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Der Festungsgurtel Strassburg auch Grossfestung Strassburg genannt war ein aus 19 Forts bestehender Verteidigungsring der weitlaufig um die Stadt Strassburg herum verlief Die einzelnen Forts waren nach der Eingliederung von Elsass Lothringen in das deutsche Kaiserreich ab 1871 als Biehlersche Einheitsforts errichtet worden Heute sind die Befestigungsanlagen von denen einige noch erhalten sind durch den grenzuberschreitenden Radweg zu den Forts miteinander verbunden 1 Lage des Festungsrings Strassburg und der Feste Kaiser Wilhelm II Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Liste der Forts 4 Radweg zu den Forts 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Karte der Umgebung Strassburgs von 1883 auf denen die Forts eingezeichnet sindNach dem Deutsch Franzosischen Krieg wurde 1871 mit dem Friede von Frankfurt Strassburg Teil des Deutschen Reiches Die Belagerung Strassburgs 1870 hatte die alten Befestigungsanlagen der Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen Die preussische Armee wollte Strassburg zu einer der wichtigsten Festungen im Westen des Deutschen Reiches ausbauen und so vor einem Angriff Frankreichs schutzen Zusatzlich zu einem inneren Befestigungswall rings um die Stadt wurde dazu in den Jahren zwischen 1871 und 1882 in weitem Umkreis ein Netz aus insgesamt 14 Forts angelegt Ein Ziel war es einen Angreifer auf einer Distanz zu halten in der dieser das Stadtzentrum nicht direkt beschiessen konnte Deshalb wurden die einzelnen Forts in einem Kreis mit Radius von 8 bis 9 Kilometern angeordnet die Hochstschussweite damaliger Geschutze betrug ca 5 Kilometer was der maximalen Reichweite zeitgenossischer Kanonen mit einem gewissen Sicherheitsabstand entsprach Auch die Umgebung Kehls wurde in die Festung einbezogen drei der Forts wurden in den Jahren 1874 1878 rechts des Rheins angelegt Fort Kirchbach Fort Blumenthal und Fort Bose Zusatzlich zu den 14 Forts wurden zwischen 1885 und 1890 funf kleinere Forts Zwischenwerke gebaut In dieser Zeit mussten auch die Betonwande wegen der Erfindung von moderner Artilleriemunition Stichwort Brisanzgranatenkrise verstarkt werden Ebenfalls zur weiteren Befestigung der Stadt wurde ab 1893 etwa 20 km westlich von Strassburg die Feste Kaiser Wilhelm II errichtet Wahrend des Ersten Weltkrieges war Strassburg im Gegensatz zu Mulhausen von keinem Angriff der Franzosen bedroht an den Forts fanden demzufolge auch keine Kampfhandlungen statt Das Kriegsmaterial wurde nach und nach an die Front abgezogen die Forts dienten anschliessend teilweise auch als Kriegsgefangenenlager 2 Nach Ende des Krieges als Strassburg wieder zu Frankreich gehorte wurden die Forts wie alle ehemalig deutschen Befestigungsanlagen auf der franzosischen Seite umbenannt so wurde etwa aus dem Fort Moltke das Fort Rapp Ein Teil der Werke wurde von der franzosischen Armee weiter benutzt oder gar ausgebaut unter anderem bezog man das Fort Ducrot in die Maginot Linie ein und es wurde entsprechend dem Wissenstand der 1930er Jahre aus und umgebaut Die drei Forts auf der deutschen Seite wurden nach dem Ersten bzw Zweiten Weltkrieg zerstort 2 Von den anderen Bauwerken sind heute die meisten ubergrunt und nur vier Festungen sind fur die Offentlichkeit zuganglich 1 Baubeschreibung BearbeitenDie Festungen wurden nach dem Einheitsfortsystem von Hans Alexis von Biehler gebaut und haben alle eine ahnliche Bauweise Sie bestehen aus einem vorgelagerten Waffenplatz einem Pulvermagazin Kasernen Kuchen dem Lazarett Kasematten und Wachhausern 3 nbsp Fort Ducrot nbsp Fort Rapp Eingang nbsp Fort Frere Festungsgraben nbsp Fort Uhrich nbsp Ouvrage Frere Kleber nbsp Fort FochListe der Forts BearbeitenUrsprunglich trugen die Forts die Namen deutscher Generale und Politiker Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie mit Ausnahme der drei rechtsrheinischen Forts auf die Namen franzosischer Generale und Marschalle umbenannt Die 14 Forts des Festungsgurtels ohne die 5 Zwischenwerke Name Name bis 1918 Gemeinde Land Baujahr offentlich zuganglich GeokoordinatenFort Rapp Feste Moltke Reichstett F 1874 ja 48 38 26 N 7 45 20 O 48 640555555556 7 7555555555556Fort Ney Feste Fransecki Strassburg La Robertsau F 1876 nein 48 38 20 N 7 47 47 O 48 638888888889 7 7963888888889Fort Blumenthal Auenheim D 1878 nein 48 36 21 8 N 7 50 40 6 O 48 606047222222 7 8446055555556Fort Bose Neumuhl D 1878 nein 48 34 30 4 N 7 51 27 O 48 575113888889 7 8575111111111Fort Kirchbach Sundheim D 1878 nein 48 32 50 4 N 7 50 25 4 O 48 547325 7 8403944444444Fort Hoche Feste Schwarzhoff Strassburg Neuhof F 1879 nein 48 29 39 N 7 46 9 O 48 494166666667 7 7691666666667Fort Uhrich Feste Werder Illkirch Graffenstaden F 1876 nein 48 30 40 N 7 43 22 O 48 511111111111 7 7227777777778Fort Lefebvre Feste von der Tann Geispolsheim F 1876 nein 48 31 36 N 7 41 27 O 48 526666666667 7 6908333333333Fort Joffre Feste Kronprinz von Sachsen Lingolsheim F 1875 nein 48 33 32 N 7 39 55 O 48 558888888889 7 6652777777778Fort Kleber Feste Furst Bismarck Wolfisheim F 1875 ja 48 35 23 N 7 39 45 O 48 589722222222 7 6625Fort Frere Feste Grossherzog von Baden Oberhausbergen F 1875 ja 48 36 54 N 7 40 50 O 48 615 7 6805555555556Fort Foch Feste Kronprinz Niederhausbergen F 1875 nein 48 37 38 N 7 41 34 O 48 627222222222 7 6927777777778Fort Ducrot Feste Podbielski Mundolsheim F 1882 ja 48 38 24 N 7 42 16 O 48 64 7 7044444444444Fort Desaix Feste Roon Mundolsheim F 1875 nein 48 38 17 N 7 43 27 O 48 638055555556 7 7241666666667Das ausgedehnte Verstarkungsprogramm des Festungsgurtels Strassburg ab 1887 fuhrte zum Bau von funf Zwischenwerken Diese wurden errichtet um die Abstande zwischen den einzelnen Forts zu verringern Name Name bis 1918 Gemeinde Land Baujahr offentlich zuganglich GeokoordinatenOuvrage Neuf Empert Zwischenwerk 1 Neu Empert La Wantzenau F 1889 nein 48 38 10 N 7 49 18 O 48 636111111111 7 8216666666667Ouvrage Ney Rapp Zwischenwerk 2 Fransecky Moltke Reichstett F 1890 nein 48 38 22 N 7 46 30 O 48 639444444444 7 775Ouvrage Frere Kleber Zwischenwerk 3 Grossherzog von Baden Bismarck Oberhausbergen F 1889 ja 48 35 55 N 7 40 30 O 48 598611111111 7 675Ouvrage Joffre Lefebvre Zwischenwerk 4 Kronprinz von Sachsen Tann Lingolsheim F 1889 ja 48 32 46 N 7 40 41 O 48 546111111111 7 6780555555556Ouvrage Uhrich Hoche Zwischenwerk 5 Werder Schwarzhoff Illkirch Graffenstaden F 1890 nein 48 30 2 N 7 45 2 O 48 500555555556 7 7505555555556Radweg zu den Forts BearbeitenEntlang der 19 Forts fuhrt seit 2011 der Radweg zu den Forts franzosisch Piste des forts dieser Name wird teilweise auch im Deutschen verwendet Dieser grenzuberschreitende Fahrradrundweg hat eine Lange von 85 km wobei sich etwa 20 km auf deutscher Seite befinden 4 Die Strecke umkreist weitlaufig Strassburg und uberquert dabei zweimal den Rhein und zwar uber die Pierre Pflimlin Brucke und die Passerelle des Deux Rives Auf deutscher Seite fuhrt der Radweg durch die Kehler Ortschaften Auenheim Neumuhl und Sundheim auf franzosischer Seite verlauft die Strecke im Suden an Illkirch vorbei entlang des Breuschkanals des Rhein Marne Kanals sowie des Rhein Rhone Kanals im Norden geht es bis La Wantzenau und durch den Robertsauer Wald Siehe auch BearbeitenFeste Kaiser Wilhelm II Einzelnachweise Bearbeiten a b Der Radweg zu den Forts auf www kehl de a b Strassburg und das Elsass fallen an das Deutsche Reich auf http www landeskunde baden wuerttemberg de Der Festungsgurtel von Strassburg auf www de strasbourg eu Entlang alter Festungen radeln in Baden Online 20 August 2013 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festungsgurtel Strassburg amp oldid 200021220