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Das k k Landesschutzen Regiment Bozen Nr II war ein Infanterie Verband der k k Landwehr und gehorte zur k k Gebirgstruppe 1 Landesschutze in Paradeadjustierung nach 1908Waffenrock zum Dienst eines Oberleutnants im Landesschutzen Regiment Nr II Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Aufstellung 3 Zusammensetzung und Verbandszugehorigkeit 1914 4 Dislozierung 5 Uniformierung 6 Gefechtstage des Regiments im Ersten Weltkrieg 7 Sonstiges 8 Regimentsmarsch 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksNamensgebung BearbeitenDie ursprungliche Bezeichnung lautete k k Landesschutzen Regiment Nr II und wurde im Jahre 1897 durch die Hinzufugung der Garnison des Regimentsstabes erganzt Es hiess von da an k k Landesschutzen Regiment Bozen Nr II Letztmals wurde das Regiment durch ein Dekret von Kaiser Karl I am 16 Janner 1917 in k k Kaiserschutzen Regiment Bozen Nr II umbenannt 2 Eine offizielle Begrundung hierfur gab es nicht Aufstellung BearbeitenAm 1 Mai 1893 wurden die bestehenden zehn Landesschutzenbataillone zu Regimentern zusammengefasst Das Regiment Nr II nur bei den Landesschutzen erfolgte die Nummerierung in romischen Ziffern entstand aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Landesschutzenbataillone Nr IV Oberetschtal Nr V Etsch und Fleimstal Nr VI Pustertal Ab dem 1 Mai 1906 gehorte es zur mit diesem Datum neuaufgestellten Gebirgstruppe Im Oktober 1901 wurde das Regiment durch das Personal des zeitweise aufgelosten k k Landesschutzenregiment Innichen Nr III aufgestockt Zusammensetzung und Verbandszugehorigkeit 1914 Bearbeiten88 Landesschutzenbrigade 44 Landwehr Infanterie Truppendivision XIV Armeekorps Ethnische Zusammensetzung 55 Deutschsprachig 41 Italienischsprachig 4 Andere Regimentssprache DeutschDie ethnische Zusammensetzung konnte bei den uberaus starken Verlusten aus den Tiroler Landern und aus Vorarlberg allein nicht mehr gedeckt werden sodass im Laufe des Krieges immer mehr Nachersatz aus anderen Landesteilen in das Regiment eingestellt werden musste Ob der Tiroler Vorarlberger nicht bezogen auf die Deutschsprachigkeit Anteil im Jahre 1918 noch die 50 Marke erreichte ist zweifelhaft Dislozierung Bearbeiten nbsp Kaserne des 1 Bataillons in Bozen heutiges Polizeiprasidium Quastur nbsp Sommerkaserne der 3 4 Kp LSR II in Vermiglio1899 Garnison Stab I Baon Bozen II Baon Meran III Baon Bruneck 1914 Garnison Stab II Baon Bozen I Baon Meran III Baon Riva del GardaAusbildungsstationenZur spezifischen Gebirgsausbildung verlegte man die Landesschutzen kompanieweise in Sommerstationen Dort gab es kleinere Kasernen oder es wurden geeignete Bauten grossere Gasthofe angemietet Kommandoquartier Wintergarnison SommerstationRegiments Kdo Bozen BozenI Baon Kdo Bozen Fucine 46 18 38 N 10 43 57 O 46 310555555556 10 73253 Komp Bozen Vermiglio4 Komp Bozen Vermiglio 46 17 52 N 10 41 34 O 46 297777777778 10 6927777777785 Komp Bozen Acidule di Pejo 46 21 48 N 10 40 24 O 46 363333333333 10 673333333333Geb MG Abt II 2 Bozen FucineII Baon Kdo Meran Prad1 Komp Meran Trafoi2 Komp Meran SuldenGeb MG Abt II 1 Meran PradIII Baon Kdo Riva Condino 45 53 23 N 10 36 1 O 45 889722222222 10 6002777777786 Komp Riva Pinzolo 46 9 36 N 10 45 55 O 46 16 10 7652777777787 Komp Riva Daone 45 56 49 N 10 37 12 O 45 946944444444 10 628 Komp Riva Storo 45 51 2 N 10 34 35 O 45 850555555556 10 5763888888899 Komp Riva Bezecca 45 53 47 N 10 43 4 O 45 896388888889 10 717777777778Geb MG Abt III 3 Riva CondinoIm KriegsfallAls Kampfabschnitt wurde ihm der Bereich vom Stilfser Joch bis zum Gardasee zugewiesen Gleichzeitig hatte es wie die anderen auch Detachements zur Besatzung der Festungswerke abzustellen Nach geltendem Recht durften die Landesschutzen nur zum Schutz der Heimat resp zur Verteidigung der Grenzen von Tirol und Vorarlberg eingesetzt werden Um diese Regelung auszuhebeln wurde der Kampf gegen Russland kurzerhand als fur zum Schutz der Heimat notwendig erklart Einteilung von Westen nach Osten I Bataillon mit den Kompanien in Taufers Trafoi Sulden Zugewiesener Verteidigungsabschnitt Monpitschen nordlich von Taufers Urtirola Taufers Munster Ciavaltasch Furkelspitz StilfserJoch Madatschspitze Kristallspitze Thurwieser Konigsspitze Zufallspitzen Monte Cevedale II Bataillon mit den Kompanien in Pejo Pizzano und Fucine alle im Val di Sole Zugewiesener Verteidigungsabschnitt Cevedale Monte Vioz Punta di San Matteo Corno di tre Signori Punta di Albiolo Tonalepass Cima di Presena III Bataillon mit Kompanien in Spiazzo Daone Sioro Bezzecca Zugewiesener Verteidigungsabschnitt Cima di Presena Lobbia Dosson di Genova Monte Rossola Cima di Seroten Cima delle Cornelle Cima di Carsine Cima del Palu Gardasee nbsp Lobbia bassa Lobbia di Mezzo Lobbia alta nordlichster Teil des Kampfabschnitts des III Bataillons mit der Quelle des Rio Sarca di GenovaRegimentskommandanten1893 bis 1897 Oberst Camillo Troll 1897 bis 1899 Oberst Johann von Kantz 1899 bis 1906 Oberst Kato Savij 1906 bis 1910 Oberst Viktor Seidler 1910 bis 1913 Oberst Gustav Szekely de Doba 1913 bis 1915 Oberst Karl StillerUniformierung BearbeitenBis 1906 1907 trugen die Landesschutzen die Uniform der k k Landwehr Danach wurden sie mit der in diesem Jahr eingefuhrte Montur der Gebirgstruppen ausgestattet Diese bestand aus folgenden Monturstucken Hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoss im Feld wurde der Spielhahnstoss nur auf Befehl angelegt Hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrunen Parolis Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstucken Hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrumpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den KurzsabelDies war sowohl die Feld als auch die Paradeadjustierung Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson z B zur Ordensverleihung die alte Montur zu tragen Diese bestand aus Jagerhut mit Federbusch Hechtgrauer Waffenrock mit grasgruner Egalisierung Uniform und Schulterstucken Gold schwarzdurchwirkte Feldbinde Infanterieoffizierssabel Hechtgraue Pantalons mit grasgruner Paspel und Lampassen Schwarze HalbstiefelGefechtstage des Regiments im Ersten Weltkrieg BearbeitenAm 1 August 1914 machte das Regiment mobil und wurde im Bahntransport an die russische Front verlegt Im Raum Grodek sammelte der Verband vom 17 bis zum 25 August und marschierte bis zum 26 August nach Lemberg Schlacht von Lemberg 27 August 1914 Gefecht bei Dunajow 30 bis 31 August 1914 Schlacht an der Gnila Lipa Danach Ruckzug auf Grodek Schlacht von Grodek 8 bis 11 September 1914 Gefechte bei Lelechowka und Majdan Walddorf bei Sloboda Pawlowa Gora 8 bis 11 September 1914 Gefechte bei Ottenhausen Wielkopole Stromna Zuszyce Powitno Zaluze und Bojana 12 September 1914 Ruckmarsch hinter den San in die Gegend von Petna dort Retablierung Ruhe Schlacht bei Przemysl 3 Oktober 1914 Vormarsch auf Przemysl zum Entsatz der belagerten Festung 5 Oktober 1914 Angriff auf Wislok 14 bis 19 Oktober 1914 Kampfe bei Tyskowice 20 Oktober bis 3 November 1914 Stellungskampfe anschliessend Ruckmarsch hinter den Dunajec 18 bis 26 November 1914 Gefechte bei Tymowa Porabka und Wisznicz nowy 28 November 1914 Ruckmarsch in den Raum ostlich Krakau 29 November bis 4 Dezember 1914 Abwehrkampfe vor Krakau und am Zasan SattelSchlacht bei Limanowa Lapanow 6 bis 10 Dezember 1914 Vormarsch gegen Lapanow mit Angriffsgefechten 15 bis 17 Dezember 1914 Verfolgungsgefechte in Richtung Borzecin 18 bis 22 Dezember 1914 Verfolgungsgefechte bei Radlow Walruda und Curyla am Dunajec Verlegung des Regiments in den Raum Siemichow ostlich von Tarnow 25 Dezember 1914 bis 21 Februar 1916 Stellungskampfe 22 Februar bis 2 Marz 1915 Verlegung per Bahntransport nach Ostgalizien Entladung in DelatynKampfe in Ostgalizien und in der Bukowina nbsp Abwehrkampf im Gebirge4 bis 8 Marz 1915 Kampfe bei Solotwina und an der Bistricza 9 bis 14 Marz Retablierung Ruhe 20 Marz bis 8 Mai 1915 Kampfe bei Zalszczyki mit der Einnahme der Stadt 9 Mai bis 23 Juli 1915 Kampfe bei Czernowitz bei Trojca Ilince am Pruth und bei Zezawa Anschliessend Verlegung nach WelschtirolItalienischer Kriegsschauplatz Die als Besatzungen der Festungswerke auf der Hochflache der Sieben Gemeinden 3 abgestellten Detachements befanden sich bereits seit langerem in diesem Abschnitt Juni 1915 Die bereits nach Tirol kommandierten IX Marschbataillon und IV Feldbataillon vormals IX Marschbaon fuhren Abwehrkampfe am Presenagletscher und am Monte Coston 23 Juli bis 25 August 1915 Verlegung des ubrigen Regiments an die Isonzofront Als Armeereserve bei Prvacina Ovcja Draga und Jazbine 25 August bis 23 Oktober 1915 Abwehrkampfe des I und II Baon im Raum Schwarzkofel Schrimblerjoch Sennsattel III Baon im Raum Frawort Weitjoch IV Baon auf der Hochflache von Lavarone Folgaria 25 Oktober 1915 bis 17 Marz 1916 Stellungskampfe auf der Hochflache von Lavarone Folgaria im Bereich der Festung Riva an der Terragnolafront in Judikarien und bei RoveretoFruhjahrsoffensive 1916 17 Marz bis 18 Mai 1916 Konzentrierung des Regiments im Val Pine n Baselga Das IV Baon wurde aufgelost und auf die Landesschutzen Regimenter Nr I und Nr III aufgeteilt 18 bis 19 Mai 1916 Verlegung uber Trient Matarello in den Raum Pederzano Sasso 21 Mai 1916 Aufmarsch zur Offensive Marsch in das Vallarsa 45 46 55 N 11 7 3 O 45 781944444444 11 1175 23 Mai bis 22 Juni 1916 Schwere Angriffs und Stellungskampfe im Vallarsa 23 Juni 1916 Rucknahme der Front und bis Oktober 1917 schwere Abwehrkampfe im Vallarsa und an der Zugna Torta14 August 1916 bis Ende Marz 1918 Das II Baon wurde in die Fassaner Alpen verlegt und kampfte am Cauriol im Fassatal22 Mai 1917 das III Baon wurde auf die Hochflache der Sieben Gemeinden kommandiert und nahm an der Ersturmung der Ortigara Lepozze teil Zwolfte Isonzoschlacht 6 bis 8 Oktober 1917 Konzentrierung des Regiments in Lavis II Baon verblieb in den Fassaner Alpen 8 bis 9 Oktober 1917 Bahntransport nach Villach 10 bis 16 Oktober 1917 Fussmarsch uber Tarvis Predilpass in das Lager Pustina 24 bis 26 Oktober 1917 Durchbruchschlacht bei Flitsch 27 Oktober 1917 Gefecht bei Monta Aperta 29 Oktober 1917 Einnahme von Tarcento 30 Oktober 1917 Gefecht bei Braulins am Tagliamento 5 November 1917 Ubergang uber den Tagliamento 7 November 1917 Gefecht bei Barcis 9 November 1917 Ubergang uber den Monte Cavallo 22 November 1917 bis 25 Marz 1918 Ersturmung des Monte Spinnucia sudlich von Felter Anschliessend Ubergang in den Stellungskampf auf dem Mote Spinnuccia und dem Monte Tomba Ende Marz 1918 Das II Baon wird zum Regiment zuruckbeordert Das IV Baon vorm V Baon wurde aufgelost und auf die anderen Bataillone verteilt April 1918 Verlegung des Regiments nach Tirol Anschliessend Stellungskampfe auf dem Monte Spil dem Monte Corno heute Monte Corno Battisti 45 48 51 N 11 7 11 O 45 814166666667 11 119722222222 und im Vallarsa 10 August bis 3 November 1918 Stellungskampfe auf der Zugna Torta 45 48 35 N 11 3 31 O 45 809722222222 11 0586111111114 November Das sich auf dem Ruckmarsch in die Heimat befindliche Regiment wurde ohne Gegenwehr im Vallarsa von den nachstossenden Italienern gefangen genommen Aus bis heute unerforschten Grunden hatte das k u k Oberkommando den Truppen den 3 November als Kriegsende mitgeteilt obwohl in den Waffenstillstandsverhandlungen ausdrucklich der 4 November angegeben war Auf diese groteske Weise gelang es den Italienern noch uber 300 000 vollig uberraschte osterreichisch ungarische Soldaten gefangen zu nehmen 4 Sonstiges Bearbeiten nbsp Antrag auf Verleihung der Silbernen Tapferkeitsmedaille I Klasse an Engelbert Dollfuss eingereicht am 22 Dezember 1915Ein Hohepunkt fur das Regiment bildete die Abordnung einer Kompanie zu den Einweihungsfeierlichkeiten der Andreas Hofer Gedachtniskapelle in Sand in Passeier heute St Leonhard in Passeier am 20 September 1899 Hierbei wurde die Kompanie zusammen mit einer Kompanie der Kaiserjager und etwa 6500 Standschutzen von Kaiser Franz Joseph huldvollst besichtigt Im Herbst 1914 wurde dem Bozner Regiment Engelbert Dollfuss als Fahnrich zugeteilt 5 Der Wahlspruch des Regiments lautete Sieg oder Tod unsere Losung heisst Regimentsmarsch BearbeitenFur alle drei Landesschutze Kaiserschutzen Regimenter gleich war der Regimentsmarsch der Kaiserschutzenmarsch Einzelnachweise Bearbeiten Die organisatorischen Daten beziehen sich alle soweit nicht anders erwahnt auf den Sommer 1914 Wortlaut des Dekrets Ich befehle dass die Landesschutzen von nun an Kaiserschutzen genannt werden Ich bin uberzeugt diese tapferen Truppen welche sich bis jetzt unvergangliche Lorbeeren erwarben werden den neuen Namen im ruhmvollen Glanze erstrahlen lassen Mir zur Freude sich zur Ehre und dem Vaterland zum Wohle Karl m p Unabhangig von ihrer tatsachlichen geografischen Lage wurde dieser Bereich im osterreichisch ungarischen Militarjargon als Hochflache der Sieben Gemeinden bezeichnet Aus den Kriegstagebuchern von Generalmajor Rudolf Hermann Miksch Major August Spigl und Oberleutnant Dr Ernst Payrer Eva Dollfuss Mein Vater Hitlers erstes Opfer Amalthea Wien Munchen 1994 ISBN 3 85002 354 0 S 29 Literatur BearbeitenOsterreichisches Bundesministerium fur Heereswesen und Kriegsarchiv Unter der Leitung von Edmund Glaise Horstenau Hrsg Osterreich Ungarns letzter Krieg 1914 1918 Band I VII Verlag der Militarwissenschaftlichen Mitteilungen Wien 1930 39 Hans Magenschab Der Krieg der Grossvater 1914 1918 Verlag der osterreichischen Staatsdruckerei Wien 1988 Heinz von Lichem Der einsame Krieg Athesia Verlag Bozen 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landesschutzen Regiment Bozen Nr II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title K k Landesschutzen Regiment Bozen Nr II amp oldid 232616142