittelgrosse Saugetiere der Region sind Rotfuchs Polarfuchs Fischotter Hermelin Zobel Europaisches Gleithornchen Eichhornchen Sibirisches Streifenhornchen Waldlemming Sibirischer Lemming Echter Halsbandlemming Bisamratte Nordlicher Pfeifhase und Schneehase Auffallige Greifvogelarten sind Steinadler Seeadler Fischadler Wanderfalke Gerfalke und Merlin Eulen sind etwa durch Sperbereule Bartkauz und Habichtskauz vertreten Unter den Huhnervogeln sind Auerhuhn Stein Auerhuhn und Haselhuhn zu nennen Zahlreiche Wasservogelarten bevolkern die Gewasser der Region Darunter etwa Gelbschnabeltaucher Grauschwanzwasserlaufer Zwergbrachvogel Zwerggans Rothalsgans und Zwergschwan Ungeklart ist ob der Monchskranich vorkommt Der einzige Vertreter der Amphibien ist der Sibirische Winkelzahnmolch Die Flusse sind reich an Fischen insbesondere an Lachsfischen wie Taimen Arktischer Asche Omul Lenok und Saiblingen Nicht zu den Lachsfischen zahlen die Quappe und eine Schmerlenart Acanthocobitis urophthalamus 2 Erforschung und Schutzstatus BearbeitenErforscht und wissenschaftlich beschrieben wurde das Putorana Gebirge erstmals durch den deutsch baltischen Entdecker und Zoologen Alexander Theodor von Middendorff 1815 1894 Das Gebirge in dem das 1988 gegrundete Staatliche Naturschutzgebiet Putorana 18 872 51 km liegt wurde 2010 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklart 3 Das Reservat schutzt knapp ein Drittel des Areals in dem das Putorana Schneeschaf vorkommt Der Bestand dieser Wildschafe betrug hier in den 1980er Jahren etwa 3500 Tiere bei steigender Tendenz Daneben kommen im Reservat die typischen Arten des Putorana Gebirges vor Insgesamt leben hier mindestens 38 Saugetier 140 Vogel und 36 Fischarten 2 nbsp Falschfarbenfoto Aus der Produktion des Konzerns MMC Norilsk Nickel resultierende Umweltverschmutzung im Nordwestteil des Putorana Gebirges in der Region Norilsk an der Norilka und im Lontokoiski Kamen GebirgeUmweltverschmutzung BearbeitenDie Industrie Anlagen des Konzerns MMC Norilsk Nickel dem Weltmarktfuhrer der Produktion von Nickel und Palladium mit in den Nordwestauslaufern des Putorana Gebirges bei Talnach sowie am nahen Lontokoiski Kamen Gebirge bei Norilsk und Kajerkan befindlichen Tagebauen fuhren zu starken Umweltverschmutzungen Daher ist das Gebirge besonders im Nordwesten stark mit Schwermetallen und diversen Umweltgiften belastet Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Infos zum Putorana Gebirge Memento vom 20 Dezember 2010 im Internet Archive auf tvsh2004 narod ru russisch a b United Nations Environment Programme amp World Conservation Monitoring Centre The Putorana Plateau Russian Federation World Heritage Sites June 2010 auf unesco org Projektsteckbrief Welterbeprogramm Russland Memento des Originals vom 18 September 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfn de beim Bundesamt fur Naturschutz auf bfn deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Putorana Plateau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos des Putorana Gebirges auf tourism intat ru russisch Welterbestatten in Russland Kulturerbe Historisches Zentrum von Sankt Petersburg und zugehorige Monumente 1990 Holzkirchen von Kischi Pogost 1990 Kreml und Roter Platz in Moskau 1990 Baudenkmaler von Nowgorod und Umgebung 1990 Geschichts und Kulturdenkmaler auf den Solowezki Inseln am Weissen Meer 1992 Weisse Monumente von Wladimir und Susdal 1992 Befestigtes Kloster der heiligen Dreifaltigkeit und des heiligen Sergius in Sergijew Possad 1993 Christi Himmelfahrts Kirche in Kolomenskoje 1994 Kreml von Kasan 2000 Kloster Ferapontow 2000 Kurische Nehrung 2000 Zitadelle Altstadt und Befestigungsanlagen von Derbent 2003 Kloster Nowodewitschi 2004 Altstadt von Jaroslawl 2005 Struve Bogen 2005 Historisches Zentrum und archaologische Statten von Bolgar 2014 Maria Himmelfahrts Kathedrale der Inselstadt Swijaschsk 2017 Kirchen der Architekturschule von Pskow 2019 Felsbilder am Onegasee und am Weissen Meer 2021 Naturerbe Urwalder von Komi 1995 Baikalsee 1996 Vulkan Region von Kamtschatka mit dem Naturpark Kljutschewskoi 1996 Goldene Berge des Altai in Sudsibirien 1998 Westlicher Kaukasus 1999 Naturschutzgebiet Zentral Sichote Alin 2001 Uws Nuur Becken 2003 Naturreservat Wrangelinsel 2004 Putorana Gebirge 2010 Naturpark Lenafelsen 2012 Daurische Landschaften 2017 Normdaten Geografikum GND 4535348 7 lobid OGND AKS VIAF 247827997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Putorana Gebirge amp oldid 209320194