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Kitai Gorod russisch Kita j go rod Aussprache ist ein historisches Viertel im Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau Es ist eine der altesten Gegenden der Stadt und beherbergt zahlreiche denkmalgeschutzte Bauwerke von denen einige noch aus dem 16 und 17 Jahrhundert stammen Kitai Gorod das verwaltungstechnisch zum Stadtteil Twerskoi des Zentralen Bezirks Moskaus gehort fangt unmittelbar ostlich des Roten Platzes an und erstreckt sich bis zur Lubjanka und anliegenden Platzen sowie im Suden bis zum Moskwa Ufer Kitai Gorod auf dem Moskauer StadtplanLuftaufnahmeKitai Gorod ist auch der Name eines 1971 erbauten U Bahnhofs siehe unten im Abschnitt U Bahnhof der sich am ostlichen Rande des Viertels befindet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 2 1 Warenhaus GUM 2 2 Nikolausstrasse 2 3 Iljinka Strasse 2 4 Sarjadje und Warwarka Strasse 3 U Bahnhof Kitai Gorod 4 Siehe auch 5 WeblinksGeschichte BearbeitenEs wird nicht selten eine Parallele zu Chinatown gezogen da in der modernen Russischen Sprache Kitai vgl Cathay China und Gorod Stadt bedeutet Hinsichtlich der Herkunft des Wortes gibt es mehrere Versionen beispielsweise dass Kitai vom Wort Katay abstamme das in einigen Turksprachen Festung bedeutet Einige Historiker vermuten wiederum dass Kitai vom Wort Kit abstammt mit dem man zusammengebundene Holzbalken bezeichnete die bei der Errichtung von Schutzwallen verwendet wurden Die ersten Ansiedlungen existierten auf dem Gelande des heutigen Kitai Gorod noch vor der Stadtgrundung Moskaus im Jahre 1147 Die Lage des Areals unweit des Moskauer Kremls fuhrte nach Stadtgrundung recht schnell zur Besiedelung und Bebauung des Viertels Bereits im 14 Jahrhundert war das heutige Kitai Gorod vorwiegend von Handwerkern und Kaufleuten besiedelt es entstanden dort zahlreiche Holzhauser und kirchen und der heutige Rote Platz wurde als Marktplatz genutzt Im 14 Jahrhundert brannte die Vorstadt bei litauischen und tatarischen Uberfallen mehrmals aus und wurde jedes Mal danach komplett neu erbaut Um die Siedlung besser vor Ubergriffen zu schutzen wurde im 16 Jahrhundert um sie herum ein Schutzwall errichtet der einige Jahre spater um eine bis zu neun Meter hohe steinerne Mauer erganzt wurde Ein kleiner Teil dieser Mauer ist am ostlichen Ende des Viertels bis heute erhalten geblieben allerdings ist keiner der ursprunglich 14 Mauerturme mehr vorhanden nbsp Die Iljinka Strasse im 19 JahrhundertGesichert hinter der Schutzmauer bluhte Kitai Gorod ab dem 16 Jahrhundert als Geschaftsviertel auf Neben zahlreichen Hausern von Handlern und Handwerksmeistern entstanden hier Gasthauser zahlreiche Kirchen und vier Kloster sowie auslandische Botschaften Die Geschaftstatigkeit spielte fur das Viertel zunehmend eine so grosse Rolle dass bereits im 19 Jahrhundert kaum noch Wohnsiedlungen im Viertel ubrig geblieben waren da sie durch unzahlige Laden Kontore und Banken verdrangt wurden Rund um Kitai Gorod und den Kreml lag der historische Stadtteil Bely Gorod der ab 1593 ebenfalls von einer Verteidigungsmauer umringt war Nach der Oktoberrevolution und der darauffolgenden Verstaatlichung aller Laden und Banken verlor Kitai Gorod binnen weniger Jahre seine Bedeutung als Geschaftsviertel In den 1930er Jahren begann man im Zuge der Neubebauung Moskaus Teile des Viertels abzureissen Als erstes wurde die alte Stadtmauer einschliesslich der Turme bis auf drei kleine Abschnitte abgebaut um anliegende Strassen verbreitern zu konnen Auch eine Vielzahl von Kirchen wurde zerstort der Rest verstaatlicht und zweckentfremdet In den 1960er Jahren wurde im Zuge des Baus des Hotels Rossija nahezu das gesamte Wohnquartier Sarjadje zwischen der Warwarka Strasse und dem Moskwa Fluss abgerissen Trotz der Abrisse ist Kitai Gorod bis heute von grosser historischer Bedeutung fur Moskau da eine Vielzahl architektonischer Denkmaler erhalten geblieben und restauriert worden sind Seit den 90er Jahren erlangt Kitai Gorod zunehmend wieder eine Bedeutung als Verwaltungs und Geschaftsviertel Sehenswurdigkeiten BearbeitenWarenhaus GUM Bearbeiten nbsp Warenhaus GUM Hauptartikel Warenhaus GUM Das Warenhaus GUM ging aus den Oberen Handelsreihen hervor die es unmittelbar ostlich des Roten Platzes bereits im 18 Jahrhundert gab und die schon damals die Bedeutung des Viertels als wichtiger Marktplatz unterstrichen Das heutige GUM Gebaude zwischen dem Roten Platz der Nikolskaja Strasse der Wetoschny Gasse und der Iljinka Strasse entstand in den Jahren 1890 bis 1893 nach dem Entwurf Alexander Pomeranzews und stellt eines der wichtigsten Denkmaler der russischen Baukunst des spaten 19 Jahrhunderts dar Nach der Machtubernahme durch Kommunisten nationalisiert und lange Zeit geschlossen gehort das GUM heute wieder zu den bedeutendsten und auch edelsten Konsumtempeln Moskaus Nikolausstrasse Bearbeiten nbsp Kirche des ehemaligen TheophanieklostersDie Nikolausstrasse Nikolskaya ulica verlauft vom Nikolausturm des Kremls am Roten Platz nordlich des GUM bis zum Lubjanka Platz und ist heute vorwiegend eine Einkaufsstrasse Historisch bildet sie die nordliche Grenze Kitai Gorods und war lange Zeit Anfang des Weges von Moskau nach Rostow Susdal und Wladimir Der Name leitet sich vom Nikolaus Kloster aus dem Jahr 1330 ab das hier bis zu seiner Zerstorung 1935 stand Von 1935 bis 1994 hiess sie nach dem Datum der Oktoberrevolution Strasse des 25 Oktober U lica 25 Oktyabrya Zu den heutigen Sehenswurdigkeiten in der Nikolausstrasse und den anliegenden Gassen zahlen unter anderem Die Theophaniekirche Hra m Bogoyavle niya aus dem spaten 17 Jahrhundert die vormals den Mittelpunkt des 1929 abgerissenen Theophanieklosters darstellte die ehemalige Synodendruckerei 1810 1814 an deren Stelle 1564 die allererste russische Druckerei gestanden hatte in der Iwan Fjodorow das erste genau datierte Buch in russischer Sprache druckte die barocke Spasski Kathedrale Spa sskij sobo r aus dem fruhen 18 Jahrhundert das Haus Nummer 7 9 1821 1826 des beruhmten Stadtbaumeisters Joseph Bove an dessen Stelle von 1687 bis zu ihrem Abbrennen 1812 die erste Hochschule Russlands stand die Slawisch Griechisch Lateinische Akademie Vorlauferin des heutigen Priesterseminars im Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad Iljinka Strasse Bearbeiten nbsp Die Fischgasse und die ehemaligen Unteren HandelsreihenDie Iljinka Strasse U lica Ili nka gilt als zentrale Strasse des Viertels und wurde bereits Ende des 14 Jahrhunderts erstmals schriftlich erwahnt Damals wie heute ist sie eine Geschaftsstrasse insbesondere im 19 Jahrhundert herrschte hier reges Handelstreiben da sich beidseitig der Strasse die sogenannten Oberen und Unteren Handelsreihen erstreckten Einige Seitengassen tragen bis heute die Namen der fruheren Handelsreihen so die Fischgasse Ry bnyj pereu lok an der Stelle der Fischhandlerreihen Zu Sowjetzeiten 1935 bis 1994 hiess die Iljinka Kuibyschew Strasse U lica Ku jbysheva Die bekanntesten bis heute erhaltenen Bauwerke hier sind Die Unteren Handelsreihen 1830 Joseph Bove heute als Gostiny Dwor Gosti nyj dvor nicht zu verwechseln mit dem Kaufhaus Gostiny Dwor in St Petersburg bekannt und als Ausstellungshalle genutzt das Gebaude der Moskauer Borse aus den Jahren 1836 1839 ausserdem etliche Verwaltungsgebaude wie das Russische Verfassungsgericht das Finanzministerium und der Obere Gerichtshof der Russischen Foderation Sarjadje und Warwarka Strasse Bearbeiten nbsp Kirche der Heiligen Barbara rechts die Reste des gerade abgerissenen Hotels RossijaObwohl diese Gegend unmittelbar nordlich des Moskwa Ufers am meisten unter den Abrissen zur Sowjetzeit zu leiden hatte gehort die Warwarka Strasse U lica Varva rka bis heute zu den architektonisch sehenswertesten Strassen im Moskauer Zentrum Die Strasse fangt sudlich der Basilius Kathedrale an und verlauft bis zum Slawjanskaja Platz wo sich die Metrostation Kitai Gorod befindet Von 1933 bis 1994 hiess die Strasse Rasin Strasse U lica Ra zina da 1671 der Aufstandische Stenka Rasin genau die Warwarka entlang zu seiner Hinrichtung am Roten Platz gefuhrt wurde Die Strasse bildete fruher auch die nordliche Grenze des Viertels Sarjadje Zarya de das in den 1960er Jahren beim Bau des Hotels Rossija weitgehend verschwunden ist und in naher Zukunft nach bereits erfolgtem Abriss des Hotels als Geschaftsviertel neu errichtet werden soll An der Warwarka findet man eines der altesten erhaltenen Gebaude Moskaus ausserhalb des Kremls den sogenannten Englischen Hof Angli jskij dvor aus dem 16 Jahrhundert der bis Mitte des 17 Jahrhunderts als Englische Botschaft diente und heute ein Museum beherbergt das 1994 im Beisein der Konigin Elisabeth II eroffnet wurde und die Geschichte russisch englischer Beziehungen beleuchtet Aus dem 17 Jahrhundert stammen die Snamenski Kirche Hram Zname niya Bo zhiej Ma teri des ehemaligen Snamenski Klosters das in den 1960ern abgerissen wurde sowie das ehemalige Haus der Bojaren Familie der Romanows die von 1613 bis 1917 die in Russland regierende Zarendynastie stellten Seit 1859 und bis heute befindet sich in diesem Gebaude ein Museum der Romanow Familie Namensgebend fur die Strasse ist die Heilige Barbara zu deren Ehren Anfang des 19 Jahrhunderts hier eine Kirche errichtet wurde die ebenfalls bis heute steht U Bahnhof Kitai Gorod Bearbeiten Hauptartikel Kitai Gorod Metro Moskau nbsp Westliche Bahnsteighalle nbsp Ostliche BahnsteighalleDer U Bahnhof Kitai Gorod der Metro Moskau befindet sich direkt unter dem Slawjanskaja Platz zwischen der Einmundungen der Warwarka und der Iljinka Er wurde am 3 Januar 1971 in Betrieb genommen und hiess bis zum 5 November 1990 Ploschtschad Nogina Ploshad Nogina wortlich Nogin Platz Obwohl sich hier zwei Metrolinien kreuzen namlich die Kaluschsko Rischskaja Linie Linie 6 und die Tagansko Krasnopresnenskaja Linie Linie 7 ist die Station konstruktionsbedingt als ein einziger U Bahnhof zu betrachten Sie besteht aus zwei parallel und tiefengleich gelegenen Mittelbahnsteighallen die miteinander durch Ubergange uber den Gleisen verbunden sind Die beiden Gleise des westlichen Bahnsteigs werden von Zugen der Kaluschsko Rischskaja Linie Linie 6 Richtung Suden bzw der Tagansko Krasnopresnenskaja Linie Linie 7 Richtung Sudosten bedient wahrend am ostlichen Bahnsteig Zuge der Kaluschsko Rischskaja Linie Linie 6 Richtung Norden und Zuge der Tagansko Krasnopresnenskaja Linie Linie 7 Richtung Nordwesten halten Durch diese Konstellation ergibt sich fur Fahrgaste am Bahnhof Kitai Gorod eine Moglichkeit des bahnsteiggleichen Umstiegs zwischen den zwei Linien sofern man die Fahrtrichtung beibehalt andernfalls muss der Bahnsteig uber den Verbindungsgang gewechselt werden zu dem Treppen im Mittelbereich der beiden Hallen fuhren Die beiden Bahnsteighallen befinden sich 29 Meter tief unter der Oberflache und verfugen jeweils uber zwei mit Fahrtreppen ausgestattete Zugange uber die man in weit verzweigte Fussgangerunterfuhrungen an beiden Enden des Slawjanskaja Platzes und von dort auch direkt zu den historischen Strassen Warwarka Soljanka Iljinka und Marosseika gelangt Trotz ihrer symmetrischen Anordnung zueinander und der zeitgleichen Inbetriebnahme unterscheiden sich die beiden Bahnsteighallen architektonisch in gewisser Weise Die westliche Halle ist dreiteilig mit zwei Reihen zehnkantiger harmonikaahnlicher Pylonen die genauso wie die ausseren Wande mit hellem Marmor verkleidet sind Die Farbtone der ostlichen Halle sind ebenfalls von weissem Marmor gepragt allerdings machen die Pylonen hier von der Form her einen eher asymmetrischen kristallartigen Eindruck ausserdem schliessen die Pylonenreihen oben mit einem Gesims aus einem kupferfarbenen und durch die charakteristischen Facetten ebenfalls als Kristall stilisierten Friesstreifen aus Aluminium ab Beiden Hallen ist ein bogenformiges Gewolbe zwischen den Pylonenreihen gemeinsam wobei die Leuchten der Westhalle direkt am Gewolbe reihenweise angeordnet sind wahrend sie sich in der Osthalle hinter den Gesimsen verbergen Siehe auch BearbeitenListe der Stationen der Metro MoskauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kitai Gorod Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http moscow gramota ru map501 shtml russisch Basis Informationen zum U Bahnhof russisch englisch Vorherige Station Metro Moskau Nachste StationTurgenewskaja Medwedkowo Kaluschsko Rischskaja Linie Tretjakowskaja Nowojassenewskaja Vorherige Station Metro Moskau Nachste StationKusnezki Most Planernaja Tagansko Krasnopresnenskaja Linie Taganskaja Wychino 55 755833333333 37 623888888889 Koordinaten 55 45 N 37 37 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kitai Gorod amp oldid 215197161