www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Jagdflieger Paul Baumer Zu weiteren Namenstragern siehe Paul Baumer Begriffsklarung Paul Wilhelm Baumer 11 Mai 1896 in Meiderich heute Duisburg 15 Juli 1927 Oresund war mit 43 Luftsiegen einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger im Ersten Weltkrieg Paul Baumer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sonstiges 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Baumer reiste als Jugendlicher mit dem Fahrrad an den Bodensee um dort den Start eines Zeppelins zu beobachten Seitdem begeisterte er sich fur die Fliegerei Nach dem Besuch der Volksschule erlernte Baumer bei dem spater als Schriftsteller bekannt gewordenen Arzt Josef Winckler den Beruf eines Zahntechnikers Mit dieser Tatigkeit finanzierte er seine Flugausbildung und erhielt im Sommer 1914 sein Flugzeugfuhrer Patent Als Freiwilliger meldete er sich nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu den Seefliegern der Marine wurde aber abgewiesen Er trat daraufhin in das Ersatz Bataillon des 8 Rheinische Infanterie Regiment Nr 70 ein und kam nach einer knapp zweimonatigen Ausbildung an die Westfront Baumer kampfte zunachst bei St Quentin in Frankreich und ab Anfang 1915 an der Ostfront u a in der Winterschlacht in Masuren Bei Grodno wurde er durch einen Schuss in den linken Unterarm verwundet Nach seiner Genesung setzte man ihn bis Mitte August 1915 noch beim Ersatz Bataillon seines Regiments ein bevor Baumer sich zur Fliegertruppe meldete Dort war er zunachst als Wachsoldat tatig Erst als er seinem Kommandeur personlich meldete dass er vor dem Krieg bereits Flugstunden genommen hatte gelangte er in die Fliegerlaufbahn Er kam zunachst zum Armee Flugpark 1 ehe er am 26 Marz 1917 nach Abschluss seiner Ausbildung zur Feldflieger Abteilung 7 versetzt wurde Am 28 Juni 1917 wurde er zur Jagdstaffel Boelcke Jasta 2 und zwei Tage spater zur Jagdstaffel 5 weiterversetzt wo er innerhalb von vier Tagen drei feindliche Beobachtungsballons abschoss Im August 1917 kam er wieder zur Jagdstaffel Boelcke bei der er am 12 Februar 1918 das Goldene Militar Verdienst Kreuz erhielt In der Verleihungsurkunde hiess es Der Vizefeldwebel Baumer ist seit dem 19 Februar 1917 als Flugzeugfuhrer an der Front Am 12 13 und 15 Juli 1917 schoss er je einen feindlichen Fesselballon ab Bei der Jagdstaffel Boelcke erzielte er seit September funfzehn weitere Abschusse Diese Anzahl von Luftsiegen einem uberlegenen Feinde gegenuber errang er auf Grund seines hervorragenden Angriffsgeistes und personlichen Mutes nbsp Eine flugfahige Replica von Baumers Albatros D Va 2015 Baumer wurde am 10 April 1918 zum Leutnant der Reserve befordert und selbst einmal brennend abgeschossen konnte sich aber mit einem Fallschirmabsprung retten Nach seinem 30 Luftsieg wurde Baumer zum Pour le Merite vorgeschlagen Er erhielt die hochste preussische Tapferkeitsauszeichnung durch A K O vom 2 November 1918 Bis Kriegsende hatte er insgesamt 43 Luftsiege errungen nbsp Grabmal auf dem Friedhof Ohlsdorf nbsp Das Denkmal fur Paul Baumer im Stadtpark von Duisburg MeiderichNach dem Krieg kehrte Baumer zunachst in seinen Beruf zuruck und legte das Examen als Zahnarzt ab Im Oktober 1922 grundete er zusammen mit seinem Kriegskameraden Harry von Bulow Bothkamp 1897 1976 die Flugzeugbaufirma Baumer Aero GmbH in Hamburg und betatigte sich als Kunstflieger Am 15 August 1924 startete in Hamburg die von den TH Praktikanten Walter Gunter 1899 1937 Walter Mertens und Werner Meyer Cassel konstruierte Baumer B I Roter Vogel zu ihrem Erstflug die am alljahrlichen Rhon Segelflugwettbewerb teilnehmen sollte Die mit einem Douglas Zweizylinder Boxermotor mit 5 9 kW 8 PS Leistung ausgestattete Maschine war zwar nur auf Gefalle eigenstartfahig erreichte aufgrund ihrer geringen Masse von 235 kg aber eine Spitzengeschwindigkeit von 115 km h und erhielt ein Preisgeld bei dem Wettbewerb in Hohe von 2000 Mark Im Mai 1925 folgte die Baumer B II Sausewind die am BZ Preis der Lufte teilnehmen sollte und beim Deutschen Rundflug und Otto Lilienthal Wettbewerb Preise gewann Die Maschine war ein aerodynamisch fortschrittlicher Eindecker mit elliptischem Flugel und einem 48 kW 65 PS starken Wright L4 Dreizylindermotor Von dieser Maschine wurde eine Doppeldeckervariante als Baumer B III Alsterkind und 1926 eine Weiterentwicklung Baumer B IV Sausewind abgeleitet Von letzterer wurden drei Exemplare gebaut wovon eine im Juli 1927 mit 6782 m einen Hohenweltrekord aufstellte Die nachste Maschine stellte die von den Gebrudern Siegfried und Walter Gunter entworfene Baumer B V Puck dar welche als Kunstflugdoppeldecker dienen sollte aber wegen Motorproblemen nie fertig wurde 1 Wahrend des Einfliegens der neuen Rohrbach Rofix sturzte Paul Baumer am 15 Juli 1927 zwei Kilometer vor der Kuste in den Oresund Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg Grablage H6 188 Die Gebruder Gunter entwickelten Mitte 1929 noch die Baumer B VI Libelle Von diesem Typ wurden zwei Exemplare gebaut die aber beide 1930 absturzten Im selben Jahr gaben die Bruder die Firma auf Sonstiges BearbeitenDie Paul Baumer Strasse in Duisburg Meiderich 51 463611111111 6 7643611111111 30 wurde nach ihm benannt Im Stadtpark Meiderich befindet sich in der Nahe der Paul Baumer Strasse ein Denkmal fur Paul Baumer Fruher hiess auch der Vorplatz des Hamburg Airport nach Baumer Paul Baumer Platz Nach Aufhebung dieses Platzes durch den Bau der Umgehung Fuhlsbuttel wurde eine nahegelegene Brucke nach Baumer benannt In Berlin Tempelhof befindet sich im so genannten Fliegerviertel eine nach Paul Baumer benannte Strasse namens Baumerplan Auch in Stuttgart Sillenbuch gibt es in Erinnerung an den Jagdflieger einen Paul Baumer Weg In direkter Nachbarschaft liegen der Heinrich Gontermann Weg und der Werner Voss Weg Baumer war seit 1924 Mitglied des Pepiniere Corps Suevo Borussia 2 Ein Nachbau in den Farben der von Baumer wahrend seiner Zeit bei der Jagdstaffel Boelcke geflogenen Fokker Dr I ist im Technikmuseum Speyer als Exponat ausgestellt Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1917 II und I Klasse Goldene Militar Verdienst Kreuz am 12 Februar 1918 Koniglicher Hausorden von Hohenzollern Ritterkreuz mit Schwertern Pour le Merite am 2 November 1918 VerwundetenabzeichenLiteratur BearbeitenHanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens Pour le Merite im Weltkrieg Band 1 A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 32 33 Jurgen Brinkmann Die Ritter des Orden Pour le merite 1914 1918 Schafer Hannover 1982 Klaus D Patzwall Hrsg Das preussische Goldene Militar Verdienst Kreuz Militair Verlag Patzwall Norderstedt 1986 Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Orden amp Ehrenzeichen 2 ZDB ID 2294200 2 Arch Whitehouse Flieger Asse 1914 1918 Motorbuch Verlag Stuttgart 1970 S 362 363 Walter Zuerl Pour le merite Flieger Luftfahrtverlag Axel Zuerl Steinebach Worthsee 1987 ISBN 3 934596 15 0 Wolfgang Borgmann Pionier des Schnellflugs Paul Baumer In Klassiker der Luftfahrt 06 2017 S 38 41 Siehe auch BearbeitenListe deutscher Jagdflieger im Ersten WeltkriegWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Baumer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel uber Paul Baumer in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Von Gewinnern und Verlierern Baumers Fall und Heinkels Aufstieg In FliegerRevue April 2010 S 56 59 Kosener Corpslisten 1930 68 494 Normdaten Person GND 139363955 lobid OGND AKS VIAF 101112825 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baumer PaulALTERNATIVNAMEN Baumer Paul Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Pilot des Ersten WeltkriegsGEBURTSDATUM 11 Mai 1896GEBURTSORT MeiderichSTERBEDATUM 15 Juli 1927STERBEORT bei Oresund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Baumer amp oldid 235682060