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Karl Heinrich Hektor Guido Stache 28 Marz 1833 in Namslau Namyslow 11 April 1921 in Wien war ein osterreichisch ungarischer Geologe und Palaontologe sowie Direktor der k k geologischen Reichsanstalt in Wien Unter den osterreichisch ungarischen Geologen des 19 Jahrhunderts hat Stache fruhe und systematische Forschungen in den Karstgebieten bei Triest und auf Istrien betrieben und dadurch einen erheblichen Beitrag zum geowissenschaftlichen Verstandnis dieser Erscheinungen geleistet Titelblatt der Geologie Siebenburgens von Hauer und Stache 1863 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verdienste 3 Mitgliedschaften und Wurdigungen 4 Ausgewahlte Werke 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch des Gymnasiums in Breslau studierte Stache ab 1851 an der Universitat in dieser Stadt kurzzeitig auch in Berlin und promovierte 1855 bei Heinrich Robert Goeppert zum Dr phil Als junger Wissenschaftler erhielt er 1857 eine Anstellung an der k k geologischen Reichsanstalt Aufnahmearbeiten geologische Feldarbeiten in den Jahren 1858 59 fuhrten ihn in die Karstgebiete des Osterreichischen Kustenlandes Als Ergebnis dieser Arbeiten entstand eine erste grossere geologische Beschreibung der Karstformationen 1864 erschienen mit einer geologischen Ubersichtskarte Parallel untersuchte er ausfuhrlich die biostratigraphischen Verhaltnisse der Neogenablagerungen im Unterkrain Dazu fertigte Stache umfangreiche Fossilienverzeichnisse von bedeutenden Fundorten an wie beispielsweise Altendorf St Canzian und St Margarethen Diese systematischen palaontologischen Arbeiten konnte er erst spater fortsetzen Um 1860 war er mit der geologischen Erkundung in Siebenburgen beschaftigt und dadurch an den umfangreichen Aufnahmearbeiten des Chefgeologen Franz von Hauer beteiligt Dieser leitete die Aufnahmearbeiten im damaligen Grossfurstentum Siebenburgen Im Jahr 1863 wurden die Ergebnisse dieser umfangreichen Arbeit publiziert Die dazugehorende Geologische Ubersichtskarte von Siebenburgen war bereits 1861 in Hermannstadt erschienen Im Rahmen dieses Werkes schlugen Hauer und Stache fur eine Gruppe quarzhaltiger Trachyte den Terminus Dacit vor Ursprunglich war eine Benennung mit Biharit Agalmatolit beabsichtigt was sich auf das Hauptverbreitungsgebiet dieser Gesteinsgruppe im siebenburgischen Bihargebirge bezogen hatte Weil dieser Name aber schon durch Carl Ferdinand Peters fur ein Mineral verwendet worden war konnte diese Uberlegung nicht aufgegriffen werden Der Gesteinsgruppenname ist bis heute anerkannt und Teil der petrographischen Nomenklatur 1 Da seine Erfahrungen bei den geologischen Feldarbeiten und Kartierung Anerkennung fanden wurde Stache 1869 zur geologischen Aufnahme in der Region um Unghvar beauftragt Im Jahr 1874 publizierte er eine zusammenfassende Darstellung uber die palaozoischen Formationen der Ostalpen die auf den von der k k geologischen Reichsanstalt erarbeiteten und zusammengestellten Erkenntnissen beruhte Sie resultierten aus den Arbeiten von Markus Vincent Lipold Adolf von Morlot 1820 1867 Carl Ferdinand Peters Friedrich Rolle Dionys Stur Eduard Suess Emil Tietze Th Zollikofer und den eigenen Forschungen Mit diesem umfassenden Aufsatz wurden ein erster Uberblick zu den geologischen Verhaltnissen im kompliziertesten osterreichischen Alpenabschnitt gegeben und weiteren Forschungen unter internationaler Beteiligung das Feld geebnet 2 Seine vergleichenden Arbeiten zum Palaozoikum der Alpen konnte Stache erst 1889 wieder aufnehmen Im selben Jahr untersuchte er alte Lockersedimente im Bereich vom Isonzo Den fruhen Arbeiten uber den Karst folgten im Jahr 1877 weitere Untersuchungen in der Region um Triest und ab 1888 geologische Kartierungsarbeiten zur Neuaufnahme vorhandener Kartenunterlagen Von Stache stammen die Blatter Triest bearbeitet 1886 1891 Sessana St Peter aufgenommen 1859 und Gorz Gradiska bearbeitet 1886 1891 Seine umfassenden Kenntnisse uber die Geologie von Osterreich Ungarn brachten Stache zunachst die Stellung eines Assistenten nachfolgend des Chefgeologen der k k geologischen Reichsanstalt ein und 1892 21 Oktober wurde er nach einer kurzen amtierenden Phase deren Direktor In diesem Amt trat er die Nachfolge des Geologen Dionys Stur an dessen Stellvertreter er seit 1885 war Diese Aufgabe nahm Stache von 1892 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1902 wahr Er war der vierte Direktor dieser Institution seit ihrer Grundung im Jahre 1849 In seine Amtszeit fiel die Festveranstaltung anlasslich des 50 jahrigen Jubilaums 9 Juni 1900 fur die Anstalt Verdienste BearbeitenDurch seine wissenschaftliche Arbeit erlangte Stache eine hohe Anerkennung in Fachkreisen Zu seinen wesentlichen Leistungen zahlen die Namensgebung und Beschreibung der Gesteinsgruppe Dacit der zusammenfassende Uberblick zeitgenossischer Forschung im Palaozoikum der Alpen grundlegende Forschungen in den Karstgebieten von Triest Krain und auf Istrien zur Verbreitung und geologischen Stellung der Karstformationen palaontologische Forschungen uber die Fossilien der Liburnischen Stufe Cosina Schichten mehrere geologische Kartenblatter 1 75 000 Mitgliedschaften und Wurdigungen BearbeitenEhrenmitglied der Ungarischen Geologischen Gesellschaft 1872 3 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1885 4 Titel des Oberbergrates 1887 Ausgewahlte Werke BearbeitenDie Eozangebiete in Innerkrain und Istrien in JB d k k geol RA Bd 10 1859 mit Franz von Hauer Geologie Siebenburgens Nach den Aufnahmen der k k geologischen Reichsanstalt und Literarischen Hulfsmitteln Wien Wilhelm Braumuller 1863 Digitalisat Die geologische Verhaltnisse der Umgebungen von Unghvar in Ungarn in JB d k k geol RA Bd 21 1871 Wien 1871 Die Liburnische Stufe und deren Grenzhorizonte mit der Ubersicht der geologischen Verhaltnisse der Kustenlander von Osterreich Ungarn und der Beschreibung der nicht marinen Faunen und Floren Reste der Protocan Schichten des nordlichen Verbreitungsgebietes in Abhandl der k k geol RA Bd 13 1863 Wien Photographische Aufnahme geologischer Spezialobjekte und Landschaftstypen in Karnten und in der Umgebung von Triest in Verh geol RA 1892 Wien 1892Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Stache Guido In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 36 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 312 314 Digitalisat Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 18 1909 Leipzig S 818 Encyclopaedia Britannica 11th Edition 1911 Fritz Kerner von Marilaun Zur Erinnerung an Guido Stache In Jahrbuch der Geologischen Staatsanstalt 71 1921 S 85 100 Digitalisat H B Hubert Guido Stache ein Matthesianer als Geologe in Wien In Matthesiana 58 1992 S 26 31 Anton Ramovs Uber die geologischen Untersuchungen im slowenischen Gebiet unter der Leitung der Geologischen Reichsanstalt in Wien von 1849 bis 1918 in Abh Geol B A Bd 56 1 Wien GBA 1999 Tillfried Cernajsek Stache Karl Heinrich Hector Guido In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 66 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Ritter von Hauer Guido Stache Geologie Siebenburgens Nach den Aufnahmen der k k geologischen Reichsanstalt und literarischen Hulfsmitteln Wien Wilhelm Braumuller 1863 S 72 Guido Stache Die palaozoischen Gebiete der Ostalpen in JB d k k geol RA Bd 24 1874 S 135 273 333 424 Endre Dudich Die Beziehungen zwischen der k k Geologischen Reichsanstalt in Wien und der Ungarischen Geologie von 1867 bis 1918 in Abh Geol B A Bd 56 1 Wien GBA 1999 S 65 Mitgliedseintrag von Guido Stache bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 20 Juni 2016 Normdaten Person GND 117193879 lobid OGND AKS LCCN no2010173463 VIAF 17993276 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stache GuidoALTERNATIVNAMEN Stache Karl Heinrich Hektor GuidoKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Geologe und MineralogeGEBURTSDATUM 28 Marz 1833GEBURTSORT NamslauSTERBEDATUM 11 April 1921STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guido Stache amp oldid 236843446