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Die Festung Trient gehorte zur Sperrkette der osterreichischen Festungswerke an der Grenze zu Italien Wappen von Stadt und Festung TrientDie Strassensperre Buco di VelaDas ehemalige furstbischofliche Castello del Buonconsiglio im Stadtzentrum von Trient war Sitz des k u k OberkommandosDurch den Verlust grosser Gebiete in Italien Lombardei Venetien Toskana im 19 Jahrhundert waren auch die beherrschenden Festungen des Festungsvierecks Verona Mantua Peschiera del Garda Legnano an der Sudgrenze der Habsburgermonarchie verloren gegangen Um diese ungedeckte Grenze des Landes zu schutzen wurde die Festung Trient zwischen 1860 und 1900 ausgebaut Hauptaufgabe war die Verhinderung eines Durchbruchs durch das Etschtal bzw in der linken Flanke durch das Suganertal Val Sugana hier befanden sich vorgeschobene Werke am Caldonazzosee Nach der rechten Flanke gegen Mailand wurde Trient von der Festung Riva gedeckt Inhaltsverzeichnis 1 Die Ausbauphasen 1 1 Erste Festungswerke 1848 1859 1860 62 1870 1873 1 2 Ausbau zur Gurtelfestung 1878 1884 1 3 Neue Einheitswerke 1890 1894 und 1896 1900 1 4 Der Ausbau im Ersten Weltkrieg 1914 1915 1 5 Garnison 1914 1 6 Artillerie Kriegsbesatzung 1914 2 Literatur 3 WeblinksDie Ausbauphasen BearbeitenDer Ausbau Trient zur Festung erfolgte in mehreren Abschnitten Erste Festungswerke 1848 1859 1860 62 1870 1873 Bearbeiten Bereits 1848 1859 wurde der Doss Trento befestigt und in der Folgezeit gelegentlich als Zitadelle bezeichnet Nach dem Verlust der Lombardei wurden 1860 1862 die Strassensperren Buco di Vela und Doss di Sponde im Westen errichtet um die Strasse von Riva am Gardasee kurz vor Trient zu sichern nach dem Verlust Venetiens 1866 folgte 1870 1873 die Werkgruppe Civezzano um die Strasse aus dem Valsugana zu sperren Ausbau zur Gurtelfestung 1878 1884 Bearbeiten 1878 1884 wurde Trient durch die Anlage zahlreicher neuer Werke zur Gurtelfestung ausgebaut Die meisten Anlagen wurden im sogenannten Trientiner Stil errichtet womit eine vergleichsweise leichte und sparsame Bauweise bezeichnet wird Die Geschutze standen meist auf offenen Wallen die Mannschaften waren in Unterkunftsblocken aus Naturstein untergebracht Als letztes und zugleich modernstes Werk wurde 1880 1884 San Rocco auf der besonders gefahrdeten Sudseite errichtet das mit einem Panzerturm der Grusonwerk AG Buckau mit zwei Minimalschartenkanonen ausgerustet wurde Neue Einheitswerke 1890 1894 und 1896 1900 Bearbeiten 1890 1894 wurde das Brentatal durch die Sperre Tenna am Caldonazzosee mit den Werken Tenna und Colle delle benne befestigt die deutlich vor der Werkgruppe Civezzano lag 1896 1900 wurde die Sudseite der Festung Trient durch die Werke Romagnano und Mattarello verstarkt Dabei handelte es sich um Einheitswerke der Periode Vogl die mit 12 cm Minimalschartenkanonen in Panzerkasematten und 15 cm Morsern in Panzerdrehkuppeln bewaffnet waren Der Ausbau im Ersten Weltkrieg 1914 1915 Bearbeiten Die Festung Trient wurde durch den Direktor des Genies von Trient Generalmajor Franz Seraphin Edler von Steinhart ab dem 9 Oktober 1914 zu einer der grossten und am schwersten bewaffneten Festungen Europas ausgebaut In seinem erganzenden Befehl vom 9 Dezember 1914 liess er alle Verteidigungsanlagen der Sicherungsarmierung unter dem schutzenden Felsen der umliegenden Berge verschwinden Kavernenbatterien und Panzerhaubitzbatterien und gewann damit das Rennen gegen die schwere Artillerie Die bombensicher eingegrabene Festung Trient brachte bis Ende 1915 295 Geschutze der Sicherungsarmierung nebst mehr als 100 Maschinengewehren und mehr als 50 Schnellfeuerkanonen in Stellung In den ausgebauten Stellungen und Kavernenanlagen um die Stadt Trient war Platz fur zwei komplette Infanteriedivisionen Die oben beschriebenen alten Werke und Stellungen wurden vollstandig entwaffnet da sie nicht beschussfest waren In den Munitionsmagazinen der Festung die den italienischen Angriff erwartete waren insgesamt mehr als 110 000 Granaten aller Kaliber zusammen mit etwa 5 6 Millionen Schuss Infanteriemunition fur MG und Gewehre als Erstdotation eingelagert Die Festung war bezuglich ihrer Bewaffnung und Grosse dreimal so gross wie die Festung Verdun in Frankreich Sie hatte niemals erobert werden konnen da ihre Verteidigungslinien als innerer Festungsgurtel komplett auf den umliegenden Gebirgsmassiven als durchgehende Verteidigungslinie eingerichtet waren Aus diesen weit uberlegenen Positionen hatte sie jede Angriffsvorbereitung seitens des Feindes vereitelt Besonderes Verdienst des Generalmajors Steinhart einer der brillantesten und fahigsten Offiziere der k u k Armee war die konsequente Einfuhrung des Stahlbetons im Festungsbau bereits im Jahre 1915 er fuhrte diese Technologie erstmals mit industrialisierter und rationalisierter Methodik ein Der Stahlbeton ist hochfest und beschusssicher auch gegen schwere Kaliber Dem italienischen Gegner war der Ausbau der Festung Trient bekannt General Cadorna vermied jede Offensive durch das Etschtal in Richtung Brennerpass eine derartige Abnutzungsoffensive gegen diese machtige Festung zu fuhren war die italienische Armee weder gerustet noch in der Lage Die Festung Trient erfullte damit ihren politisch militarstrategischen Zweck Sie verschoss nie eine Granate gegen den Feind allein ihre Existenz genugte Andererseits war sie ein Aderlass und ungeheurer Ressourcenfresser fur die k u k Monarchie das verbaute Material und ihre militarische Ausrustung ware an der Front wichtiger gewesen Aufgrund der stabilen Lage an der Sudfront des Rayon III Tirol wurde sie Ende Februar 1916 entwaffnet nur zwei Monate nach ihrer Fertigstellung das kriegswichtige Material wurde an die Front geschafft Generalmajor Steinhart wurde Kommandant der Pustertal Division spatere 49 Infanterietruppendivision und verteidigte Tirol als Feldmarschallleutnant erfolgreich bis zum Ende des Krieges Er ist in Wilten bei Innsbruck begraben Er verliess seine Truppe nicht und ging in Kriegsgefangenschaft Garnison 1914 Bearbeiten Stab 16 Infanterie Brigadekommando Brigade Kommandant Generalmajor Emil Herzberg Stab 121 Infanterie Brigadekommando Brigade Kommandant Generalmajor Eduard Schatzl Zlinsky von Muhlfort Stab I II Bataillon des Tiroler Jager Regiments Nr 1 Kaiserjager Regiments Kommandant Oberst Guido Novak von Arienti IV Bataillon des Tiroler Jager Regiments Nr 3 Kaiserjager Regiments Kommandant Oberst Heinrich Vonbank Stab I III Bataillon des Tiroler Jager Regiments Nr 4 Kaiserjager Regiments Kommandant Oberst Ernst Dietrich Stab I Bataillon k k Landesschutzen Regiment Nr I Regiments Kommandant Oberst Adolf Sloninka von Holodow Reitende Tiroler Landesschutzendivision Bataillonsstarke Kommandant Oberstleutnant Moritz Srnka Festungs Artillerie Bataillon Nr 5 Kommandant Oberstleutnant Hugo Muller Gebirgs Artillerie Regiment Nr 14 Kommandant Oberst Ernst Edler von Terboglaw Sappeur Bataillon Nr 14 Kommandant Major Ferdinand KorbArtillerie Kriegsbesatzung 1914 Bearbeiten Niederosterreichisch Mahrisches Festungsartillerie Regiment KAISER Nr 1 Wien mit 24 Kompanien Oberosterreichisch Salzburgisches Festungsartillerie Bataillon Nr 1 Brixen mit 7 Kompanie und 1 4 Marschkompanie Festungsartillerie Bataillon Nr 4 Riva del Garda mit 4 Kompanie und 4 Marschkompanie Festungsartillerie Bataillon Nr 5 Trient mit 1 4 ReservekompanieLiteratur BearbeitenErwin Anton Grestenberger K u k Befestigungsanlagen in Tirol und Karnten 1860 1918 Verlag Osterreich u a Wien 2000 ISBN 3 8132 0747 1 Gian Maria Tabarelli I forti austriaci nel Trentino e in Alto Adige TEMI Editrice Trento 1990 Wilhelm Nussstein Militargeschichtlicher Reisefuhrer Dolomiten Mittler amp Sohn Hamburg 1997 ISBN 3 8132 0496 0 Kurt Morz de Paula Der osterreichisch ungarische Befestigungsbau 1820 1914 Osterreichische Militargeschichte Sonderband 1995 2 Auflage Stohr Wien 1997 ISBN 3 901208 11 9 Osterreichisches Staatsarchiv Kriegsarchiv WienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Festung Trient Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien moesslang netOsterreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien Batterie Doss di Sponde Batterie San Nicolo Ersatzwerk Busa Grande Festung Riva Festung Trient Posten Vezzena Sperre Buchensteintal Strassensperre Rocchetta Sperre Paneveggio Sperrgruppe Monte Brione Sperrgruppe Ponale Strassensperre Buco di Vela Strassensperre Gomagoi Strassensperre Nauders Strassensperre Nago Strassensperre Ponale Werk Colle delle benne Werk Corno Werk Gschwent Werk Mattarello Werk Lusern Werk Pejo Werk Platzwiese Werk Presanella Werk Sebastiano Werk Serrada Werk Strino Werk Tenna Werk Tombio Werk Tonale Werk Tre Sassi Werk Valmorbia Werk Verle Werkgruppen Folgaria und Lavarone Zwischenwerk Mero Zwischenwerk Sommo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Trient amp oldid 225597803