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Alfred Georg Heinrich Maria Freiherr von Waldstatten 9 November 1872 in Wien 12 Janner 1952 in Mauerbach war ein osterreichisch ungarischer und osterreichischer Offizier hochster Rang Feldmarschallleutnant Ausbilder an der k u k Kriegsakademie und wichtiger militarischer Berater von Erzherzog Thronfolger Karl Franz Joseph seit 1916 Kaiser Karl I Alfred Georg Freiherr von Waldstatten Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenDer Sohn des Feldzeugmeisters Georg von Waldstatten und altere Bruder des Offiziers und Militarschriftstellers Egon von Waldstatten schloss im Ausmusterungsjahrgang 1892 an der Theresianischen Militarakademie in Wiener Neustadt als mit Abstand Bester des Jahrgangs als Einziger mit der Note vorzuglich Bedachter ab 1 Am 18 August 1892 trat er als Leutnant in das k u k Infanterie Regiment Nr 81 seines Onkels Johann Baptist von Waldstatten ein besuchte 1895 1897 die Kriegsschule und wurde aussertourlich am 1 Mai 1895 zum Hauptmann befordert Er verliess 1897 die Kriegsschule wiederum als Jahrgangsbester und Einziger mit der Note vorzuglich 2 nbsp Erzherzog Thronfolger Karl Franz Joseph und Alfred von Waldstatten 1916Es folgten Truppendienst und Generalstabsverwendungen so 1899 1901 als Hauptmann beim Infanterieregiment Nr 1 Kaiser 1901 als Hauptmann im Generalstabskorps 1908 1910 als Major 1 Mai 1909 und Stabschef der 28 Infanteriedivision in Laibach 3 4 Er avancierte per 1 November 1912 zum Oberstleutnant und fungierte als Lehrer an der Kriegsschule Seine Ernennung zum Oberst erfolgte nach Kriegsbeginn zum 1 November 1914 Als der Weltkrieg ausbrach wurde Waldstatten zum Chef der Operationsabteilung der Armeegruppe Dankl ernannt und war als solcher an der Schlacht von Krasnik am 25 August 1914 beteiligt bei der die 9 deutsche und Dankls 1 k u k Armee die russischen Truppen erstmals besiegten Spater hatte er als dies der Vormarsch der Russen unvermeidlich machte den Ruckzug seiner Armee an den Flussen Tanev und San im osterreichischen Galizien zu planen 1915 wurde er in gleicher Funktion ins Landesverteidigungskommando Tirol versetzt als Italien an der Seite der Triple Entente in den Krieg gegen Osterreich Ungarn eintrat 1915 erhielt er das Eiserne Kreuz I Klasse Auf besonderen Wunsch von Erzherzog Thronfolger Karl Franz Joseph 5 wurde ihm Waldstatten seit Marz 1916 Generalstabschef des XX Korps in der 7 Armee Kovess als personlicher Berater beigegeben In der Folge war Waldstatten ab Ende September 1916 Stabschef der 7 Armee 6 Am 21 November 1916 folgte der Erzherzog Thronfolger dem verstorbenen Franz Joseph I als Kaiser nach 1916 wurde Waldstatten mit dem Orden der Eisernen Krone II Klasse ausgezeichnet Nachdem der neue Kaiser Karl I 1917 General Arthur Arz von Straussenburg als Nachfolger von Franz Conrad von Hotzendorf zum neuen Generalstabschef ernannt hatte wurde Waldstatten auf Wunsch des Kaisers am 2 Marz 1917 Chef der Operationsabteilung des Armeeoberkommandos AOK Der am 12 August 1917 Rang vom 10 September 1917 zum k u k Generalmajor beforderte Waldstatten wurde am 3 November 1917 mit dem preussischen Orden Pour le Merite 7 ausgezeichnet und erhielt im gleichen Jahr das Kommandeurkreuz des Osterreichischen Leopold Ordens und das Militarverdienstkreuz II Klasse Im Janner 1918 wurde Waldstatten Stellvertreter des Chefs des Generalstabes In diesem Amt war er fur die Operationsplanung der Armee an der Ostfront verantwortlich 8 9 Zu Kriegsende telefonierte Waldstatten am 2 November 1918 ausfuhrlich mit dem nach der am 31 Oktober 1918 in Kraft getretenen Auflosung der Realunion Ungarns mit Osterreich bestellten ungarischen Kriegsminister Bela Linder Dieser fragte an wann sein Befehl an die ungarischen Regimenter den Kampf sofort einzustellen und nach Ungarn zuruckzukehren vom AOK an diese Regimenter weitergegeben wurde 10 Die Antwort darauf hing damit zusammen wann der Waffenstillstand von Villa Giusti der fertig verhandelt war abgeschlossen wurde Dies geschah nach einigen Verzogerungen in Wien der Kaiser wollte den deutschosterreichischen Staatsrat einbinden dieser lehnte aber jede Mitverantwortung ab am 3 November 1918 und fuhrte zur sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen durch die verbliebenen kriegsmuden Truppen Die italienische Armee hielt sich allerdings an den im Waffenstillstandsvertrag als Tag des In Kraft Tretens angefuhrten 4 November und machte bis dahin noch Hunderttausende Gefangene Waldstatten fuhrte soweit dies von Baden bei Wien aus moglich war die Aufsicht uber den Ruckmarsch der verbliebenen Reste der k u k Armee von der Sudfront Von Optimisten die an den Fortbestand des kaiserlichen Osterreich nach 1918 glaubten soll Waldstatten fur den Posten des Kriegsministers nach dem Krieg vorgesehen gewesen sein Diese Erwagungen erwiesen sich aber Anfang November 1918 als irreal siehe unter anderem Ministerium Lammasch Deutschosterreich 11 Er wurde vom deutschosterreichischen Staatsamt fur das Heerwesen am 1 Janner 1919 pensioniert Im April 1919 wurden mit dem Adelsaufhebungsgesetz Adelstitel wie Freiherr von abgeschafft Spater wurden Waldstatten Ehrungen zuteil Mit Entschliessung des osterreichischen diktatorischen Bundesprasidenten Wilhelm Miklas vom 31 Juli 1937 erhielt er den Titel Feldmarschallleutnant Das NS Regime verlieh Waldstatten am 27 August 1939 dem sogenannten Tannenbergtag den Charakter als General der Infanterie 12 Sein 1921 verstorbener Schwiegervater Karl Borromaus Ferdinand Putz von Rolsberg hatte ihm testamentarisch die Verwaltung seiner Guter einschliesslich Schloss Leitersdorf in Mahren das im Krieg zum Reichsprotektorat Bohmen und Mahren gehorte ubertragen da sein einziger Sohn und alle anderen volljahrigen mannlichen Familienmitglieder bereits verstorben waren 13 In dieser Zeit war er auch letzter deutscher Burgermeister von Leitersdorf 14 Er wurde im Zuge der Vertreibung und Enteignung der Familie durch den wieder errichteten tschechischen Staat verhaftet und in einem Schauprozess zu sieben Jahren Haft verurteilt jedoch nach zwei Jahren begnadigt Gezeichnet von den Haftbedingungen verbrachte er seine letzten Lebensjahre im osterreichischen Mauerbach nahe Wien 15 nbsp Altes und Neues Schloss LeitersdorfFamilie BearbeitenAlfred war Sohn von Georg und Neffe von Johann Baptist Freiherrn von Waldstatten Er heiratete am 20 Oktober 1900 auf Schloss Leitersdorf Bertha Malwine Antonie Freiin Putz von Rolsberg genannt Hertha 10 Oktober 1881 9 Dezember 1972 eine Tochter des Schlossherrn und hatte mit ihr vier Kinder 16 17 Dr jur Georg Johann Alfred 15 August 1901 xx Juli 1989 Diplomingenieur Karl Georg Maximilian Hans 1903 1945 Dr Maria Eva Bianca Charlotte 1908 1999 Johann Baptist Karl 13 Janner 1921 30 September 1998 nbsp Hochzeit von Alfred Freiherr von Waldstatten und Hertha Freiin Putz von Rolsberg am 20 Oktober 1900 nbsp Hochzeit Alfred von Waldstatten und Bertha Malvine Putz von Rolsberg nbsp Alfred von Waldstatten mit Gattin und Kindern auf Leitersdorf 1904 nbsp Familienfoto auf Leitersdorf 1906 nbsp Georg und Karl von Waldstatten 1906 nbsp Hertha von Waldstatten mit Kindern Wien 1914Literatur BearbeitenGothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser S Z FB 1905 1941 Johann Svoboda Die Theresianische Militar Akademie zu Wiener Neustadt 1838 1893 Band 2 Kaiserliche und konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1897 August v Doerr Die Hayek von Waldstatten Separatabdruck aus dem Jahrbuch der kais kon heraldischen Gesellschaft Adler Buchdruckerei Carl Gerold s Sohn Wien 1914 Maximilian Mayerhoffer Stammtafel und Adelsnachweise der Familie Putz von Rolsberg Tannheim 1951 Troppauer Heimatchronik Folge 303 St Otto Verlag Bamberg 1975 Einzelnachweise Bearbeiten Classifikations Listen in KA Militarschulen Karton 566 K u k Militar Academie zu Wr Neustadt 1892 Mechtild Dubbi Vom Hauptmann zum Kommerzienrat Karl Bittner 1871 1951 S 74 Oskar Regele Gericht uber Habsburgs Wehrmacht Verlag Herold Wien Munchen 1968 S 232 Johann Swoboda Die Theresianische Militar Akademie zu Wiener Neustadt und ihre Zoglinge 1838 1893 Band 2 K K Hof und Staatsdruckerei Wien 1897 S 139 Gerhard Artl Die osterreichisch ungarische Sudtiroloffensive 1916 Band 2 der Militargeschichtlichen Dissertationen osterreichischer Universitaten Osterreichischer Bundesverlag Wien 1983 S 64 Elisabeth Kovacs Politische Dokumente zu Kaiser und Konig Karl I IV politische Dokumente aus internationalen Archiven Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2004 S 132 Pour le merite Condecorados Memento vom 16 Januar 2013 im Webarchiv archive today Spencer Tucker The Encyclopedia of World War I A D Band 1 ABC Clio Inc Santa Barbara Kalifornien 2005 S 1231 Ernst Schraepler Ursachen und Folgen Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart eine Urkunden und Dokumentensammlung zur Zeitgeschichte Biographisches Register Band 2 Dokumenten Verlag Berlin 1979 S 765 Aufzeichnung des Gesprachs abgedruckt in Rudolf Neck Hrsg Osterreich im Jahre 1918 Berichte und Dokumente R Oldenbourg Munchen 1968 S 104 ff Troppauer Heimatchronik Folge 303 St Otto Verlag Bamberg 1975 S 81 ff Die k k bzw k u k Generalitat 1816 1918 Memento vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive Troppauer Heimatchronik Folge 303 St Otto Verlag Bamberg 1975 S 81 ff Maria Dolly Olga Razumovsky Unser Abschied von der tschechischen Heimat Verlag Bohlau Wien 2000 S 357 Maximilian Mayerhoffer Stammtafel und Adelsnachweise der Familie Putz von Rolsberg in Leitersdorf Tannheim 1951 S 246 ff August v Doerr Die Hayek von Waldstatten Separatabdruck aus dem Jahrbuch der kais kon heraldischen Gesellschaft Adler Buchdruckerei Carl Gerold s Sohn Wien 1914 S 24 Alexander Wassilko von Serecki Stammtafel der Familie RolsbergNormdaten Person GND 1050529812 lobid OGND AKS VIAF 308207256 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waldstatten Alfred vonALTERNATIVNAMEN Waldstatten Alfred Georg Heinrich Maria Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer OffizierGEBURTSDATUM 9 November 1872GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 12 Januar 1952STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred von Waldstatten amp oldid 236738769