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Flugfunk bezeichnet den mobilen Flugfunkdienst also einen Funkdienst zwischen Bodenfunkstellen und Luftfunkstellen oder zwischen Luftfunkstellen untereinander Antennentrager mit vertikalen Dipolantennen des Mobilen Flugfunkdienstes auf dem Deister bei Hannover Inhaltsverzeichnis 1 Frequenzbereiche 1 1 Ziviler Flugfunk 1 2 Militarischer Flugfunk 1 3 Forschung Digitaler Flugfunk 2 Sprache und Aussprache 3 Sprechfunk Bodenfunkstelle Luftfunkstelle 4 Sprechfunkzeugnis 5 Navigationsfunkdienst 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFrequenzbereiche BearbeitenZiviler Flugfunk Bearbeiten Der zivile Flugfunk wird als Sprechfunk in Teilen des VHF Frequenzbereichs betrieben die dem mobilen Flugfunkdienst weltweit in der Vollzugsordnung fur den Funkdienst VO Funk zugewiesen sind Die zu verwendenden Sprechfunkverfahren sind weltweit einheitlich durch den Anhang 10 des Abkommens uber die internationale Zivilluftfahrt geregelt Flugfunk nutzt den Frequenzbereich von 117 975 bis 137 MHz Durch die ursprungliche Rasterung der Funkgerate mit einem Kanalabstand von 50 kHz entstanden in diesem Frequenzbereich 360 Sprechkanale In den 1970er Jahren wurde dies durch einen verringerten Kanalabstand von 25 kHz auf 720 Kanale erweitert Der weitaus hohere Bedarf an Kanalen fuhrte mittlerweile zur Entwicklung von Funkgeraten mit einem Kanalabstand von nur noch 8 33 kHz daraus ergibt sich eine Verdreifachung der nutzbaren Funkkanale Die neuen Frequenzen des 8 33 kHz Rasters wurden in Europa 2018 im kontrollierten Luftraum flachendeckend eingefuhrt 1 2 Flugfunk ist amplitudenmoduliert Dies hat zur Folge dass zwar die Qualitat der Verbindung gegenuber einer frequenzmodulierten Verbindung schlechter ist jedoch Funkspruche noch bei einem relativ schlechten Signal Rausch Verhaltnis verstanden werden konnen siehe FM Schwelle Der Funkverkehr wird in der Betriebsart Wechselsprechen ausgefuhrt das heisst dass zu einer Zeit nur jeweils von einer Funkstelle gesendet werden sollte da gleichzeitige Sendungen von verschiedenen Stellen auf derselben Frequenz in der Regel unverstandlich sind Fur Flugzeuge welche nach Instrumentenflugregeln fliegen sind zwei Funkgerate vorgeschrieben 3 Militarischer Flugfunk Bearbeiten Siehe hierzu Hauptartikel Mobiler Flugfunkdienst OR Forschung Digitaler Flugfunk Bearbeiten Das EU Forschungsprojekt SANDRA Seamless Aeronautical Networking through Integration of Data links Radios and Antennas untersucht digitale Kommunikationswege gegenuber dem herkommlichen analogen Flugfunk 4 Sprache und Aussprache BearbeitenDie im internationalen Flugverkehr weltweite vereinbarte Funk Sprache ist Englisch entsprechend ist auch fur den Sprechfunk im Bereich der deutschen Flugsicherung die englische Sprache Standard Im Sichtflug Bereich VFR kann in Deutschland auch Deutsch gesprochen werden Die Bodenfunkstellen der unkontrollierten Flugplatze Rufzeichen RADIO werden nicht von einem Flugsicherungsprovider betrieben Dort ist Deutsch die Standardsprache auf dafur zugeteilten Frequenzen kann auch Englisch gesprochen werden Einzelbuchstaben zum Beispiel von Luftfahrzeugkennzeichen Rollbahnbezeichnungen oder Luftraum Kategorien werden mit Hilfe des ICAO Alphabets ausgesprochen auch bei Verwendung von Deutsch als Funksprache Die Aussprache von Ziffern und Zahlen folgt besonderen Regeln zwei wird zu zwo three wird als tri ausgesprochen nine als niner und thousand als tausend Ganze Hunderter und ganze Tausender werden naturlich gesprochen es heisst also Flughohe zwo tausend vier hundert Fuss oder altitude two tausend four hundred feet Andere Zahlen mussen durch ihre Einzelziffern ausgedruckt werden Piste zwo sieben runway two seven Steuerkurs zwo eins null heading two one zero QNH eins null eins neun QNH one zero one niner Da der Flugfunk eine auf Englisch zwar weltweit einheitlich formalisierte Sprachform hat aber dennoch landesspezifisch organisiert ist kann es zu Problemen kommen wenn Piloten die Landessprache benutzen die jedoch von anderen landesfremden Piloten nicht verstanden wird Neben Englisch sind in vielen Landern landestypische Sprachen zulassig sodass der Funkverkehr mit der Flugsicherung in den entsprechenden Landern auch in diesen Sprachen erfolgen darf Sprechfunk Bodenfunkstelle Luftfunkstelle BearbeitenDie Sprachkommunikation von Bodenfunkstellen ziviler Flugplatze zu Luftfunkstellen von Luftfahrzeugen erfolgt in der Regel auf Funkfrequenzen oder Funkfrequenzkanalen aus dem VHF Flugfunkband 117 975 137 MHz Jedem zivilen Flugplatz in Deutschland wird in der Regel mindestens eine Funkfrequenz zur Sprach Kommunikation Boden Bord Bord Boden durch die Bundesnetzagentur fur Telekommunikation zugeteilt Jede zugeteilte Frequenz ist durch die ICAO europaweit koordiniert und somit vor unbeabsichtigten Storungen geschutzt Ein durch Fluglotsen kontrollierter Platz wird in Deutschland mit dem Ortsnamen und dem Zusatz TOWER bzw TURM bei deutschsprachigem Funkverkehr angerufen einen unkontrollierten Platz ruft man mit dem Flugplatznamen und dem Zusatz RADIO fruher INFO 5 unkontrollierte Platze mit AFIS mit dem Zusatz INFORMATION Die Abwicklung des Sprechfunkverkehrs folgt generell festen Regeln und sogenannten Sprechgruppen festen Formulierungen fur bestimmte Meldungstypen deren Kenntnis in der Prufung zu einem Sprechfunkzeugnis nachgewiesen werden muss Die hohe Standardisierung dient der Vereinfachung des Funkverkehrs So werden die notigen Informationen mit grosstmoglicher Sicherheit vor Irrtumern und Missverstandnissen ubermittelt Bei unkontrollierten Flugplatzen gibt die Flugleitung nur Verkehrsinformationen aber keine Anweisungen oder Freigaben Ausnahmen sind zur unmittelbaren Gefahrenabwehr jedoch moglich Beim Anflug melden sich die Piloten mindestens funf Minuten vor dem Platz geben ihr Landevorhaben bekannt erfahren die Landerichtung und melden danach ihre Position in der Platzrunde Bei kontrollierten Platzen wird der Verkehr auf der Start und Landebahn sowie in der Kontrollzone um den Flugplatz herum durch den Towerlotsen gelenkt Kontrollierte Flugplatze haben oft auch eine Vorfeldkontrolle um die Bewegungen auf dem Vorfeld zu koordinieren sowie in den meisten Fallen eine Rollkontrolle fur den Rollverkehr von und zu den Start Landebahnen Tower Rollkontrolle und Vorfeldkontrolle haben jeweils eigene Funkfrequenzen An grosseren Flugplatzen gibt es unter der Abkurzung ATIS Automatic Terminal Information Service eine automatische auf einer flugplatzspezifischen ATIS Funkfrequenz ausgestrahlte Platzinformation Wetter aktive Pisten Luftdruck QNH und ggf weitere aktuelle Besonderheiten Piloten die nach Instrumentenflugregeln IFR starten oder landen wollen mussen hierzu die aktuelle ATIS Aufsprache beachten Piloten die nach Sichtflugregeln VFR fliegen mussen zwar nicht sollten es aber zumindest Jede neue ATIS Durchsage wird bei erfolgten Aktualisierungen durch einen fortlaufenden Buchstaben aus dem ICAO Alphabet kenntlich gemacht In Deutschland unterliegt der Flugfunk dem Fernmeldegeheimnis Inhaber eines Sprechfunkzeugnisses haben zur Wahrung des Fernmeldegeheimnisses Schweigepflicht Sprechfunkzeugnis Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern nbsp SprechfunkzeugnisHauptartikel Sprechfunkzeugnis Luftfahrt Zur Nutzung des Flugfunks ist ein Sprechfunkzeugnis erforderlich Das Sprechfunkzeugnis ist in Deutschland als Beschrankt gultiges Sprechfunkzeugnis fur den Flugfunkdienst BZF I und BZF II sowie als Allgemeines Sprechfunkzeugnis fur den Flugfunkdienst AZF eingefuhrt Beim BZF II wird ausschliesslich in deutscher Sprache gepruft daher berechtigt es nur zum Flugfunk im Sichtflug innerhalb Deutschlands Beim BZF I wird die Befahigung zur Durchfuhrung des Flugfunks im Sichtflug VFR in englischer und deutscher Sprache gepruft zusatzlich auch das Verstandnis englischer Fachtexte Das AZF berechtigt zusatzlich zur Durchfuhrung des Funkverkehrs im Instrumentenflug IFR es setzt die Prufung zum BZF I oder BZF II voraus Daneben gibt es noch das BZF E und das AZF E Diese entsprechen dem BZF I beziehungsweise dem AZF berechtigen aber nur zur Durchfuhrung des Sprechfunks in englischer Sprache Ausgenommen von der Zeugnispflicht sind Luftfunkstellen an Bord von Freiballonen Luftsportgeraten und Segelflugzeugen innerhalb der Luftraume G E und F Luftfunkstellen wahrend der Ausbildung Funkstellen in Kraftfahrzeugen die ausschliesslich fur die Verbindung mit Luftfunkstellen in Freiballonen Luftsportgeraten und Segelflugzeugen betrieben werden Bodenfunkstellen die ausschliesslich fur die Ubermittlung von Flugbetriebsmeldungen eingesetzt werden Inhaber entsprechender gultiger Militarerlaubnisse Nahere Einzelheiten regelt die Verordnung uber Flugfunkzeugnisse 6 Navigationsfunkdienst Bearbeiten nbsp VDF Peiler der DFS auf dem Deister bei HannoverNeben dem Flugfunkdienst existiert in der Luftfahrt ein Navigationsfunkdienst Dabei werden Signale von speziell eingerichteten Bodensendern fur die Anzeige von Navigationsinstrumenten an Bord genutzt Die Signale der ungerichteten Funkfeuer NDB werden auf Frequenzen zwischen 255 und 526 kHz gesendet also im Bereich der Lang und Mittelwelle Die Drehfunkfeuer Very High Frequency Omnidirectional Radio Range VOR sowie die Landekurssender Localizer des Instrumentenlandesystems Instrument Landing System ILS senden im VHF Bereich Die Frequenzen dieser Sender liegen zwischen 108 und 117 975 MHz also direkt unterhalb der Sprechfunkfrequenzen Die gleichfalls zum Instrumentenlandesystem gehorenden Gleitwegsender arbeiten im UHF Bereich von 328 6 und 335 4 MHz Siehe auch BearbeitenDie Fliegersprache umfasst Begriffe Codes und Formulierungen die von Piloten benutzt werden Deutsche Flugsicherung 8 33 kHz Kanalraster des Flugfunks Sprechfunkzeugnis Luftfahrt Mayday Notruf Pan Pan Seefunk VHF Datenfunk ACARS ADS B Readback Error VOLMETLiteratur BearbeitenJ Hinkelbein S Berger Prufungsvorbereitung fur die Privatpilotenlizenz Band 2 Beschrankt gultiges Sprechfunkzeugnis AeroMed Verlag Hordt 2007 NfL I 7 12 Bekanntmachung uber die Sprechfunkverfahren In Deutsche Flugsicherung Hrsg Nachrichten fur Luftfahrer Teil I Langen 12 Januar 2012 Weblinks BearbeitenLive ohne Deutschland siehe Fernmeldegeheimnis Live ATC Informationen zu Internationalen Flughafen und Funkverkehr zum Mithoren von vielen Standorten der Welt englisch Sonstige Radiocheck Das Portal fur den osterreichischen Flugfunk Ein Interview mit dem Fluglotsen des Wichita Mid Continental Airport Kansas USA mit einem Tonbeispiel des Funkverkehrs von www aviator at Ein Interview mit dem Fluglotsen am Flughafen Hutchinson USA Aus den Fehlern lernen von www aviator at Die Stimme aus dem Funkgerat ein Interview mit Marcus dem Lotsen auf Linz Turm und Linz Radar von www aviator atEinzelnachweise Bearbeiten homepage des DAeC homepage von Eurocontrol Mindestausrustung von Flugzeugen mit Zulassung fur Fluge nach Instrumentenflugregeln IFR BAZL mit Anhang Anhang Mindestausrustung und Anforderungen 1 Erforderliche Instrumente Ubermittlungs und Navigationsanlagen S 2 SANDRA Seamless Aeronautical Networking through Integration of Data links Radios and Antennas Bekanntmachung uber die Sprechfunkverfahren NfL Nr 2023 1 2726 In Bundesaufsichtsamt fur Flugsicherung Bundesaufsichtsamt fur Flugsicherung 8 Februar 2023 archiviert vom Original am 21 Februar 2023 abgerufen am 21 Februar 2023 Text der Verordnung uber Flugfunkzeugnisse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugfunk amp oldid 233976626