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Friedrich Wilhelm Magnus Heinrich Walter von Eberhardt 7 Januar 1862 in Berlin 7 Januar 1944 in Wernigerode 1 war ein deutscher Generalleutnant Er wurde 1913 der erste Inspekteur der Fliegertruppen IdFlieg des deutschen Heeres General von Eberhardt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Inspekteur der Fliegertruppen 3 Baltikum 1919 4 Ring der Flieger 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalter von Eberhardt war Spross eines alten Stadtgeschlechts aus Gorlitz und Bautzen Er war ein Sohn des spateren preussischen Generalmajors Heinrich von Eberhardt 1821 1899 Seine beiden alteren Bruder schlugen ebenfalls eine Militarkarriere in der Preussischen Armee ein Magnus 1855 1939 stieg zum General der Infanterie Gaspard 1858 1928 zum Generalleutnant auf 2 Eberhardt trat am 12 November 1878 aus dem Kadettenkorps kommend als Sekondeleutnant in die Preussische Armee ein 3 Eberhardt versah Dienst im Garde Grenadier Regiment Nr 5 und war als Major seit 22 November 1902 ab 1909 Kommandeur der Unteroffizierschule Potsdam Am 17 September 1909 wurde er in dieser Funktion zum Oberstleutnant befordert 1911 wechselte er mit der Versetzung nach Altenburg wieder in den Truppendienst uber Hier kam er in das 8 Thuringische Infanterie Regiment Nr 153 als dessen Kommandeur er nach seiner Beforderung zum Oberst ab 22 April 1912 fungierte Inspekteur der Fliegertruppen BearbeitenAls das Preussische Heer am 1 Oktober 1913 zur besseren Koordination seiner im Aufbau befindlichen Luftstreitkrafte die Inspektion der Fliegertruppen IdFlieg und die Inspektion der Luftschiffertruppen IdLuft grundete wurde Eberhardt zum ersten Inspekteur der Fliegertruppen ernannt In dieser Funktion war er ausserdem Ausserordentliches Mitglied der Verkehrstechnischen Prufungskommission in Berlin Die IdFlieg war ebenso wie die IdLuft der 1911 gebildeten Inspektion des Militar Luft und Kraftfahrwesens ILuK unter Generalmajor Wilhelm Messing unterstellt und diese wiederum der Generalinspektion des Militarverkehrswesens und fuhrte die 1912 geschaffene Koniglich Preussische Fliegertruppe einschliesslich der dieser unterstellten landeshoheitlichen Einheiten von Sachsen und Wurttemberg nicht jedoch die Fliegereinheiten Bayerns Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs bemuhte sich Eberhardt erfolglos das Durcheinander von Front Etappen und Heimatorganisation der Fliegertruppe zu steuern Sein Vorschlag zur effektiveren Fuhrung einen Chef des Feldfliegerwesens bei der Obersten Heeresleitung OHL sowie Kommandeure der Flieger bei den Armeeoberkommandos zu etablieren wurde vom Chef des Generalstabs Generaloberst Helmuth von Moltke d J am 27 August 1914 abgelehnt Erst am 11 Marz 1915 wurde die Dienststelle Chef des Feldflugwesens geschaffen und beim Generalquartiermeister des Heeres angesiedelt Erster und einziger Chef des Feldflugwesens wurde Major i G spater Oberstleutnant i G Hermann Thomsen Ihm wurde allerdings ohne taktisch operative Befugnisse die Fuhrung der Feldflieger Feldluftschiffer und Fesselballone zwecks effektiver Organisation und Ausbildung ubertragen Als dann am 8 Oktober 1916 doch endlich eine umfassende Reorganisation der Befehlsstruktur der Luftstreitkrafte vorgenommen wurde brachte dies auch die Eliminierung von Eberhardts Dienststelle und seine Versetzung in den Truppendienst mit sich Generalleutnant Ernst von Hoeppner wurde auf die im Grossen Hauptquartier neu geschaffene Dienststelle des Kommandierenden Generals der Luftstreitkrafte Kogenluft berufen Der inzwischen zum Generalmajor seit 27 Januar 1915 beforderte Eberhardt wurde am 12 Oktober 1916 mit dem Roten Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub und Schwertern ausgezeichnet Bereits am 18 September 1916 war Eberhardt zum Kommandeur der 20 Landwehr Division ernannt worden die er bis zum 30 Marz 1917 befehligte 4 Anschliessend hatte er bis 24 Februar 1918 das Kommando uber die 45 Reserve Division 4 Vom 27 Februar 1918 bis Kriegsende war Eberhardt Kommandeur der 37 Division an der Westfront die er am 27 Februar 1918 als Nachfolger des Generalmajors Rudiger von der Goltz ubernommen hatte Im Fruhjahr 1918 nahm er im Abschnitt der 18 Armee an der Fruhjahrsoffensive teil Baltikum 1919 BearbeitenAm 30 Dezember 1918 wurde er zum Stellvertretenden Kommandierenden General des XX Armee Korps in Allenstein ernannt Anfang 1919 wurde er von Generalfeldmarschall Hindenburg mit der Verteidigung des Kulmerlands gegen polnische Anspruche beauftragt dann aber hinter die Soldau Linie befohlen und Polen besetzte diesen Teil Westpreussens Am 22 Februar 1919 wurde er Kommandeur der 46 Landwehr Division 2 Koniglich Sachsische die Besatzungs und Sicherungsdienst in Litauen versah Sie wurde im April 1919 demobilisiert und aus zuruckbleibenden und neu rekrutierten Freiwilligen wurde die Brigade Sudlitauen ein Freikorps gebildet das zusammen mit litauischen Truppen gegen die Invasionstruppen der Roten Armee kampfte 5 Die letzten Freiwilligen der Brigade Sudlitauen verliessen Litauen im Juli 1919 6 Am 13 Oktober 1919 loste Eberhardt den Kommandierenden General des VI Reserve Korps Rudiger von der Goltz ab der wegen seiner eigenmachtigen Politik im Baltikum weder bei den Siegermachten noch bei der deutschen Reichsregierung weiterhin tragbar war 7 Das Korps fuhrte regulare Einheiten des deutschen Heeres Freikorps und einheimische Truppen lettischer russischer und baltendeutscher Nationalitat in einem vielschichtigen burgerkriegsahnlichen Konflikt gegen die Armee Ratelettlands vgl Lettischer Unabhangigkeitskrieg Als die zu 80 aus deutschen Freikorps bestehende Freiwillige Russische Westarmee des russischen Abenteurers Bermondt nach ihrem vergeblichen Angriff auf Riga durch eine lettische Gegenoffensive im November 1919 zum Ruckzug gezwungen und auch aus Mitau vertrieben wurde setzte sich Bermondt nach Danemark ab Die Reste seiner deutschen Freikorps wurden am 10 November Generalleutnant von Eberhardt unterstellt der ihre Evakuierung nach Ostpreussen organisierte Dies war bis Mitte Dezember 1919 abgeschlossen Anschliessend fungierte Eberhardt als Fuhrer der Reichswehr Brigade 20 2 Ring der Flieger Bearbeiten1922 wurde Eberhardt als Nachfolger des verstorbenen Generals Ernst von Hoeppner Vorsitzender des Rings der Flieger e V der Vereinigung fliegerischer kameradschaftlicher Vereinigungen die am 29 Oktober 1933 im Deutschen Luftsportverband e V gleichgeschaltet wurde Auszeichnungen BearbeitenKronenorden III Klasse 8 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 8 Preussische Rettungsmedaille am Band 8 Reussisches Ehrenkreuz I Klasse 8 Komtur II Klasse des Herzoglich Sachsen Ernestinische Hausordens 8 Ehrenkreuz von Schwarzburg II Klasse 8 Komtur des Ordens des Heiligen Schatzes 8 Offizier des Sonnen und Lowenordens 8 Sankt Stanislaus Orden II Klasse 8 Ehrenritter des Johanniterordens 2 Literatur BearbeitenHans Erich Volkmann Der Bericht des Generalleutnants Walter von Eberhardt Meine Tatigkeit im Baltikum in Zeitschrift fur Ostforschung ZfO 13 1964 S 728 733 doi 10 25627 19641341331 Bernhard Sauer Vom Mythos eines ewigen Soldatentums Der Feldzug deutscher Freikorps im Baltikum im Jahre 1919 In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft ZfG 43 Jahrgang 1995 Heft 10 S 869 902 PDF Datei 7 28 MB Walter von Eberhardt Hg Unsere Luftstreitkrafte 1914 18 Ein Denkmal deutschen Heldentums Vaterlandischer Verlag C A Weller Berlin 1930 Charles L Sullivan The 1919 German Campaign in the Baltic The Final Phase in Vytas Stanley Vardys amp Romuald J Misiunas Hg The Baltic States in Peace and War 1917 1945 Pennsylvania State University Press University Park Pennsylvania 1978 ISBN 978 0 271 00534 8 engl Weblinks BearbeitenNachlass Bundesarchiv N 2059Einzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XVIII S 484 Band 95 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1989 ISBN 3 7980 0700 4 S 88 a b c Eberhardt in Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser Jg 14 1920 Abschn Biss Mann Dienstalters Liste der Offiziere der Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps 1917 Hrsg Kriegsministerium E S Mittler amp Sohn Berlin 1917 S 6 a b Dermot Bradley Hrsg Gunter Wegner Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815 1939 Band 1 Die Hoheren Kommandostellen 1815 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1780 1 S 194 V Lescius Die litauischen Streitkrafte in den Kampfen um die Unabhangigkeit 1919 1920 S 436 PDF Datei 72 kB D Schroder Otto Schroeder Ralph von Heygendorff Die Sachsischen Freiwilligen Truppen in Litauen 1919 Dresden 1933 Bernhard Sauer Vom Mythos eines ewigen Soldatentums Der Feldzug deutscher Freikorps im Baltikum im Jahre 1919 In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft ZfG 43 Jahrgang 1995 Heft 10 S 869 902 hier S 892 PDF Datei 7 28 MB a b c d e f g h i Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1914 Hrsg Kriegsministerium E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 123 Normdaten Person GND 11749657X lobid OGND AKS VIAF 77095048 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eberhardt Walter vonALTERNATIVNAMEN Eberhardt Friedrich Wilhelm Magnus Heinrich Walter von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant Inspekteur der FliegertruppenGEBURTSDATUM 7 Januar 1862GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 7 Januar 1944STERBEORT Wernigerode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter von Eberhardt amp oldid 226434432