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Das Werk Valmorbia war das letzte begonnene Festungswerk des Sperrriegels an der Reichsgrenze zu Italien Italienischerseits wird die Anlage Forte Pozzacchio genannt Frontseite des Werks Valmorbia wahrend des Ersten Weltkrieges Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Planung 3 Bauweise 4 Werk Valmorbia im Ersten Weltkrieg 5 Der Uberfall auf Werk Valmorbia im Juni 1916 6 Nachkriegszeit 7 Restaurierung und Sanierung des Werkes 8 Heutiger Zustand 9 Anmerkungen amp Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksLage BearbeitenDas Werk liegt im Vallarsa Brandtal auf halbem Weg zwischen den Ortschaften Valmorbia und Pozzacchio uber der heutigen Staatsstrasse SS 46 in einer Hohe von 906 NN an den sudwestlichen Auslaufern des Pasubio Es hatte die Aufgabe das Vallarsa gegen einen Durchbruch aus Richtung Schio nach Rovereto abzuriegeln und so das Etschtal abzusichern Die Anlage war Bestandteil der sogenannten Etsch Arsa Sperre deren Bau nicht mehr realisiert werden konnte Planung BearbeitenDa das Tal der Etsch mit seinen angrenzenden Bereichen sprichwortlich der weiche und unbefestigte Unterleib Osterreich Ungarns gegen den misstrauisch beobachteten Verbundeten Italien war die Sperrgruppen Rivoli und Pastrengo an der Veroneser Klause waren 1866 an Italien gefallen begannen im Jahre 1906 auf Anregung des Generalstabschefs Conrad von Hotzendorf erste Planungen zum Bau einer neuen Sperrgruppe Diese sollte aus den Werken Valmorbia Mattasone Coni Zugna Pasubio Cornale und Vignola bestehen Valmorbia und die Werke Mattasone 1 und Coni Zugna sollten dabei das Vallarsa abriegeln Bauweise BearbeitenFortlaufende Anderungs und Umwidmungswunsche verzogerten die Bauarbeiten erheblich sodass bei Kriegsbeginn mit Italien am 23 Mai 1915 die Anlage nur zum Teil fertiggestellt war Bereits die neuesten Erkenntnisse berucksichtigend wurde das Werk als Kavernenanlage in einen hoch aufragenden Felskegel uber dem Vallarsa eingebaut Die Hohlraume wurden durch Sprengungen gewonnen Aus Beton wurden nur noch kleinere Sicherungsabschnitte und die unverzichtbaren Elemente wie beispielsweise die Geschutzbrunnen mit den Vorpanzern ausgefuhrt Die auf das Fort zulaufende Werkstrasse fuhrt durch Tunnel und Galerien die in das Verteidigungssystem mit einbezogen waren Das Hauptwerk selbst wird durch einen Kehlgraben abgeriegelt Fertiggestellt war zu diesem Zeitpunkt eine Beobachtungskuppel und ein Panzerturm mit verstarkter Kuppel und Vorpanzer 2 zur Aufnahme einer 10 cm Turmhaubitze T H M 9 Man musste auf diese Geschutze zuruckgreifen da die geplante 15 cm Turmhaubitze noch nicht zur Verfugung stand Der zweite Panzerturm war 3 wie die Anlagen fur die Kasemattgeschutze noch nicht fertiggestellt Ein Innenausbau war noch nicht erfolgt sodass sich die spatere Kriegsbesatzung mit Provisorien behelfen musste Werk Valmorbia im Ersten Weltkrieg BearbeitenBei Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Juli 1914 wurde das unfertige Werk zunachst besetzt musste aber bei Beginn der Angriffsoperationen den anruckenden Italienern der Brigata Roma 79 und 80 Infanterieregiment uberlassen werden Die Osterreicher zogen sich in die vorbereiteten Verteidigungsstellungen vor Rovereto zuruck Nach der Sudtiroloffensive im Jahre 1916 fiel das von den Italienern weiter aus und umgebaute Festungswerk wieder in osterreichische Hande und verblieb dort bis zum Kriegsende In dieser Zeit wurden weitere Umbauten durchgefuhrt die mit den eigentlichen Festungsbauplanen nichts zu tun hatten und nur den Bedurfnissen des Moments angepasst waren Der Uberfall auf Werk Valmorbia im Juni 1916 BearbeitenIn der Nacht vom 28 auf den 29 Juni 1916 unternahmen die Italiener den Versuch das von der 4 Kompanie des Landeschutzenregiments Nr I unter dem Oberleutnant Alfred Enrich besetzte Werk im Handstreich einzunehmen Dazu schickten sie in der Dunkelheit eine Marschkolonne gegen das Fort in der sich einige deutschsprachige und sich laut unterhaltende Soldaten befanden Es gelang ihnen mit Hilfe dieser Kriegslist die Vorposten zu uberrumpeln ohne jedoch verhindern zu konnen dass einer von ihnen noch Alarm auslosen konnte Den 60 Mann der Werksbesatzung gelang es zunachst in erbitterten Nahkampfen die eingedrungenen Italiener aus den Kavernen hinauszudrangen Im weiteren Verlauf kampften sich die Landesschutzen gegen die sie regelrecht belagernden Angreifer ins Freie wo sie diese nach stundenlangem Gefecht aufreiben konnten Fur diese Tat wurde dem Kompaniekommandanten Oberleutnant Enrich der Militar Maria Theresia Orden 4 sowie an mehrere Soldaten Goldene und Silberne Tapferkeitsmedaillen verliehen Nachkriegszeit BearbeitenNach dem Kriegsende war es bis 1927 Teil der Liegenschaften der italienischen Armee und wurde dann der allgemeinen staatlichen Verwaltungsbehorde unterstellt 1932 wurden die Eisenteile an eine staatliche Einrichtung fur den Aufbau Suditaliens Opera Nazionale per il Mezzogiorno d Italia verkauft Spater kam die Anlage an Privatpersonen In den folgenden Jahrzehnten ging der Ausbau der wiederverwertbaren Teile weiter wahrend die umliegenden Flachen als Weideland genutzt wurden Restaurierung und Sanierung des Werkes BearbeitenIm Jahr 2005 erwarb die Gemeinde Trambileno das ehemalige Werksgelande und im November 2010 begannen umfangreiche Restaurierungs und Sanierungsarbeiten die im Sommer 2012 abgeschlossen waren Bei diesen Arbeiten wurde die Anlage von Schutt und Geroll befreit sowie Sicherungsmassnahmen durchgefuhrt Durch den Einbau von Metallfussboden und seitlichen Begrenzungen in einigen Kavernen wurde versucht die ursprunglich dort vorgesehenen Holzbaracken nachzuempfinden Eine Stahltreppe fuhrt auf den oberen Teil des Werkes wo mit Hilfe eines Laufsteges der Korridor nachgeahmt wurde der die einzelnen Panzerkuppeln miteinander verbinden sollte Um dem Umstand zu unterstreichen dass das Werk nicht fertiggestellt wurde wurden alle bei der Restaurierung eingefugten Bauteile mit einem Schutzlack aus intensiver oranger Farbe angestrichen Instandgesetzt und abgesichert wurde auch die ehemalige Werksstrasse Heutiger Zustand BearbeitenSeit Mai 2015 haben Besucher wieder Zutritt zum Werk Valmorbia Eintritt Im Innen und Aussenbereich sind mehrsprachige Informationstafeln zur Geschichte des Werkes und seiner einzelnen Bereiche aufgestellt worden Der Innenbereich ist elektrisch beleuchtet Der Besucherparkplatz befindet sich am Beginn der Werksstrasse knapp vor dem Ortseingang von Pozzacchio von hier sind es 20 Minuten zu Fuss bis zur Anlage 5 Anmerkungen amp Einzelnachweise Bearbeiten Koordinate Mattasone 45 48 21 N 11 3 42 O 45 805833333333 11 061666666667 der Werke auf der Hochflache von Lavarone Folgaria Die beiden Haubitzen wurden spater im Lobbiatal eingesetzt Die Kaserne des osterreichischen Bundesheeres in Kufstein wurde nach Enrich benannt Informationen zu Offnungszeiten und EintrittLiteratur BearbeitenWilhelm Nussstein Dolomiten Osterreichische Festungen in Oberitalien Von den Sieben Gemeinden bis zur Flitscher Klause Mittler Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0496 0 Militargeschichtlicher Reisefuhrer Erwin Anton Grestenberger K u k Befestigungsanlagen in Tirol und Karnten 1860 1918 Verlag Osterreich u a Wien 2000 ISBN 3 8132 0747 1 Heinz von Lichem Spielhahnstoss und Edelweiss Die Friedens und Kriegsgeschichte der Tiroler Hochgebirgstruppe Die Kaiserschutzen von ihren Anfangen bis 1918 K k Tiroler Landesschutzen Kaiserschutzen Regimenter Nr 1 Nr 2 Nr 3 Stocker Graz u a 1977 ISBN 3 7020 0260 X Kompass Carta turistica 101 Rovereto Monte Pasubio ISBN 3 87051 103 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Werk Valmorbia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 45 826111111111 11 088611111111 Koordinaten 45 49 34 N 11 5 19 O Osterreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien Batterie Doss di Sponde Batterie San Nicolo Ersatzwerk Busa Grande Festung Riva Festung Trient Posten Vezzena Sperre Buchensteintal Strassensperre Rocchetta Sperre Paneveggio Sperrgruppe Monte Brione Sperrgruppe Ponale Strassensperre Buco di Vela Strassensperre Gomagoi Strassensperre Nauders Strassensperre Nago Strassensperre Ponale Werk Colle delle benne Werk Corno Werk Gschwent Werk Mattarello Werk Lusern Werk Pejo Werk Platzwiese Werk Presanella Werk Sebastiano Werk Serrada Werk Strino Werk Tenna Werk Tombio Werk Tonale Werk Tre Sassi Werk Valmorbia Werk Verle Werkgruppen Folgaria und Lavarone Zwischenwerk Mero Zwischenwerk Sommo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werk Valmorbia amp oldid 229145870