Ein Rundhöcker (französisch roche moutonnée) ist ein von Gletschermassen zu stromlinienförmigen Körpern umgestaltetes anstehendes Gestein.
Entstehung Bearbeiten
An der Luvseite eines Felshindernisses führt der Druck des Eises zu basalem Schmelzen desselben und damit zur Entstehung eines Gleitfilms zwischen Gletscher und Fels. Hier erzeugt die abschleifende Wirkung des Gletschers (Detersion) eine glatte, stromlinienförmige Oberfläche mit Gletscherschrammen im Gestein.
Auf der Leeseite friert bei nachlassendem Druck das Gestein an der Gletscherbasis fest, wodurch einzelne Blöcke an Kluftflächen abgerissen werden können (Detraktion). Ferner kommt es auf der Leeseite gelegentlich zur Frostsprengung. Diese Prozesse führen zu einer rauen, versteilten und meist stufenförmigen Oberflächenbeschaffenheit der Leeseite eines Rundhöckers.
Vorkommen Bearbeiten
In der Regel finden sich Rundhöcker in Gruppen zu regelrechten Rundhöckerlandschaften. Neben dem Vorkommen in Hochlagen existieren solche auch an der Küste, wie in Finnland oder Nova Scotia (Kanada). Als Inseln heißen sie Schäre oder Holm im geomorphologischen Sinn. In den Alpen findet man Rundhöcker besonders häufig im Bereich von kesselförmigen Vertiefungen an Berghängen (Kare) und an Orten, wo Gletschereis von einem Talsystem in ein benachbartes übertritt (Transfluenzpässe).
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Lexikon der Geowissenschaften: Rundhöcker. In: www.spektrum.de. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg, 1. Januar 2000, abgerufen am 28. März 2023.