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Dieser Artikel befasst sich mit der ukrainischen Stadt Uschhorod Fur die Verwaltungseinheit Rajon gleichen Namens siehe Rajon Uschhorod Uschhorod ukrainisch Uzhgorod Aussprache ˈuʒɦɔrɔd russisch Uzhgorod Uschgorod ungarisch Ungvar deutsch Ungwar russinisch Ugograd Ugohrad tschechisch und slowakisch Uzhorod ist die Hauptstadt der Oblast Transkarpatien in der Ukraine und Sitz des Verwaltungszentrums fur den Rajon Uschhorod Sie liegt im Dreilandereck zwischen Ungarn der Slowakei und der Ukraine direkt an der slowakischen Grenze Sie zahlt 117 300 Einwohner Volkszahlung 2001 und ist Sitz eines griechisch katholischen Bistums Oberhaupt der ruthenischen Kirche UschhorodUngwarUzhgorodUschhorodUngwar Ukraine UschhorodUngwarBasisdatenOblast Oblast TranskarpatienRajon Rajon UschhorodHohe 137 mFlache 31 56 km Einwohner 115 568 2004 Bevolkerungsdichte 3 662 Einwohner je km Postleitzahlen 88000Vorwahl 380 312Geographische Lage 48 37 N 22 18 O 48 622222222222 22 298055555556 Koordinaten 48 37 20 N 22 17 53 OKATOTTH UA21100230010016545KOATUU 2110100000Verwaltungsgliederung 1 StadtBurgermeister Bohdan Andriyiv 2020 1 Adresse pl Poshtova 3 88000 m UzhgorodWebsite http www umr uzhgorod ua Statistische InformationenUschhorodUngwar Oblast Transkarpatien UschhorodUngwari1 Das Wappen von Uschhorod symbolisiert einen wichtigen Kultur und Wirtschaftsfaktor der Region den Weinanbau Foto des Reliefs im neuen Bahnhofsgebaude 2004 der Stadt Griechisch Katholische KreuzerhohungskathedraleGriechisch Katholische KathedraleBlick uber Uschhorod im Vordergrund die von Dimitri Sidor erbaute Russisch Orthodoxe KircheEhemalige Synagoge in Uschhorod heute als Philharmonie genutztGebaude der OblastverwaltungIhren Namen erhielt die Stadt vom Fluss Usch an dem sie erbaut wurdeInhaltsverzeichnis 1 Stadtname 2 Stadtgliederung 3 Geschichte 4 Bevolkerung 5 Konfessionen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten 8 Sohne und Tochter der Stadt 9 Stadtepartnerschaften 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseStadtname BearbeitenDer Name der Stadt ruhrt von ihrer Lage am Fluss Usch ukrainisch Uzh her wird aber volksetymologisch mit dem ukrainischen Wort fur Natter usch in Verbindung gebracht Aufgrund der Vielzahl von ethnischen Gruppen die uber die Jahrhunderte in Uschhorod lebten und leben gibt es verschiedensprachliche Bezeichnungen fur Uschhorod ungarisch Ungvar ukrainisch Uzhgorod Uschhorod ruthenisch Uzhgorod Uschhorod russisch Uzhgorod Uschgorod slowakisch und tschechisch Uzhorod deutsch Ungwar oder auch Ungstadt jiddisch אונגווא ר Ungwar Stadtgliederung BearbeitenDie Stadt gliedert sich in 17 Teile 2 Bosdosch Bolotyna Sumpf Werbnyk Weidengebiet Talahow Horjany ukrainisch Goryani ungarisch Gereny 1970 eingemeindet Domanynzi ukrainisch Domaninci ungarisch Alsodomonya Drawzi ukrainisch Dravci ungarisch Ungdaroc 1940 eingemeindet Kalwary Mynaj ukrainisch Minaj Burgviertel Promyslowyj Industriezone Radwanka ukrainisch Radvanka ungarisch Radvanc 1940 eingemeindet Stanzijnyj Bahnhofsviertel Storoschnyzja ukrainisch Storozhnicya Zeholnja Tscherwenyzja ukrainisch Chervenicya SchaktaBis Sommer 2020 war die Stadt Sitz der Stadtratsgemeinde Uschhorod Uzhgorodska miska rada Uschhorodska miska rada seit dem 12 Juni 2020 ist die Stadt zum Zentrum der neu gegrundeten Stadtgemeinde Uschhorod Uzhgorodska miska gromada Uschhorodska miska hromada im Rajon Uschhorod 3 Geschichte BearbeitenUschhorod und Transkarpatien waren im Laufe der letzten Jahrhunderte zahlreichen Herrschaftsgebieten zugehorig und seine Bewohner vielen Grenzverschiebungen ausgesetzt Erste Ansiedlungen auf dem heutigen Stadtgebiet werden aufgrund von archaologischen Funden fur das fruhe Palaolithikum 100 000 Jahre v Chr vermutet auch aus der Bronze und Eisenzeit gibt es Siedlungsnachweise Nach der Volkerwanderungszeit zogen in das Gebiet Slawen ein Archaologischen Funden zufolge ist die Burgstatte Uschhorod an der Wende des 8 und 9 Jahrhunderts entstanden und wurde dann zu einer wichtigen Burgstatte von Grossmahren Schriftliche Chroniken dokumentieren die Existenz der Burg statte zum ersten Mal im Jahr 903 eher umstritten ist die Erwahnung vom Jahr 872 Vom 10 bis zum 11 Jahrhundert war Uschhorod der sudwestliche Vorposten der Kiewer Rus In der Mitte des 11 Jahrhunderts wurde es von Ungarn erobert Die Eroberung des restlichen Transkarpatien war dann bis zum 13 Jahrhundert abgeschlossen Bis 1918 19 gehorte die Stadt mit wechselnden Fursten zum Konigreich Ungarn und somit ab 1526 auch zur osterreichischen Monarchie bzw ab 1867 zu Osterreich Ungarn Innerhalb Ungarns hiess die Stadt Ungvar und war Hauptstadt des Komitats Ung Usch Im Rahmen des Friedensvertrags von Trianon fiel Uschhorod 1919 mit der Karpatoukraine an die neu gegrundete Tschechoslowakei Bis 1938 war Uschhorod nunmehr Hauptstadt der autonomen Karpatoukraine innerhalb der Tschechoslowakei Durch den Ersten Wiener Schiedsspruch vom 2 November 1938 wurde Uschhorod mitsamt dem sudlichen Streifen der Karpatoukraine wieder ungarisch Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges am 27 Oktober 1944 wurde Uschhorod von der Roten Armee in der Ostkarpatischen Operation eingenommen Im Juni 1945 wurde die Stadt von der Tschechoslowakei der Sowjetunion uberlassen und dort 1946 zum Zentrum des neu gegrundeten Oblast Transkarpatien innerhalb der Ukrainischen Sowjetrepublik der UdSSR Seit August 1991 ist es Teil der neu gegrundeten Ukraine Durch ein Sprachen und Bildungsgesetz der Ukraine wurde der Gebrauch der ungarischen Sprache die von etwa 100 000 Menschen in der Westukraine gesprochen wird auch in den Schulen zuruckgedrangt 2018 gab es zwei Brandanschlage auf das ungarische Kulturzentrum in Uschhorod 4 Bevolkerung BearbeitenIm Jahr 2001 lebten in Uschgorod 117 317 Einwohner Der Anteil der unterschiedlichen Volksgruppen war dabei Ukrainer und Russinen 77 8 Ruthenen Russen 9 6 Ungarn 6 9 Slowaken 2 5 Roma 1 5 Deutsche 0 3 Konfessionen BearbeitenDie meisten Bewohner Uschhorods gehoren zwei von drei grossen ukrainischen Konfessionen an der griechisch katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche Die ungarischstammige Bevolkerung ist uberwiegend romisch katholisch oder gehort zur Reformierten Kirche in Transkarpatien Ausserdem sind unter den Protestanten Baptisten stark vertreten Seit der ukrainischen Unabhangigkeit haben sich auch zahlreiche andere christliche Konfessionen und Bewegungen etabliert z B Pfingstler Adventisten und Zeugen Jehovas In der Sowjetzeit ist eine Synagoge nach dem Krieg in eine Konzerthalle umgebaut worden Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIndustrielle Ansiedlungen gibt es in den Bereichen Mobelherstellung Maschinen und Elektrogeratebau Chemische Industrie Nahrungsmittelindustrie und Schuhherstellung Uschhorod beherbergt viele Schulen Fachschulen Akademien und die Nationaluniversitat Uschhorod gegrundet 1946 Die Stadt ist ein sehr wichtiger Strassengrenzubergang zur Slowakei und damit auch zur EU und verfugt mit dem Flughafen Uschhorod uber einen internationalen Flughafen Uschhorod ist zudem Endpunkt der 2750 km langen Erdgasleitung Sojus aus Orenburg deren Bau uber mehrere Jahrzehnte hinweg durch die RGW Staaten realisiert wurde Planung und Bau des ca 550 km langen Bauabschnitts der DDR der Druschba Trasse wurden wie die Abschnitte der anderen Staaten von der damaligen UdSSR lediglich an die Sozialistischen Bruderlander delegiert und durch spatere kostenlose Abgabe von Erdgas bezahlt Anschluss an das Eisenbahnnetz besteht seit 1872 durch eine Strecke von Tschop diese wurde 1905 nach Lemberg verlangert siehe Bahnstrecke Lwiw Sambir Tschop Seit 1966 besteht auch die Breitspurstrecke Uschhorod Kosice Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Museum fur Architektur und Ethnografie mit typischer transkarpatischer HolzarchitekturArchitektonisch erinnert der historische Stadtkern von Uschhorod in vielem an das alte Osterreich Ungarn Ein grossartiges Beispiel hierfur ist die barocke Kreuzerhohungskathedrale Dazu kommen in den Verwaltungsgebauden und in den Aussenbezirken einerseits sowjetische und postsowjetische Plattenbauten und andererseits neue private Wohnhauser die keinerlei Bauplanen unterworfen zu sein scheinen Im Fruhjahr sind mehrere Strassenzuge der Innenstadt von uppig bluhenden japanischen Kirschbluten Sakura durchzogen die besonders nachts einen starken Duft verstromen Den ganzen Sommer uber bluhen entlang des Flusses Usch slowakisch und ruthenisch Uh die Baume der langsten Lindenallee Europas die eine beliebte Flaniermeile fur Jung und Alt ist Weitere Sehenswurdigkeiten sind die alte Burg aus dem 9 Jahrhundert und das in der Nahe errichtete Freilichtmuseum Museum der Volksarchitektur und des Lebens in den Transkarpaten in dem die typische transkarpatische Holzarchitektur prasentiert wird Zu diesem Zweck sind Originalbauwerke eine Kirche eine Schule und regionaltypische Bauernhauser aus der gesamten Oblast hierhin transportiert und wieder aufgebaut worden Es gibt ein Kunstmuseum ein Museum fur transkarpatische Holzarchitektur und ein Heimatmuseum Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenSalomon Ganzfried 1804 1886 Talmudist hebraischer Grammatiker Samuel Lipschutz 1863 1905 US amerikanischer Schachmeister ungarischer Herkunft Jeno Janovics 1872 1945 ungarischer Filmpionier Laszlo Schaffer 1893 1979 ungarischer Kameramann Lisa Fittko 1909 2005 osterreichische Widerstandskampferin und Fluchthelferin Jozsef Szabo 1940 sowjetischer Fussballspieler und ungarisch ukrainischer Fussballtrainer Wolodymyr Akulow 1944 ukrainischer theoretischer Physiker Serhij Kwit 1965 ukrainischer Politiker Literaturkritiker und Journalist Jonatan Binyamin Markowitsch 1967 Rabbiner Nil Jurij Luschtschak 1973 ruthenischer griechisch katholischer Bischof Oksana Luzyschyna 1974 ukrainische Schriftstellerin Pawel Runow 1976 ukrainischer Akkordeon Spieler Roman Dolynytsch 1977 Squashspieler Erzsebet Seleljo 1983 ungarische klassische Saxophonistin Jossyp Penjak 1984 Snowboarder Vladimir Koman 1989 ungarischer Fussballspieler ukrainischer Abstammung Witalina Kowal 1990 ukrainische Frauenrechtlerin Antonio Lukitsch 1992 ukrainischer FilmemacherStadtepartnerschaften BearbeitenBekescsaba Ungarn Ungarn seit 2001 Corvallis Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten seit 1992 Ceska Lipa Tschechien Tschechien seit 2000 Darmstadt Deutschland Deutschland seit 1992 5 Horsens Danemark Danemark seit 2002 Jaroslaw Polen Polen seit 2002 Kajaani Finnland Finnland seit 2003 Kosice Slowakei Slowakei seit 2003 Krosno Polen Polen seit 2008 Michalovce Slowakei Slowakei seit 2001 Moskau Russland Russland seit 2003 Nyiregyhaza Ungarn Ungarn seit 1999 Orjol Russland Russland seit 2001 Pula Kroatien Kroatien seit 2010 Satu Mare Rumanien Rumanien seit 2006 Sarospatak Ungarn Ungarn seit 2011Siehe auch BearbeitenGeschichte der Karpato Ukraine Geschichte der Slowakei Geschichte der Tschechoslowakei Geschichte der Ukraine Geschichte Ungarns Liste der historischen Komitate Ungarns SK Rusj UschhorodWeblinks Bearbeiten Commons Uschhorod Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Stadt englisch Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Burg Uschhorod Alte und neue Ansichten der StadtEinzelnachweise Bearbeiten National parties lose out to local candidates in Ukraine s 2020 municipal elections UkraineAlert by Brian Mefford Atlantic Council 12 December 2020 Archivierte Kopie Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Kabinet Ministriv Ukrayini Rozporyadzhennya vid 12 chervnya 2020 r 712 r Pro viznachennya administrativnih centriv ta zatverdzhennya teritorij teritorialnih gromad Zakarpatskoyi oblasti Bernhard Clasen Ungarische Minderheit in der Ukraine Uschhorods Bewahrungsprobe in taz de 15 August 2022 https www darmstadt stadtlexikon de u ushgorod htmlStadte und Siedlungen stadtischen Typs in der Oblast Transkarpatien Berehowe Chust Irschawa Mukatschewo Peretschyn Rachiw Swaljawa Tjatschiw Tschop Uschhorod WynohradiwSiedlungen stadtischen TypsBatjowo Buschtyno Dubowe Jassinja Kobylezka 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