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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur Landgemeinde Gorlice siehe Gorlice Landgemeinde Siehe auch Gorliz bzw Gorlitz Gorlice gɔrˈlʲiʦɛ ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Kleinpolen Sie liegt am Fluss Ropa etwa 140 km sudostlich von Krakau und 30 km nordlich der slowakischen Grenze GorliceGorlice Polen GorliceBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft KleinpolenPowiat GorliceFlache 23 56 km Geographische Lage 49 40 N 21 10 O 49 666666666667 21 166666666667 Koordinaten 49 40 0 N 21 10 0 OHohe 340 m n p m Einwohner 26 973 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 38 300 bis 38 320Telefonvorwahl 48 18Kfz Kennzeichen KGRWirtschaft und VerkehrStrasse Nowy Sacz Jaslo Sanok DK28 Kroscienko UA Eisenbahn Stroze Gorlice Zagorzany KroscienkoG Zagorzany GorliceNachster int Flughafen Krakau Balice Rzeszow JasionkaGminaGminatyp StadtgemeindeFlache 23 56 km Einwohner 26 973 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 1145 Einw km Gemeindenummer GUS 1205011Verwaltung Stand 1 August 2022 Burgermeister Rafal KuklaAdresse Rynek 2 38 300 GorliceWebprasenz www gorlice pl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Gorlicer Landchen 1 2 Wirtschaftliche Blute und Religionsfriede 1 3 Bandenwesen 1 4 Niedergang und erneute Blute im 17 und 18 Jahrhundert 1 5 Die Entwicklung der Petroleumforderung 1 6 Neuzeit 2 Kultur 3 Infrastruktur 4 Gmina 4 1 Gmina Glinik Mariampolski 5 Personlichkeiten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Luftbild der Stadt nbsp Modernes Denkmal fur den Stadtgrunder KarwacjanDas Gorlicer Landchen Bearbeiten Der Ort wurde 1355 von Derslai Karwanczyan de Gorlice Derslao Karwaczian 1417 2 einem Krakauer Bankier und Kaufmann mit franzosischen Vorfahren aus Cahors gegrundet Diese Kaufmannsfamilie war bereits im europaischen Fernhandel entlang der Via Regia tatig und konnte damit zu immensen Reichtum gelangen Der Familienbesitz umfasste auch Bergwerke und Landguter in der Krakauer Umgebung Die Stadtgrunder hatten einen Flussubergang zur Grundung ihres eigenen Siedlungsgebietes bestimmt das man bald das Gorlicer Landchen nannte Neben der befestigten Behausung der Karwacjans entstanden im Umkreis die Dorfer Gruschow Glynnik Ropicze Strozowka und Rychwald Der letzte und anderen Namen in der Umgebung deuten auf Anwesenheit deutscher Siedler im Gebiet na Gluchoniemcach siehe Walddeutsche hin 3 wegen des Namens der Stadt wurde spater auch Gorlitz in der Oberlausitz als ihre Herkunft betrachtet Der ursprungliche Name lautete jedoch eher Gardlica vom Appellativ gardlo im Sinne Mundung Anfang Strudel des Flusses Ropa mit dem Suffix ica der sich durch Anderungen von Gardlica auf Garlica und von Garlica auf Gorlica entwickelte 4 Durch Kasimir den Grossen wurde das Stadtrecht verliehen Das Stadtrecht wurde zunachst nach polnischem Recht vergeben 1417 wurde es von Konig Wladyslaw II Jagiello auch nach dem Magdeburger Recht geandert In dieser Zeit lebt der Ort hauptsachlich vom Handel und Handwerk Der Ort erbluhte rasch denn er lag an einer von der Hauptstadt kommenden Handelsstrasse die in Gorlice auf eine wichtige Nord Sud Verbindung durch die Beskiden traf Neben Rohstoffen und Waren aus dem polnischen Umland wurden auch Importe aus dem Konigreich Ungarn und aus dem Baltikum am Handelsplatz in Gorlice gelagert und verkauft Die Marktsiedlung erhielt durch Handwerker weitere Bedeutung es wurde einheimische Wolle verarbeitet und Gorlicer Tuche nach Ungarn verkauft Die Schuhmachergilde sowie Muller und Gerber waren im Stadtrat vertreten Von Konig Aleksander wurde 1504 der Stadt das Recht eingeraumt zwei Jahrmarkte im Jahr abzuhalten Wirtschaftliche Blute und Religionsfriede Bearbeiten Da die Nachfolger der Stadtgrunder ihre Sonderstellung gegenuber den polnischen Magnaten behaupten konnten erlangten auch protestantische und calvinistische Ideen in der Stadtgemeinde rasch Bedeutung Oft waren es Zuwanderer und Glaubensfluchtlinge aus anderen europaischen Staaten die nach Kleinpolen geflohen waren weil sie dort noch keiner Verfolgung ausgesetzt waren Zudem bestanden direkte Kontakte nach Ungarn und dem Furstentum Siebenburgen in denen auch starke protestantische und calvinistische Gemeinden entstanden waren Die Anhanger der katholischen Kirche bildeten eine dritte Bevolkerungsgruppe ohne dass eine dieser drei Gruppen die Vorherrschaft gewinnen konnte Am 22 Mai 1617 trafen sich in den Mauern der Stadt fuhrende Vertreter der polnischen Calvinisten und Protestanten zu einem Meinungsaustausch Walentyn Smalc von Rakow ein bemerkenswerter polnischer Theologe und Prediger traf dort im Streitgesprach auf Peter Lombard dieser hatte die Stadt als Treffpunkt vorgeschlagen Ein katholischer Pfarrer mit Namen Jan Novodworsky aus dem Ort Biecz war von beiden Parteien als Schlichter und neutralen Beobachter zugelassen Die Gesprache und Meinungsverschiedenheiten betrafen religiose Grundauffassungen und konnten nicht geschlichtet werden Am Ende des 16 Jahrhunderts war Gorlice dann ein polnisches Zentrum der von Faustus Socinus weiterentwickelten religiosen Gemeinschaft der Arianer Bandenwesen Bearbeiten Als Folge der politischen Unruhen im 16 Jahrhundert und der raschen Verarmung der bauerlichen Bevolkerung am Rande der Beskiden wurden die ins Gebirge fuhrenden Passe mit ihren dichten Waldern Schluchten und Hohlen zum Operationsgebiet von Strassenraubern die bis vor die Tore der Stadt Handler uberfielen und Reisende beraubten Die Stadtchronik erwahnt mehrere Banden und deren Hauptleute Wasyl Czepiec Sawka Bajorz oder Bajus Kurta der Bandit und Wasyl Haraszczak Die meisten endeten am Galgen der Stadt oder wurden in ungarischen Stadten oder in Krakau nach ihrem Prozess hingerichtet Zahlreiche Ortlichkeiten in der Umgebung der Stadt sind mit Sagen und Zeugnissen dieser Gesetzlosen verbunden Niedergang und erneute Blute im 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Mitte des 17 Jahrhunderts war die Stadtherrin Marianna Rylska Anfuhrerin der calvinistischen Stadtbevolkerung und wurde von den Schweden unterstutzt Ihre Position in der Stadtverwaltung wurde aber zunehmend geschwacht Am 2 Mai 1657 erreichte der mit den Schweden verbundete Furst von Siebenburgen Georg II Rakoczi den Ort angeblich um den Calvinisten zu Hilfe zu kommen ein betrachtlicher Teil der Stadt wurde verbrannt von 1 200 Einwohnern verblieben nur etwa 280 siehe Erster Nordischer Krieg am Leben Damit war die religiose Sonderstellung der Stadt beendet Wahrend der Ersten Teilung Polens kam Gorlice 1772 unter die Herrschaft Osterreichs Unter den katholischen Habsburgern konnte die Bevolkerung wieder in Frieden leben und die Stadt ihre einstige Bedeutung als Handelsplatz zuruckgewinnen Die Entwicklung der Petroleumforderung Bearbeiten nbsp Kunstlerisch gestaltetes Denkmal der PetroleumlampeSchon 1530 hatte ein koniglicher Hofbeamter Seweryn Boner aus Krakau in der Region die Konzession fur den Goldbergbau erhalten beim Ausheben der erforderlichen Graben fur Pumpwerke und Damme traf man am Berg Chetm in geringer Tiefe auf Bergwachs und Erdollagerstatten ohne diesen Funden grossere Beachtung zu schenken Der Bevolkerung dienten diese Substanzen bald als Wagenschmiere und Allheilmittel gegen verschiedenste Hautkrankheiten und Beschwerden Die Untersuchungsergebnisse des Naturforschers Stanislaw Staszic im Oden Feld das seinen Namen wohl wegen der Boden Kontaminierung durch das dort naturlich austretende Erdol verdankt gelangte 1815 in die Arbeitsraume der Warschauer Naturforschenden Gesellschaft Sie graben ein Loch uber drei Klafter tief um die Quelle zu fassen Das Loch sollte sich bald mit Wasser fullen welches mit Petroleum gemischt ist Dieses Wasser wird haufig mit geruhrt Die festen Bestandteile fallen auf den Boden der Grube und das reine Erdol kann an die Oberflache kommen Nach weiteren Verbesserungen die nach der Errichtung erster Bohrturme und Rohrleitungen eintrafen konnte die Stadt in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts die polnische Petroleumindustrie begrunden 1853 bis 1858 lebte und arbeitete Ignacy Lukasiewicz vor Ort er wurde zum Erfinder der Petroleumlampe Eine als Denkmal errichtete Nachbildung der Lampe dient heute als Touristenattraktion Neuzeit Bearbeiten Der verheerende Stadtbrand vom 4 Oktober 1874 zerstorte Gorlice fast vollstandig 1880 hatte die Stadt 4 550 Einwohner Wahrend der Schlacht bei Gorlice Tarnow 1915 im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt erneut zerstort Aus dieser Zeit resultieren 86 Kriegerfriedhofe in Gorlice und Umgebung Mit dem Ende des Krieges kam sie an das neugegrundete Polen Wahrend des Zweiten Weltkrieges war die Stadt deutsch besetzt und es wurde ein Arbeitslager errichtet Im Rahmen einer Verwaltungsreform kam der Ort von 1975 bis 1998 in die Woiwodschaft Nowy Sacz Kultur BearbeitenMuseum Regionalmuseum Muzeum Regionalne PTTK im Ignacego Lukasiewicza Kirchen Basilika Maria GeburtBaudenkmale Grosse Synagoge Judischer Friedhof Infrastruktur BearbeitenLandesstrasse 28 Zator Wadowice Nowy Sacz Gorlice Biecz Jaslo Krosno Sanok Medyka Woiwodschaftsstrasse 977 Tarnow Gromnik Gorlice Konieczna Woiwodschaftsstrasse 993 Gorlice Folusz Nowy Zmigrod DuklaGmina BearbeitenDie Stadt ist Sitz zweier eigenstandiger Gemeinden der Stadtgemeinde mit 26 973 Einwohnern und der Landgemeinde Gorlice mit 17 271 Einwohnern 31 Dezember 2020 Hauptartikel Gorlice Landgemeinde Gmina Glinik Mariampolski Bearbeiten Die Landgemeinde hiess bis 1954 Glinik Mariampolski und hatte ihren Sitz in Glinik heute ein Stadtteil von Gorlice Personlichkeiten BearbeitenBarbara Bartus 1967 Politikerin Krzysztof Kudlawiec 1969 katholischer Geistlicher Bischof von Daule in Ecuador Leszek Leszkiewicz 1970 katholischer Geistlicher und Weihbischof in Tarnow Bronislaw Pieracki 1895 1934 Politiker Vladyslav Sendecki 1955 Jazzpianist Siehe auch BearbeitenWalddeutscheLiteratur BearbeitenRoman Dziubina Gorlice nastroje Hrsg Stadtverwaltung Gorlice Printhaus und Verlag UNIGRAF Bydgorsz 2002 ISBN 83 8847419 7 S 80 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gorlice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der StadtEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Slownik staropolskich nazw osobowych A D PAN 1984 S 52 schaft von Sanoker Flachland an bis nach Gorlice Szymbark und Pilzno wurde durch Sachsen kolonisiert und noch heute nennt das Volk diese Gegend na Gluchoniemcach in Geographisches Ortsnamenlexikon des Polnischen Konigreiches Band II S 612 Warszawa 1889 Eine Bilddatenbank zur polnischen Geschichte Kazimierz Rymut Barbara Czopek Kopciuch Nazwy miejscowe Polski historia pochodzenie zmiany 3 E I Polska Akademia Nauk Instytut Jezyka Polskiego Krakow 1999 S 248 polnisch online Stadt und Landgemeinden im Powiat Gorlicki Stadtgemeinde GorliceStadt und Land Gemeinden Biecz BobowaLandgemeinden Gorlice Lipinki Luzna Moszczenica Ropa Sekowa Uscie Gorlickie Normdaten Geografikum GND 4315374 4 lobid OGND AKS LCCN n92016435 VIAF 168066091 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gorlice amp oldid 230910983