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Das Warenhaus GUM russisch Torgovyj Dom GUM Transkription Torgowy Dom GUM abgekurzt von Glavnyj universalnyj magazin Glawny uniwersalny magasin zu Deutsch Hauptwarenhaus ist ein ehemaliges Warenhaus und heute ein Einkaufszentrum in der russischen Hauptstadt Moskau Mit einer Flache von rund 75 000 m und einer uber 100 jahrigen Geschichte ist es eines der bekanntesten Handelsunternehmen und war nach alter Konzeption das grosste Warenhaus Europas Warenhaus GUM Ansicht vom Roten Platz ausLuftaufnahme mit dem Glasdach des GUM im VordergrundDas Gebaude des GUM befindet sich im Herzen Moskaus am Roten Platz gegenuber dem Lenin Mausoleum und dem Kreml Es wurde 1893 nach Entwurfen von Alexander Pomeranzew und Wladimir Schuchow als Obere Handelsreihen Verhnie torgovye ryady Werchnije torgowyje rjady errichtet und stellt heute ein wichtiges Denkmal der historistischen russischen Architektur des spaten 19 Jahrhunderts dar Zu Sowjetzeiten jahrzehntelang geschlossen und spater als Staatliches Warenhaus Gosudarstvennyj universalnyj magazin Gossudarstwenny uniwersalny magasin gefuhrt weist das GUM zudem eine recht wechselvolle Geschichte auf Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Architektur 3 Geschichte 3 1 Die Oberen Handelsreihen bis zum 19 Jahrhundert 3 2 Von der Ausschreibung bis zur Eroffnung 3 3 Die Blutezeit 3 4 Nach der Revolution 3 5 Von der Wiedereroffnung bis heute 4 Das GUM in der Kunst 5 Film 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDas Warenhaus GUM befindet sich am westlichen Rand des alten Geschaftsviertels Kitai Gorod im Zentralen Verwaltungsbezirk Moskaus unmittelbar im historischen Kern der Stadt Das Gebaude des Warenhauses nimmt ein annahernd rechteckiges Areal zwischen dem Roten Platz der Nikolskaja Strasse der Wetoschny Gasse und der Iljinka Strasse ein und verfugt uber zehn Eingange an allen vier Seiten des Gebaudes In unmittelbarer Nahe des GUM befinden sich unter anderem die Basilius Kathedrale die Metro Station Ploschtschad Rewoljuzii sowie die Moskworezki Brucke uber die Moskwa nbsp Ansicht der mittleren Langspassage des GUMDer 250 Meter lange und 88 Meter breite Innenraum des Gebaudes beherbergt auf drei Etagen rund 200 separate unterschiedlich grosse Ladenlokale entlang dreier glasbedachter Langspassagen auch Linien genannt und dreier Querpassagen sowie der uber ihnen beidseitig gelegenen durch Brucken miteinander verbundenen Galerien in den beiden Obergeschossen Von der Funktionsweise her ist das GUM daher kein typisches Warenhaus mehr sondern vielmehr ein Einkaufszentrum Dennoch wird es auch heute noch ublicherweise Warenhaus genannt da sich diese Bezeichnung seit den Sowjetzeiten wo der Handel einheitlich in staatlicher Hand war fest eingeburgert hat Insgesamt betragt die Verkaufsflache des GUM etwa 35 000 m bei einer Gesamtflache von 75 000 m Die durchschnittliche Besucherzahl belauft sich gegenwartig auf etwa 30 000 Kunden taglich 1 Das GUM Gebaude befindet sich im Eigentum der Stadt Moskau und wird seit 1990 von der im selben Jahr gegrundeten Aktiengesellschaft Warenhaus GUM betrieben die Pachtrechte am Gebaude bis 2042 besitzt 75 Prozent der GUM Aktien werden gegenwartig von der russischen Modehaus Kette Bosco di Ciliegi gehalten der Rest befindet sich im Streubesitz Bis 2005 betrieb die Gesellschaft neben dem GUM zusatzlich die Warenhauskette Stilny Gorod sowie einige ehemals staatliche Geschafte in Moskau Der Reingewinn der Betreibergesellschaft betrug im Jahre 2006 rund 27 7 Millionen US Dollar bei einem Umsatz von 97 2 Millionen Dollar 2 Aufgrund der zentralen Lage des Hauses und der daraus resultierenden hohen Mieten fur die Lokale richtet sich das Angebot der meisten Geschafte heute vorwiegend an zahlungskraftige Kunden Dies gilt insbesondere fur die Laden in den Passagen des Erdgeschosses bei denen es sich meist um vornehme Boutiquen und Fachgeschafte fur teure Markenkleidung und schuhe sowie Juweliersalons handelt Auch mehrere namhafte deutsche Hersteller sind mit ihren Firmengeschaften im GUM vertreten darunter adidas Hugo Boss Puma und Salamander Etwas preiswerter ist die dritte Etage des Hauses die neben einigen Geschaften mittlerer Preisklasse auch mehrere Gastronomiebetriebe darunter ein russisches Fastfood Restaurant beherbergt Daruber hinaus finden sich im GUM heute unter anderem Parfumeriehandlungen Souvenir Spielzeug und Haushaltswarenladen sowie Computer und Multimediahandlungen Architektur Bearbeiten nbsp Originalplan des GUM Gebaudes 1893Das GUM Gebaude wurde in den Jahren 1890 bis 1893 nach einem Entwurf des Architekten Alexander Pomeranzew 1849 1918 unter Mitwirkung des Ingenieurs Wladimir Schuchow 1853 1939 erbaut Insgesamt wird das Gebaude dem sogenannten neo oder pseudorussischen Stil zugeordnet einer Stilrichtung des Historismus fur die eine Mischung aus russisch traditionalistischer Baukunst des 15 und 16 Jahrhunderts mit neoklassizistischen westeuropaischen Elementen typisch ist nbsp Aussentreppe am HaupteingangsportalDer altrussische Einfluss ist vor allem an den Fassaden des Gebaudes zu sehen die Pomeranzew in Anknupfung an die Architektur der umliegenden Viertel darunter die des Kremls und des benachbarten Historischen Museums entwarf Hierfur typisch sind insbesondere die grossen stilistisch an russisch orthodoxe Kirchengebaude angelehnten Bogenfenster die beiden spitzen Turme im Mittelbereich des Gebaudes die an einige der Kreml Turme erinnern sowie im Stile des Terem Palastes und ahnlicher vornehmer Wohngebaude des 16 Jahrhunderts geformte Dachabschnitte Allerdings lassen sich an den GUM Fassaden zusatzlich einige Elemente der europaischen Renaissance erkennen wie etwa die zahlreichen Ornamente im Bereich der Fenster sowie arkadenahnliche Portale an den Eingangen Auch dies ist fur Pomeranzews Schaffen charakteristisch da er von 1879 bis 1887 im europaischen Ausland darunter in Italien lebte und praktizierte und sich dabei von der dortigen Architektur inspirieren liess Fur das gesamte Gebaude wurden bei dessen Errichtung etwa 40 Millionen Backsteine verwendet Die Aussenwande erhielten eine Verkleidung aus Granit Marmor und Kalkstein Am aufwandigsten wurde die Fassade zum Roten Platz hin gestaltet in deren Mitte sich der zentrale Warenhauseingang befindet Die erste Etage ist hier mit Marmor aus Tarussa verkleidet wodurch die Fassade in ihrem unteren Bereich heller erscheint als im mittleren und im oberen und mit einem massiven Gesims von den beiden Obergeschossen abgegrenzt nbsp Zweites Obergeschoss des GUM und das GlasdachIm Gegensatz zu den Fassaden die vornehmlich an die Traditionen altrussischer Baukunst anknupfen wurde der Innenraum des GUM in einem fur Ende des 19 Jahrhunderts sehr modernen an die europaische Architektur angelehnten Stil geschaffen und mit zahlreichen Stahl und Glaselementen versehen Fur die damalige Zeit einzigartig und auch heute noch markant sind die transparenten konkav geformten Dachkonstruktionen uber den drei Langspassagen mit jeweils 15 m Spannweite und 250 m Lange Sie entstanden nach dem Entwurf Wladimir Schuchows der hierfur rund 60 000 Glasscheiben verwendete die von Metallelementen mit einem Gesamtgewicht von 833 Tonnen getragen werden Eine ahnliche Konstruktion konzipierte Schuchow einige Jahre spater auch fur den Kiewer Bahnhof und eine Reihe anderer offentlicher Gebaude in Moskau nbsp Treffpunkt mit Brunnen unter der zentralen GlaskuppelDie Etagen des Gebaudes wurden durch seitlich angelegte Treppenhauser verbunden die erst Anfang der 2000er Jahre im Zuge der Gebaudesanierungsarbeiten durch Fahrtreppen an den Querpassagen erganzt wurden Die Galerien an den beiden Obergeschossen sind durch Stahlbetonbrucken miteinander verbunden die nach einem Entwurf des Ingenieurs Arthur Loleit 1868 1933 beim Bau des Warenhauses errichtet worden sind Im Kellergeschoss des Gebaudes befinden sich unter anderem Lagerraume sowie Besuchertoiletten Ein weiteres markantes Bauwerk im Inneren des GUM ist der Springbrunnen der sich im Mittelpunkt des Gebaudes am Kreuzungspunkt der beiden mittleren Langs und Querpassagen befindet Er wurde dort wenige Jahre nach der Eroffnung des Warenhauses aufgestellt und besass ursprunglich ein kreisformiges Becken das jedoch im Zuge des Umbaus 1953 durch ein achteckiges Becken aus rotem Quarzit ersetzt wurde Den Mittelpunkt des Brunnens bildet eine pilzformige bronzene Konstruktion deren Spitze bis auf das Hohenniveau des ersten Obergeschosses reicht Gestutzt wird der Springbrunnen durch spezielle Metallpfeiler die sich genau unter ihm im Untergeschoss befinden 3 Genau uber dem Gebaudemittelpunkt mit dem Springbrunnen nimmt die Glasdachkonstruktion eine Kuppelform an 4 Der Springbrunnen dient bis heute vielen Moskauern als Treffpunkt fur Verabredungen 5 nbsp GUM 2014 Geschichte BearbeitenDie Oberen Handelsreihen bis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten Wie aus diversen Urkunden der damaligen Zeit hervorgeht waren die Viertel unmittelbar ostlich des Roten Platzes bereits vor dem 17 Jahrhundert vom Handel gepragt Auch auf dem Platz selbst der schon damals den zentralen Platz der Stadt darstellte waren vielfach Verkaufsstande aufgestellt Stellenweise reichten sie bis an die Mauern des Kreml welcher noch bis Anfang des 18 Jahrhunderts Zarenresidenz war Mit der Bevolkerungszunahme Moskaus im spaten 18 Jahrhundert dehnte sich auch der Strassenhandel im Herzen der Stadt immer weiter aus in der zweiten Jahrhunderthalfte glich bereits das gesamte Gelande zwischen dem Roten Platz und den ostlich hieran angrenzenden Strassen einem riesigen Marktplatz Dabei hatte sich fur das unmittelbar an den Roten Platz angrenzende auf einer Anhohe liegende Areal die Bezeichnung Obere Handelsreihen russisch Verhnie torgovye ryady Werchnije torgowyje rjady eingeburgert wahrend die Marktplatze der beiden am Hang zum Moskwa Ufer hinunter gelegenen Viertel ostlich der Basilius Kathedrale dementsprechend Mittlere bzw Untere Handelsreihen genannt wurden Einige Strassennamen so die Fischgasse russ Rybnyj pereulok Rybnyi pereulok oder die Bleikristallgasse Hrustalnyj pereulok Chrustalnyi pereulok erinnern bis heute an die Zeit als im Bereich des Roten Platzes ausschliesslich Strassenhandel betrieben wurde und sich fur bestimmte Waren neben Fisch und Bleikristall beispielsweise Gemuse Butter Gold Silber oder Seide eigene Marktreihen bildeten Erste Bestrebungen die ungeordneten Handelsaktivitaten rund um den Roten Platz unter ein Dach zu bringen gab es in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In den 1780er Jahren gelang es einigen besonders einflussreichen Moskauer Kaufleuten eine Genehmigung des Zaren fur die Errichtung eines zweistockigen backsteinernen Bauwerkes ostlich des Roten Platzes zu erwirken damit dieser vom regen Handelstreiben das auch die Zufahrt in den Kreml behinderte entlastet werden konnte Einige Jahre spater entstand mit dem Handelsgebaude das unverandert die Bezeichnung Obere Handelsreihen erhielt und hinter seiner Fassade unzahlige Verkaufsbuden vereinigte der erste Vorlaufer des heutigen GUM Ungefahr zeitgleich liessen die Handler auch an den Mittleren Handelsreihen einen ahnlichen Komplex errichten Die Konzeption beider Hauser wird dem renommierten Architekten Giacomo Quarenghi zugeschrieben einem Exil Italiener der vor allem in Sankt Petersburg mehrere bis heute bekannte Bauwerke darunter das Smolny Institut entwarf nbsp Handelsreihen am Roten Platz im 19 Jahrhundert Blick von oben nbsp Handelsreihen am Roten Platz im 19 Jahrhundert Blick vom Roten Platz aus Vor dem Gebaudeeingang ist das Denkmal fur Minin und Poscharski zu sehen das in den 1930er Jahren vor die Basilius Kathedrale verlegt wurdeDie neu errichteten Handelshauser uberdauerten jedoch nicht lange Obwohl sie nicht aus Holz wie im damaligen Moskau ublich sondern aus Backstein errichtet worden waren brannten sie 1812 fast vollstandig aus als einige Stadtbewohner grosse Teile Moskaus beim Anrucken franzosischer Truppen im Krieg gegen Napoleon in Brand gesetzt hatten Nach dem Krieg bluhte der Handel jedoch schnell wieder auf und die Handelsreihen mussten wieder neu errichtet werden Mit dem Wiederaufbau war der Architekt Joseph Bove beauftragt der wie sein Vorganger italienische Wurzeln hatte und vor allem durch seine entscheidende Rolle beim Wiederaufbau Moskaus nach dem Grossbrand 1812 Bekanntheit erlangte In den Jahren 1814 bis 1815 wurden die Oberen Handelsreihen nach seinem Entwurf im Empire Stil an ihrem alten Standort wieder hergerichtet und sollten von nun an fur die nachsten Jahrzehnte den Mittelpunkt des Moskauer Handels darstellen Auch dieser zweite GUM Vorlaufer bestand im Wesentlichen aus den reprasentativen Fassaden die in ihrem Inneren sehr zahlreiche und grosstenteils recht chaotisch angeordnete Ladenhauschen beherbergte Wie die Oberen Handelsreihen damals von aussen ausgesehen haben mussen kann man bis heute an dem sehr ahnlich konzipierten ehemaligen Gebaude der Mittleren Handelsreihen relativ gut nachvollziehen das schrag gegenuber dem heutigen GUM an der Iljinka Strasse steht Lage 55 753643055556 37 625856111111 und heutzutage als Ausstellungshalle genutzt wird Die arkadenahnlichen Portale die sich entlang aller vier Fassaden des Gebaudes reihenweise erstrecken dienten im 19 Jahrhundert als Eingange zu den einzelnen Laden die sich dahinter befanden Weder die nunmehr massive Bauweise der Oberen Handelsreihen noch das Renommee ihres Architekten konnten allerdings daruber hinwegtauschen dass das Gebaude bereits wenige Jahre nach seiner Fertigstellung bauliche Mangel aufwies Diese fuhrten immer ofter dazu dass bei starken Regenfallen Wasser in das Hausinnere eindrang und unzureichend abgedeckte Ware beschadigte Da die einzelnen Verkaufsstande verschiedensten Eigentumern gehorten war es ausserst schwierig eine grundlegende Sanierung des Gebaudes zu koordinieren Bereits gegen Mitte des 19 Jahrhunderts waren die Reihen in einem derart schlechten Zustand dass eine Renovierung zwecklos erschien und das Gebaude nur noch notdurftig instand gehalten werden konnte Die Rufe nach einem Abriss wurden in der Bevolkerung immer lauter so dass schliesslich 1869 auch der Moskauer Generalgouverneur einen Neubau forderte nbsp Obere Handelsreihen 1886 kurz vor der Schliessung Innenansicht nbsp Aktie der Gesellschaft der Oberen Handelsreihen auf dem Roten Platz in MoskauAllerdings war es zunachst sehr schwierig die Eigentumer der Laden von der Notwendigkeit des Abrisses zu uberzeugen viele von ihnen furchteten um ihre Existenz und leisteten zunachst massiven Widerstand gegen die Schliessungsplane Erst in den 1880er Jahren bahnte sich ein Fortschritt an nachdem ein angesehener Kaufmann vorgeschlagen hatte an der Stelle der alten Reihen einen neuen dreistockigen Gebaudekomplex nach zeitgemassen baulichen Standards errichten zu lassen von dessen Bau auch die Alteigentumer profitieren wurden Da sich der Handel im Herzen Moskaus schon seit langerem als eine sehr lukrative Angelegenheit erwies sollte es laut Planen auch kein Problem darstellen ausreichend Geldgeber sprich Aktionare fur das Bauvorhaben zu finden Und so wurde am 10 Mai 1888 eine neue Aktiengesellschaft gegrundet die den Namen Gesellschaft der Oberen Handelsreihen am Roten Platz in Moskau erhielt Von der Ausschreibung bis zur Eroffnung Bearbeiten In den ersten Monaten nach der Grundung der Gesellschaft wurden die Aktien ausgegeben wobei ein bestimmter Teil davon an die Alteigentumer der Handelsreihen gemass ihrem jeweiligen Anteil am alten Gebaude verteilt wurde Die ubrigen Aktien gab es zu einem Stuckpreis von 100 Rubel zu erwerben Der Verkauf ging ausgesprochen gut voran Bereits in den ersten Tagen konnten rund zehn Millionen Rubel gesammelt werden Nachdem genugend Kapital zur Verfugung stand schrieb die Gesellschaft am 15 November 1888 einen Architekturwettbewerb um die neuen Handelsreihen aus Nahezu zeitgleich wurde das alte Handelshaus geschlossen und alsbald mit den Abrissarbeiten begonnen nbsp Bau der oberen Handelsreihen 1892 Blick auf das Glasdach Bei der Ausschreibung legte die Handelsreihengesellschaft besonders grossen Wert auf einen fairen und neutralen Wettbewerb Um Absprachen Bevorteilungen und ahnliche Vorkommnisse zu verhindern wurde der Wettbewerb anonym durchgefuhrt die Namen der teilnehmenden Architekten blieben bis zur Verkundung des Ergebnisses streng geheim und waren der Jury nicht zuganglich Insgesamt wurden 23 Entwurfe eingereicht Nach deren Begutachtung durch die Jury gab diese am 21 Februar 1889 ihre Entscheidung bekannt Den mit 6000 Rubeln dotierten ersten Preis erhielt der von Alexander Pomeranzew und Wladimir Schuchow eingesandte Entwurf Pomeranzew war Architekturprofessor an der Petersburger Kunstakademie und damit schon damals eine durchaus angesehene Person in russischen Architekturkreisen wahrend der junge Ingenieur Schuchow zu der Zeit noch vollig unbekannt war seine beruhmtesten Bauwerke wie der Moskauer Radioturm entstanden erst Jahrzehnte spater Die Experten lobten das Projekt Pomeranzews und Schuchows als so wortlich rational und wirtschaftlich und gleichzeitig architektonisch sehr gut harmonierend mit dem altrussischen Ensemble rund um den Moskauer Kreml Den an der Gesellschaft beteiligten Kaufleuten gefiel an dem Entwurf insbesondere die von Wladimir Schuchow konzipierte glaserne Uberdachung der Passagen die an ahnliche damals gerade in Mode kommende Handelspassagen in europaischen Metropolen wie Mailand Paris oder Wien stilistisch anknupfte In Russland war eine solche Konstruktion bis dahin noch vollig unbekannt Die drei pramierten Entwurfe gingen schliesslich nach Sankt Petersburg zur Begutachtung durch den Zaren Alexander III Dieser lobte die Entscheidung der Jury und erliess daraufhin die Baugenehmigung fur die neuen Handelsreihen Die feierliche Grundsteinlegung der nahezu die gesamte Moskauer Prominenz einschliesslich des Generalgouverneurs beiwohnte erfolgte am 21 Mai 1890 Schon in seinem Entwurf hatte Pomeranzew die Kosten und Dauer der Bauarbeiten punktgenau errechnet Eine speziell fur diesen Zweck eingerichtete Kommission uberwachte die Bauarbeiten wahrend ihres gesamten dreijahrigen Verlaufs insbesondere die Einhaltung des vorgegebenen Zeit und Kostenrahmens sowie die statische Beschaffenheit des entstehenden Gebaudes und die Qualitat der verwendeten Baumaterialien die von namhaften russischen Herstellern geliefert wurden Auch auf die Qualitat der Arbeitskrafte wurde viel Wert gelegt Bei der Anwerbung von Handwerkern aus anderen Regionen des Russischen Reichs fand stets der Ruf des jeweiligen Berufsstandes in der Region Berucksichtigung Die Moskauer Offentlichkeit verfolgte indes die Bauarbeiten aufmerksam die Zeitungen berichteten fast taglich vom Bau und selbst im europaischen Ausland fand die Moskauer Baustelle mit ihren riesigen Ausmassen Erwahnung in den Printmedien Rund zwei Jahre nach dem Baubeginn war das Gebaude bis auf die Innenausstattung fertig und konnte von seinen Anteilseignern betreten und besichtigt werden Im Herbst 1893 wurden schliesslich die Handelsreihen fertiggestellt und am 2 Dezember desselben Jahres mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht Die Blutezeit Bearbeiten nbsp Die Oberen Handelsreihen 1893 kurz vor ihrer EroffnungDie Eroffnung des neuen Handelshauses im Herzen Moskaus war ein Grossereignis das auch uber die Grenzen des Russischen Reichs hinaus auf Resonanz stiess Neben dem neuartigen Glasdach durch das viel Tageslicht in den Innenraum des Gebaudes eindrang verfugten die neuen Handelsreihen uber eine fur die damalige Zeit sehr moderne Innenausstattung die unter anderem eine Zentralheizung mehrere elektrisch betriebene Lastenaufzuge zu jener Zeit ebenfalls ein absolutes Novum und sogar ein hausinternes Kraftwerk zur Stromversorgung im Kellergeschoss beinhaltete Nach Sonnenuntergang beleuchteten rund 7000 elektrische Gluhlampen die Passagen 6 Binnen weniger Tage wurden die Oberen Handelsreihen zu einem Publikumsmagneten und einer touristischen Attraktion des damals bereits fast eine Million Einwohner zahlenden Moskaus Selbst wer sich einen Einkauf dort nicht leisten konnte kam dorthin um sich das neue Warenhaus der Superlative anzuschauen Die Passagen im Erdgeschoss waren wie eine uberdachte Flaniermeile an der es auch im Winter sommerlich warm war Vor allem aber kamen hier wohlhabende Burger auf ihre Kosten Die Angebotspalette der ursprunglich fast 350 Laden die sich auf vier Ebenen einschliesslich des Kellergeschosses verteilten reichte von Sussigkeiten und Feinkost uber diverse in und auslandische Parfumerieerzeugnisse Modeartikel Pelze Armbanduhren und edlen Schmuck bis hin zu Mobeln und Sanitartechnik Erstmals in Russland kamen in den Handelsreihen Preisschilder zum Einsatz und leiteten damit den Ubergang zu einer vollig neuen Handelskultur ein die sich vom bis dahin ublichen Feilschen im Strassenhandel und kleineren Laden abhob 7 Die namhaftesten russischen und auslandischen Erzeuger prasentierten hier ihre Waren und boten sie mit viel Werbeaufwand zum Verkauf an was sich trotz extrem hoher Mieten fur die Ladenlokale insbesondere fur jene im Erdgeschoss letztlich auszahlte Neben fast allen moglichen Waren konnten die Kunden der Handelsreihen auf ein breites Angebot an begleitenden Dienstleistungen zuruckgreifen darunter Gepacktrager fur den Transport gekaufter Ware mehrere Gastronomiebetriebe eine Bankfiliale ein Postamt einen Friseursalon und sogar eine Zahnarztpraxis Das Obergeschoss des Warenhauses beherbergte zudem eine Veranstaltungshalle in der gelegentlich Konzerte und Kunstausstellungen stattfanden Uber zwanzig Jahre lang von ihrer Eroffnung bis zum Ende des Zarenreiches waren die Oberen Handelsreihen Mittelpunkt des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens Moskaus und galten aufgrund ihres umfassenden qualitativ hochwertigen Sortiments und des fur die damalige Zeit vorbildlichen Services als eines der besten Warenhauser weltweit Aus diesem Grund waren sie Anziehungspunkt fur Millionen Besucher aus Russland und von ausserhalb Nach der Revolution Bearbeiten Wenige Monate nach der Oktoberrevolution 1917 und der Machtergreifung der Bolschewiki begannen die neuen Machthaber die Oberen Handelsreihen zu nationalisieren Die Laden im Gebaude schlossen einer nach dem anderen da selbst fur kleinere Ladenbesitzer die von der Zwangsenteignung zunachst verschont blieben der Handel in den zunehmend leer werdenden Reihen nicht mehr lohnend war Eine Vielzahl frei gewordener Ladenlokale nutzte die Staatsmacht indes als Raumlichkeiten fur neu gebildete Ministerien und andere staatliche Einrichtungen so wurde eine ehemals vornehme Parfumeriehandlung zum Sitz des Volkskommissariates fur Nahrungsmittelverteilung 1921 lebte der bis dahin fast vollstandig zum Erliegen gekommene Handel in den Oberen Reihen fur einige Jahre wieder auf als die von Lenin initiierte Neue Okonomische Politik privat betriebenen Handel erlaubte Zur gleichen Zeit erhielt das Warenhaus seinen heutigen Namen GUM der allerdings damals und wahrend der gesamten Zeit des Sozialismus fur Gosudarstwenny Uniwersalny Magasin Gosudarstvennyj Universalnyj Magazin also Staatliches Warenhaus stand Auch war das Sortiment des GUM in den 1920er Jahren bei weitem nicht so reichhaltig und vornehm wie vor der Revolution es beschrankte sich im Wesentlichen auf Alltagsgegenstande sowie propagandistischen Bedarf wie etwa rote Fahnen oder Portrats der sowjetischen Staatsmanner Mit dem Ende der Neuen Okonomischen Politik Anfang der 1930er Jahre war jedoch endgultig Schluss mit dem Handel im GUM Die Laden wurden geraumt und durch eine Reihe weiterer Staatsorganisationen belegt zu diesem Zweck wurden viele ehemalige Ladenlokale umgebaut und zusammengelegt um grossere Raumlichkeiten zu schaffen So entstanden in den 1930er Jahren im Gebaude unter anderem eine Kantine eine Druckerei und sogar mehrere Gemeinschaftswohnungen sogenannte Kommunalkas wobei letztere dort noch bis in die 1960er Jahre uberdauerten 8 Den Namen GUM behielt das Gebaude auch in dieser Zeit obwohl es offiziell gar kein Warenhaus mehr war nbsp Das GUM 1960Von den deutschen Bombardements Moskaus im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben war das GUM Ende der 1940er Jahre dennoch einige Jahre lang vom Abriss bedroht nachdem fuhrende sowjetische Architekten jener Zeit im Auftrag Stalins einen Plan fur eine riesige Skulptur zum Gedenken an den Sieg uber Deutschland erarbeitet hatten Da diese unmittelbar im Herzen der Hauptstadt stehen sollte also am Roten Platz der Platz selbst aber fur Militarparaden und feierliche Demonstrationen frei bleiben sollte war in diesem Plan die endgultige Schliessung und der Abriss des Warenhauses vorgesehen Kurz nach Stalins Tod 1953 wurde jedoch nicht nur der Abrissplan verworfen sondern auch vom Ministerrat der UdSSR beschlossen das GUM als Warenhaus wieder zu eroffnen Dies geschah mundlichen Uberlieferungen zufolge auf Initiative des Parteifunktionars und spateren Staatschefs Nikita Chruschtschow der das GUM als Vorzeige Warenhaus wiederbeleben wollte 9 Sogleich begann die Renovierung des Gebaudes und der Umbau des Innenraums bei dem unter anderem eine Vielzahl kleinerer Ladenzellen zu grossen Hallen zusammengelegt wurde Die Umbauarbeiten gingen recht schnell voran so dass bereits am 24 Dezember 1953 die Wiedereroffnung des Hauses erfolgen konnte Von der Wiedereroffnung bis heute Bearbeiten Seinen Ruf als das Vorzeigewarenhaus des Landes behielt das GUM von der Wiedereroffnung bis zum Zerfall der Sowjetunion praktisch unangefochten Wahrend der fur sozialistische Staaten typische Warenmangel noch bis Anfang der 1990er Jahre dafur sorgte dass in gewohnlichen Laden Kaufhallen und Warenhausern des Sowjetreichs nur ein ausserst durftiges Angebot an Konsumgutern vorzufinden war existierte im GUM zur gleichen Zeit eine geheime fur die Offentlichkeit nicht zugangliche Abteilung in der sich hochrangige Staatsbedienstete und ihre Angehorigen mit hochwertiger teilweise aus dem Westen importierter Kleidung und anderen sogenannten Defizitwaren versorgen konnten Uberschussige Bestande kamen dabei immer wieder zur Freude der einfachen Konsumenten in die allgemein zuganglichen Abteilungen Dies wiederum fuhrte dazu dass sich jeden Morgen noch Stunden vor der Offnung vor den GUM Eingangen lange Warteschlangen bildeten da sich viele einfache Burger oft aus anderen Stadten der Sowjetunion extra angereist dabei erhofften die eine oder andere Mangelware zu ergattern Dass sich solche Szenen ausgerechnet im Herzen der sowjetischen Hauptstadt abspielten gleich gegenuber dem Kreml und dem Lenin Mausoleum war insbesondere konservativ gesinnten Staatsmannern immer wieder ein Dorn im Auge und fuhrte in den spaten 1970er Jahren sogar erneut zu Schliessungs und Abrissplanen fur das Warenhaus Laut einer modernen Sage hat das GUM damals seinen Erhalt nur der personlichen Einmischung des Staatschefs Leonid Breschnew zu verdanken dessen Ehefrau Viktoria Stammkundin einer dortigen Schneiderei war 10 nbsp GUM bei Nacht Seit dem Jahr 2000 wird die zentrale Fassade von Gluhlampen beleuchtet die entsprechend den architektonischen Formen des Gebaudes angeordnet sind nbsp GUM bei Nacht InnenansichtDer Zusammenbruch der Sowjetunion und die darauffolgende Privatisierung des Staatseigentums in Russland leiteten fur das GUM neue Zeiten ein Bereits im Dezember 1990 zur Zeit der Perestroika erfolgte die Grundung der Betreiber Aktiengesellschaft Warenhaus GUM Die vormals staatlich betriebene Verkaufsflache des Warenhauses wurde nach und nach an diverse private Einzelhandelsunternehmen vermietet Der Name wurde den neuen Gegebenheiten angepasst Die alte gewohnte Abkurzung GUM blieb zwar steht seit 1990 jedoch fur Glawny Uniwersalny Magasin russ Glavnyj Universalnyj Magazin also Hauptwarenhaus statt bisher Staatliches Warenhaus Im Juni 1993 feierte das nunmehr privatisierte Warenhaus sein 100 jahriges Bestehen mit einem mehrtagigen Volksfest und einem im Stil des spaten 19 Jahrhunderts inszenierten feierlichen Umzug am Roten Platz Wenig spater wurde der zentrale GUM Eingang vom Roten Platz aus nach rund 40 Jahren wiedereroffnet Zu Sowjetzeiten war er fur die Offentlichkeit geschlossen da die Staatsmacht damit verhindern wollte dass sich Gedrange und Warteschlangen direkt am Roten Platz bildeten und das Erscheinungsbild des sowjetischen Staates in den Augen auslandischer Touristen verschlechterten Im darauffolgenden Jahrzehnt machte das GUM eine Entwicklung vom ehemals sozialistisch gepragten Warenhaus zu einem vornehmen Einkaufstempel durch Auch das Gebaude selbst wurde von Ende der 1990er bis Mitte der 2000er Jahre umfassend renoviert und seine Innenausstattung erneuert Neben der Installation von Fahrtreppen und Behindertenaufzugen sowie der Sanierung des Springbrunnens entstanden im zuvor ausschliesslich fur Buroraume genutzten zweiten Obergeschoss Ladenpassagen Geplant ist ausserdem ein Umbau des Kellergeschosses fur dessen kunftige Nutzung als Verkaufsflache Das GUM in der Kunst BearbeitenDas Warenhaus GUM war 1963 einer der Schauplatze und Drehorte des bekannten sowjetischen Spielfilms Zwischenlandung in Moskau auch Ich schreite durch Moskau russ Ya shagayu po Moskve mit dem damals 18 jahrigen Nikita Michalkow In einer Szene sucht er dort als junger Arbeiter Kolja zusammen mit seinem Freund Sascha der demnachst heiratet ein neues Jackett fur ihn aus Auch in einem Lied des beruhmten sowjetischen Dichters Wladimir Wyssozki findet das GUM Erwahnung Ein Kolchosbauer der in Moskau auf Dienstreise ist schreibt seiner Frau im Dorf er gehe nun ins GUM das ist wie bei uns die Scheune nur mit Glas um ein Kleid fur sie zu kaufen denn du kannst mir zu langweilig werden mit deinem Schafspelz und dem grauen Kleid mit verblichenen Mustern nbsp GUM bei NachtFilm BearbeitenDie grossen Traumkaufhauser GUM Moskau Dokumentarfilm Deutschland 2017 52 30 Min Buch und Regie Inga Wolfram Produktion Telekult rbb arte Reihe Die grossen Traumkaufhauser Erstsendung 11 Juni 2017 bei arte Inhaltsangabe von ARD mit vielen Archivaufnahmen Literatur BearbeitenRainer Graefe Vladimir G Suchov 1853 1939 Die Kunst der sparsamen Konstruktion DVA Stuttgart 1990 ISBN 3 421 02984 9 S 154 William Craft Brumfield The Origins of Modernism in Russian Architecture University of California Press Berkeley 1991 ISBN 0 585 32903 6 S 20 28 Polina Efimovych Torgovyj dom GUM Vekovaja istorija Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive In Portfelnyj Investor Nr 1 2007 S 42 46 Irina Paltusova Krupnejsij passaz Rossii In Mir Muzeja Nr 6 1993 ISSN 0869 8171 S 14 20 Anatoli Rubinow Istorija trech moskovskich magazinov Magazin na Krasnoj ploscadi Nowoe Literaturnoe Obozrenie Moskau 2007 ISBN 5 86793 519 1 S 103 243 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Warenhaus GUM Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GUM ru Offizielle Seite russisch chinesisch englisch Warenhaus GUM im Online Lexikon enc ex ru Memento vom 5 Dezember 2007 im Internet Archive russisch Deutsche Seiten zum GUM GUM Warenhaus in Moskau In poezdka de Warenhaus GUM In Structurae Ein Stuck russische Geschichte Das GUM in Moskau In arte 11 Juni 2017 Bilder Videos Fotogalerie auf Russland aktuell Video Uber die Dachkonstruktionen des GUM von Wladimir SchuchowEinzelnachweise Bearbeiten Efimovych 2007 S 42 Skrin ru Aktiengesellschaft Warenhaus GUM Bericht vom 1 Juni 2007 zuletzt abgerufen am 25 Oktober 2007 inaktiv Treffpunkt Springbrunnen Memento vom 6 September 2012 im Webarchiv archive today In GUM mit vielen Fotos russisch Lageplan des Springbrunnens In GUM Inga Wolfram Die grossen Traumkaufhauser GUM Moskau In arte ARD 11 Juni 2017 Geschichte des Roten Platzes In 7ya ru russisch aufgerufen am 11 Juni 2017 krealist ru Warenhaus GUM russisch Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Irina Sanina Dieses altbekannte GUM Was gibt s neues Memento vom 26 September 2007 im Internet Archive In rol ru 6 Juni 2003 russisch Rubinow 2007 S 205 Anatoli Rubinow Das GUM in der Sowjetunion Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive In Nowaja gaseta 26 Oktober 2000 nbsp Dieser Artikel wurde am 28 Oktober 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 55 754722222222 37 621388888889 Koordinaten 55 45 17 N 37 37 17 O Normdaten Korperschaft GND 1099475821 lobid OGND AKS LCCN n95114070 VIAF 135032896 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warenhaus GUM amp oldid 232371955