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Ernst Bruno Brandenburg 4 Juni 1883 in Sophienfelde bei Znin 1 Juli 1952 in Bonn war ein deutscher Offizier und Ministerialbeamter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrandenburg war Sohn eines Gutsbesitzers Nach dem Schulbesuch schlug er eine Offizierslaufbahn ein und wurde mit Patent vom 18 August 1903 zum Leutnant im 6 Westpreussischen Infanterie Regiment Nr 149 der Preussischen Armee befordert Er diente dort u a als Adjutant des I Bataillons Am 5 April 1909 wurde er mit dem Erwerb des notigen Patents zum Freiballonfuhrer und fuhrte in dieser Eigenschaft bis zum Herbst 1913 acht Fahrten aus Im Marz 1911 kommandierte man ihn kurzzeitig nach Doberitz zur Lehr und Versuchsanstalt fur Flugwesen Am 18 August 1912 zum Oberleutnant befordert stieg Brandenburg zum Regimentsadjutant auf In dieser Stellung war er auch bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs Mit seinem Regiment nahm Brandenburg an den Kampfhandlungen in Belgien teil und machte die Schlachten an der Marne und bei Ypern mit Dort wurde er am 2 November 1914 durch einen Schuss in den Knochel verwundet und am 28 des Monats zum Hauptmann befordert meldete sich Brandenburg nach mehrmonatigem Lazarettaufenthalt am 1 November 1915 zur Fliegertruppe und liess sich zunachst als Beobachter spater zum Flugzeugfuhrer ausbilden Ab Juni 1916 in einem Bombergeschwader eingesetzt erhielt er fur seine Leistungen neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes im Januar 1917 das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern Am 5 Marz 1917 wurde Brandenburg zum Kommodore des neuaufgestellten Kampfgeschwaders 3 der Obersten Heeresleitung Kagohl 3 ernannt In dieser Stellung fuhrte er mehrfach Bombenangriffe gegen England durch den ersten davon am 25 Mai 1917 mit 23 G IV Bombern die dem Verband die Bezeichnung England Geschwader eintrugen Eine bemerkenswerte Aktion war dabei ein Angriff mit siebzehn Grossflugzeugen auf die englische Hauptstadt London am 13 Juni 1917 bei dem 4400 kg Bomben abgeworfen wurden die einen Bahnhof eine Themsebrucke Docks und Lagerhauser in Brand setzten Bei diesem Angriff handelte es sich um einen der ersten deutschen Luftangriffe mittels Flugzeugen auf britisches Territorium uberhaupt Dafur wurde Brandenburg am 14 Juni 1917 im Hauptquartier in Kreuznach die hochste preussische Tapferkeitsauszeichnung der Orden Pour le Merite verliehen Nach der Verleihung sturzte das Flugzeug Brandenburgs auf dem Ruckflug zur Front wahrend des Starts ab Der Flugzeugfuhrer Hans Ulrich von Trotha wurde getotet Brandenburg selbst uberlebte schwer verletzt und verlor das rechte Bein Nach seiner Genesung ubernahm er am 12 November 1917 abermals das Kagohl 3 und fuhrte es bis zum Kriegsende 1 Nach dem Waffenstillstand schied Brandenburg 1920 als Major aus dem aktiven Militardienst Wahrend der Zeit der Weimarer Republik und der NS Herrschaft war Brandenburg als hoherer Beamter im Reichsverkehrsministerium tatig Von 1924 bis 1933 fungierte er als Leiter der Abteilung L Luftfahrt im Reichsverkehrsministerium In dieser Funktion vertrat er die deutschen Interessen beim Zustandekommen des Pariser Luftfahrtabkommens vom Mai 1926 Er beteiligte sich 1926 intensiv an der Grundung der Deutschen Luft Hansa AG Dabei bestand sein Ziel darin eine vorrangig zivile Ausrichtung zu verhindern aber die Rustungsindustrie an Beginn an mit im Boot zu haben Auf Grund seiner Position im Reichsverkehrsministerium erhielt er 1928 eine Anfrage durch die italienische Luftfahrtabteilung dass grosses Interesse an der Wiedereinrichtung von Luftattaches bestunde und deutsche Attaches wieder gern in Italien gesehen werden Im Januar 1929 erhielt Brandenburg die Ehrendoktorwurde eines Dr Ing der TH Braunschweig fur seine Verdienste auf dem Gebiet der Forderung der Luftfahrtentwicklung In den Jahren 1932 und 1933 nahm Brandenburg als Sachverstandiger fur Luftfahrfragen an der Abrustungskonferenz in Genf teil Von 1933 bis 1942 amtierte er als Leiter der Abteilung K Abteilung fur Kraftfahr und Landstrassenwesen seit 1935 als Ministerialdirektor im Reichsverkehrsministerium Am 1 November 1934 trat er mit der Mitgliedsnummer 649 der Bekennenden Kirche St Annen in Berlin Dahlem bei Brandenburg erhielt am 27 August 1939 dem sogenannten Tannenbergtag den Charakter als Oberst verliehen 1942 wurde er wegen politischer Unzuverlassigkeit Bekennende Kirche aller seiner Amter enthoben 1948 fungierte Brandenburg als Berater des Parlamentarischen Rates Im Jahr 1950 trat er letztmals offentlich in Erscheinung als er im Prozess gegen den ehemaligen SS Angehorigen Kurt Gildisch vor dem Landgericht Berlin wegen der Ermordung des Ministerialdirektors im Verkehrsministerium Erich Klausener im Jahr 1934 als Belastungszeuge auftrat Kurz vor seinem Tod erhielt Brandenburg noch das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Literatur BearbeitenLutz Budrass Adler und Kranich Die Lufthansa und ihre Geschichte 1926 1955 Blessing Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 89667 481 4 Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2505 7 S 174 175 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 133 134 Joachim Wachtel Gunther Ott Im Zeichen des Kranich Die Geschichte der Lufthansa von den Anfangen bis 1945 Piper Verlag Munchen 2016 ISBN 978 3 492 05788 2 Weblinks BearbeitenErnst Brandenburg in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Institut fur Zeitgeschichte Aussage von Ernst Brandenburg zur Ermordung von Erich Klausener PDF 1 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten Jorg Muckler Deutsche Bomber im Ersten Weltkrieg Motorbuch Stuttgart 2017 ISBN 978 3 613 03952 0 S 59 60Normdaten Person GND 116397179 lobid OGND AKS LCCN no95024102 VIAF 52440724 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandenburg ErnstALTERNATIVNAMEN Brandenburg Ernst Bruno vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier und MinisterialbeamterGEBURTSDATUM 4 Juni 1883GEBURTSORT Sophienfeld bei BrombergSTERBEDATUM 1 Juli 1952STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Brandenburg Ministerialbeamter amp oldid 234624907