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Eine Petroleumlampe auch Petroleumleuchte und Petroleumlaterne ist eine Lampe die ihr Licht durch Verbrennen von Petroleumgasen erzeugt Eine klassische Petroleumlaterne fur den Gebrauch ausser Haus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Lampentypen 3 1 Dochtlampen Luftzuglampen 3 2 Petroleum Gluhlicht Lampen 3 3 Starklichtlampen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Petroleumlampe der Gotthardbahn von F Merker amp Cie Firmenschild 1896Es ist weder moglich einen und nur einen bestimmten Erfinder der Petroleumlampe zu benennen noch ist ein Jahr ihrer Erfindung bekannt Erdol englisch petroleum war bereits viele hundert Jahre bekannt wurde jedoch wegen des geringen Leuchteffekts und der starken Geruchs und Russentwicklung nur selten zur Beleuchtung genutzt 1 Einige Publikationen datieren die Erfindung an den Anfang des 19 Jahrhunderts doch durfte das Prinzip schon viel fruher von dem der Ollampen abgeleitet worden sein Wesentliche Schritte zur funktionsfahigen Petroleumlampe wie wir sie heute kennen wurden die Erfindung des Lampenzylinders Rheinland um 1810 2 und des Runddochts im Jahre 1854 durch den polnischen Chemiker Ignacy Lukasiewicz 1822 1882 in Lemberg der auch als einer der Pioniere der Erdoldestillation gilt Hinzu kam eine Reihe notwendiger Vorerfindungen wie beispielsweise die gut funktionierenden Brenner fur Argandleuchten und die Moglichkeit das rohe Erdol durch die Behandlung mit Sauren und Laugen zu reinigen sowie durch fraktionierende Destillation in seine Bestandteile aufzutrennen um Brennstoffe zu gewinnen die deutlich bessere Eigenschaften aufweisen als das Rohol Zu guter Letzt bedurfte es ausserdem einer bestandigen und umfangreichen Forderung von Erdol damit sich das neue Produkt preislich durchsetzen konnte Als die technischen Voraussetzungen geschaffen waren mussten auch die schon vorhandenen Ollampen Carcellampe und Uhrwerklampe Argandbrenner Moderateurlampe fur den neuen Brennstoff umkonstruiert werden 3 Nach Anpassungen des Brennstoffs des Brenners des Dochtes und des Zugglases Lampenglas Lampenzylinder zur Vermeidung des starken Russens und der damit einhergehenden massiven Geruchsbelastigung losten Petroleumlampen innerhalb kurzer Zeit die vorher benutzten Ollampen ab Ein grosser Vorteil von Petroleum als Brennstoff war seine niedrige Viskositat Es stieg in einem Docht sehr viel hoher uber 10 cm als alle anderen zuvor benutzten Ole Ausserdem war es verhaltnismassig preiswert zu bekommen Bis zum heutigen Tag werden Petroleumlampen gebaut Es gibt auch noch immer Glaszylinder Dochte Tanks und verschiedene Brenner im Handel So lassen sich alte Lampen reparieren und weiter betreiben Technik BearbeitenPetroleumlampen bestehen meist aus Tank Docht Brenner und Glaszylinder Der Brennstoff steigt durch Kapillarwirkung im Docht nach oben Der Docht ist oft durch einen Zahnradantrieb im Brenner hohenverstellbar um Abbrand zu ersetzen Am freien Ende des Dochtes im Brenner vergast das Petroleum und kann angezundet werden Der Brenner halt den Docht und fuhrt nur so viel Luft zu dass die Flamme weiss und hell brennt Zu wenig Luft lasst die Flamme russen zu viel Luft fuhrt zu einer blauen Flamme die als Lichtquelle ungeeignet ist siehe Bunsenbrenner Petroleumlampen haben gegenuber Kerzen den Vorteil grosserer Helligkeit und des sehr viel billigeren und langeren Betriebes Kerzen waren lange Zeit etwas Besonderes und teuer Ublicherweise leuchten Petroleumlampen mit einer Tankfullung 20 Stunden Die Helligkeit wurde fruher in Hefnerkerzen HK angegeben was ungefahr der Helligkeit einer Haushaltskerze entsprach Die Lampen hatten je nach Brennerkonstruktion Dochtbreite und Brennergrosse Helligkeiten von etwa 5 bis 30 HK Lampentypen BearbeitenDochtlampen Luftzuglampen Bearbeiten Arten der Lampenausfuhrungen nbsp Kosmosbrenner 10 linig nbsp Franzosische Petroleumlampe mit Kosmosbrenner und Reflektor mit Wandhalterung Ende 19 Jahrhundert nbsp Kosmosbrenner einer Ditmar Kuchenlampe nbsp Idealbrenner Flammscheibenbrenner nbsp Flachbrenner einer Lucas Fahrradlampe nbsp Brenner gibt es in verschiedenen Bauformen die bekanntesten sind Flachbrenner Kosmosbrenner und Flammscheibenbrenner Der Kosmosbrenner patentiert 1865 geht auf eine Entwicklung von Wild und Wessel aus Berlin zuruck In ihm wird ein flacher breiter Docht so gefuhrt dass er oben kreisformig zusammenlauft und die Verbrennungsluft von aussen und von innen zugefuhrt wird Die Lichtausbeute dieser Hohldocht oder Rundbrenner ist dadurch ungleich hoher als die der Flachbrenner Auch ist die Verbrennung sauberer ein solcher Brenner russt nicht und riecht kaum Der Kosmosbrenner gehort zu den meistgebauten Brennern er war wirtschaftlich im Betrieb und konnte auf fast jeden einfachen Tank geschraubt werden Die Deutsche Reichsbahn verwendete Kosmosbrenner in verschiedenen Waggon und Signallampen Diese Nutzung wurde bei den deutschen Bahnen noch bis in die 1980er Jahre fortgesetzt Einige Petroleum Rundbrenner benutzen einen rund gewebten hohlen Docht mussen somit aber die Verbrennungsluft zur Innenbeluftung der Flamme durch ein zentrales Luftrohr durch den Tank hindurch beziehen sogenannte Zentral Luftzuglampe Bei diesen Lampen ist daher der Tank komplizierter aufgebaut Wichtig ist der Glaszylinder auf dem Brenner der durch seine Kaminwirkung fur den richtigen Zug der Verbrennungsluft sorgt Auch schutzt er die Flamme vor Wind Unterschiedliche Brennertypen benotigen exakt auf die jeweilige Bauart abgestimmte Glaszylinder So sind z B der Wiener Zylinder fur Flachbrenner Kosmoszylinder fur Kosmosbrenner oder Matadorzylinder fur Flammscheibenbrenner erhaltlich Masseinheit fur die Dochtbreite und damit auch Grosse eines Petroleumbrenners ist die Linie Pariser Linie So hat ein 8 liniger Abkurzung 8 Kosmosbrenner eine Dochtbreite von 42 mm und einen Schraubgewindedurchmesser von 28 mm Eine Methode zur Steigerung der Helligkeit war die Verwendung einer Flammscheibe Diese Flamm auch Brand scheibe wurde wenige Millimeter uber dem Dochtende platziert Die Flamme stosst auf dem Weg nach oben gegen diese Scheibe und wird dadurch breiter und somit auch etwas heller Flammscheibenbrenner benotigen einen speziellen Glaszylinder mit kugeliger Ausbuchtung um der Flamme entsprechend Platz zu lassen Die Helligkeit dieser Lampen ist erstaunlich die Warme die sie verbreiten jedoch auch Ebenso sind diese Brenner ubermassig durstig Der Verbrauch steigt uberproportional Lampen mit solchen Brennern befanden sich fast nur in reichen Haushalten Bekannte Modelle dieser Bauart sind der Ideal und der Matadorbrenner Bis Ende der 1970er Jahre konnte man vielerorts noch zur Verkehrssicherung eingesetzte Baustellenlaternen entdecken meist vom Fabrikat Feuerhand 276 der Fa Nier in West Berlin sogar noch einige Jahre langer Im Osten Deutschlands waren bis in die 1980er Jahre Petroleumlampen der Fabrikate BAT oder Frowo in Gebrauch Es sind Sturmlaternen mit Flachdochtbrenner die aufgrund der Gehausekonstruktion auch durch starken Wind kaum ausgeblasen werden konnen Diese Laternen haben einen recht grossen Tank der eine Brenndauer von bis uber 70 Stunden ermoglichte 4 Manche dieser Baustellenlaternen erzeugten blinkenden Helligkeitsverlauf was Aufmerksamkeit bringt 5 Fur Beleuchtungszwecke versucht man ja sonst durch geeignete Konstruktion und Dochteinstellung Flackern und auch Russen zu vermeiden Petroleum Gluhlicht Lampen Bearbeiten nbsp Aladdin Hangelampe Brenner Model 12Petroleum Gluhlicht Lampen sind eine Kombination von Docht und Starklichtlampe Diese Lampen saugen den Brennstoff mithilfe des Dochtes aus dem darunter liegenden Tank verbrennen diesen durch optimierte Sauerstoffzufuhr mit heisser blauer Flamme um einen Gluhstrumpf auf Abstrahltemperatur zu erhitzen Die erzielten Helligkeiten sind weit grosser als die gewohnlicher Dochtlampen So erzeugt die noch immer gebaute Aladdin No 23 eine Helligkeit die einer 50 Watt Gluhlampe entspricht Gluhlichtlampen gab es auch als Benzin und Spiritusgluhlicht Starklichtlampen Bearbeiten nbsp Petroleum Starklichtlampe Optimus 200PEine vollig andere Funktionsweise haben Benzin und Petroleumlampen die unter den Handelsnamen Aida AMG BAT Coleman Continental Ditmar Geniol Hasag Mewa Optimus Petromax Radius SMP Tilley Vapalux bekannt sind Hier erfolgt die Lichterzeugung ahnlich einer Gaslampe mittels eines Gluhkorpers nach Auer Diese Starklichtlampen verdampfen in einem speziellen Vergaser je nach Konstruktion Benzin oder Petroleum Der Brennstoff wird in einem Tank mittels einer eingebauten oder externen Luftpumpe unter Druck gesetzt Von dort gelangt er in den Vergaser und wird so stark erhitzt dass er verdampft In einem Mischrohr wird der gasformige Brennstoff mit Luft gemischt und bringt so den Gluhkorper auch Gluhstrumpf genannt zum Leuchten Diese Art der Konstruktion ermoglicht eine deutlich hohere Lichtausbeute als die konventionellen Dochtlampen Bedienung und Wartung einer solchen Starklichtlampe sind jedoch komplizierter und aufwandiger als die einer Dochtlampe so mussen Starklichtlampen mit Vergaser generell vorgewarmt werden Meist wird dazu Brennspiritus verwendet bei wenigen Laternen ist die Vorwarmeinrichtung fur Petroleum konstruiert z B Petromax 824N Eine alternative Bauweise stellt der Rapidstarter dar Brennstoff wird mittels Druckluft aus dem Tank durch eine Duse gepresst und vernebelt Dieses Brennstoff Luft Gemisch ist zundfahig und kann zur Erwarmung des Vergasers genutzt werden Siehe auch BearbeitenPetromaxWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Petroleumlampe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Petroleumlampe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen artoluys com Ausfuhrliche Informationen zur Geschichte Technik und Reparatur von Petroleumlampen Verschiedene Lampen auf www scherning de Lumiere de l œil Paris Petromaxseite T Baumgartner Sammler Website Continental Starklichtlampen Infosammlung Jurgen BreidensteinLiteratur BearbeitenWilhelm Gentsch Die Petroleumlampe und ihre Bestandteile Berlin 1896 napoleum de PDF 115 MB Einzelnachweise Bearbeiten Werner Touche Leuchtende Vergangenheit Siehe den Versuch von W Touche Kreismuseum Borken 1999 ISBN 3 927851 50 7 S 47 rheinische industriekultur de Werner Touche Leuchtende Vergangenheit Versuch von W Touche Kreismuseum Borken 1999 ISBN 3 927851 50 7 S 41 Dr D Bunk Nier Feuerhand Sturmlaternen 100 Jahre industriegeschichtlicher Abriss bunk online de vom 28 Juli 2008 Blinkende PetroleumlampenNormdaten Sachbegriff GND 4398148 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petroleumlampe amp oldid 229582668