www.wikidata.de-de.nina.az
Die Pekesche polnisch bekiesza 1 ist eine nach Husarenart verschnurte Jacke die ab dem 19 Jahrhundert in Deutschland Teil der studentischen Tracht wurde Die Pekesche ging aus der Bekiesza hervor einem bis zu den Waden reichenden Reiter Mantel mit Pelzverbramung der einst zur polnischen Nationaltracht zahlte Stefan Czarniecki in roter Pekesche 17 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Heutiger Gebrauch 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Bekiesza wurde in Polen uber dem Kontusz angelegt und war vor allem bei Landadel und Burgertum ublich Die Versionen fur Manner und Frauen unterschieden sich im Schnitt 2 Mitte des 19 Jahrhunderts entwickelte er sich allgemein zu einer Art Uberkleid 3 das vor allem als knapp anliegender kurzer Rock mit Schnuren dicht besetzt von Mannern getragen wurde 4 In den Kampfen der Polen gegen die Teilungsmachte wurde die Bekiesza zusammen mit dem ihr ahnelnden doch schnurlosen Zupan zu einem patriotischen Freiheitssymbol Nach dem gescheiterten Novemberaufstand von 1830 gelangte das optisch auffallige Kleidungsstuck mit den vor den russischen Truppen fliehenden polnischen Aufstandischen nach Westeuropa Im Zuge der damals unter vielen Studentenverbindungen herrschenden Polenschwarmerei wurde der Pelzmantel jetzt unter der eingedeutschten Bezeichnung Pekesche Teil der studentischen Tracht Teilweise erganzte die Pekesche eine Studentenmutze in Gestalt der polnischen Konfederatka die noch heute als Rogatywka Bestandteil der polnischer Heeresuniform ist Heutiger Gebrauch Bearbeiten nbsp Weinheimer Corpsstudenten in Kneipjacken 2011 Die Pekesche auch Flausjacke oder nur Flaus genannt wird bei offiziellen Veranstaltungen jedoch nicht bei Damenveranstaltungen von den aktiven Mitgliedern der meisten farbentragenden Verbindungen getragen Dabei handelt es sich um einen vorn mit speziellen Verschnurungen besetzten Waffenrock aus Tuch oder Samt der in der Regel schwarz oder in der Farbe der Studentenmutze gehalten ist Weitere Kordelierungen in Couleurfarben finden sich am Halsloch am Kragen an den Armeln am Ruckenschlitz und an den Flankennahten sowie unten am Oberarmel Gelegentlich gibt es auch fur Chargierte zur Unterscheidung Kneipjacken in anderen Farben Neben der Pekesche gibt es die Kneipjacke die im Gegensatz zur Pekesche mit Taschen versehen ist Die Taschen werden mit eigener Verschnurung kordeliert Wahrend die Pekesche immer einen geraden Abstich haben muss werden Kneipjacken auch mit rundem Abstich gearbeitet Das Band oder mehrere wird uber der Kneipjacke getragen da die Jacke mit Stehkragen gearbeitet ist und das Band sonst nicht zu sehen ware Bei einigen Verbindungen ist es auch ublich bei legereren Anlassen die Jacke offen zu tragen dann wird das Band unter der Jacke angelegt Bei Verbindungen mit besonderer fachlicher Ausrichtung kann die Kneipjacke auch durch andere Traditionsbekleidung ersetzt werden So tragen forstlich und jagdlich ausgerichtete Verbindungen oft eine Art Forsterjacke in Grun Die grune Pekesche burgerte sich in Aschaffenburg besonders bei den Aschaffenburger Corps ein und wurde bald als typische Aschaffenburger Studententracht angesehen Die Forststudenten bekamen deshalb bei der einheimischen Bevolkerung den Spitznamen Forschtpolacke 5 Der Bergbautradition verpflichtete Verbindungen tragen gern den schwarzen Bergkittel oder den noch festlicheren Biberstollen welche auch als Abendgarderobe zugelassen sind Quellen BearbeitenRuth Klein Lexikon der Mode Drei Jahrtausende europaische Kostumkunde Woldemar Klein Verlag Baden Baden 1950 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bekishes Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lutz Mackensen Deutsche Etymologie Carl Schunemann Verlag Bremen 1962 S 124 Johann Karl Gottfried Jacobson Technologisches Worterbuch oder alphabetische Erklarung aller nutzlichen mechanischen Zunfte Manufakturen Fabriken und Handwerker Dritter Teil von M Schl Friedrich Nicolai Berlin Stettin 1783 S 220 Friedrich Jakob Schmitthenner Kurzes deutsches Worterbuch fur Etymologie Synonymik und Orthographie Darmstadt 1834 S 213 Samuel Friedrich Wilhelm Hoffmann Vollstandigstes Worterbuch der deutschen Sprache Band 4 Leipzig 1857 S 326 Herrmann Sand Adjee Ihr Forschtpolacke Spessart Zeitschrift fur die Kulturlandschaft Spessart vom Juni 2010 S 24 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pekesche amp oldid 234504086