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Das Zwischenwerk Sommo ital Forte Sommo Alto war eines von insgesamt sieben Sperrwerken der osterreichischen Festungswerke an der Grenze zu Italien Es liegt auf einem Hohenrucken 1613 m etwa vier Kilometer sudlich der Ortschaft Folgaria an der Provinzgrenze zwischen Trient und Vicenza auf der Hochflache von Lavarone Folgaria dt Lafraun Vielgereuth Plan Zwischenwerk SommoAls das mittlere Werk der Sperrgruppe Folgaria deckte es die rechte Flanke von Werk Sebastiano sperrte das Valle Orsai nach Norden sowie zusammen mit dem Werk Serrada das Val di Penchla mit der Strasse von Arsiero nach Folgaria Ausserdem diente es zur Sicherung der Zwischenraume zum Werk Serrada Dieses lag 2 5 km sudwestlich auf einem Bergrucken und war vom Werk Sommo durch das Val di Penchla getrennt Vereinfachte Darstellung des Inneren eines Geschutzpanzerturms mit Depressionslafette wie er im Werk Sommo verwendet wurde Der Hohenrichtbereich betrug 15 bis 43 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Bauwerk 2 1 Kasemattblock 2 2 Infanteriekampfwerke 3 Bewaffnung 4 Besatzung 5 Kampfgeschehen 6 Heutiger Zustand 7 Literatur 8 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenMit dem 19 Mai 1910 wurde die Anlage vom k u k Kriegsministerium in Wien genehmigt die endgultige Artilleriebestuckung stand zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fest Zunachst war beabsichtigt zwei 10 cm Haubitzen in Panzerkasematten und der Schussrichtung nach dem Werk Serrada einzubauen Dies wurde dann jedoch verworfen und es wurden zwei Turmhaubitzen vom Typ T H M9 eingebaut Eine separate Aufstellung der Haubitzpanzerturme zum Kasemattblock scheiterte an den hoheren Kosten sodass sie letztendlich doch auf dem Kasemattblock platziert wurden Erst nach dem Beginn der Bauarbeiten entschied man gegen die Installation von zwei 6 cm Kasemattkanonen als Traditorenbatterie Bauzeit 20 Juni 1910 25 September 1914 Besatzung 2 Offiziere und 177 Mannschaften 1 Baukosten 982 000 Kronen Planung Oberleutnant O Hauenstein Erster Werkskommandant Oberleutnant Denaro ab 6 April 1915 Hauptmann Kalifus 2 Erstes Einschiessen der Geschutze 25 September 1913Bauwerk BearbeitenIn Betonbauweise errichtet bestand es aus drei Abschnitten dem Kasemattblock sowie zwei Infanteriekampfanlagen dem Sattelkomplex S und dem Ruckenkomplex R Da es im Vorgelande des Werks nicht einsehbare Abschnitte gab war es notwendig hier zwei vorgeschobenen Infanteriekampfwerke als Zwischenraumstreichen zu bauen Zwischen dem Sattelkomplex und dem Batterieblock war ein Riegelgraben zur infanteristischen Nahverteidigung angelegt Dieser war teilweise in den Felsen gesprengt und teilweise ausbetoniert Erreichbar war er durch einen geschutzten Ausgang von der Poterne zwischen dem Komplex S und dem Batterieblock Die Deckenstarke des Batterieblocks lag zwischen 2 50 und 2 80 Metern Die Werksdecke selbst war in Kasematten mit einer lichten Weite von bis zu 5 Metern durch I Trager auch Doppel T Trager genannt verstarkt Diese wiesen im obersten Stockwerk also direkt unter der Decke eine Starke von NP 40 40 cm hoch 11 3 cm breit auf Bei den Raumen die kleiner oder tiefer im Bauwerk lagen wurden Trager vom NP 30 oder 26 verwendet 26 cm hoch und 11 3 cm breit Jeder zweite dieser Trager wurde mit Eisen zusatzlich verankert Zwischen die Trager wurden Wellbleche eingelegt um ein Herabfallen von abgeplatzten Betonteilen zu verhindern In den aussersten Rand der Werkdecke waren T Trager vom Typ NP 14 senkrecht eingestellt und mit dem Moniereisen verankert Bauartbedingt war das Werk nicht von einem Graben umgeben Kurz vor dem Ausbruch der Kampfhandlungen wurde um die Anlage ein breiter Verhau aus Stacheldraht gelegt Kasemattblock Bearbeiten Der Kasemattblock bestand aus einem links und rechts an den gewachsenen Fels angebauten lang gestreckten Rechteck mit einem vorspringenden Kehlkoffer an der linken Flanke Es waren drei Stockwerke vorhanden das Kellergeschoss das Erdgeschoss und das Obergeschoss mit den Geschutzbrunnen der Haubitzpanzerturme Diese die drehbare Beobachtungspanzerkuppel und die Maschinengewehr Panzerkuppel uber dem Kehlkoffer sassen auf dem mit verzinktem Blech gegen Witterungseinflusse geschutzt Werksverdeck In der Kehle befand sich auch ein grabenahnlicher Lichtschacht in den die Fensteroffnungen des Kellergeschosses mundeten KellergeschossDas Kellergeschoss verfugte uber zwei Proviantdepots einen Mannschaftsraum ein Materialdepot einen Akkumulatorenraum einen Maschinenraum Stromaggregat eine Werkstatt ein Treibstoffdepot ein Stiegenhaus zum ErdgeschossFrontseitig lag ein durchgehender Gang von dem aus die Poternen zu den beiden Infanteriestutzpunkten R und S sowie die 1915 nachtraglich gebaute Poterne zur Werksstrasse als Ersatz fur den nicht mehr benutzbaren Haupteingang fuhrten ErdgeschossHier lagen der ursprungliche Werkseingang mit einer defensiblen Wachkasematte der Kehlkoffer mit einer Panzerkuppel fur zwei Maschinengewehre zur Deckung der Kehle und des ruckwartigen Raums eine Kuche eine Krankenstation ein Behandlungszimmer ein Abort zwei Mannschaftszimmer ein Kommandantenzimmer eine Telefonzentrale eine Gruft fur sechs Sarge ein Stiegenhaus zum ObergeschossFrontseitig lag ein durchgehender Gang auf gleichem Niveau wie der Eingangsbereich Er endete rechts an der Gruft Obergeschossder Kehlkoffer mit der optische Signalstation Verbindung zum Werk Serrada zwei Munitionsdepots mit Munitionsaufzugen zu den daruberliegenden Haubitzturmen zwei Munitionsdepots ein Artillerimaterialdepot zwei Schlafsale fur die Mannschaft ein Offizierszimmer ein Abort ein StiegenhausFrontseitig lag ein durchgehender Gang mit den Aufgangen zu den Panzerturmen und zu dem Beobachtungspanzerturm Der Aufgang zur optischen Signalstation erfolgte vom Artilleriematerialdepot aus Infanteriekampfwerke Bearbeiten Komplex R Ruckenkomplex Infanteriekampfanlage bestehend aus zwei nebeneinanderliegenden Bunkern Komplex R links und Komplex R rechts die untereinander und mit dem Kasemattblock durch eine Felspoterne verbunden waren Der Komplex hatte die Aufgabe als Zwischenraumstreiche den nicht einsehbaren Abhang zur Val Orsara zu decken Komplex S Sattelkomplex Infanteriekampfanlage bestehend aus zwei nebeneinanderliegenden Bunkern Komplex S Front und Komplex S Kehle die untereinander und mit dem Kasemattblock durch eine Felspoterne verbunden waren Der Komplex hatte die Aufgabe als Zwischenraumstreiche die Zugangsstrasse und den vom Kasemattblock nicht einsehbaren Abhang zum Passo Coe zu decken Bewaffnung Bearbeiten2 10 cm Turmhaubitzen T H M 9 auf dem Kasemattblock 1 Panzerkasematte mit zwei Maschinengewehren M 07 12 im Komplex R links 2 Panzerkuppeln mit je einem Maschinengewehr 1 Panzerkuppel mit einem Maschinengewehr im Komplex R rechts 1 Panzerkuppel mit zwei Maschinengewehren im Komplex R rechts 1 Panzerkuppel mit einem Maschinengewehr im Komplex S Front 1 Panzerkuppel mit zwei Maschinengewehren im Komplex S Front 1 Panzerkuppel mit zwei Maschinengewehren im Komplex S Kehle 1 Panzerkuppel mit zwei Maschinengewehren auf dem Kasemattblock 1 drehbarer Beobachtungsstand mit einem Maschinengewehr auf dem Kasemattblock 1 Panzerschartenstand mit Maschinengewehr am Ausgang zur InfanteriestellungDazu kamen 2 21 cm Scheinwerferstande im Komplex R links 1 35 cm Scheinwerferstand im Komplex R rechts 1 21 cm Scheinwerferstande im Komplex S FrontBesatzung BearbeitenNormierungsmassig sollte es mit einem Detachement des Landesschutzen Regiments Trient Nr I infanteristisch besetzt werden Die vorgesehene Besatzung befand sich noch an der Ostfront man nahm daher zunachst alles was irgendwie greifbar war Die Notbesatzung fur alle Werke bestand zuerst aus einem Detachement des k k Landesschutzen Regiments Bozen Nr II der 2 Kompanie des Festungsartilleriebataillons Nr 1 aus Tenna Bataillonskommandant Oberstleutnant Ludwig Pengov und der 1 4 Kompanie des Festungsartilleriebataillons Nr 8 aus Haidenschaft und Wippach Bataillonskommandant Oberst Alfred Langer 3 Die Gesamtzahl der sich im Mai 1915 als Besatzung im Fort befindlichen Soldaten betrug 8 Offiziere 132 Mannschaften und 56 Landsturmarbeiter Mehrere Standschutzenkompanien lagen zur Nahverteidigung im Vorfeld Zur Vorbereitung der Maioffensive kamen noch ein Artilleriestab bestehend aus 25 Offizieren und 65 Mannschaften dazu Zu diesem Zeitpunkt herrschte in dem Bauwerk eine drangvolle Enge nbsp Eingangsbereich mit Kehlkoffer von Werk Sommo nach Beginn der Kampfhandlungen oben links die Panzerkuppel fur zwei MaschinengewehreKampfgeschehen BearbeitenIm Ersten Weltkrieg wurde Sommo infanteristisch uberhaupt nicht angegriffen Die Beschiessung mit Artillerie war eher oberflachlich und fuhrte zu keinen grossen Beschadigungen Ab Mai 1915 wurde das Werk von zwei 28 cm Haubitzen mit insgesamt etwa 1400 Schuss belegt Am intensivsten war der Beschuss in der Zeit vom 26 August bis zum 7 Oktober 1915 Die Italiener erzielten 712 Treffer auf das Werksgelande wobei nur 49 Granaten auf die Bausubstanz fielen Davon wurden elf Treffer auf die Panzer registriert diese konnten jedoch nicht durchschlagen werden ebenso wenig wie die Betoneindeckung Lediglich in den Vorpanzer der drehbaren Beobachtungskuppel schlug am 30 August 1915 eine 28 cm Granate ein und blieb als Blindganger stecken Die Spitze ragte danach 17 cm in den Turmschacht Hierbei wurde die Kuppelbesatzung ausser Gefecht gesetzt der Telefonist wurde todlich der Beobachter schwer verwundet Es gelang den Blindganger zu entscharfen Nachdem die Italiener eine 14 9 cm Feldgeschutzbatterie auf dem 7 5 km entfernten und von den Osterreichern aufgegebenen Col Santo 2112 m postiert hatten begannen sie die nunmehr erreichbare Kehlfront des Werkes zu beschiessen Daraufhin wurde hier ein Erdwall bis zum Obergeschoss aufgeschuttet Die immer noch ungeschutzten Fenster dieses Stockwerkes versuchte man mit Sandsacken so gut es ging zu sichern Da die Batterien auf dem Col Santo auch die Werkstrasse und den Werkseingang einsehen konnten und diese unter standigem Storfeuer hielt begann man eine Felspoterne vom Keller aus zu einer geschutzten Stelle der Strasse vorzutreiben Diese Poterne erweitert um einige Lagerkavernen und insgesamt 395 m lang wurde aber erst im Juni 1917 fertiggestellt Durch sie fuhrten auch die Telefon und Wasserleitungen sowie die dringend benotigte Frischluft Sommo wurde wie die anderen Werke der Folgariagruppe neben Sommo und Werk Serrada noch Werk Sebastiano bedingt durch die vorgeschobene geographische Lage nach der Maioffensive 1916 im Gegensatz zu den Werken der Lavaronegruppe Werk Lusern Werk Gschwent und Werk Verle 4 nicht desarmiert Sie behielten ihre Geschutze bis zum Kriegsende In Sommo wurden lediglich die Maschinengewehre bis auf ein Exemplar ausgebaut Heutiger Zustand BearbeitenDurch den nur relativ massigen Beschuss waren die Zerstorungen nicht so gravierend wie bei den Werken der Gruppe Folgaria Auch als man in den 1930er Jahren begann die Stahlbewehrung aus dem Beton zu entfernen fuhrte man die notwendigen Sprengungen anscheinend fachmannischer als bei den anderen Werken aus sodass die Anlage nicht wie z B das Werk Verle dadurch vollig ruiniert wurde Die Anlage kann betreten werden da durch den Einbau einer Treppe im Geschutzbrunnen der rechten Turmhaubitze das Innere zuganglich gemacht wurde Siehe auch Kampfe auf der Hochflache von Lavarone 1915 1916 Literatur BearbeitenRolf Hentzschel Festungskrieg im Hochgebirge Athesia Bozen 2008 ISBN 978 88 8266 516 6 Erwin Anton Grestenberger K u k Befestigungsanlagen in Tirol und Karnten 1860 1918 Verlag Osterreich u a Wien 2000 ISBN 3 8132 0747 1 Rolf Hentzschel Osterreichische Gebirgsfestungen im Ersten Weltkrieg Die Hochebenen von Folgeria und Lavarone Athesia Bozen 1999 ISBN 88 8266 019 2 Athesia Werkstatt Sachbuch Carta Touristica Trento Levico Lavarone Kompass Fleischmann S ar L Istituto Geografico Gardolo Staatsarchiv Kriegsarchiv WienAnmerkungen Bearbeiten in Osterreich Ungarn existierte die Laufbahngruppe der Unteroffiziere nicht sie wurden zu den Mannschaften gezahlt beide vom k k Landesschutzen Regiment Nr I Kriegsgliederung fur das Fruhjahr 1915 in Osterreich Ungarns letzter Krieg Band II Beilage 14 Der dazugehorende Posten Vezzena verfugte uber keine Geschutze45 891666666667 11 200555555556 Koordinaten 45 53 30 N 11 12 2 O Osterreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien Batterie Doss di Sponde Batterie San Nicolo Ersatzwerk Busa Grande Festung Riva Festung Trient Posten Vezzena Sperre Buchensteintal Strassensperre Rocchetta Sperre Paneveggio Sperrgruppe Monte Brione Sperrgruppe Ponale Strassensperre Buco di Vela Strassensperre Gomagoi Strassensperre Nauders Strassensperre Nago Strassensperre Ponale Werk Colle delle benne Werk Corno Werk Gschwent Werk Mattarello Werk Lusern Werk Pejo Werk Platzwiese Werk Presanella Werk Sebastiano Werk Serrada Werk Strino Werk Tenna Werk Tombio Werk Tonale Werk Tre Sassi Werk Valmorbia Werk Verle Werkgruppen Folgaria und Lavarone Zwischenwerk Mero Zwischenwerk Sommo Abgerufen von https 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