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Hermann Paasche 24 Februar 1851 in Burg bei Magdeburg 11 April 1925 in Detroit war ein deutscher Statistiker und Politiker Bekannt ist Paasche vor allem durch den nach ihm benannten Paasche Index Hermann Paasche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Leistungen 3 Politisches Wirken 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Paasche wurde als Sohn einer altansassigen Tuchmacherfamilie geboren Die Reifeprufung legte er 1870 am Gymnasium Burg ab An der Universitat Halle studierte er zunachst Landwirtschaft Nach dem Militardienst setzte er die Studien fort wandte sich jedoch starker der Volkswirtschaft speziell der Statistik und der Philosophie zu Am 11 April 1925 starb er in Detroit auf einer Studienreise 1 Paasche war Gutsbesitzer auf Waldfrieden bei Hochzeit in der Neumark seit 1945 zu Polen Er war mit Elise Faber 1858 1943 verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter Paasches Sohn Hans Paasche wirkte als kritischer Publizist und wurde 1920 als vermeintlicher kommunistischer Verschworer erschossen Wissenschaftliche Leistungen Bearbeiten1875 promovierte Paasche an der Universitat Halle mit der seinem Lehrer Johannes Conrad gewidmeten Dissertation Die Geldentwertung zu Halle a S in den letzten Decennien dieses Jahrhunderts I Teil Die Ursachen einer Geldentwertung und ihre bisherige Auffassung zum Dr phil Paasche erwies sich als typischer Vertreter der liberalen hallischen Volkswirtschaftschule die These seiner Dissertation lautet Die freie Wirtschaft ist als die hochste Stufe der Wirtschaftssysteme zu bezeichnen 1877 habilitierte er sich mit der Arbeit Uber die Entwicklung der Preise und der Rente des Immobiliarbesitzes in der er Hausverkaufe und Mietentwicklung aber in einer Fussnote auch die Kosten des Studiums in Halle untersuchte 2 Seine Antrittsvorlesung hielt er zum Thema Uber den Staat und seine volkswirtschaftlichen Aufgaben 1879 erhielt er eine Professur fur Staatswissenschaften an der TH Aachen wechselte jedoch rasch nach Rostock 1884 an die Universitat Marburg und 1897 an die Technische Hochschule Charlottenburg 3 Schwerpunkt seiner Arbeit war die Analyse der deutschen Zuckerindustrie Seine bleibende wissenschaftliche Leistung lag in der Entwickelung eines volkswirtschaftlichen statistischen Index des nach ihm benannten Paasche Index im Jahr 1874 Politisches Wirken BearbeitenVon 1881 bis 1884 war Paasche als Mitglied der Liberalen Vereinigung Reichstagsabgeordneter fur den Reichstagswahlkreis Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin 5 Rostock Zwischen 1893 und 1918 war er nun fur die Nationalliberale Partei erneut Reichstagsabgeordneter 1893 wurde er im Reichstagswahlkreis Herzogtum Sachsen Meiningen 1 gewahlt 1912 wurde er fur den Wahlkreis Kreuznach Simmern in den Reichstag gewahlt In den Wahlperioden von 1903 bis 1909 und von 1912 bis 1918 war er Vizeprasident des Reichstages Parallel war er 1894 bis 1908 Mitglied des preussischen Landtages ab 1899 fur den Wahlkreis Jerichow I und II Paasche spielte wie Christoph Nonn in der Neuen Deutschen Biographie schreibt eine zentrale Rolle bei der Bewaltigung der Krise der deutschen Zuckerwirtschaft durch einen Wechsel von protektionistischer zu marktwirtschaftlich konsumorientierter Politik Seit 1906 arbeitete er als Berufspolitiker Er war Mitglied der Reichs und Staatsschuldenkommission und pragte die nationalliberale Wirtschaftspolitik massgeblich mit Seit 1898 war er Mitglied des Zentralvorstandes der Nationalliberalen Partei Paasche war als Liberaler durchaus kampferisch 1908 wahrend der Daily Telegraph Affare attackierte er den Kaiser verlor vorubergehend den Ruckhalt in der Partei und wurde nicht wieder in den preussischen Landtag gewahlt Wahrend des Ersten Weltkrieges sprach er sich fur einen Luftkrieg gegen England 4 aber gegen den uneingeschrankten U Boot Krieg und fur einen Verstandigungsfrieden aus Paasche war Vizeprasident der Deutschen Kolonialgesellschaft Zeitweise war er auch Vorstandsmitglied im 1910 gegrundeten Verein fur soziale Kolonisation Deutschlands der Odland durch Arbeitslose urbar machen lassen wollte Im Oktober 1921 wurde Paasche als Abgeordneter in den Landtag der Republik Baden gewahlt dem er bis zu seiner Mandatsniederlegung am 3 November 1924 angehorte 5 Fur ihn ruckte Heinrich Brixner ins Parlament nach Schriften BearbeitenDie Geldentwertung zu Halle a S in den letzten Decennien dieses Jahrhunderts Plotz Halle a S 1875 Uber die Entwicklung der Preise und der Rente des Immobiliarbesitzes zu Halle a S Plotz Halle a S 1877 Die rechtliche und wirthschaftliche Lage des Bauernstandes in Mecklenburg Schwerin 1883 Wandlungen in der modernen Volkswirtschaft Erhardt Marburg 1890 Zuckerindustrie und Zuckerhandel der Welt Fischer Jena 1891 Kultur und Reiseskizzen aus Nord und Mittelamerika Rathke Magdeburg 1894 Die Zuckerproduktion der Welt Teubner Leipzig 1905 Deutsch Ostafrika Wirtschaftliche Studien Berlin Verlag Schwetschke amp Sohn 1906Literatur BearbeitenBernhard Mann Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 Nr 1691 Christoph Nonn Paasche Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 734 f Digitalisat Weblinks BearbeitenHermann Paasche in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Nachlass und biographische Daten im Bestand des Bundesarchives Eintrag zu Hermann Paasche im Catalogus Professorum Rostochiensium Redebeitrage von Hermann Paasche im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek Zeitungsartikel uber Hermann Paasche in den Historischen Pressearchiven der ZBW Paasche Hermann Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf auf Hermann Paasche in Vossische Zeitung 15 Juli 1925 Morgenausgabe S 14 Eintrag zu Hermann Paasche im Catalogus Professorum Halensis abgerufen am 28 Juli 2015 Paasche Hermann Siegmund In Catalogus Professorum TU Berlin Abgerufen am 21 Marz 2023 BA MA RL 2 IV 291 B Knauss Bearb Die Organisation des Heeresflugwesens vom Ausbruch des Weltkrieges bis zur Einsetzung des Chefs des Feldflugwesens Berlin 1941 S 7f Digitale Sammlung Badischer Landtagsprotokolle Badische Landesbibliothek abgerufen am 7 Dezember 2013 Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Herzogtum Sachsen Meiningen 1 Julius Hoffmann 1867 1871 Hermann Friedrich Valentin 1871 1874 Wilhelm Kircher 1874 1877 Eduard Ruckert 1877 1879 Karl Baumbach 1880 1884 Karl Zeitz 1884 1890 Wilhelm Thomas 1890 1893 Hermann Paasche 1893 1898 Ernst Muller 1898 1918 Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin 5 Karl Prosch 1867 1871 Otto Busing 1871 1873 Michael Baumgarten 1874 1881 Hermann Paasche 1881 1884 Christian Behm 1884 1887 Otto Busing 1887 1890 Carl Ludwig von Bar 1890 1893 Gerhard von Buchka 1893 1898 Joseph Herzfeld 1898 1907 Hans Linck 1907 1912 Joseph Herzfeld 1912 1918 Normdaten Person GND 116011300 lobid OGND AKS LCCN n90677055 VIAF 69670814 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paasche HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Statistiker und Politiker NLP DVP MdR Erfinder des Paasche IndexGEBURTSDATUM 24 Februar 1851GEBURTSORT Burg bei Magdeburg STERBEDATUM 11 April 1925STERBEORT Detroit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Paasche amp oldid 233381706