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Das Karst Plateau historische Bezeichnung Trieser Karst slowenisch Kras kroatisch Kras oder Krs italienisch Carso englisch Karst Plateau ist eine Landschaft im Westen Sloweniens und im angrenzenden Italien oberhalb der Triester Bucht Es handelt sich um die nordliche Spitze der Dinarischen Alpen Geologische Karte des Gebirges und der Typlokalitat Karst Lage des Karstgebietes in SlowenienSchlucht des Flusses Reka im Karst PlateauFruhe wissenschaftliche Darstellung 1858 von Karststrukturen in Unterkrain Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 3 Reka Timavo Flusssystem 4 Abgrenzung 5 Sonstiges 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenKarst der deutsche Name der Landschaft geht ebenso wie slowenisch Kars und italienisch Carso auf ihren antiken lateinischen Namen Carsus zuruck der seinerseits eine latinisierte Form eines vorromischen wahrscheinlich illyrischen Toponyms ist Karus Letztlich mag er auf die indogermanische Wurzel kar Stein Fels zuruckgehen Die Landschaft wurde namensgebend fur das geologische Phanomen Karst das hier von Wissenschaftlern der Habsburgermonarchie wie Marko Vincenc Lipold Dionys Stur und Guido Stache erstmals eingehend erforscht wurde da diese in deutscher Sprache publizierten hat sich hierfur auch international also etwa im Englischen und Franzosischen der deutsche Begriff Karst durchgesetzt 1 Geographie BearbeitenDas Karst Plateau ist ein im Zentrum aus Kalkstein der Kreidezeit vom Aptium bis zum Maastrichtium zu den Randern hin des Tertiar Palaogen bis ins Eozan 2 aufgebautes Kalksteinplateau Es erstreckt sich parallel zur Adria in Nordwest Sudost Richtung dinarisch Umgeben ist es mit Ausnahme der Sudostseite von Landschaften deren Untergrund aus den jungeren leichter verwitterbaren Tonsteinen des Flysch gebildet wird Die Grenze des Karst Plateaus im Sudosten ist der niedrige aus Flysch im Untergrund gebildete Kustenstreifen zur Bucht von Triest Im Nordwesten grenzt das fruchtbare Schwemmland im Tal des Flusses Isonzo Soca an Der westliche Rand des Plateaus und das Tal liegen auf italienischem Staatsgebiet Nordlich und nordostlich liegt das Tal der Vipava Das sudlich anschliessende hoher gelegene Hugelland im Flysch grenzt es von der Pivka Region ab Das Hugelland an der Reka und deren Flusstal als Teil des Brkini Hugellands grenzen im Sudosten an Wahrend das Plateau in diese Richtungen durch die geologische Grenze zum Flysch und die damit verbundene Hohenstufe klar erkennbar begrenzt ist geht es im Sudosten ohne klare Grenze in das angrenzende Cicarija Karstgebiet uber die Karsthugel setzen sich letztlich im Velebit als Teil des Dinarischen Gebirges fort Das Plateau ist etwa 40 Kilometer lang und 13 Kilometer breit es nimmt eine Flache von etwa 440 Quadratkilometern ein Seine grosste Hohe im Sudosten erreicht etwa 450 Meter Es fallt nach Nordwesten hin ab die letzten Auslaufer erreichen noch 168 Meter Hohe 3 Trotz der geringen Hohe hebt sich das Plateau markant von den umliegenden Landschaften ab Die Flusstaler und Hugellander im Flyschgurtel sind grune dicht besiedelte und relativ wasserreiche Landschaften mit intensiver Landwirtschaft Im Karst bildet uberwiegend der teilweise bizarr verwitterte nackte Kalkstein die Oberflache der ungeschutzt dem heftigen Nordwind Bora ausgesetzt ist Der fruher vorhandene Waldbestand ist vermutlich schon in prahistorischer Zeit durch menschliche Einflusse verlorengegangen 4 der dadurch ungeschutzte Boden abgetragen worden Durch die unterirdische Entwasserung gibt es kein Wasser Das Hugelland war daher trotz seiner geringen Hohe schon in historischen Zeiten ein markantes Hindernis fur den Verkehr Die sparliche menschliche Besiedlung ist an abflusslose Senken in Dolinen gebunden in denen der erodierte Boden eine Terra Rossa der Hange zusammengeschwemmt wurde Grossere Taler oder Karstebenen Polje fehlen Teilweise werden Garten oder Baumpflanzungen durch machtige Trockenmauern aus Kalkstein gegen weitere Erosion und gegen den Wind fruher gleichzeitig gegen Schaden durch das Weidevieh geschutzt Reka Timavo Flusssystem BearbeitenDer Fluss Reka entspringt am Sneznik Krainer Schneeberg etwa 50 Kilometer vom Karst Plateau entfernt Er verlauft durch die Hugellandschaft von Brkini im Flysch auf das Plateau zu An der geologischen Grenze zwischen Flysch und Karst bei der Ortschaft Vremski Britof beginnt er eine etwa zwei Kilometer lange tiefe Schlucht in den Kalkstein einzuschneiden um schliesslich in den Hohlen von Skocjan bei Matavun auf einer Hohe von 323 Metern uber Meereshohe im Untergrund zu verschwinden Auf der Westseite des Plateaus bei dem Dorf San Giovanni del Timavo Stivan zwischen Monfalcone und Duino Aurisina kommt das Wasser in drei grossen Karstquellen den Foci del Timavo 45 7862532 13 5872782 wieder zum Vorschein und bildet den Fluss Timavo der nach nur zwei Kilometern Fliessstrecke in die Adria mundet An der Oberflache wird der unterirdische Fluss teilweise durch eine Reihe von eindrucksvollen Dolinen nachgezeichnet Die grosste die 116 Meter tiefe Einsturzdoline Velike Doline grosse Doline lasst einen grossen Wasserfall erkennen der in einen Hohlensee mundet Der Verlauf des Hohlenflusses ist nur in den ersten Kilometern erforscht der Zusammenhang mit den Karstquellen ist aber durch Markierungsversuche sicher nachgewiesen Es wird jedoch angenommen dass das unterirdische Gewassersystem mit weiteren in Kontakt steht und dass es sowohl Zuflusse als auch Abflusse zu anderen gibt 5 Beschreibungen der Karstquellen des Timavo liegen bereits aus der Antike vor etwa im Periplus des Pseudo Skylax eines unbekannten Autoren der unter dem Namen des Skylax von Karyanda publizierte aus dem vierten Jahrhundert vor Christus Poseidonios von Apameia erwahnt spater neben diesen auch bereits die Hohlen von Skocjan In der Aeneis des Vergil werden die Quellen Mutter des Meeres genannt Sie sind in der Tabula Peutingeriana der mittelalterlichen Kopie einer romischen Karte verzeichnet 6 Dies sind die altesten geographischen Angaben aus der Region Das Plateau selbst wird erst mit der beginnenden Erforschung in der Neuzeit erwahnt Abgrenzung BearbeitenDie Problematik einer territorialen Abgrenzung sudosteuropaischer Karstgebiete auf dem Gebiet der Habsburgermonarchie beschrieb Joseph Roman Lorenz zur Einleitung eines Beitrags im 10 Jahrgang des Jahrbuchs der k k geologischen Reichsanstalt von 1859 mit den Worten Wenn vom Karste die Rede ist pflegt man stillschweigend daruber einverstanden zu sein dass der Triestiner Karst gemeint sei Zwar lehrt die Orographie schon die Continuitat des Karstes uber Istrien und das croatische fruher ungarische und dalmatinische Kustenland allein in den Sprachgebrauch selbst des wissenschaftlichen Publicums mit Ausnahme des streng geognostischen will das noch nicht ubergehen popular ist nur der Triestiner Karst Alles versteht sich zwischen Adelsberg und Triest oder hochstens noch im nordlichen Istrien Und doch hat nicht nur den gleichen Grund Charakter sondern auch alle genannten und zahllose andere ubereinstimmende Details der croatische Karst welcher sich vom Tschitscherboden noch 6 7 Meilen nach Osten zieht ja noch weiter auch der Vratnik und der dalmatische Vellebit 7 Sonstiges BearbeitenDer italienische Teil der Landschaft gab auch dem gleichnamigen Wein Carso den Namen Wahrend der Isonzoschlachten des Ersten Weltkrieges war der Karst unmittelbares Frontgebiet Siehe auch BearbeitenNaturgeographische Regionen und Subregionen von Slowenien Primorska Weinanbaugebiet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Slowenischer Karst Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Andrej Kranjc The Origin and evolution of the term Karst Procedia Social and Behavioral Sciences 19 2011 S 567 570 doi 10 1016 j sbspro 2011 05 170 Bogdan Jurkovsek Sara Biolchi Stefano Furlani Tea Kolar Jurkovsek Luca Zini Jernej Jez Giorgio Tunis Milos Bavec amp Franco Cucchi Geology of the Classical Karst Region SW Slovenia NE Italy Journal of Maps 12 Supplement 1 2016 doi 10 1080 17445647 2016 1215941 Franco Cucchi A Mihevc F Ferrarese amp U Sauro Classical Karst Guide for the excursion Fourth International Conference on Geomorphology Italy 1997 Supplementi di Geografia Fisica e Dinamica Quaternaria 3 1997 2 S 167 180 Ivan Gams amp Matej Gabrovec Land Use and Human Impact in the Dinaric Karst International Journal of Speleology 28 B 1999 1 4 S 55 70 Paul B Alexander The Reka Timavo River System of the Yugoslavian and Italian Karst In Yearbook of the Association of Pacific Coast Geographers 1970 32 S 157 165 Andrej Kranjc Short History of Research In Andrej Mihevc Mitja Prelovsek Nadja Zupan Hajna Hrsg Introduction to the Dinaric Karst Institut za raziskovanje krasa ZRC SAZU Karst Research Institute at ZRC SAZU Postojna 2010 ISBN 978 961 254 198 9 Joseph R Lorenz Geologische Recognoseirungen im Liburnischen Karste und den vorliegenden Quarnerischen Inseln In Jahrbuch der k k geologischen Reichsanstalt 1859 10 Lief 4 S 332 345 hier S 332 zobodat at PDF Normdaten Geografikum GND 4097690 7 lobid OGND AKS VIAF 243010956 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karst Plateau amp oldid 237426041