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Eduard Maria Joseph Schleich seit 1918 Ritter von Schleich 9 August 1888 in Munchen 15 November 1947 in Diessen am Ammersee war ein deutscher Offizier und Politiker Im Ersten Weltkrieg war Schleich ein bekannter Jagdflieger Nach dem Krieg arbeitete Schleich fur die Nationalsozialisten beim Aufbau der SS Fliegerstaffel und als Reichstagsabgeordneter der NSDAP Im Zweiten Weltkrieg war er Generalleutnant der deutschen Luftwaffe Eduard von Schleich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarische und politische Laufbahn 2 1 Vor dem Ersten Weltkrieg 2 2 Erster Weltkrieg 2 3 Zwischen den Weltkriegen 2 4 Zweiter Weltkrieg 3 Galerie 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchleich wurde in Munchen als Sohn des Malers Eduard Schleich der Jungere 1853 1893 geboren Die Familie zog spater nach Bad Tolz um wo Schleich seine Jugend und Schulzeit verbrachte Schleich war mit Micheline Heusch verheiratet Militarische und politische Laufbahn Bearbeiten nbsp Oberleutnant SchleichVor dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Schleich ging 1908 als Kadett zur bayerischen Armee Er schloss seine Offiziersausbildung ab und wurde zum Leutnant befordert Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er aufgrund gesundheitlicher Beschwerden aus dem Militardienst entlassen Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Oberleutnant Eduard Schleich Fuhrer der Jagdstaffel 21 in seinem Albatros D V aZu Beginn des Ersten Weltkrieges war Schleich zunachst als Infanterieoffizier eingesetzt und wurde am 25 August 1914 verwundet Nach seiner Genesung kam er zur Fliegertruppe zunachst als Beobachter und bald darauf Pilot 1917 avancierte er zum Kommandeur der Jagdstaffel 21 danach der neu aufgestellten bayerischen Jagdstaffel 32 der Jagdgruppe 8 und schliesslich kurz vor Kriegsende des Jagdgeschwaders 4 Im August 1918 wurde Schleich zum Hauptmann befordert Schleich war einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger im Ersten Weltkrieg 35 Luftsiege werden ihm zugerechnet Da er seine Flugzeuge ab 1917 schwarz anstrich wurde er als Schwarzer Ritter bekannt Fur seine militarischen Erfolge wurde Schleich mehrfach ausgezeichnet Er erhielt beide Klassen des Eisernen Kreuzes am 4 Dezember 1917 den Orden Pour le Merite und als hochste Tapferkeitsauszeichnung des Konigreiches Bayern am 14 Juni 1918 das Ritterkreuz des Militar Max Joseph Ordens Aufgrund der damit verbundenen Erhebung in den personlichen Adel durfte er sich ab diesem Zeitpunkt Ritter von Schleich nennen Zwischen den Weltkriegen Bearbeiten Nach Kriegsende gehorte Schleich Abwicklungsstellen der Fliegertruppe unter anderem in Schleissheim an Die Fliegertruppe war gemass dem Versailler Friedensvertrag aufzulosen Zwischen Marz und Dezember 1921 war er zur Heeres Friedenskommission abkommandiert einer deutschen Verbindungsstelle zur Interalliierten Militar Kontrollkommission Zum 31 Dezember 1921 wurde er im Rang eines Majors verabschiedet Im Zivilleben arbeitete Schleich ab Mai 1924 als Flugleiter bei verschiedenen Fluggesellschaften zuletzt von April 1927 bis Oktober 1929 bei der kurz zuvor gegrundeten Lufthansa 1930 war Schleich kurzzeitig Leiter und Fluglehrer einer Flugschule Im Oktober 1930 ubernahm er die Stelle eines Ausbildungsleiters beim Munchner Leichtflugzeug Club Sein bekanntester Flugschuler war der deutsche Schauspieler Heinz Ruhmann der von Januar bis Marz 1931 bei ihm Flugunterricht nahm und die Pilotenlizenz erwarb Am 1 April 1931 trat Schleich der SS im Rang eines SS Sturmbannfuhrers bei 1 Vom 1 Oktober 1931 bis zum 15 April 1934 fuhrte er die SS Fliegerstaffel Sud Der Munchner Leichtflugzeug Club wurde von Nationalsozialisten gezielt unterwandert so dass auf die Flugzeuge des Clubs zuruckgegriffen werden konnte 2 Ende 1932 wurde Schleich Prasident des Clubs 1932 begleitete die SS Fliegerstaffel Sud Adolf Hitlers Ju 52 im Reichstagswahlkampf Nach der Machtubernahme der NSDAP wurden die Fliegerstaffeln der SA und SS in den Deutschen Luftsportverband DLV uberfuhrt Damit endeten die Mitgliedschaften in SA und SS offenbar zum Bedauern der Betroffenen Ernst Rohm betonte in einem Befehl vom 15 Mai 1933 dass ihm dieser Entschluss schwergefallen sei Dadurch jedoch dass die Fliegersturme des D L V sich nur aus SA und SS Mannern erganzen und dass sie auch weiterhin von Fall zu Fall der SA zu Verfugung gestellt werden sollen ist die Verbindung zu den SA und SS Einheiten gesichert so dass die Fliegersturme auch nach ihrem Ausscheiden sich noch als Mitglieder der grossen braunen Armee betrachten konnen 3 Innerhalb des DLV Prasidiums war Schleich Fliegerkommandant zudem fuhrte er die Landesgruppe Thuringen Besondere Bedeutung hatte seine Funktion als Verbindungsmann zur Reichsjugendfuhrung der Reichsjugendfuhrer Baldur von Schirach bezeichnete Schleich als Freund 4 Der Ausbildung von Jugendlichen wurde hohe Bedeutung zu gemessen Innerhalb der Hitlerjugend entstand die Flieger HJ in der Jugendliche je nach Alter den Bau von Flugzeugmodellen oder Segelflug betrieben Fur Schleich bestand eine Verbindung von Fliegerei und Nationalsozialismus Fliegerei und nationalsozialistische Revolution untrennbar miteinander verbunden sind vom gleichen Geist erfullt Treue und schlichte Pflichterfullung selbstlose Hingabe an ein uberragendes Ziel Dienst am Volk und Vaterland bis zum Einsatz des Letzten das sind Tugenden die einen echten Flieger und Nationalsozialisten zieren 5 Im November 1933 liess sich Schleich fur die NSDAP in den Reichstag wahlen Er gehorte ihm wahrend der zweiten Wahlperiode bis zum 28 Marz 1936 an bei der alle anderen Parteien bereits ausgeschaltet waren und nur die NSDAP zur Wahl stand Bei der Reichstagswahl 1936 wurde Schleich kurzfristig von der Einheitsliste gestrichen vermutlich wegen des zwischenzeitlich erfolgten Eintritts in die Luftwaffe 6 Am 1 April 1935 trat Schleich im Rang eines Majors in die neu gegrundete Luftwaffe ein Er war als Ausbilder um die Sturzkampfbomber und deren Besatzungen zustandig Es liegen widerspruchliche Angaben dazu vor ob er als Angehoriger der Legion Condor am Spanischen Burgerkrieg teilgenommen hat Schleich wurde am 1 November 1938 als Oberst Kommandeur des Jagdgeschwaders 132 mit Sitz in Koln und Dusseldorf Am 11 Dezember 1938 erhielt die Einheit zusatzlich den Namen des 1923 hingerichteten von den Nationalsozialisten propagandistisch verwendeten Freikorpskampfers Schlageter Nach Umformierungen der Luftwaffe wurde die Nummer am 1 Mai 1939 in Jagdgeschwader 26 geandert Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Das Jagdgeschwader 26 unter Schleichs Leitung nahm zu Beginn des Zweiten Weltkrieges ab 1 September 1939 am Uberfall auf Polen teil Ende des Monats wurde es an die Westfront verlegt wo es zu diesem Zeitpunkt nur wenige Kampfhandlungen gab Bereits im Dezember 1939 wurde Schleich aus der Kampfeinheit abgezogen und zum Generalmajor befordert zu einer neu gegrundeten Jagdfliegerschule 5 nach Schwechat bei Wien versetzt Im Herbst 1940 wechselte er in das mit Deutschland verbundete Rumanien um die Rumanische Luftwaffe bei Organisation und Schulung zu unterstutzen Nur wenige Tage vor dem Deutsch Sowjetischen Krieg wurde Schleich aus Rumanien abgezogen und am 12 Juni 1941 Kommandierender General der Deutschen Luftwaffe im besetzten Danemark Im Januar 1944 ubernahm er die Leitung des Luftgau Norwegens die er bis Oktober desselben Jahres innehatte Nach Zusammenlegung des Kommandos fur fliegende und Bodentruppen wurde er am 10 Oktober fur eine Ubergangszeit von einem Monat Kommandierender General der Deutschen Luftwaffe in Norwegen Zwischenzeitlich zum Generalleutnant befordert wurde Schleich am 15 November 1944 in die inaktive Reserve versetzt Bei Kriegsende wurde Schleich am 9 Mai 1945 gefangen genommen Bis zu seinem Tod befand er sich in einem US amerikanischen Kriegsgefangenenlager Galerie Bearbeiten nbsp nbsp Siehe auch BearbeitenListe deutscher Jagdflieger im Ersten WeltkriegLiteratur BearbeitenJoachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 558 559 Karl Aloys Schenzinger Der schwarze Ritter Kriegserlebnisse des Kampffliegers Eduard Ritter von Schleich Zeitgeschichte Verlag W Andermann Berlin 1936 nationalsozialistisches Propagandabuch Wissenschaftliche Kurzbewertung dieser Quelle Fried Lange Ritter von Schleich Jagdflieger im Weltkrieg und im Dritten Reich Volkischer Verlag Dusseldorf 1939 nationalsozialistisches Propagandabuch Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Ritter von Schleich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eduard von Schleich in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Lilla Statisten S 559 Bei Lilla ist eine NSDAP Mitgliedschaft Schleichs nicht erwahnt Mathias Rosch Die Munchner NSDAP 1925 1933 Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Weimarer Republik Oldenbourg Munchen 2002 S 265 ISBN 3 486 56670 9 Befehl Rohms vom 15 Mai 1933 zitiert nach Georg Cordts Junge Adler Vom Luftsport zum Flugdienst 1920 1945 Bechtle Esslingen 1988 S 77 ISBN 3 7628 0477 X Baldur von Schirach Ich glaubte an Hitler Mosaik Verlag Hamburg 1967 S 183 zitiert bei Cordts Adler S 104 Lilla Statisten S 558 Der fur Schleich vorgesehene Listenplatz 759 blieb frei Normdaten Person GND 129441805 lobid OGND AKS LCCN n2007057221 VIAF 52768323 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schleich Eduard vonALTERNATIVNAMEN Schleich Eduard Maria Joseph Ritter vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 9 August 1888GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 15 November 1947STERBEORT Diessen am Ammersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard von Schleich amp oldid 239016828